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Weißeritz-Zeitung : 11.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192601119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260111
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-11
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.01.1926
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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger W DWol-iswal-e, SchMeüeberg u.U z Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit ü Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Z Gemeinde-Berbands-Girokonlo Nummer 3. Z Fernsprecher:Aml Dippoldiswalde Nummer 3. « Postscheckkonto Dresden 12 548. Ä »-»«»«» AeHteste Zeitung -es Bezirks Hieses Blatt enlhött -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauptmannschaft, -es Amtsgericht» «n- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petitzelle 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfennige. M.8 Verantwortlicher Redakteur: gelir Jehne. — Druck und Verlag: Lart Jebne in Divvoldiswalbe. 92. Jahrgang Montag, am 11. Januar 1926 meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. BieterversamHlung: Gasthaus zur Sonne. O. 1918. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. tMtwock, am iz. lamme 1^26, vormittags n Olir soll in Dippoldiswalde , eine Hobelmaschine Maul- und Maueusenche. Anter dem Klauenvlehbestande des Gutsbesitzers Arthur Lohe in Großölsa Nr. 38 ist die Maul- und Klauenseuche ousgebrochen. Der Sperrbezirk wird aus dem verseuchten Gehöfte und den Gehöften der Gutsbesitzer Zönnchen Nr. 4V und Otto Meile Nr. 37 gebildet: als Beobachtungsgebiet gilt die übrige Flur Grohölsa. Mr Sperr- und Beobachtungsgebiete gelten die Borschriften in W 162 folgende der Bundesratsausfahrungsbestimmungen zum MeAeuchengesetze (R.G.Bl. 1912, Seite 3). Di« Gemeindebehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. , G 2 Ts. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 9. Januar 1926. Aeber das Vermögen der Firma Lösch L Otto, Bankgeschäft für Industrie und Landwirtschaft in Dippoldiswalde wird heute am 11. Januar 1926 vormittags V'H Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Prokurist Theodor Richter in Dippoldiswalde, Rabenauer Strohe, wird zum Konkursverwalter ernannt. Kon kursforderungen find bis zum 10. Februar 1926 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder di« Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden falls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegen stände auf den 8. Februar 1926, vormittags '/.12 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 3. März 1926, vormittags '/«12 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Be sitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter biS »um 10. Februar 1926 anzeigen. K1/26. Amtsgericht z» Dippoldiswalde. Lertlich-S und LSchfischeS LUppoldiSwalde. Während bei uns am Sonntag noch Feld und Flur das Herbstkletd trugen, leuchteten die Höhen d«S Kohl- busches in blendendem Weiß, und noch weiter oben lag dann auch so viel Schnee, daß die AüSübung des Sportes möglich war. Die RetchSbahnverwoltung ließ darum auf unserer Linie die Wintersport-Sonderzüge verkehren. Allzu stark beseht waren dies« wie auch die fahrplanmäßigen Züge freilich nicht. Trauten dl« Grohstadtbewvhner, die von Schnee nicht» sehen, nicht recht, bah SporlauSabung wirklich möglich sei oder fehlt » ihnen am Geld«? Auch der Autoverkehr war nichf so stark wt« an manch anderem, früheren Sonntag. DlppoldiSwald«. Noch einmal Weihnachten! 