Volltext Seite (XML)
M. 1.— Zum Besten des Verbandes für Jugendhilfe (E.V.) Sonntag, den 27. Februar 1921, 7 Uhr, Gewerbehaus KONZERT mit dem Philharmonischen Orchester Dirigent: Fritz Reiner Solist: Tino Pattiera I. Berlioz Ouvertüre zu Benvenuto Cellini, op. 23 II. Wagner Grals-Erzählung aus Lohengrin Preislied aus Die Meistersinger von Nürnberg Tino Pattiera III. Ottorino Resplghi Ballade der Gnomenfrauen Den faselnden Qnomen führen die Weiber davon; der Wind bläht ihre schier spinnwebedünnen Röcke. Das winzige Männlein trippelt und hängt fast zwischen den zwei Weibern — seinen Bräuten —, deren ein einziges Ehebett harret. O ihr Gnomenbräute, wenn der Weg nur nicht gar zu weit ist, sonst wird euer Gnom matt zu Boden sinken, bevor das Bärengestirn im Aether versinkt. Keine Hochzeitsfackel leuchtete dein wahnschaffnen Ehebund, doch Scharen von Gnomen harreten draußen voller Beutegier . . . Und in der tiefen Nacht hörte man einen gellenden Weheschrei, so jammervoll, daß die Finsternis darob zerstob . . . Dann tiefes Schweigen. Morgendämmerung. Die rasenden Gattinnen zogen den leblosen Gnomenleib aus der Schlafkammer ans Licht. Auf und davon mit ihm. Hinter ihnen her trippelte der Haufen der verschmitzten Männlein Und murmelte Gebete die sich anhörten wie Flüche und gottlästerliches Kauderwelsch von Höllengeistern. Auf rauhem Pfade gelangten sie zu einem breiten Hügel und gingen hinüber bis zum anderen Rande, der steil in ein türkisen- blaues Meer abfiel. In einem Nu ward dort der garstige Gatte hinuntergestürzt. So endete der Ritus. Nun tanzen die beiden Weiber auf des Hügels Mitte, nach schlafloser Nacht, vom frischen Morgenwind umfächelt. Und indes'es mehr und mehr Tag wird, gesellen sich die kleinen Männlein tanzend den blutrünstigen Witwen bei. Da kreischt der eine und grinset der andre und beißt der dritte und hohnlacht der vierte, und alles tollt und raset wie auf einem Hexensabbat. Carlo ciausetti IV. Pucclni Meyerbeer Arie aus Das Mädchen vom goldenen Westen Arie aus Die Afrikanerin Tino Pattiera V. Richard Strauß Till Eulenspiegels lustige Streiche, op. 28 VI. Ponchielli Arie aus Gioconda Tino Pattiera Konzertflügel von Julius Blüthner, Prager Straße 12 Während der Vorträge bleiben die Saaltüren geschlossen Konzertdirektion F. RIES (F. Plötner), Dresden