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Weißeritz-Zeitung : 16.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192601166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-16
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.01.1926
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13 Ein Würfel für «MAM SUPPIG Schön »er «> Hamm un» werk« 2 figcn ««stall ist m< »«r L trieb« mr- i Schrm »er V Wal-H VON 2k El«KWI auch U Stabt Stabt Wine M. w A auf b« Komm« sperrt Gütecz ipStan «einM würbe Mb« 428 füi G Kolleg! Kolleg Vor eli Winfpr abqrl« ordnm stattfi, E wort» Straß sehter Zrksan schwer wehr «mter beite" C wä-lt in Sää -/.iS v bieser abgeorl . <!org«n Fischer Gr besitzer Rinder Dersau in der bie bie Pi tzerir^« HSustr zunehn Wenn es kalt ist schafft «In T«v«r wärmender Snppe behagliche» Wohl- gesühl. Wirklich gnte Suppen bereitet man ohne lange» Zurichten und ohne groß« Kosten au» Maggi'« koch fertigen Soppen. Grotze Auswahl: Sier-Sternchen, Erbs, Reis, Gründern, Königin und viele andere Sorten. Man beacht« die einfache Kochanweisung. dies« R Kassenpr der 2. L Hausma' Self gebäu-« Spitzbub Dr« jchuH -u onstalten deutsche listifchen Ler bem Granz < Vorsitz« fitzenben mann g Arzt um ren Str fisch« R wtlllgUN! baue» ii «»: .E» Teile b und, sor durch Z: mit wir Arbeit», auch in! durch b floh vm Antrag schließ«, dahinge! um bie kehr uv Tscheche bem Ko Glau« Kosten derunge Akark. den-L S-chetn« in Dr«! hatten, namens Frage, ners. ' der gef den ech tiaste Ü sich der unmitte Sci>ein« Reckst Martz Rund um die Woche. SS fiel ei« Reif in der KrühlmsSnacht. — Der männ liche Schüttelfrost. — Bor dem goldene« Zeitalter — Z«m Q«ietsche« komisch «nd zn« Henle« ernst. Nicht erst seit heute und gestern wird von bösen Zungen mit Vorliebe die Behauptung ausgestreut, die Yrühlingsgedichte kämen fast durch die Bank schon mitten im Winter in öden, froststarrenden Dachkam mern zustande, und das einzige bißchen Wärme in der armen Dtchterklause werde dadurch erzeugt, daß der Versekünstler dem bedauernswerten Pegasus von mor gens bis abends mit zäher Unerbittlichkeit die Lenz seltgkett einbläue. Wie dem auch sei, — in den ersten zehn Tagen des Januar war es diesmal wahrhaftig keine Schande, Lenz gedichte in die Welt zu setzen. Im Gegenteil! Dle Zettungsredaktionen hatten bereits starken Bedarf an gemeldet, namentlich für Frühlingsgedichte mit den Endreimen: Fliederbaum — Wonnctraum, Bergesrücken — Hochentzücken, LenzcSfeier — Pleitegeier usw. Alles war im besten Gang. Da, auf einmal . . . plautsch! Kaum gedacht, kaum gedacht, fiel ein Reif in der Frühltngsnacht und hat den Gedichten den Garaus aemacht. O, das ist bitter! Nun heißt es, rasch Reime machen auf Gefrierpunkt, Allerweltsschnupfen und Schüttelfrost. Die beliebten Bilder vom Schüttelfrost, Beine- schlvttern und AllerweltSschnupfen sind freilich nur in beschränktem Maße anzuwcnden, namentlich soweit sie unsere holde Weiblichkeit von heute betreffen, denn die leichte, neuzeitliche Mode, über die man sonst sehr ja sehr geteilter Ansicht sein kann, hat, wie das auch ärztlicherseits bestätigt wird, wenigstens das eine Gutt geschaffen, daß das bessere Geschlecht nicht unwesentlich abgehärtet worden ist. Durch diese Feststellung soll der