2n der „Er holung" war'», die ihre Angehörigen und Gäste für Sonnabend zu ihrem Weihnacht-vergnügen nach der „Reichtkrone" geladen hatte. Liegen auch die Festtag« zurück, Ist auch die Landschaft draußen alle» andre, nur nicht weihnachtlich, so geltngt eS doch den Begrüßung-worten d«S Vorstehers Schmidt, dem Melodram tSprecher Schönfelder, am Klavier Zahn) und den bet trautem Kerzenlicht von allen gesungenen „Stille Nacht", Weihnacht»- stimmung hervorzuzauber». Den instrumentalen Teil der Vor- IragSfolge bestritt ausgezeichnet Musikdirektor Zahn mit seinen Leuten. Wurde den ersten beiden Nummern die verdiente Auf merksamkeit auch zum Teil versagt, so wurde e» anders, als Grleg mit Soloest Lied au» „Peer Gynt" zu Worte kam. Mäuschenstille herrschte. So blieb S dann auch. Das Trompeten- Solo „Gruß ans Herzlirbchen" mußte sogar wiederholt' »erden: so sehr gefiel eS. Den Schluß de» Programms bildete der Schwank „Weihnachten im Zunggesellenheim". Ein Weiberfeind wird bekehrt, und das garade am Heiligabend. Gespielt wurde flott und gut. Die Mltwirkenden (Elsner, Heine, Schnabelrauch, Schneider, Schubert und — der Souffleur) waren wohl allesamt keine Neulinge. Die reifste Leistung war die Wiedergabe der kleinen Rolle deS Klavierlehrers. Der komischen Situationen krachte das Stück gar viele. Und herzlich wurde gelacht. Wie allen Darbietungen, so folgte auch dem Theater reicher Beifall. So hatte sich denn fidelste Stimmung eingestellt, die sich dann auslebte tn dem heiteren Festball, ider sogar dle „Pfefferkuchen- trau aus Olbernhau" brachte, dle Findeisen in einem der jüngsten WethnachtSlieder besingt, und der erst zeigte, wieviel Volks zu- fammengekommen war. Ganz gewiß wird der Wunsch des Vor- stehers Erfüllung finden, daß auch dieser „Erholung»"-Abend den Tetlnehmern eine schöne Erinnerung bleibt. — (Auch wir möchten Einmal auf die — übrigens nicht neue — Unsitte Hinweisen, MeihnachtSlieder zu Tanzmelodien umzuvergewaltigen. Es ist da» «ine Pein fürs Gemüt, fürs Ohr und schließlich auch fürs Tanz bein. Weihnachtslieder sind eben kein „Frankenberger Tuch", Las „zu Freed und zu Leed" geht.) Dippoldiswalde. Zum ersten Male im neuen Jahre waren die Mitglieder des Landwirtschaftlichen Vereins Dippoldiswalde und Umgegend am Sonnabend nach dem Bahnhotel zu einer Versammlung eingeladen worden. Trotzdem man hätte auf starke ! Beteiligung hoffen dürfen in Anbetracht, daß vorher ein Besuch Ker Geflügel-Ausstellung für den Landwirt lohnend gewesen,wäre, s waren bei ErMnung der Verhandlungen nur etwas mehr als awei Dutzend Personen anwesend. Die alten Sorgen habe der ! Landwirt, so führte der Vorsitzende, Oekonomierat Welde, in ! feinen Begrüßungsworten aus, ins neue Jahr mit herüberge- s kommen, die Aussichten für die Zukunft seien schlecht und wenn puch gesagt werde, daß es dem deutschen Charakter entspreche, -atz in Deutschland «in wirtschaftlicher Aufschwung immer in den I Zeiten schwerster Not komme, so sei für eine Besserung der Lage unserer Landwirtschaft jetzt recht wenig zu erhoffen. Man muss« weiter Kämpfen und voraussichtlich auch in diesem Jahre wieder vergebens arbeiten, um das wenig Erworbene als Steuern abzuführen. Die Landwirtschaft sei besonders mitgenommen, und es müsse alles getan werden, um rationell zu wirtschaften. Auch der heutige Vortrag über Grünlandpflege, Pflege der Wiesen, Futter- und Kleeschläge sei dazu geeignet. Er empfahl dann den Anschluß an das Freiwillige Tuberkulose-Tilgungsverfahren, bei dem ein von der Landwirtschaftskammer angestellter Tierärzt die Bestände besucht und beobachtet und verdächtige Tiere aus scheidet. Der Preisunterschied zwischen dem geschätzten Werte des Tieres und dem vom Händler gezahlten Betrage werde von der Versicherung getragen. In ähnlicher Weise habe die Land- wirtschastskammer auch eine Abteilung zur Bekämpfung der Auf- zuchtkrankheiten eingerichtet. Die im Vorjahre zwangsweise vor genommenen Schutzimpfungen gegen Rotlauf der Schweine werden voraussichtlich in diesem Jahre wiederkommen. Eine Aussprache ergab, daß üble Erfahrungen dabei nicht gemacht worden sind. In einem Falle wurde geimpft, als der Rotlauf schon im Stall war. Die geimpften Tiere blieben von der Krankheit verschont. Stellung genommen wurde gegen die beim Impfen