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PROGRAMME I N F ü H R U N G Vysehrad Beim Anblick des majestätischen Vysehrader Felsen entführt den Dichter die Erinnerung an die Klänge der Laute Lumirs in die entschwundene Vergangen heit. Vor seinem Auge erhebt sich der Vysehrad im einstigen Glanze, gekrönt von den goldglänzenden heiligen Ställen und den stolzen Sitzen der Pre- myslidenfürsten und -könige, die erfüllt sind vom Ruhme des Krieges. Hier auf der Burg trifft sich beim fröhlichen Klange von Pauken und Trompeten die tapfere Ritterschaft, hier versammeln sich lär mend zu siegreichem Kampfe die Krieger, deren Waffen im Sonnenglanze blinken. Der Vysehrad er bebt unter den feierlichen Hymnen und dem sieg reichen Jubel. Von Sehnsucht erfüllt nach dem längst entschwundenen Ruhme des Vysehrad er blickt der Dichter auch seinen Verfall. Die entfesselte Leidenschaft tobender Kämpfe stürzt die himmel anstrebenden Türme, brennt die prächtigen heiligen Stätten nieder und zerstört die stolzen Fürstensitze. An Stelle feierlicher Gesänge und siegreichen Jubels wird der Vysehrad erschüttert von wildem Kriegs geschrei -.. Die furchtbaren Kämpfe sind ver stummt. Der Vysehrad bleibt stumm, ein ödes Bild seines Ruhmes. Aus seinen Trümmern rifigt sich klagend der Gesang des längst verstummten Lumir. Die Moldau Zwei kleine Quellen entspringen im Schatten des Böhmerwaldes. Die eine warm und.frisch, die andere kühl und ernst. Ihre beweglichen Wellen fließen in eins, klingen hell am Gestein und schimmern in den Strahlen der Sonne. Schnellfüßig wächst der Ge birgsbach zum Plüßchen Moldau, die sich auf den Weg durch die tschechische Landschaft begibt. Je weiter, desto mächtiger rauscht ihre Strömung. Sie fließt durch dunkle Kiefernwälder, aus denen das bunte Treiben lärmender Jagd sich durch Wald hörner ankündigt, sie fließt durch grüne Fluren, wo frische Musik Tanz und Hochzeitsvergnügen anzeigt. In der Nacht führen auf ihren vergoldeten Wellen bei Mondschein Wassernixen ihren Reigen auf, in ihren Wellen spiegeln sich ernste Burgen, Zeugen einstigen Ritter-und Kriegsruhmes. Inden St.-Johann-Strom schnellen schäumt die Moldau Wasserfälle, zwischen Felswänden zwängt sie sich durch, und ihre Wellen zerstieben an den zerrissenen Blöcken. Von hier wälzt sie sich in breitem Flußbett und in majestäti schem Lauf gegen Prag, wo sie der altberühmte Vysehrad willkommen heißt. In größter Kraft und Pracnt entschwindet sie dem Blicke des Dichters in unsichtbarer Ferne. Särka Särka in ihrer getäuschten Liebe tobt vor Rachgier gegen das ganze Männergeschlecht, mit dem ihre Amazonen Krieg führen auf Leben und Tod. Ritter Ctirad zieht mit seinen Gefährten gegen sie aus. Weit und breit hört man das lustige Geleite. Plötz lich herzbrechendes Seufzen. Ctirad folgt der Spur und findet ein an einen Baum angebundenes Mäd chen. Särka ist cs, die so tut, als ob sie von ihren Gefährtinnen dem Verderben preisgegeben worden wäre. Ctirad kann seine Augen von ihren Reizen nicht wegwenden. Immer mehr bemächtigt sich seiner sehnsüchtige Liebe, bis er sie schließlich, seinen Ge fühlen unterliegend, aus den Fesseln befreit. Seine Gefährten lagern sich im Kreise ringsum, und es be ginnt ungebundene Fröhlichkeit. Bei süßem Met ver gessen die Krieger jede ^Gefahr, und sorglos singen und trinken sie bis tief in die Nacht hinein. Erst, bis sie ganz ermüdet und trunken sind, hört ihr wilder Lärm auf. Einer nach dem anderen verstummt und verfällt in festen Schlaf. Schließlich ist auch der letzte eingeschlafen. Da gibt Särka das Zeichen mit dem Horn, ihre Gefährtinnen antworten aus dem Walde mit ihrem Zeichen und eilen von überall her bei. Versammelt schlagen sie auf die schlafenden Männer ein, mit deren Ermordung der Dämon der Rache ein blutiges Mahl feiert. Aus Böhmens Hain und Flur An einem schönen Sommertage stehen wir in freier tschechischer Landschaft, deren blühendaAnmut und