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Weißeritz-Zeitung : 01.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192602018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-01
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 01.02.1926
- Autor
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eiheritz-Jeilung LageszeiMng m- Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u.U< Aeliieste Ietlursg -es Bezirk» DerantwoMch« Redakteur: SeNr 8ed«e» — Druck und Verlag: Earl Se-a« in Divvoldiswalde 92. Jahrgang Nr. 26 Montag, am 1. Februar 1926 -er Anzeigenpreis: DI« 42 Millimeter breit« Petitzell« 20 R«lchSpfennlge. Eingesandt un- Reklamen 50 Reichspfennige. Bezugspreis: Für einen Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- Pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3. Postscheckonto Dresden 12 548. Dieses Blatt enthüll -ie amtlichen Dekanntmachnase« -er Amtshauplmannschafl, -es Amtsgericht» un- -es Sla-trats zu Dippol-iswal-e zusammen. Leipzig. Zn der Lützner Straße hielt ein Lastkraftwagen, dessen Benzinlettung defekt war. Zwei 13 jührige Knaben rnarl test sich den Spaß, das herausgeflossen« Benzin in Brand zu steck eih Sofort stand das ganze Vorderteil -es Wagens in Flamne-r, Der Chauffeur erlitt bet dem Versuch, den Brand zu löschen^ schwere Brandwunden un- erst die Feuerwehr konnte das FeE bewältigen. Ulber,dort. Einen Unfall erlitt «ine Frau beim Einschalten des Dreschmaschinenmotors. Anscheinend war an der el«ktrisch«o Leitung etwas nicht in Ordnung. Dir Frau blieb an der Leitung hüngen und konnte nor durch schnelles Abstellen dieser befreit werden. St« erlitt heftige elektrische Schlüge, sodaß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Crimmitschau. Die Revision der Kaste eines Fahrkarleu- verwalters ergab einen Fehlbetrag von rund 1300 Mark. Der 31 Jahre alte Beamte wurde wegen Verdachts der Unter schlagung oerhaftet. Chemnitz. Die Eisenbahnlinie Chemnitz—Flöha—Anna berg kann am 1. Februar auf Ollsühriges Bestehen zurückblicken. Chemnitz Da In dem Berichte der Chemnitzer Ortskranken kasse, betreffend das große Defizit von 75000 Mark, gesagt worden war, daß daran auch einige Kassenärzte mit di« Schuld tragen, verwahrt sich der Aerzteverein In einer längeren Dar legung gegen diesen Borwurf der Krankenkaste und beansprucht menschliche Einstellung der Aerzte gegenüber des Kranken. Aue. Die 7 jährige Tochter eines Bergarbeiters nurßte, Ätz auch die Mutter mit auf Arbeit geht, nachmittags allein zu Haust! bleiben. Zn -er Annahme, -atz -er Vater von -er Arbeit zurück> kehren würde, un- um ihn zu erschrecken, verschfoß -ie Tochter oon innen -ie Tür -er Schlafkammer und versteckt« sich in eineM' offenstehenden Koffer. Durch eine Unvorsichtigkeit -er Kleinen schlug der Deckel zu, so -atz sie im Innern -es Koffers gefangen war. Als -ie heimkehrenden Eltern nach längerer Zeit nach Sause kamen, fanden sie trotz ollen Rufens kein Gehör. Mch Gewalt sprengten sie nun -ie verschlossene Schlafzimmertllr un- wurden erst durch das unfreiwillige Versteck -es KinideS durch eine herabhängende Decke aufmerksam. Ohnmächtig konnten ft« das Kirr-, das -em ErskickungSto-e nahe war, retten und durch Wiederbelebungsversuche am Leben erhalten. Bautz«n. Dine Amerika-Anleihe in Höhe von 2 Millionen Mark beschlossen die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung, Die