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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung «nö Anzeiger sür Dippolöiswalöe, SchMe-eberg «.U Aetteste Zerrung -es Bezirk» Dieses Bla» enthütt die amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauplmannschaft, -es Amtsgericht» un- -es Sta-trats zu Dippoi-iswai-e Deranlworüicher Redakteur: SeNr Jedne. — Druck und Verlag: Larl Jebne tn Dlvvotdiswalde. «VMMSVE » »--'M > V«-SWSS>-! SS-SS»,.. — Nr. 3 Dienstag, am 5. Januar 1926 92. Jahrgang Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark Mit Zulragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemeinde-Verban-s-Girokonto Nummer 3. FernsprechenAmt Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Anzeigenpreis: Dl« 42 Millimeter breite Petltzeile 2Ü Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfennige. . «» — L'trrlich^ uuS SächstscheH ter kommen. Einige gesundheitlichen, WÄfen, -i« Ml noch Mitternac! «n später wurde wieder ver gdhohen wind. — Die Diözesanversammlung der Ephorie Rochlitz hat sich mit der SonntagSfrag» beschäftigt und dabei folgende Ent schließung angenommen: Die große bonntagSnot mit ihren schweren Volksschaden nicht nur auf dem kirchlichen, sondern auch auf dem wirtschaftlichen, sozialen und hygienischen Gebiete veranlaffrn die am 17. Dezember 1925 in Rochlitz tagende Diözesanversamm- lunz der Ephorte Rochlitz, an die Amtshauptmannschasten Roch litz und Borna und an die Etadtröte der Stüdt« in der Ephorie Im Einklang mit ß 139 der Reichsoerfrsiung nachstehende Bitte zu richten: 1. den Poltzeiorganen di« strengste Durchführung der schon vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen über Sonntagsruhe und SonntagShetligung erneut einzuschärfen: 2. den öffentlichen Umzug von Vereinen und Gesellschaften sowie f-de Art von Musik und Lärm auf den Straßen während der gottesdienstlichen Zeit durch enrrgtsche polizeiliche Maßnahmen unmöglich zu machen, Oberhaupt darüber zu wachen, daß während der Gottesdienstzeit kein« Veranstaltungen Irgendwelcher Art staltfinden dürfen; 3. die Polizeistunde am Vorabend der Sonn- und Feiertage unter keinen Umständen zu erweitern. — Der RiesengebirgsoerelnfLandesgruppe Sachsen) veranstaltet Donnerstag und Freitag, den 7. und 8. Januar seinen diesjährigen Bergkonvent auf der Ostrauer Scheibe bei Schandau. Nach einer Wanderung über Königstein nach dem Papstetn und Schandau, Ostrau wird daselbst eine göhen Festsitzung, bestehend In Tafel, Ansprachen und künstlerischen Vorträgen abgehallen, am Freitag «rfolgen Wanderungen Ins Schrammsteingebiet nach Schmilka. vbercu'.n.reborf. Am Montag vormittag wurde am Ufer Ker Wilden Meißerih In der Nähe der Hosenmühle ein männ licher Leichnam aufgefunden. Wie festgestelii werden konnte, handelt es sich um die Person des in Zinnwald bei Altenberg geborenen, jetzt in Freiberg wohnhaften Ferdinand Tittel, der Mit Machholdersaft handeln ging. An der Stirn trug die Leiche «in« Munde. Ob Unglücksfall oder Mord vorllegt, konnte nicht en fühlen wir uns verpflichtet <uH die chen und moralischen Gefahren hinzu- äch erfahrungsgemäß in hen Stunden dringt. Wir Haden hi« schlechten ge- eutschlands und seine fortschreitende > müssen im Interesse des Volkswvhls stund« nicht verlängert oder gar auf- nehmlich abgeblasen und nun heißt es gar, daß wir tn Bälde wohl schon den Anbruch eines sehr zeitigen Len zes erleben werden. Man hat dieser Tage nämlich in Berlin-Reinickendorf ein für die Jetztzeit noch nie da- gewesenes Ereignis beobachtet. Auf dem Friedhof tn der Echarnweberstraße fiel