Modeauswüchsen der Gegenwart beileibe nicht das Wori geredet werden, denn Abhärtung läßt sich, mindestent in gleichem Maße, auch auf andere Art und Weise er zielen. Immerhin bleibt die Tatsache, daß die Erkältung» ; erschemungen heute in erheblichem Maße auf Seiter oes fogenannten stärkeren Geschlechts liegen. Ach, ja! das . . . stärkere Geschleckt! Ein Pariser Hellseher hat vor wenigen Tagen einem Zeitungsmann prvphe, zeit, daß im neuen Jahre der Mann weiter wesend liehe Teile seiner männlichen Eigenschaften an di, Frau abtrete und daß — wohl als Ersatz dafür — bee den Männern immer mehr das langgewachsew Haar in die Mode komme. Wenn die bisherigen Her ren der Schöpfung dann auch noch hübsch das Kav toffelschälen und das Strümpfestopfen lernen, wird dm goldene Zeitalter der umgruppierten Geschlechter wohi kaum noch fern fein. Die Sache ist zum Quietschen komisch und — zun Heulen ernst. Vielleicht stehen die Vertreter des „stav ken" Geschlechts diesen Verhältnissen nicht ganz schuld los gegenüber, die gleichen Vertreter des „starken' Geschlechts, denen in einer Berliner Zeitung eine Daiw letzter Tage folgendes ins Stammbuch zu schreiben gä wagt hat: „Die Männer sind gar nichts, eigent lich existieren sie nichtsie sind nur da und verdiene, Geld. Beruflich sind sie Fachleute, im Ehelichen jo doch sind sie einer wie der andere verdöst. Sie tra ben in ihr Amt mit Scheuklappen — zu Haufe sehe, sie sowieso nichts." Man interessiert sich heute so gerne für allerhan! „Zeichen der Zeit". Hoffentlich vergißt Man nicht, ge rade dieses Zeichen der Zett von den „verdösten' Ehemännern zur ganz besonderen Notiz zu neh men, denn bedauerlicher als gerade durch diese blüten reiche Kritik ließen sich die heutigen Verhältnisse woh kaum kennzeichnen. (») Letzte Nachrichten. Dr. Luther« Verhandlungen. Fortsetzung der Besprechungen am Sonnabend. Dr. GeUer lehnt ad. Berlin, IS. Januar. Wie die Telegrophen-Anion erfährt, wurden die ^Verhandlungen, die Dr. Luther nachmittag» mit den Parteiführern gepflogen hat, kurz nach 8 Uhr auf Sonnabend vormittag vertagt. Um 7 Uhr begab sich Reichskanzler Dr. Luther zum Reichspräsidenten um ihm, wie üblich, über den Verlauf des Lage» Bericht zu erstatten. Die heutigen Verhandlungen drehten sich vorwiegend nm die Besetzung des Innenministeriums und de» Reichswehrministeriums. Dr. Geßler hat dem Kanzler nach mittags mitgeleilt, daß er leider doch nicht in der Lage sei, weiter im Amte zu bleiben. In politischen Kreisen würde aber sein Aus scheiden von einer Stelle, die im besonderen Maße eine ruhige und sicher« Führung verlangt, außerordentlich bedauert werden. So hofft man noch immer, daß er seine Entscheidung doch noch revidieren werde, zumal di« Vorstellungen -es Reichspräsidenten so starken Eindruck auf Dr. Geßler gemacht haben, daß er heute mittag sein« endgültige Entscheidung von der Zusammensetzung des neuen Kabinetts abhängig machte. Das Innenministerium wurde von den Demokraten weiter heftig umkämpft, di« dafür Dr. Koch präsentieren. Der Kanzler versuchte diese Frage dadurch zu entspannen, daß er den Vorschlag machte, das Innenmini sterium gewissermaßen zu neutralisieren, in-»m es mit einer nicht parteipolitisch adgestempelten Persönlichkeit besetzt wird. In po litischen