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ANIMI Wir stellen vor Beilage zum „Hochschulspiegel“ 16/17/80 Man muß wissen, warum man studiert Gen. Doz. Dr. phil. Hermann Naw roth, Sekretär der Parteileitung Gen. Prof. Dr.-Ing. habil. Horst We ber, Rektor Gen. Dr.-Ing. Peter Neubert, 1. Se kretär der FDJ-Kreisleitung einem SRKB und zur Mitgliedschaft in einer Fußballmannschaft, kommt man schon auf eine stattliche Zahl. Was ein SRKB ist, können unsere Freunde aus dem 80er Matrikel in unserem TH-Minilexikon nachlesen. Aber welchen Wert meßt ihr dieser Arbeit bei? Wir halten die Arbeit im SRKB und natürlich auch im wissenschaft lichen Studentenzirkel oder in einer anderen Form der selbständigen wis senschaftlichen Arbeit für eine durch nichts zu ersetzende Ergänzung der Vorlesungen, Seminare und Praktika. Hier könnten wir unser Wissen bei der Lösung von Aufgaben, die aus der Forschungsthemenstellung unse rer Sektion oder aus den Plänen Wissenschaft und Technik der Part nerbetriebe unserer Hochschule ab geleitet sind, selbständig anwenden. Hier merkt man, was man wissen schaftlich kann, hier schafft man Er gebnisse, die nicht nur mit Zensuren bedacht, sondern in der Praxis pro duktionswirksam werden. Diese selb ständige wissenschaftliche Arbeit, dieser Kampf mit den Tücken der Wissenschaft entwickelt die Persön lichkeit und bringt große Befriedi gung. Das Leben eines Studenten besteht nicht nur aus wissenschaftlicher Ar beit. Man muß sich kulturell und sportlich betätigen, die Feste feiern, wie sie fallen. Aber natürlich. Ein Höhepunkt war zum Beispiel unser Bergfest. Schon lange vorher waren wir uns einig: Das sollte ein ganz großes Ding werden. Und das wurde es auch. Wir waren mit unseren Frauen, Ver lobten und Freundinnen für zwei Tage in einer Jugendherberge. Für den Abend hatten wir ein umfang reiches Kulturprogramm erarbeitet, das an Witz und Deftigkeit nichts zu wünschen übrigließ. ■ Aber auch zu normalen Zeiten le ben wir kulturell nicht hinter dem Mond. Wir gehen ins Kino und ins Theater, besuchten . ein Programm der „Lachkartenstanzer", des Kaba retts unserer Hochschule, und erran gen bei den 10. FDJ-Studententagen im Sektionswettstreit um das beste politisch-kulturelle Programm einen 2. Platz. Im Sport ist es ähnlich. Sie ben Mitglieder unserer Gruppe nah men zum Beispiel am Rennsteiglauf teil und belegten mittlere Plätze. Überhaupt steht bei uns die aktive Erholung hoch im Kurs. Wenn man zweimal als Sozialisti sches Studentenkollektiv und dann noch als Hervorragendes Jugend kollektiv der DDR ausgezeichnet wurde, was bleibt da für das letzte Studienjahr eigentlich noch zu tun? Zum dritten Mal um den Titel „So zialistisches Studentenkollektiv“ zu kämpfen. Mit der Auszeichnung eines Kollektivs endet doch nicht dessen Entwicklung. Wir erarbeiten jetzt Gen. Prof. Dr. rer. oec. Alfred Boitz, Prorektor für Erziehung und Aus bildung hohe Lei- Arbeit ge- Funktionen den Partei- Wenn wir unsere Entwicklung be trachten, dürfen wir nicht vergessen, daß daran auch unser Seminargrup penberater einen großen Anteil hat. Wichtig war vor allem, daß er nicht die Steine aus dem Weg räumte, son dern uns dazu erzog, unsere Eigen verantwortung für das Studium im mer besser selbst wahrzunehmen, Es gibt Studenten, die ein ganz anderes Fach eigentlich studieren Praktikum für künftige Väter wäh rend des Bergfestes der 76/12. öffentlich zum Kampf um stungen bekennt. Oft stehen die Studienleistungcn im Mittelpunkt der Diskussion in euren FDJ-Versammlungen. Unsere Hauptaufgabe besteht doch darin, hohe Leistungen in allen Fä chern zu erreichen. Das ist keine leichte