tn den Morgenstunden Plötz- lick etn großer Flug von Staren etn und ließ sich dort häuslich nieder. Es wurden etwa 200 Bü gel gezählt. Sachverständige führen das frühe Zurück- kehren der Stare, die sich sonst immer erst tm März wie der einzustellen Pflegen, darauf zurück, daß die jetzt herrschende Wärmepertode von längerer Dauer sein werde und daß man diesmal einen sehr zeitigen Früh ling erwarten dürfe. Etwa wieder nach dem Vorbild des letzten Jahres, wo man bereits zu Ende Januar und in den ersten Februarwochen etn Frühlingswet ter genießen durfte, das milder und prächtiger kaum auszudenken war! — A«rzeprot«st gegen Verlängerung her Polizeistunde. Zn dem nun schon Wochen unh Monate Sie öffentliche Erörterung tn hon Großstähten beschäftigenden Kampf gewisser interessierter Kreis« um hie Verlängerung hezw. Aufhebung -er Polizeistunde Kat besonders Aufsehen erregt die Stellungnahme her Berliner Dippoldiswalde- Die Weihnachtszeit wird seit alters her mit dem Hohneujahr beschlossen. Menn auch diesem Tage der staatliche Schuh als Feiertag entzogen wordeu ist, so hält doch die Kirche an dem alten Brauche fest und begeht den 6. Januar nach wie vor als Feiertag. An ihm ist die jährliche Kollekte für die Heiöenmisflon zu sammeln. Wem an der Neichgoitesarbeit da heim uni- draußen gelegen ist, der hat mit Freuden vernommrn, daß unsere Leipziger Mission ihre alte liebgewordene Arbeit wieder hat aufnehmen, dürfen. In Ostafrika stehen,bereits mehrere deutsche Missionare in der Arbeit, und in Indien weilt zur Zeit unser Missionsdirektor vr. Ihmels, um die Arbeit im Tamuien- laiide, dem ersten evangelischen Missionsfelde, wieder aufzu nehmen. Mögen die Missionsfreunde in der Heimat nun treu lich helfen, daß der Missionsbefehl unseres Herrn und Heilandes wieder zur Ausführung komme, und damit auch dem deutschen Namen in der weiten Well wieder gedient werde. Wie wichtig gerade die deutsch-lutherische Mission für das ganze Werk ist, wird näher in dem Flugblatte gezeigt, das in diesen Tagen in der Gemeinde verbreitet wird. — Für die Kinder findet am Hoh neujahr r,<11 Uhr Misstonskindergottesdienst — für beide Ab teilungen — statt. — Die Vereinigung «hem. Gewerbefchüier veran- sbalkete am 2. Januar 1926 im Saale -es Hotels .StaLt Dresden' «in« schlichte Weihnachtsfeier. Der Vorstand durste auch Ge- werbestuhiendireklor Riekerl sowie Landwirtschastslehrer Tier zuchtinspektor Throm zu dieser Feier begrüßen. Zur Vervoll ständigung des Programms erfreuten uns Fru Gräfe mit einem Klaviervortrag sowie mit einigen Liedern zur Laute, was mit großem Beifall ausgenommen wurde. Din gemütliches Bei sammensein hielt dann die Teilnehmer noch einig« Zeit beisammen. Ei« sehr zeitiger Frühling? Es geht kaum toNer zu als auf dem Gebiete der Wetterprophe- zeiungen. Anfänglich hieß eS, Heuer werde über Deutschland ein äußerst schwerer, „echt russischer" Win- festgeslellt werden. Heute Dienstag weilte die Staatsanwaltschaft des Landgerichts Freiberg an der Fundstelle. Dresden. Am 4. Januar 1924 wurde nach einer geradezu unerträglich gewordenen Willkür- und Parteiwirtschaft die «Große Koalition' zwischen der Deutschen Volkspartei, den De mokraten und den gemäßigten Sozialdemokraten ins Leben ge rufen. Diese zwei Jahre Große Koalition in Sachsen haben dem Lande Ruhe und Ordnung zurückgebracht, auf ollen Gebieten ein gerissene Mißstände — bis auf wenige — beseitigt und namentlich auch aus kulturellem Gebiete Fortschritte gezeitigt, die auch von den außerhalb der Koalition stehenden Deulfchnationalen nicht verkannt werden. — Seitens der