Kreisen ist man ohnehin der Auffassung, daß der Kanzler bereits von der Linie seines yluftvages, ein neutrales Kabinett der Mitte zu bilden, abgewichen sei, indem er sich bei seinen Verhandlungen zu sehr aus parteipolitische Bindungsoersuche ein gelassen hat. Ein Fortschritt de,s Tages ist damit zu verzeichnen, öaß Dr. Marx für das Justizministerium nunmehr offiziell zu- gesagt hat. Trotz der Schwierigkeiten der Freitagverhandlungen ivie sie bei jeder Krise aufzutreten pflegen, hofft man an nnicr- richteter Stelle zuversichtlich, daß die morgigen Besprechung«» einer tragbaren Lösung näderkommen werden. Deutscher Schritt in London. Berlin, 16. Januar. Die Germania meldet aus London: Das Foreign Office erwartet am Freitag «in« Demarche d«s deutschen Botschafters über die Stärke der Besatzungstruppen. Befreiung der Schiffe im finnischen Me«rbrrs«u. Reval, 16. Januar. Di« im finnischen Meerbusen in GiSnot befindlichen Dampfer sind in zwei Kolonnen geteilt. Die west liche wird, von zwei russischen Eisbrechern geführt, Voraussicht- lich heute in Reval eintreffen. Die Kolonn« brsteht aus zehn btS elf Dampfern. Die .Hessen' hat Befehl erhalten, der Ko lonne entgegen zu fahren. Die östliche Kolonne wird nach Peters burg geführt. Anscheinend sind setzt alle Dampfer außer Ge fahr. Die finnische Presse drückt ihr Erstaunen über die unver antwortlichen falschen russischen Meldungen über di« LisverhÄt- nisse im finnischen Meerbusen aus. Enrico Toselli gestorben. Rom, 1S. Januar. Heute morgen starb im Hospital in Flo renz an den Folgen einer Leberoperation der Musiker Enrico Tos«lli, -er geschieden« Gatte der früheren Kronprinzessin von Sachsen. Verständigung in der FSrfteiwbfiudmrgtfrag«? Berlin, 16. Januar. Wie der Lokalanzeiger hört, sind ge stern zwischen den an den Verhandlungen über die Regierungs- vildung beteiligten Parteiführern auch Besprechungen über eine Verständigung in der Frage der Fürstenvermögen gepflogen wor den. Es ist die Frage der Errichtung eines Schiedsgerichtes entsprechend einem früheren Vorschlag des Rechtsausschuhvor- sitzenden, Prof. Dr. Kahl, aufgetaucht, vor dem all« schwebend«« Auseinandersetzungen entschieden und die bereits getätigten Ver gleiche überprüft werden sollen. Man halt« «s deshalb für wahrscheinlich, daß unter Zurückziehung des dem Rechtsausschuß vorliegenden demokratischen Antrages über die Fürstenabfindung ein entsprechender gemeinsamer Kompromißantrag der Mittel- Parteien «ingebracht werde. Sächsisches Dresden, 1S. Januar. Di« kommunistische .Arbeiterstimme' bringt die Meldung, daß der Innenminister Max Müller sich am 27. Januar von seinen Beamten verabschieden will, um am 8. Februar den Posten des Kreishauptmanns in Chemnitz zu über nehmen. Zu seinem Stellvertreter soll der Wirtschaftsminifier ernannt werden und dann soll das Wirtschastsministerium auf gehoben werden, so daß in der Regierung den drei bürgerlichen Mitgliedern nur drei sozialdemokratische Minister gegen über stünden. Dies« Meldung der .Arbeiterstimm«' ist, wie die .Dresd ner Volkszeitung' mitteilt, auf ein Gerücht zurückzuführen. Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei werde auf da» be stimmteste versichert, daß dies«» Gerücht jeder Grundlage ent behre. Der sozialdemokratisch«» Fraktion, dir selbstverständlich Aus Stadt und Land. ** „Sie hat noch eine» Kochlöffel". Ein neues köstliches Stückchen aus den Erlebnissen der Zoll beamten an der saarländischen Grenze wird jetzt ans Saarbrücken mitgeteilt. Den Zollbeamten war ein« Frau ausgefallen, die am Abend in verdächtig-kor- Pulentem Zustand den Weg über die Grenze nehmen »sollte. AIS die Frau von einer Dame näher unter sucht wurde, förderte man ein kleines Warenlager von «Nen möglichen Köstlichkeiten zu Tage, die unverzollt Aber die Grenze geschmuggelt werden sollten. Als man dabei war, den Leibesumfang der Frau auf das natürliche Maß zurückzuführen, meldete sich plötzlich der sechsjährige Sohn der Schmugglerin und erklärte zuw ««gemeinen Gelächter: „Unterm Rock hat sie auch noch einen großen Aluminiumkochlöffel." Die näher« Untersuchung bestätigte tatsächlich die erfreuliche Mit tetlsamkeit des Bübchens, die der arme Kleine zv Hause vielleicht mit einer Portion nngebrannter Asch, hat büßen müssen . . . — Um ganze elf Pfennige mühten sich Einbrechei im Bahnhofsgebäude Dreihof bet Landau (Pfalz! «b. Die schweren Jungen? lüsten den an der Wani befestigten Kassenschrank mit schweren Werkzeugen loi »nd transportierten ihn in den nahe gelegenen Wald Nach angestrengter Tätigkeit wurde der Kassenschran geöffnet nnd die obige glänzende Beute gemacht. ** Eine evangelische Jugendhochschule. Haus Hainstein bei Eisenach, eine frühere Heilanstalt, ist zu einer evangelischen Jugendhochschule umgewandelt worden. Es soll hier jungen Männern aus allen Lagern Gelegenheit geboten werden, einmal in der Stille über die tiefsten Fragen und die letzten Werte des Lebens nachzudenken, um den Sinn und die Ber- «ntwortung ihres Seins tiefer zu erfassen. * Ta» Ende eines Bankräubers. Unweit Tan ua hat man den Wirtschaftsgehilfen Walter Friedrich, der kürzlich in Gefell (Vogtland) im Kasfenraum der Filiale der Bayerischen Hypothekenbank den Bankvor- steher ermordet und beraubt hatte, erschossen aufgefun- deu Das geraubte Geld entdeckte man in einem Renn schlitten, wo es der Räuber verborgen hatte. — Zwei folgenschwere Großfeuer i« E«gla«d. In Bristol wurde durch Brandstiftung eine Kirche ein- geäschert. Die Sakristei war beraubt. Die Kirche wurde völlig zerstört. — In London brannte ein Arbeits haus nieder, in dem über 1000 alte Männer und Frauen untergebracht waren, die sämtlich gerettet wer den konnten. " Schlimme Eisers«chtStragödie im Theater. In der Vorhalle des Wiener Rosettl-TheaterS schoß ein 24 jähriger, von seiner Gemahlin geschiedener Student seine ehemalige Frau durch vier Schüsse nieder. Die Unglückliche war sogleich tot. Auch seine frühere Schwiegermutter wurde erheblich verletzt. ** Mit Ma«« «nd Ma«S zugrunde gegangen sind einer Meldnng aus Rom zufolge an der thyrreni- schen Küste infolge eines fürchterlich tobenden Sturmes fünf Boote. Die gesamte Fischerflotte von Viareggio ist zertrümmert worden. Zwanzig Fischer werden vermißt. In der Umgebung von Barcelona und in Rordspanien habe» ebenfalls Wirbelstürme von unheimlicher Gewalt gewütet. Nördlich und südlich von Barcelona sind mehr als 500 Fischerhütten zerstört worden. Hunderte »on Familien sind oboachlos. Fünf Fischer fanden den Tod — Durch Sine große Feuersbrunst zerstört