entstehenden hohen Kosten. Es wurde Herabsetzung der Gebühren auf die Hälfte der jetzigen Sähe gewünscht und gleichzeitig vorgeschlagen, die Impfung qemeindeweise vorzunehmen unter Zusammenrech nung aller Schweine in der Gemeinde, wodurch sich die Kosten noch weiter ermäßigten. Zur Vornahme der Impfung wurde aber geraten, da im Seuchenfalle sonst nur 50 Prozent Ent schädigung gezahlt werden. Unter den Eingängen waren auch zwei UnterstühungSgesuche von Brandkalamitosen. Man beschloß, solche Gesuche heute und in Zukunft mangels vorhandener Mittel stets abzulehnen. Ein Vortraasangebot wird vorläufig zurückge- stellt. Zuletzt sprach man noch über Len Milchpreis, der durch die erhebliche Ueberproduktion an Milch immer weiter Ml. Auch die letzte Einnahmequelle deS Landwirts unserer Tage verstecht dadurch. Hierbei wurde erwähnt, daß vor dem Gericht in Plauen i. V. die Produktionskosten für das Liter Milch auf 28 Pfg. angegeben und in dieser Höhe auch anerkannt worden seien. Land wirte unserer Gegend haben 21 bis 22 Pfg. errechnet, jedoch lediglich nur aus Futterkoste» und Löhnen: Steuern, Abschrei bungen, Stallkosten usw. sind da noch nicht eingestellt. Nunmehr erhielt LondwirtschaftSlehrer Dehnert das Mort zu seinem Vor trage über .Behandlung und Düngung der Grünlandschläge'. Er führte aus: Grünland — Hoffnungsland, diese Worte Professor Streckers nahm man früher nicht ernst, denn im Mittelpunkte stand die Feldwirtschaft, da genügend und billige Kraftfutter- mittel vorhanden waren. Anders nach dem Kriege. Jetzt sind Kraftfuttermitkel nicht mehr zu beschaffen. Daher stellt man heute das Grünland der Feldwirschast gleich, nachdem besonders auch Landwirtschaftsrat Nickel, Steinach i. Bayern, diese Wirt schaftsweise propagiert hat. Ist auch die Landwirtschaft vor Ein- Führung von Neuerungen zu warnen, hier handelt es sich um ur alte Bestrebungen. Was bezweckt die Grünland-Bewegung? So zu arbeiten, daß ein Zukauf von Heu für den eigenen Viehbestand nicht möglich ist, daß die Tiere vom Ertrag der wirtschaflsetgenen Wiese leben. Wie ist das zu erreichen? Durch Ertragssteigerung. Oedland, Moor, Heide zu kultivieren ist nicht möglich, da sind die Mittel zu knapp, denn die hineingesteckten Mittel müssen rasch wieder herausgeholt werden. Darum mutz auf d«n schon vorhandenen Wiesen, Feldfutterschlägen, Böden -er Ertrag ge steigert werden. Ein richtiges BechältniS zwischen Grünland, Ackerland und Viehzahl in der einzelnen Wirtschaft Mutz ge schaffen werden. Auch die Qualität des Futters muß gehoben werden, es muß so viel und so gutes Futter erbaut werden, als möglich ist. Wie sehen nun die Grünlandflächen aus, die den Anforderungen entsprechen? Sie müssen eine gut« Grasnarbe haben, eine richtige Sammlung der einzelnen Gräser mutz vor handen sein. Wir brauchen Süßgräser, Sauergräler fordern oft mehr Kraft bei der Verdauung als sie geben. Leider sind -ie Gräserarten zu wenig bekannt. Davon muh sich der Landwirt noch mehr Kenntnis verschaffen. Praktische Landwirt« sollten geeignete Tabellen dazu herausgeben, Gräsergärten sollten ange legt werden. Der Anteil -es Bestandes an Klee möchte nicht Höher als 25 Prozent sein. Klee hat hohen Elwelßgehalt, legt sich aber breit. Daher ist er ausgezeichnet vom Standpunkt -er Ernährung, weniger aber von dem des Ertrags. Kräuter sind nicht immer Unkräuter, sie wirken teilweif« Appetit anregend. Unkrautbekämpfung ist aber außerordentlich schwer, sie mutz dauern- sein. Wie läßt sich ertragreiche Grünlandwirtschast erreichen? Durch gute Pflege. Mar früher die Egge nölig, schwört man heute auf die Walze. Sie soll den Boden mit der Unterschicht binden. Stauende Nässe muh unbedingt weg, daß muß drainiert oder sonst geeignetes vorgenommen werden. Wo braunes Wasser quillt, ist Kalkarmut, doch nutzt es nichts, Kalk aufzubringen, biS nicht das Wasser entfernt ist. Auch ein Senken deS Grundwassers ist zur Enlwässerüng ab und