Sozialdemokratischen Partei ist beschlossen worden, den LalNdesparteitag am 30. und 31. Januar in Dres den abzukalien. Mr die Früherlegung des ursprünglich für den Herbst festgesetzten Termin soll der Umstand maßgebend gewesen sein, daß für etwa notwendig werdende Landiagswahlen «ine Klärung der Verhältnisse innerhalb der Partei vonnöten sei. Geising. Bald sind die schönen Tage der Ferien beendet, welche durch das Spielen mit allen den schönen Sachen, die das Christkind gebracht hat, ganz besonders schnell vergangen sind. Am Donnerstag beginnt die Volksschule hier wieder mit dem Unter richt. Für unser« Schuljugend kommt das letzte Viertel im Schuljahre und Ostern legt das Zeugnis Rechenschaft über die Leistungen ab und nun heißt es alle Kräfte anzusvannen, uni etwa Versäumies nachzuholen, damit das Ziel erreicht wird. Drum, ihr Buben und Mädeln, hingesttzt und feste gelernt, damit ihr Ostern den Eltern ein gutes Schulzeugnis vorlegen könnt. Dresden. Am 2. Januar wurden in Zschachwitz -er 36 jähr. Schuhmachermeister Schwarz in seinem Bette tot, feine 30 jähr. Ehefrau anscheinend bewußtlos ausgefunden. Der Tod -es Schwarz war durch AuSströmen von Leuchtgas herbeigeführt wor den. Di« von der Gendarmerie und Kriminalpolizei ausgenomme- nen Erörterungen führten zur Inhaftnahme der Ehefrau wegen des dringenden Verdachtes, ihren Ehemann ermordet zu haben. Während der Tod des Schwarz bereits seit Stunden eingetreken war, hat sein« Ehestau die Bewußtlosigkeit anscheinend nur vor getäuscht, insbesondere konnten Vergiftungserscheinungen an ihr auch vom Arzt nicht wahrgenommen werden. Auch andere Merk male sprechen für ihre Täterschaft. Eheliche Zwistigkeiten dürsten die Veranlassung zur Tat grossen sein. — Im Zusammenhänge mit der Hychleguna der Eisenbahn strecke Dresden—Tharandt in dem Stadtteil Dresden- Plauen ist in günstiger Lage za den bevölkerungsreichen Stadt teilen Dresden-Plauen und Dresden ^Löbtau an der Straße M- plauen «in neuer Eisenbahn-Haltepunkt errichtet worden. Der alte außerhalb des bebauten Stadteiles an der Felsenkeller brauerei liegende Haltepunkt Dresden-Plauen wird hierdurch ent behrlich. Die Inbetriebnahme des neuen Halt«Punktes erfolgte heute früh. Der Bahnsteig deS neuen Haltepunktes ist zwischen den beiden Gleisen als sogenannter Inselbahnsteig angelegt wor- den. Im Gegensatz zu dem einzuziehenden Haltepunkte muh hier in beiden Richtungen auf der linken Gelte des Zuges — in der Fahrrichtuna gesehen — aus- und eingestiegen werden. Zum Bahnsteig« führen zwei Treppenaufgänge. Der eine Ausgang ist durch di« Schalterhalle zu erreichen und dient dem regelmäßigen Verkehr. Der andere Ausgang ist zwischen den beiden Gleis brücken in der Straßenunterführung angeordnet und wird nur In den Stunden des starken Berufs- und Ausflugsverkehrs ge- öffnet. Di« bisherigen Abfahrzelten der Züge gelten auch stir den neuen Haltepunkt. Dresden, 4. Januar. Gestern mittaazeigte -er Pegel an der AuaustuSbrück« einen Stand von 3,05 Meter über Null an, um 5 uhr nachmittags 2,90 Meter und um 10 Uhr abends 2,80 Me ter. Heute vormittog 11 Uhr war das Wasser auf 2,72 Meter zurilckgegangvn; so daß die Hochwassergefahr als beseitigt ange sehen werden darf. Meißen. Bei einer Ausfahrt deS Meißner Ruder Vereins am NeuiahrStage nach Scharfenberg wurde eines der Boote von einem plötzlich einsetzenden Sturme bei Sörnewitz erfaßt. Meter hochgehende Wellen schlugen das Boot voll. Die Walle rwirbel drehten das Boot kieloben. Di« Mannschaft konnte sich über Wasser halten, bis der Fährmeister von Scharfenberg mit seinem