wur den in Pola (Italien) sehr ausgedehnte Tabaknieder- lagen. Zwei Millionen Kilogramm im Werte von 55 Millionen Lire fielen den Flammen zum Opfer. Die Gntstehungsursache ist noch nicht geklärt. — Jmmer hoffnungsloser wird, wie aus Reval gemeldet wird, die Lage der im Finnischen Meerbusen etngeschlossenen Schiffe. Der Gelettzug kommt täglich nur etwa drei Seemeilen vorwärts. Die Dampfer leiden unter Kohlenmangel. Infolgedessen ist jetzt der dritte große russische Eisbrecher auf Veranlassung des deut- Khen Konsulats in Leningrad zur Hilfeleistung ab- sandt worden. A Endlich geständig! Ein Kellner, gegen den bereits seit einigen Tagen in Berlin wegen der bereits «cht Jahre zurückliegenden Ermordung einer Schank wirtin verhandelt wird und der, trotzdem er auf Grund von Fingerabdrücken zweifelsfrei als der Täter angese hen werden konnte, hat nunmehr im Gertchtssaal un ter großer Bewegung ein volles Geständnis abgelegt. Er beteuert, ohne jede Ueberlegung gehandelt zn haben, da er mit der Frau in Streit geraten sei. -1- H Jahre Zuchthaus für eiue« Gattenmörder. Rach mehrtägiger Verhandlung verurteilte das Ber liner Schwurgericht den Arbeiter Otto Giese, der seine Fra« in den Teltowkanal gestoßen hatte, unter Ber- mgung mildernder Umstände zu einer Zuchthausstrafe »on 6 Jahren und fünf Jahren Ehrverlust. Vom Vertreter der Anklagebehörde war Todesstrafe be antragt worden. tt. Wenn »er Bräutigam ein vorzüglicher Schwim mer ist . . . In einem Londoner Vorort fand kürzlich eine Lochzeitsfeier statt. Es handelte sich bei der Braut »nn ein 45jährtges Mädchen, das den Bräutigam nach allen Regeln der Kunst eingekreist und schließlich auch glücklich zur Strecke gebracht hatte. Aber noch während »er Lochzeit hielt sie sich nicht sicher genug und hatte ständig ein wachsames Auge auf den fluchtverdächtigen jungen Gemahl. Als die Hochzeitsgesellschaft nach dem Verlassen der Kirche am Ufer der Themse einen Spa ziergang machte, mietete man ein Fährboot, um sich auf das andere Ufer übersetzen zu lassen. Als man mitten auf dem Fluß war, hörte man plötzlich einen wilden Schrei. Der junge Ehemann war über Bord gestürzt. „Rettet ihn, rettet ibn!" rief die junge Fran. „Liebes Kind," versuchte sie der Vater zu beruhigen, „du brauchst dich nicht zn ängstigen, er ist ein vor züglicher Schwimmer!" — „Das ist es ja gerade," rief die weinende junge Frau. „Da, steh nur, der Feigling schwimmt wieder zurück und will sich in Sicherheit bringen." tl. Fardi«« Generalstabskarte«. Allmählich geht man davon ab, die Generalstabskarten in einfaa-cm Schwarz-Weih zu drucken. Wenn man in früheren Zei ¬ ten versucht hat, die Farbenanzahl auf de» General stabskarten möglichst zu beschränken, so rübrt dies da her, daß die Karten auf der Kupferdruckprefse abgezogen wurden, deren Leistung kaum mehr als fünfzig Stück im Tage war. Gegenwärtig werden die gleichen Kar ten im Offsetverfahren hergestellt und eine Offsetpresse liefert mehrere tausend Stück in der Stunde, darum braucht man auch nicht mehr die frühere Sparsamkeit bezüglich der Farben an den Tag zu legen. Ziemlich gleichmäßig hat man in allen größeren Kulturstaaten damit begonnen, die Topographischen Karten mit reich haltigen Farben auszuschmücken. So werden jetzt die Wälder grün und die Straßen braun eingezeichnet. Wir befinden uns in dieser Hinsicht jedoch noch im Anfang der Entwicklung. tk. 2,2 Millionen Frane« mehr als Männer. Im Jahre 1910 kamen auf 1000 männliche Personen 1029 weibliche. 