Mittel sollen zu Um- bezw. Neubauten mehrerer städtischem öffentlicher Gebäude, sowie zur Schaffung von Arbeitsgelegenheit un- zur Hebung -er Wohnungsnot Verwendung finden. Die Stadtverordneten hatten bereits früher «ine 1-Million-Mark-An leihe ausznnehmen beschlosten, doch hat sich diese Somme als ZS gering erwiesen. An dieser 2-Mllttonen-Mark-Änleihe sollen sich gleichzeitig noch andere Pro-vinzstädt« beteiligen, zu welch«» Zwecke «in Städte-Konsorttum gebildet werden soll, welches -eM AuSlande gegenüber Garantie geben soll. Oybin. Am Freitag früh wur»e das unweit der Teufel»» Mühle gelegene Sägewerk von Smond Wünsche ln Nieder-OybiS fast vollständig ««ngeäschert. D.I« gesamten Maschinen wurde« vernichtet. Der Brandschaden wird auf 20—30000 Mark be ziffert. Es wird Brandstiftung an« Rache vermutet. 7^ ,Eintracht erworbene neue Kap-Flügel sein« Weihe erfahren soll, wird eine Dauer von zwei Stunden haben. Ein genußreicher Abend steht zu erwarten, so daß der Besuch jedermann empfohlen werden kann. , 1 Dippoldiswalde, 31. Zanuar. Heut« vor 50 Zähren erfolgten auf dem hiesigen Skandesamte die ersten bürgerlichen Ehe schließungen. — An verschiedenen Abenden der letzten Zeit konnte man in verschiedenen Teilen Sachsens die Beobachtung machen, -aß am Himmel plötzlich bluttote Streifen auftauchten. Jedesmal kant dadurch -ie Meinung aus, daß in einiger Entfernung ein Feuer ausgebrochen sei, waS (wie in Königstein) zur Folge hatte, -atz Feueralarm geblasen wurde un- die Feuerwehren ausrück- ten, -ie aber bald wieder 'umkehren mußten, weil von einem Feuer nichts zu entdecken war. ES war ein Nordlicht. Aus OÄo wtr- gemeldet, daß abends zwischen 6 un- 8 Uhr ein außergewöhn lich starkes Nordlicht über ganz SüdfkanLinavien sichtbar war, wie es seit mehreren Jahrhunderten nur viermal vor gekommen ist. Auch di« Farbe war ganz außergewöhnlich. Da »er ganze Himmel rot war, fragte man tele>>hoMch aus dem ganzen Laud« an, wo -er Brand wäre. Wie das Meteorologisch« Institut mit- teilt, ist -ie Ursache in den Sonnenflecken zu suchen, die in diesem Zahre äußerst stark sind. Schon um 5 Uhr machte sich -er Ein fluß dieser Naturerscheinung im gesamten norwegischen Tele- graphenneh geltend. Dresden. Die Nachrichtenstelle -er Gtaatskanzlei teilt mit: Der neu ernannte Finanzmiuifier Dr. Dehne hat am 28. Zanuar die Geschäfte des Finanzministeriums mit einer kurzen Ansprache an die versammelten Beamten un- Angestellten -es Ministeriums übernommen. Zn seiner Ansprache betonte -er Minister, -aß er das Amt als Politiker übernommen habe, un- bat die Beamten schaft, ihn ebenso wie seinen Vorgänger durch loyale Mitarbeit aus dem Boden der Verfassung M unterstützen. Namens der Be amtenschaft begrüßt« Ministerialdirektor Dr. Zufi den neuen Vor- gesetzten und gelobte ihm treue Mitarbett aller Beamten und An gestellten. Lerttickck unv ZiichfischeS Dippoldiswalde. Der Schützeichaussaal konnte die Leute »kaum fassen, die am Sonnabend herbeigekommen waren zum ÜH eulschen Abend der Zungdeutschen Schwesternschaft Mp- Ipoldiswalde, um die Ansprache der Dichterin Maria Kahle zu »hören, di« vor wenig Tagen in Pirna, in Dresden und an-er- Iwärts mit so viel Beifall gesprochen hatte. Der Saal war mit Idem Ordenszeichen, mit Flaggen und fchwarz-weiß-roten Fahnen I geschmückt, die Tische zierten Kränze und Sträuße, umwunden