zu möglich. Hilft gar nichts mehr, muß der Boden umgebrochen werden. Bei Neusaat ist es das zweckmäßigste^ einzelne Sorten zu kaufen und diese selbst zu mischen. Natürlicher Dürmer muß bevorzugt werden. Der Kom post und ein Teil des Stallmistes gehören auf die Grünland- fläcken. Auch das Kartoffelkraut soll zur Düngung mit verwendet werden. Die Garebildung darf nicht der Natur allein überlassen bleiben, sie muß durch geeignetes Düngen unterstützt werden. Längere Ausführungen machte Redner dann über die Wirkung , der künstlichen Düngemittel, diese hier wiederzugeben, würde zu weit führen, es sei nur gesagt, daß ein abschließendes Urteil über i die Wirkung der künstlichen Düngemittel nicht nach einem Jahre, j sondern erst nach drei Jahren gebildet werden soll. Er fuhr dann , fort: Wie fürs Ackerland sind auch für Miesen und Meiden ' Fruchtfolgen aufgestellt. Die Behandlung der Grünlandschläge , braucht kein großes Kapital, mit wenig Mitteln ist viel zu er- > reichen. Zwei Richtungen haben sich in der Grünlandwirtschast ' herausgebildet, eine gemäßigte, die unser jetziges Ackerland er- ' halten, eine extreme, die Ackerland wieder zu Grünland umschlagen will. Im Gebirge mag das teilweise angebracht sein, je weiter abwärts man aber kommt, muß man vorsichtig sein. Wandelt ' man aber um, dann ist Feldfutterbau das richtige. Ein wichtiger i Punkt ist auch das richtige Verhältnis von Grünland, Ackerfläche und Viehzahl in der einzelnen Wirtschaft. Die Kopfzahl der Tiere muß mit der Qualität und Menge -eS erbauten Futters übereinstimmen: Zahlen können hier nicht genannt, das mutz erfühlt werden. Hauptsache ist immer wieder: viel und gehalt reiches Futter schaffen. Ein Hoffnungsland ist Grünland, so schloß der Redner, mit einfachsten Mitteln können wir eine ganze Menge rm Betriebe tun. Die Not wird dadurch allein nicht behoben. Menn der Landwirt aber den Zielen der Grün landwirtschaft nachgeht, dann hat er seine Pflicht getan, zu pro duzieren, was möglich ist. Mir können die Not biS zu einem gewissen Grade mildern, und dahin wollen wir streben. Mir haben dann unsere Pflicht getan der eigenen Person gegenüber, dem Betriebe gegenüber und dem Volke gegenüber. Lebhafter Beifall bewies dem Redner, daß die Anwesenden seinen Aus führungen beistimmten uno ihm dankbar dafür waren. Den Dank in Morten sprach Oekonomierat Melde aus und eröffnete dann eine Debatte, die anfangs nicht recht in Fluß Kommer wollt«, dann aber doch noch vielerlei Anregungen brachte. Bemerkt wurde dabei u. a. auch, daß Grünlandwirtschast ein Schlagwort sei, daß das alte gute Wort Wiesenpflege genau soviel sage mrd hetont, daß eine gute Entwässerung die Hauptsache der Wiesen pflege ist. Im Mustergarten soll ein Gräsergärten angelegt werden, der Unterrichtszwecken dient. Auf Wunsch sprach Land- wirtschaftslehrer Dehnert noch über Unkrautbekämpfung. Allge mein Giltiges lasse sich nicht darüber sagen, man müsse die einzel nen Unkräuter ihrer Art entsprechend bekämpfen. Im Februar soll eine weiter« Sitzung stattfinden, die sich gegebenenfalls mit -er Kalkfrage befassen soll. Hlngewiesen wurde noch auf einen Elektrovortrag heute Montag/Dienstag in der Landwirtschaftlichen Schute am Lutherplatze und beschlossen, von einem Stiftungsfest der schlechten Zeiten wegen in diesem Jahre abzusehen. Dippoldiswalde. Auch der Turnverein <DT.) feierte noch Weihnachten. Am gestrigen Sonntag wars im Reichskronen saal«. Der Gaal war weihnachtlich geschmückt. An zwei Christ - bäumen brannten -ie Kerzen, die Tisch«, die Wände waren mit Tannenzweigen geziert, und von jedem Zweige kam der Schein eines Kerzleins. Und auch -aS Programm atmete ganz Wethnachtsstimmung, seien es -ie beiden Gedichtvorträge .Weihnacht' von Wildenbruch und .Die Glocke von JniSfare" von Halm oder die Violinvorträge Kleinsteubers, di« atzt Klavier von Frl. Heimann dezent begleitet wurden oder -ie Doppek- ouartette und die Vorträge eines gemischten Chores. Ms -er Vereinsvorsitzende, Lehrer Hesse, die Erschienenen btgrützt«, da war der Saal -Icht besetzt/- Auch .