1919 gab es einen Ueberschuß von 101 weib lichen Einwohnern auf 1000 männliche. 1925 erlebte man einen Rückgang des Frauenüberschusses, denn es entfielen auf 1000 Männer nur 1072 Frauen. ES gibt heute 2,2 Millionen Frauen mehr als Männer, «leine Nachrichten. * Infolge eines Irrtums wurde in Berlin ein 43- jährtger Musikdirektor, den man mit einem Einbrecher ver wechselt hatte, niedergeschossen und erheblich verletzt. - Gegen den Russen Holzmann, der auch bei der neuen Berliner Gerichtsverhandlung nicht erschienen war, ist ein Haftbefehl erlassen worden. * Als der Brandlegung verdächtig wurde in KoS- wig (Anhalt) die Inhaberin eines Schnittwarengeschäftes verhaftet. * Durch den Hufschlag eines Pferdes wurde in Osterode (Harz- ein 20 jähriger junger Mann auf der Stelle getötet. * In Dessau fiel in einem unbewachten Augenblick der zweijährige Sohn einer Arbeiterin in einen Eimer init siedend heißem Wasser und erlit.t den Tod. * Unter dem Verdacht der Brandstiftung sind infolge Anzeige eines entlassenen Stallmeisters in Cassa (Tschecho- Zloivokei) Graf Andrassy und sein Diener verhaftet worden. Scherz und Ernst. tl. Der Globetrotter ohue Bei««. Zur Zeit un ternimmt ein französischer Kriegsverlehter eine Fuß wanderung um die Well. Da ihm beide Beine abgenom men worden sind, läuft er nur auf hölzernen Prothesen. Er hat bereits 9000 Meilen zurückgclegt. Für die Be wältigung von 30 000 Meilen winkt ihm ein Preis im Betrage von 700 000 Franken. tk. DaS Ervlicht. Jeder weiß, daß die Erde zu den dunklen Planeten und nicht zu den selbstleuchten den Himmelskörpern gehört. Wie kann sie denn da Licht haben? Wenn der Mond als ganz feine Sichel am Himmel steht, also etwa 2—3 Tage nach Neumond, so kann man zu seiner Verwunderung beobachten, daß man ihn trotzdem zur runden Scheibe ergänzt steht, aber nnr die Sichel ist hell leuchtend, das übrige erscheint in einem schwachen, grauen Schimmer. Wie ist dies zu erklären? Von der Sonne stammt es jeden falls nicht her. Man kann nur annehmen, daß es Licht ist, welches die von der Sonne beleuchtete Erde auf den Mond zurückwtrft, und dies nennt man „Erd licht". — Auch bet dein Planeten Venus, der ja be kanntlich ähnliche „Phasen" wie der Mond aufweist, glaubt man, wenn er noch eine schmale Sickel ist, der artiges zu beobachten; aber, falls dies zurrifft, kann dies doch nicht auf „Erdlicht" beruhen. Dazu ist die Venus von uns zu weit entfernt. Dt. tk. Auf der Suche nach einer Guillotine. Im Schweizer Kanton Uri wuroe ein Mörder, der ein junges Mädchen in grausamster Weise abgeschlachtet hatte, zum Tode verurteilt. Im ganzen Lande aber gibt es keine Guillotine und ebenso wenig verfügt man über einen Henker. Mehrere Einwohner des Kantons haben sich Indessen bereits erboten, als Rach- rtchter ihres Amtes zu walten. Sollte das eingereichte Gnadengesuch des Verurteilten zurückgewiesen werden, so wird sich der Kanton Uri, um das Urteil vollstrecken zu können, vom Kanton Luzern die Guillotine anS- leihen.
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