Imit fchwarz-weiß-roten Bändern. Endlich ft-0 Uhr, in Dippol- I -iswai-e kann ja keine Veranstaltung pünktlich beginnen, nahm I-ie Feier ihren Anfang. Ein preußischer Armeemarsch, von IFrl. Traute Kettner und Tierarzt Kettner auf dem Klavier ge- I spielt, «rklang. Unter seinen Klängen marschierten die Banner «der hiesigen und anderer Gruppen auf. Dann folgte die Be- »grüßung durch -ie Großmeisterin, Schwester Annemarie Reichel. IMS naher und weiter Umgebung seien Brüder und Schwestern I -er Einladung, mitunter unter Ueberwindung von Hindernissen, I dem Ruf« gefolgt. Das sei jungdeutscher Geist. Möge man auch I versuchen, die jungdeutsche Sache klein zu machen, zu schädigen, I -er Geist -er Zusammengehörigkeit werde leben im Herzen der I Brüder und Schwestern und ein Gefühl -er Sicherheit verleihen. iDen 30. Zanuar, den Gründungstag der Dipvol-isw-al-er Schwe- I Nernschaft, wollte man in weiterm Rahmen als andern Schwester- I schasts-Aben-e begehen. Sei auch jetzt keine Zeit zum Fest« I feiern, es komm« darauf an, wie man sie feier«. Ein« ernste Feierstunde, die leuchte und strahle, könne man immer begehen. An den Frauen liege «S, «in stilles Licht in sich zu tragen, -aS einen Abglanz werfe auf deren ureigensten Kreis: Haus un- Fa milie. Auf die deutsche Mutter schauten die Familienglieder und suchten in ihr die Quell« -er Lebensbejahung. Nicht immer könne sie dann aus sich selbst Herausschöpsen und müsse Kraft und Stärke holen in solchen Feierstunden. Frl. Reichel begrüßte dann noch besonders die Rednerin, worauf der Ordensbrauch voll- »oaen wurde. Es folgte ein Klaviervorttag von Frl. Schön felder von hier und Frl. Reinhold aus Pirna, di« ebenfalls Mit glied der Schwesternschaft ist. Dann erklang wieder Ler Hammer, VefolgschaftSmeister Dr. Pinder nahm das Wort. Di« Ereignisse der vergangenen Woche forderten das, wenn eS nicht geschehe, könnte man eS mißdeuten un- der Orden habe keinen Grund, irgend etwas zu verschweigen. Habe man den Hochmeister Mah- roun -es Hoch- un- Landesverrats bezichtigt, so sei eS bitter, ihn, -er seine ganze Kraft -em Vaterlande gebe, dem man es verdanken müsse, wenn -er Bolschewismus gebannt worden sei, unter solcher Anklage zu sehen. Aber -aS sei nur ein« Ver- trauensprobe für di« Or-ensmitglie-er. Für die Oeffentlichkeit werde das Verfahren -ie Schuldlosigkeit beweisen, für die Or-enS- mitglieder bedürfe es dessen nicht, für sie sei er gerechtfertigt, durch -das Vertrauen, das er besitze. All« vertmyten ihm, weil sie restlos überzeugt seien von -er Lauterkeit seines Willens. D«r Orden habe die Probe bestanden, eine Spaltung, von der die Feinde faselten, gebe eS nicht. Das sei festgestellt. Der Hochmeister besitze uneingeschränktes Vertrauen. Nachdem -er bchwesternchor unter Frl. Äuhsams Leitung zwei Lieder vo-r- getragen und damit viel Beifall geerntet hatte, hielt Schwester Maria Kahle ein« Ansprache. Länger als eine Stunde sprach die schlankgewachsen«, stattliche Westfalen-Tochter, die währen- des Krieges auf brasilianischem Boden für ihr Heimatland un- Volk wirkt« und litt, in begeisterten und begeisternden Worten zu den Versammelten. Zhre bilderreiche Sprache, nur zu wahr trotz aller Schärf« und Geisel -er Zustände im heutigen Vaterlande, ihr wohllautendes Organ klangen tief hinein in die Herzen -er deut schen Frauen und Männer, die ihr gern