«inen Engel im lockigen Haar', -er sicher' mit Gaben Memmen sei, konnte er zur Freud« aller echten TurnerSteUte degrützen, -in Kreisgeldwart JuhrS Dresden. . Das Weihnachtsfesi sei von besonderer Einwirkung aufs Gemüt. Der deutsche Turner wolle nicht nur den Körper stäylen und bilden, bei der Verödung des gesellschaftlichen Lebens sei eS ihm Aufgabe, «sich Geist und Gemüt zu Hilden. Schon Jahn habe in -iesen gewirkt, ein Schwarze und Neuen-orf s«U«n sein Werk fort. Die Herzen empfänglich m machen für recht weihnachtliche Stimmung, soll« auch dieser Abend beitragen. Im Anschluß an die Worte Hesses stellte stch der .Engel im lockigen Haar" vor. Juhrs betonte, -atz Frieden, Freude, Heiterkeit aus uns selbst heraus kommen müßten. Wir müßten lernen, Mensch zu sein, einander vertrauen. Ein jeder Verein habe Männer, die ganz besonders fürs VereinSinteresse arbeiteten. Auch -er ADV. besitze einen solchen in Porstorfer, -er sein ganze» Ich im den Dienst der Turnsache Und d«s Vereins stelle. Ohne ihn sek im Verein ein Turnen der Alten nicht möglich, was zum Zi«ß geführt werden soll«, nehme er auf sich. Dessen wiff« ihm auch der Kreis Dank, -er ihm auf Wunsch de» Vereins die Krei»- «hrenurkunde verliehen habe. Er wünsche P. noch recht lang«» Leben und bitte ihn, daß er bei voller Gesundheit noch recht lange für Kreis, Gau und Verein wirken möge. Der Geehrte dankte und versprach auch weiter Leib und Seele der Turn««» zu widmen. Aus dem Programm traten besonder» hervor «in Lie- für gemischten Chor und Reigen .Vom Himmel hoch ihr Engel kommt', wie auch ein Klaviervortrag -er Herren Kantor Helbig—Reichstädt und Lehrer Freund—Ruppendorf, bei dem -tu Zuhörerschaft durch lauten Beifall «ine Zugabe forderte. Zum Schluß erschien -er Rupprecht, der in gereimten, von Schulleiter Gast verfaßten Morten der verschiedenen Vorgänge im Vereins leben gedachte, mm Turnen und Sparen mahnte un- Geschenk« zu ein«r Gabenlotterie als Reste aus seinem großen Gavensack zurückließ. Die Lotterie fand raschen Losabsatz und mancher konnte einen nützlichen Gebrauchs gegenständ oder «twaS Eßbar«» mit heimnehmen. Auch ein Fäßlein Bier gabs als Hauptgewinn, das kam allerdings nicht bis in die Wohnung des Gewinners, es trug aber dazu bei, daß die Stimmung stch immer weiter hob und daß man ans Heimgehcn nur zögernd und erst recht spät dachte. Malt«». Die Kaskaden der Sperr« übten gestern wieder Anziehungskraft aus nicht nur auf di« DIppoldtSwalder und die Bewohner der Umgebung, sondern auch der Drei-Zag brachte «ine große Zahl Residenzler. Bei dem hohen Wasserstande macht auch di« Sperre selbst einen besonders imposanten Eindruck. Schade, Laß di« 22 Kähne sich nicht auf dem Wasserspiegel tummeln konnten, sondern am Ufer lagen und sich den Buckel von der herrlichen FrühjahrSsonne wärmen ließen. Hainobrrg. Donnerstag abend in der 8. Stunde entgleiste kurz vor dem Einfahrtssignal des Bahnhofes Hainsberg der von Freiberg kommende Gütcrzug 8517 mit etwa 8 Wagen auf noch nicht aufgeklärte Weise. Persone» find nicht zu Schaden ge- kommen. Auch ist der Materialschaden unbeträchtlich. Leipzig. In einem Grundstück der Weißenfelser Straß« war ein 7 Jahre alter Knabe in Abwesenheit der Mutter aus dem Fenster der Wohnung im vierten Stock auf das Dach geklettert.' Plötzlich verlor der Knabe den Halt und stürzte vom Dach bei« vierstöckigen Hauses in den Vorgarten. Die Wucht des Auf schlages war so groß, daß ein tiefes Loch in den Erdboden ge drückt wurde. Trotzdem hatte der Knabe das Bewußtsein nicht verloren und ein herbeigeholter Arzt konnte auch keine äußer lichen Verletzungen feststellen. Auch die Untersuchung im Kranken haus ergabt daß der Junge ohne wesentlich« Verletzung«» dapojr gekommen war.
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