Volltext Seite (XML)
HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nummer 17 September 1974 Preis 10 Pfennig In dieser Ausgabe : Seite 2: Zum FDJ-Lehrjahr 1974/75 Woche der internationalen Solidarität mit Chile Seite 3: Forschung für schnelle industrielle Nutzung Seite 4: Erster internationaler Hochschulferienkurs für Germanistik an unserer Hochschule maacomanmasumuaaummum Kampfappell der FDJ -------- 7 a ■ umuzmmnum zum Beginn des Studienjahres 1974/75 4 m Vorahend des Gedenktages für die Orfer des Faschismus gelebten die FDJ-Studen’en der Matri kel 74 in Anwesenheit von Gen. Dr. Hermann Naw roth, Sekretär der Hochschulparteileitung, Gen. Eber hard Zill, Sekretär der FDJ-Bezirksleitung, und Gen. Dr. Eberhard Jobst, Prorektor für 'Gesellschaftswis senschaften, im Rahmen des Kampfappells anläßlich ihrer feierlichen Aufnahme in die FDJ-Kreisorgani- sation unserer Hochschule, sich den' revolutionären Kämpfern der Arbeiterklasse sstets würdig zu erwei ¬ sen. ihr Vermächtnis zu erfüllen. Die FDJ-Studenten verptlienteten sien, ihre ganze Krart einzusetzen, mit guten politischen und facilichen Leistungen im Stu dium ihren Beitrag zur allseitigen Stärkung unserer Republik . und der gesamten sozialistischen Staaten- gemeinschaftzuleisten. Das Gelöbnis der neuimma- trikulierten FDJ-Studenten sprachen Angela Kettlitz (74/57) und Dietrich Rauschenbach (74/56). (s. Bild oben).. 30 Jahre Volksrepublik Bulgarien uaamnuomusnzmaauaasmanamnankxamäaimsdkmsanamamumMKuimmmmmma Sozialistischer Internationalismus in Aktion Seit 1947 besteht zwischen unserer Hochschule und der Hochschule für Maschinenbau und Elektrotechnik Varna eine Arbeitsvereinbarung: Die Entwicklung der wissenschaftlich- technischen Zusammenarbeit zwi schen den beiden Hochschulen voll zieht sich im 30. Jahr des Bestehens der VR Bulgarien und im 25. Jahr unserer Republik auf der Grundlage eines zum Freundschaftsvertrag ab geschlossenen Arbeitsplanes. Aufgabenstellungen zur gemeinsa men forschungsmäßigen Bearbeitung von Themen der Werkstofftechnik und Vorhaben für die Zusammen arbeit auf dem Gebiet der Erziehung und Ausbildung, die durch den Aus tausch von Gastdozenten und Studen tengruppen geprägt sind, bestimmen den Inhalt dieses Arbeitsplanes. In der Zeit vom 8. bis 28. Juli 1974 weilten zum ersten Male 9 Studenten aus Varna, Fachrichtung Technologie des Maschinenbaues und der Metalle, mit ihrem Betreuer zum Austausch praktikum an der- Sektion Chemie und Werkstofftechnik unserer Hoch schule. Durch die Praktika, wie z. B. moderne Methoden der Metallogra phie,; Thermowaage, chemisch-ther mische Behandlung u. a., bekamen die Gäste einen Einblick in die Haupt arbeitsgebiete der Sektion, sie konn ten ihr Wissen vertiefen und neue Erkenntnisse mit nach Hause neh men. Unser Bild zeigt die bulgari schen Freunde bei der Arbeit am Neophot im Metallographie-Labor. Die Besichtigung von Betrieben, für die es in der Umgebung von Varna kein Äquivalent gibt, z. B. VEB Bar- kas-V/erke, VEB .Umformkombinat Erfurt. VEB Renak-Werke, Werk Hartha, u. a., diente zur Untermaue rung der Theorie, zur Wissenserwei terung und vor allem zur Herstellung der Verbindung zwischen Theorie und Praxis. In der Auswertung des Praktikums mit der Sektionsleitung schätzten die Gäste es als sehr effektiv ein. Sie lobten die gute Vorbereitung, die Aus wahl der Praktikumsthemen und der Betriebe. Die Unterbringung im Internat Vettersstr. 