Aufgabe, da braucht man ganz einfach die ständige Kontrolle durch die Gruppe. Ohne einen gewissen äußeren Zwang sind höchste Leistun gen nicht zu erreichen. Außerdem läßt uns die Analyse der Studienlei stungen jedes einzelnen gute Erfah rungen erkennen, die man verallge meinern kann, und wir merken auch rechtzeitig, wenn es bei einem Stu denten mal nicht so klappt, wenn je mand unsere Hilfe braucht. Auch bei der Bewältigung der Studienarbeit kommt man mit kollektiver Anstren gung schneller voran. gruppenorganisator und die sechs Mitglieder der FDJ-Gruppenleitung als Funktionäre ernst nimmt, son dern auch die Arbeit in der GST und der DSF, und wenn man die gesell schaftliche Tätigkeit in ihrer ganzen Breite sieht bis hin zur Arbeit in Klaus-Peter (Mille). Thomas (Funs) und Hans-Jürgcn (Gnomy) bereiten sich oft gemeinsam auf die Lehrveranstaltungen vor. Aus dem Gruppentagebuch der76/12 den großen Beleg, und bald geht’s in die Diplomarbeit. Für eine Gruppe im letzten Studienjahr kommt es darauf an, gegen Tendenzen eines Kollektivzerfalls anzukämpfen, die auf Grund der jetzt weniger werden den gemeinsamen Lehrveranstaltun gen und der Tatsache, daß immer mehr Studenten verheiratet sind und Familien gründen, zwangsläufig auf- treten. Hier zeigt sich, ob die Grup penleitung wirklich etwas taugt, ob es der Gruppe gelungen ist, kollek tive Traditionen zu schaffen, die wei ter wirken. Wir denken; daß wir das geschafft haben. Heiß geht es bei uns auch zu, wenn wir uns mit Problemen der innen- und außenpolitischen Entwicklung beschäftigen. Als Student braucht man nicht nur hohes fachliches, son dern auch ein ebenso gutes politi sches Wissen und einen klaren poli tischen Standpunkt. :.. Uns hat es in diesen 3 Wochen sehr gut gefallen. Wir erhielten einen Einblick in die Arbeit des WBK Berlin und können nur jedem emp fehlen, am Studentensommer teil zunehmen. und wissenschaftlicher wahrt bleiben. Gibt cs überhaupt 38 in einer Gruppe? Wenn man nicht nur woilten als das, was sie jetzt in An- griff nehmen ... Im Leben geht nie alles auf, aber wir sind der Meinung, daß kein Mensch so vorprogrammiert ist, daß er nur die eine einzige Fachrichtung einschlagen kann. Man darf nur nicht wie ein Suppenkasper ans Studium gehen. Wenn man sich in die Wis senschaft hineinkniet, langsam im mer besser durchsieht und merkt. Konferenz der FDJ-Studenten der DDR, Mai 1978: ... Besonders im Beitrag von Genossen Kurt Hager kamen das Vertrauen und die Zuver sicht der Partei in die studentische Jugend zum Ausdruck. Das Studium wurde zum einen als harte Pflicht, zum anderen aber auch als schöne Phase im Leben herausgestrichen, die es gut zu nutzen gilt.... Befähigung zur selbständigen wis senschaftlichen Arbeit ausprägen half. sind; natürlich kostet solch eine Ent wicklung Schweiß. Aber wir sind nicht die einzigen, die solche Ergeb nisse erreichen. Die drei wichtigsten Dinge sind: Man muß wissen, warum man studiert, man muß sich hohe Ziele stellen, und man muß als Gruppe zusammenhalten. Wir haben sehr früh begonnen, um den Titel »Sozialistisches Studentenkollektiv“ tu kämpfen. Diese anspruchsvolle Aufgabe zwingt jeden einzelnen, die Karten von Anfang an auf den Tisch zu legen, zu zeigen und zu geben, Was in ihm steckt. Wir halten nichts von der Auffassung mancher Gruppe, erst einmal abzuwarten, wie sich das Kollektiv so entwickelt, ehe man sich Kann man sich mathematische Formeln kollektiv einprägen? Fakten lernen und Zusammen hänge begreifen muß natürlich jeder selbst. Da kann die Gruppe nieman dem auch nur eine Kleinigkeit ab nehmen. Aber das Kollektiv gibt die nötige Kraft, wenn man mal