zuhörten. Sie führte etwa folgendes auS: So als Held zu sterben wie «in Andreas Hofer oder Leo Schlageter sei vieler deutschen Zungen Munsch, aber nur der könne heldisch sterben, der heldisch gelebt habe. Die vaterländische Bewegung von 1918 war nichts anderes, als ein Protest derer, di« heldisch fühlten gegen die Nooemberstürmer. Mintersnot ging darüber hin, ^nn begann ein Treiben und Wach sen, -ie Blütezeit kam. Bald kein Dorf gibts mehr, wo nicht jungdeutscher Geist wurzelt, aber bis zur Frucht ists noch weit. Auch viele taube Ohren gibts. Der Tag der Ernte kommt -er Jugend nickt schnell genug, «r kann nicht vom Himmel fallen. Wenn -er Befreiungstag heute käme, würde er ein Volk finden seiner wert? Sind rott reif zu äußerer Freiheit, sind wir inner lich frei? Unser Volk, arbeitsam wie kein zweites, tut jetzt olles wie unter einer dunkeln Wolke, ohne Arbeitsfreude. Es ist Nickt mebr -er alte schöpferische Deist, das Wort .Freiheit' hat trüben Klang. Vergnügungssucht, Tanz, sckamlos« Kleidung, treck« Morte. Meingelaa« hören und finden wir an so vielen Stätten. Mas ist das für Freiheit. Da sieht man deutsche Juaen-, der Schrankenlosigkeit Freiheit ist, di« keinen Glauben hak an Gott, keinen Gehorsam und keine Sitte kennt, die nur von Reckten spricht und Pflichten nickt kennen will. Sick aanz an Gott, an eine ewige Zdee hinoeben, frei von schlimmen Beoierden mtt» Trieben sein können, diese Freiheit kennen jene nicht, die" firgen. wir warten auf den Tag der Freiheit. Denn sie warten mtt, weis eS bequem ist, aus den Führer zu warten. Dos trennt »ns Jung-eul-sch« von andern, die auch trauern, die aber ohne in nerliche schöpferische Kraft sind. Mir wollen nicht nur einreiken, sondern auch aufbauen. Darum nennen wir uns iungdsMck. Wir sind keine Jugendbewegung, wir wollen viel tieferes. Alte wie Junge find unS willkommen, die bereit sind, mit unS «in ver- lünokeS deutsches Staatswesen zu schaffen, wer den Sinn jung- beutschen Wesens erkannt hat, dem wird es Inhalt seines Daseins lein. Dem ChrifiuSwort: .Du sollst deinen Nächsten lieben wie mch selbst' getreu, bringt der Jungdeutsche seinem -deutschen Bluts bruder Lieh« entgegen, macht er ihm das Mort. -aS so verblaßt «vor, wieder wahr. Im Gchükengraben erkannten -viele, was «S heißt, Bruder sein, in der Heimat. -1« bei ihrer Heimkehr ge knechtet am Boden lag. da fanden sie sich wieder zusammen, Brü der z» sein. Wir dürfen nicht Klagen, -wenn «ns Verfolgung drifft. Nichts ist entstanden ohne Verfolgung, Haß und Neid und Anfechtung. Wir sind am Werk, großes zu bauen, was unserm Bofke dienen soll. -ES ist keine Utopie, die Verwirklichung wir-S Mgen; das Feuer ist immer höher gewachsen. Selbst in den ! Reihen ganz links können wir noch gewinnen. Wie warS doch ! in Westfalen, lieberall strömten -ie Arbeiter zu uns. Oft woll- - ten sie .nicht gleich, glaubten nicht, -aß Arbeiter und Fabrikbe- - siher a» einem Tisch« säßen, sich Bruder nannten, -aß es solche Gemeinschaft gäbe, und als sie es sahen, traten st« zu unS. WaS könnten wir erreichen, wenn wir nicht so kleingläubig wären, i Schon in den 70er Zähren, als -der deutsche Arbeiter um seine Seele kämpfte, -a fehlten die Nationalgesinnten. Sie mußten Stütze sein. Der schlicht« Mann des Volkes muhte so vieles von Art- und Volksfremden hören und Loch, wieviel« gaben ihr Blut fürs Vaterland hin. Lin einfacher