Motorboot zu Hilfe kam und die Ruderer mitsamt dem Boote mit eigener Lebensgefahr barg. Lauenhain. Der 21 Jahr« alte Techniker Kleist wurde auf dem Dachboden eines Gutsbesitzers, bei dem er gewohnt hatte, erhängt onfgefunden. Er halt« schon vor sechs Wochen sich das Leben nehmen wollen, indem «r sich die Pulsader durchschnitt, wurde aber dabei ertappt und mußt« sich in ärztliche Behandlung begeben. Chemnitz. Durch übermäßig schnelles Fahren mit seinem zweispännigen Fuhrwerk, hatte «in hiesiger Händler auf der Sonnenstraß« einen di« Straße überschreitenden Handarbeiter an- gsfahren und zu Boden gerissen. MS sich hierauf .zur Feststellung -es Tatbestandes «in Polizeibeamter in ein Grundstück <m der Iakobstraße begeben wollt«, wurde er von einem Freunde deS Händlers mit einer Düngegabel derart angegriffen, daß es dem Üeberfallenen nur durch sofortiges Zurseitespringen gelang, sich vor dem Lrstochenwerden zu retten. Erst mit Hilfe mehrerer an derer Beamter konnte der gewalttätig« Mensch überwältigt und festgenommen werden. Falkenstein. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich in einer hiesigen Bleicherei. Dort wurde der Bleicherei«rbeiler Georg Schüler von der Schleuder erfaßt und eS wurde ihm der rechte Arm bis zu zwei Drittel abgerissen. Mutzschen. Der auf einem Gute in Ragewitz Lei Mutzschen in Diensten stehende Knecht Schiele machte sich am Sonntag abend mit seinem Revolver zu schaffen. Plötzlich ging ein Schuß los und die im Zimmer anwesende, ebenfalls dort in Stellung befindliche, etwa 25 Jahr« alte Hedwig Bräutigam wurde ge troffen und sank tot zusammen. Schiele wurde dem Amtsgericht Grimma zugeführt. A«e. Line sehr stark besucht« und mitunt«r sehr lebhafte ausserordentliche Hauptversammlung der wegen finanzieller Schwie rigkeiten unter GeschäftSausstcht gestellten Vereinsbank Au« im , Erzgeb. förderte allerhand Dinge zu Tage, di« ergaben, -ah der Aufsichtsrat des Instituts das ihm zustehende Kontrollrecht nicht ! in der wünschenswerten Weise ausgeübt hat. Di« jüngst einge ' setzte Gläubigerkommission berichtet durch den Syndikus der > Wirtschaftlichen Vereinigung Dr. Mietzschke darüber folgendes: i Der Geschäftsbericht für das Jahr 1924 schloß mit einem V«r- ! dienst von 31 000 M. Infolgedessen wuchs das Vertrauen des ' Publikums zu dem Bankinstitut, was wiederum zur Folg« hatte, I -aß dieses sehr gute Geschäfte machte. Alle Konten stiegen an . und die Bank wurde sehr fleißig benutzt. Nun ist durch di« ' Kommission aber festgestellt worden, -aß die dem Geschäftsberichte i zugrunde gelegte Bilanz vom 31. Dezember 1924 nicht allenthalben stimmte, trotzdem sie vom Aussichtsrat unterschrieben worden war. So hatte man 60 000 M. an Wechseln hereingeholt von Leuten, die nicht alle völlig einwandfrei waren. Einige davon standen unter Geschäftsaussicht, ja, es sollen einige sogar den Offenbarungs eid geleistet haben. Dadurch entstand natürlich ein schiefes Bild, j indem das Wechselkonto viel zu hoch war. Dem entgegen haben : die Feststellungen ergeben, -ah im September schon mit einem . Verluste von 50000 M. zu rechnen war. Statt 2800 M., di« an j Tantiemen für den Aufsichtsrat verbucht waren, wurden deren 9300 M verteilt und der Mehrbetrag wurde durch ander« Kan ten versteckt. Die Buchführung der Bank lieh s«hr zu wünschen übrig. Einem Ersuchen an den Aufstchtsrat, für di« Gläubiger freiwillig gewiße Bürgschaften zu übernehmen, ist bis heut« nicht stattgegeben worüen. Di« Gvsamtoecluste der Bank betrogen 252 687 M Dafür sind als Deckung vorhanden Abschreibung der eingezahlten