nicht weiter kann, im Meinungsstreit über den zu bewältigenden Stoff fällt der Groschen schneller. Viele FD J-Grup- pen organisieren diese Zusammen arbeit, indem sie Studiengruppen bil den, Konsultationen durchführen oder Patenschaften abschließen. Wir sind der Meinung, daß es nicht auf die Form ankommt. Wichtig ist, daß jeder weiß, an wen er sieh wenden kann, wenn er einmal nicht weiter weiß. Die 20 Mitglieder eurer FDJ- Gruppe üben 38 gesellschaftliche Funktionen aus. Warum, und wie ist das zu verkraften? Unsere fachlichen Leistungen sind ohne ein hohes politisches Engage ment für die gesellschaftliche Ent wicklung in unserer Republik noh nicht einmal die Hälfte wert. Man kann sich nicht in sein Studierzim- merchen zurückziehen und die gesell schaftliche Arbeit anderen zuschie ben. Natürlich muß ein richtiges Ver hältnis zwischen gesellschaftlicher Die Knollen rufen: ... Kurzum, unser Einsehen, daß die Kartoffeln nicht ohne uns auf den Wagen sprin gen, und der Stolz, die abendlichen Stipendienzuschüsse nicht für um sonst zu kassieren, ließen beachtliche Leistungen zu... jedem von uns war die Entspannung von der An strengung des Studienalltags anzu merken ... Studentensommer 1977: ... Boone war als Kraftfahrer auf fast allen Baustellen der Hauptstadt unterwegs. Nach dem Bekanntmachen mit Fahr zeug (W 50) und Großstadtverkehr lief es ganz gut, obwohl nicht immer ohne Stadtplan. Transportiert wurde alles, was auf Rungen, Platten oder Anhängern zu bewegen war ... Die FDJ-Gruppe 76/12 (Sektion Ma- Schinen-Baulelemente) errang zwei- i>al den Titel „Sozialistisches Stu- dentenkollektiv", vor wenigen Wo- chen wurdet ihr als Hervorragendes Jugendkollektiv der DDR ausge zeichnet. Wie seid ihr zu diesen gu ten Ergebnissen gekommen? Zunächst muß man sagen, daß wir und daß er unsere Bereitschaft und durchaus keine „Wundertruppe" VI. Festival des sowjetischen Kino- und Fernsehfilms: ... Der Film unserer Wahl war der Streifen „Ein Wort zur Verteidigung“ ... die Spannung beruht auf den geistigen, den inneren Auseinandersetzungen der handelnden Personen. Es wird die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt und wie ein Mensch seinen Glücksanspruch in unserer Gesell schaft realisieren kann und sollte ..: Wir hielten es für notwendig, über den Film zu sprechen... Thomas und Stefan während des Praktikums zu Problemen der Spannungs optik. daß die erreichten Ergebnisse brauch bar sind, stellt sich auch die notwen dige Freude an der Arbeit ein. Man muß wissen, warum man stu diert, und man muß als Gruppe Zu sammenhalten. Diese Erkenntnis war sicher nicht von Anfang an bei allen Mitgliedern eurer Gruppe ausge prägt. In dieser Klarheit natürlich nicht. Sie entstand im Ergebnis konsequen ter politischer Arbeit mit jedem ein zelnen Studenten. In der FDJ-Mit- gliederversammlung erarbeiten wir uns auf der Grundlage der Beschlüsse von Partei und sozialistischem Ju gendverband die Zielstellung für un sere Arbeit, und da diese Zielstellung immer sehr konkret ist und für jede Aktivität ein Gruppenmitglied den Hut aufgesetzt bekommt, gibt es auch genügend Widerspruch. Da haben wir in den Versammlungen selbst und auch in den persönlichen Gesprächen genug zu tun, um alle Studenten für unsere Vorhaben zu gewinnen. Da bei gaben die Genossen und die Mit glieder der FDJ-Gruppenleitung stets den Ton an. Praktikum im Stahl- und Walzwerk Gröditz. Obwohl die Arbeit für uns ungewohnt war, besonders die schwere körperliche Arbeit, erhielten wir einen umfassenden Einblick in die jeweiligen Produktionsabteilungen. Be sonders hervorheben muß man das kollegiale Verhalten der Stahlwerker.