Kesselschmied sagt«: Deutsch land muß leben, wenn ich auch sterbe. Wenn auch ein Teil der , Verhetzten Unheil über uns gebracht, dürfen wir uns nicht von ihnen wenden. Im Auhrkampf stand -der deutsche Arbeiter wie- ' der s«inen Mann, drum suche man sie, sie für ums zu gewinnen. > Der Weg muß gewagt werden, aber jungdeutsche Jugend ver greife dich nicht im Tone. Mancher ist deutscher, als man glaubt, der die Abzeichen fremder VerbÄnd« trägt. Das hohe Lied der deutschen Arbeit hat der schlichte Mann des Volkes geschaffen. Helden sind auch dort zu finden. Wir haben früher einer vom anderen zu wenig gewußt, nicht umeinander gekümmert. Wer heut« hinausgehe, vergesse nicht zu betonen: Deutsch lein, beißt stolz sein. Was hat -deutsche Würdelosigkeit, dos Fehlen deut schen Stolzes uns in den letzten Jahren angetan. Wir waren vor dem Kriege beneidet und bewundert. Zn Brasilien hatte man Achtung vor deutscher Ordnungsliebe, Sauberkeit, Unbestech lichkeit. Ind der Fremde erkannte man, -aß an deutschem Wesen - die Welt genesen könne. Trotz aller feindlichen Ausstreuungen l und Lügen setzte sich die Wahrheit durch, biS. . . ja bis die - Heimat selbst sich aufgab, bis -die .berühmten" Schriftsteller, wie j EiSler, Gerlach usw. ihr Vaterland schmähten und bezichtigten. , Land und Kolonien haben wir für ein Gnadenbrot hingegeben, Bettelbriefe ans Ausland gerichtet, als der Feind ins Land kam, unser« Frauen mordete, haben wir die Hand ausgestreckt nach Liebe und Versöhnung. Würdelosigkeit ohne Ende. Sie hat unS in -er Welt verächtlich gemocht. Die Feinde glauben nicht an unsern Erfüllungs-Willen/ Der Wahnsinn -es Gerechtigkeitssinnes trägt -I« Schuld daran. Wenn uns das alles nicht gelehrt hat, -aß wir stolz werden müssen, dann ist uns nicht mehr zu helfen. Wie anders Kämpfen da di« Siebenbürger um iht Deutschtum. Deutsche Art in di« Herzen der Jugend zu tragen, ist ein Teil unserer Ausgabe. Wir dürfen nicht LaS Bewußtsein verlieren, Teil eines Heldenvolkes zu sein. Heldengeist ruht in unserm Mut«. Mir wollen unsern Kindern in di« Seele schreiben: Deutsch sein, heißt stolz sein. Die Zeit, in der wir uns auf unsere deutsche Kultur, auf deutsche Art verbunden fühlen, wir- kommen. Uns treibt ein GotteSfunke und führt unS dem Ziel entgegen. Und wenn auch -er Tag noch -fern ist, wir werden ihn erreichen, wir tragen den Glauben, daß er kommt, fest -in unserm Herzen. Mit dem 4. Vers« -eS Deutschlandsliedes schloß die Rednerin und erntet« brausenden Beifall. Der Gesang -es ersten Verses be schloß -den Abend. VimmMsroald«. Am Sonnabend hielt dl« 1. Begräbnis- gesellschaft im Schützenhaus Ihr« Hauptversammlung ab. Aus dem vom Vorsteher Skadtkaffeninspektor Schubert vorgetragenen Bericht über daS 140. Geschäftsjahr sei folgendes wiedergegeben: Die Gesellschaft zahlte ln 1300 Sterbefällen 140 200 Mark Be- gräbnisheihllfe auS,- 1025 In 11 Fällen. Zm Vorjahre verlor die Kasse ihre drei ältesten Mitglieder. (Die Heimgegangenen wurden durch Erheben von den Plätzen geehrt.) Gegenwärtig find die beiden ältesten Mitglieder — 2 Frauen — 04 und 00 Zahre alt. Freigesteuert find 180 Personen. Das vom Kassierer Friseur- meister Kothe gelegte Rechnungswerk weist bel 1516,25 Mark Einnahme elnen gegenüber dem Vorjahre wesentlich gestiegenen Kassenbestand von 172,05 M.. nach und «In Vermög«n von über 800 M. Die definitive Höhe