Anteil« <91000 M. Anteile stehen noch <wS), Reservefonds, Rücklagekonto und Aufwertungskonto im Gesamt betrag« von 129 000 M. Außerdem hofft man die Villa in Löß nitz -es früheren Direktors Landgraf, auf die ein« Hypothek von 50000 M genommen worden ist, mit 40000 M. verkaufen zu können und das BankgebäuL« in Aue für 100000 M. Di« Schuld an dem Bankzusammenbruch schiebt man Lem früheren Direktor Landgraf zu, der ein despotisches Regiment dem Auf sichtsrat und den übrigen Vorständen gegenüber geführt und grenzenlos leichtsinnig Kredit gegeben haben soll. Plauen i. V. In der Silvesternacht muht« fast die gesamte Schutzmannschaft aufgeboten werden, um die Rühe aufrecht zu erhalten. Es war ein« Neujahrsnacht wie seit etwa 20 Jahren nicht. Von 12 Uhr ab bis früh »--6 Uhr war das Ueberfall- kvmmando in 3 Kraftwagen ununterbrochen unterwegs. In zahl reichen Lokalen gab es Schlägereien, bei denen sich di« Gäste mit Stöcken und Biergläsern bearbeiteten, so -ah zahlreiche Ver letzungen zu verzeichnen waren. Einem Schwerverletzten wmLr durch einen Stich tn die Brust die Lunge verletzt. Eine Ler betrüblichsten Erscheinungen der Silvesternacht war das rüpet- haste Betragen Jugendlicher, denen augenscheinlich jede häusliche Erziehung fehlt. Zittau. Ein Opfer des Stivester-Rausche» wurde hier Ler Fabrikarbeiter Oswin Seidel. Er stürzte in angeheitertem Zu stande die Treppe seiner Wohnung hinab und erlitt «inen schwe ren Schädelbruch. Im Krankenhaus« starb er noch in der Sil vesternacht. Reichenberg. Gin höchst sonderbarer Unfall mit wunderlich glücklichem Ausgange ereignete sich in Reichenberg-Oberrofen- thal. Ein kleines Kind stürzte gerade in dem Augenblick aus dem Fenster des ersten StomeS auf di« Straße, als unten «ine Fra« mit einem Kinderwagen vorbeifuhr. Das herabstürzende Kind ste in den Wagen, bli«b völlig gesund und verletzte auch das gleich falls im Wagen liegende Kind fo gut wie nicht. Gerichtssaal. I« Vanne »er Schundliteratur. Unter der Wm klage des RaubüberfaNeS stand vor dem Gericht Ak Bamberg ein 18 Jahre alter Arbeitsbursche aus For^ Helm. Der junge Mensch war tn einer PäPierfabE tätig und hatte eine Etnstampfmaschine zu bedienen. Dabei fiel ihm verschiedene zum Etnstampfen bestimmte Literatur in die Hände, die er sich anetgnete und mit wahrem Heißhunger las. Die Folge: Er geriet auf fixe Ideen, fertigte sich einen Lasso an und lauerte nachts an dunklen Stellen Frauen und Mädchen auf, warf ihnen die Schlinge um den HalS, würgte und mtß- bandelte sie. Dabei wandte er ausgesucht große Ro heit an, denn manche der Ueberfallenen hatten «och nach Wochen unter den erlittenen Mißhandlungen zu leiden. Vor Gericht gab der Uebeltäter alles reumütig zu. Angesichts seiner Jugend ließ man es bei einem Jahre Gefängnis bewenden. Rundfunk. X Der Zwischensender Stetti« wurde am vori gen Sonntag im Stettiner Marien-Stift-Gymnasium im Beisein des Staatssekretärs Dr. Bredow, der Kauf mannschaft und der Presse, eröffnet. Staatssekretär Dr. Bredow hob in seiner Ansprache hervor, daß nach seiner Ueberzeugung der Rundfunk nicht nur da» gegenseitige Verstehen der Volksgenossen fördere, son dern auch dazu beitragen werde, daß die Völker sich wieder geistig nähern. Am Schluß seiner Ausfüh rungen übergab der Staatssekretär als Vertreter de« Reichspostministeriums den neuen Zwifchensender tn Stettin der Oberpostdirektton Stettin, die technische Verwaltung und die Programmgestaltung der Ber liner „Funkstunde". Die überaus eindrucksvoll« Bev- anstaltung fand ihren Abschluß tn einer BachschM Jubelouvertürc. —I--. lldst. ————— ...