des letzteren kann allerdings erst festgestellt werden nach Erledigung der Aufwertungen. Jeden falls sind die Kassenoerhällniffe geordnete und gut«. DaS Rech nungswert» ist geprüft: der Kassierer wird entlastet. Die turnuS- gemäh auSscheidenden Vorstandsmitglieder — 2. Vorsteher Buckel, Schriftführer W. Heine und Rechnungsprüfer Florian — wählt die Versammlung einstimmig wieder. Zur Erledigung kommen noch eine Reihe interner Sachen. U. a. wird mit Recht hln- gewlesen auf daS segensreiche Wirken der Gesellschaft und auf den Vorteil b«S Umlag«oerfahr«nS, wie es die Gesellschaft übt und das es mit sich bringt, daß di« Höhe der Begräbnisbelhilf« durch hie Inflation fast unberührt blieb, waS z. B. bel Lebens versicherungen nicht der Fall sein kann; «ln nicht zu unter schätzender Vorteil. Möge di« altehrwürdige Gesellschaft noch manches Jahr überdauern. — Am Sonnabend abend versammelte sich di« Motor spritze n sek tion um mit einem Vertreter des Kommandos ln schöner Kameradschaft die erste Prämie zu begießen. Divpol-iSwalde. Auch die gestrige un- letzte Wiederholung -er Schulausführung erfreute sich «Ines guten Vesuchs un- fano wie-er ungeteilte Anerkennung. Möge auch -der finanzielle Er folg der ganzen Veranstaltung die viele Mühe lohnen. Dippoldiswald«. Seit Wochen schon üben Kirchenchor und MVV „Eintracht" unter Oberlehrer Kantor Schmidts bewährter Leitung eifrig für das Desangskonzert am 3. Februar. Hierbei wird von besonderer Zugkraft der von M. Döring verfaßte und j A. F. Anacker für Solo, Chor und Instrumentalbegleitung in j Musik gefetzte „Bergmannsgruß" sein. Der feinsinnige Komponist hat es verstanden, in -er .Einleitung' sowohl, als auch tm .Kindergesang' in -er .St«ig«r-Arie, im .Glück auf'- nn- Grubenlied', in .Silberblick' un- .Letzte Fahrt' Motive zu schaffen, -i« -em Bergmann Sieben «-gelauscht sind un- auf das Gemüt des HörerS stimmungsvoll einwirken. Außer diesem präch tigen Chorwerke werden Männerchör« un- Gesänge -eS Ge mischten Chores geboten wer-en. Zu jenen gehören .Aben-tte-' von C. F. Adam und .Bergmanns Auffahrt' von L. Baumann. Von -en -gemischten Chören sei insbesondere .Die Kapelle' von Kreutzer, ^bearbeitet von Georg Schumann, genannt. Ms Männer chor wurde .Die Kapelle' öfter hier gesungen, als gemischter Chor mit Soloquartett in der erwähnten Schuhmannschen Be arbeitung, die kein« geringen Anforderungen an -ie Sängerschaft stellt, jedoch noch nicht. DaS Konzert, bei -em -er vom MDV. -nrn Tauwetters ist das Wasser ... ... wieder eisfrei ist, abermals im langsamen Steigen begriffen. Mit -er Wiederaufnahme -er Schiffahrt dürfte nunmchr auch in -diesen Tagen begonnen -wer-em Penig. Der „Burgstädter Anzeiger" meldet: Anter Hinzu ziehung von 10 Mann LandeSpolizel aus Borna wurden am Donnerstag mittag durch die gesamt« Peniger Polizei, Gen darmerie und einige Feuerwehrmannschaften 13 Zigeunerwagen polizeilich auS dem Stadtgebiete abtranSvortier». Die Feuerwehr war den braunen Gesellen durch Verabreichung einiger Kaller Duschen zu etwas'schnellerem Fortkommen behilflich. Ihrer Muk hierüber gaben sie dadurch Ausdruck, daß sie die Beamten mit leeren Flaschen bewarfen, die jedoch ihr Ziel oerfehlten. Das Zigeunervolk seht sich aus einer Familie auS Straßburg, zoeL aus Mühlhausen, einer aus Ratlbor und einer auS Katto oitz
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