72 bezeichneten sie als „de luxe“. Anläßlich des 30. Jahrestages der Gründung der VR Bulgarien werden Studenten der Sektion Chemie . und Werkstoff tech- nik, die zu diesem Zeitpunkt an der bulgarischen Partnereinrichtung wei len, eine Ausstellung eröffnen, die dem 25. Jahrestag der DDR und dem 30. Jubiläum der VR Bulgarien ge widmet ist. K. Weinrich, Direktorat für internat. Beziehungen Dr.-Ing. Jänsch, Sektion Chemie und Werkstofftechnik Stellung und Aufgaben der FDJ im Prozeß der Herausbildung sozia listischer Absolventen standen im Mittelpunkt der Schulung für die FDI- Funktionäre des neuen 1. Studienjahres. In Seminaren in den FDJ-Grund- organisationen berieten am 28. und 29. August über 250 künftige Funk tionäre, wie es ihnen gelingt, den Kampf ihrer Gruppen um die Ent wicklung zu sozialistischen Studentenkollektiven gleich von Beginn des Studiums an zu organisieren. Damit leisten die FDJ-Studenten der Ma trikel 74 einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf den 25. Geburts tag unserer Republik. Unsere Studentenbrigade beim Bau der Baikal-Amur-Magistrale Vom 16. Juli bis 18. August nahm eine Studentenbrigade unserer Hoch schule am Studentensommer in Ust- Kut teil. Ust-Kut liegt einige hun dert Kilometer nördlich von Irkutsk direkt an der Lena und ist mit der Bahnstation Lena Ausgangspunkt der Baikal-Amur-Magistrale (BAM). Über die Eisehbahnlinie Taischet- Bratsk—Ust-Kut werden alle Güter, die zur Versorgung des hohen Nor dens Sibiriens benötigt werden, her angeschafft. In Ust-Kut erfolgt in einem der größten Binnenhäfen der UdSSR ihr Umschlag auf Schiffe und ihr Weitertransport auf der Lena. Auf dem 17. Komsomolkongreß wurde der Bau der BAM zum bedeu tendsten Jugendobjekt der Sowjet union erklärt. Unmittelbar danach haben die Komsomolzen mit großem Enthusiasmus den Bau dieser für die Erschließung Ostsibiriens wichtigen Bahnlinie in Angriff genommen. Für unsere Brigade, d. h. konkret für 30 FDJler der Hochschule, war es ein ehrenvoller Auftrag, als erste DDR- Studenten direkt an diesem Kom somolobjekt eingesetzt zu werden. Wir traten die Fahrt mit dem festen Vorsatz an, durch gute Arbeitslei stungen uns dieser Auszeichnung würdig zu erweisen. Nach unserer Ankunft am 17. Juli in Ust-Kut wurden Wir in die sowje tische Studentenbrigade „Slawu- titsch“ aufgenommen. Obwohl die' sowjetischen Studenten mit der Ar beit bereits vor unserem Eintreffen begonnen hatten, fand die feierliche Eröffnung unseres Lagers am "21. Juli mit einem Appell und dem Hissen der Flaggen der Sowjetunion und der DDR statt. Die während der Eröff nung geknüpften ersten. Kontakte festigten sich dann während der ge meinsamen Arbeit und führten zur Herausbildung von Freundschaften. Unsere Brigade bekam vom Einsatz betrieb als wichtigste Objekte den Bau eines Abschnittes einer zwei- gleisigen Eisenbahnstrecke mit dazu gehöriger Drainage und das Gießen des Fundamentes für’eine Reparatur werkstatt übertragen. Der Arbeits tag begann immer mit einem kurzen Morgenappell, in dessen Verlauf kurz die Arbeitsleistungen’ des vorange- gangenen Tages eingeschätzt und die Zielstellungen des jeweiligen Tages bekanntgegeben wurden. Neben der gemeinsamen Arbeit nah men unsere Studenten mit einer Singegruppe und mit Rezitationen am Kulturwettstreit teil. Die aus sowje tischen und DDR-Studenten beste hende gemeinsame Fußballmann schaft der Brigade „Slawutitsch" be legte im Fußballturnier aller im Ge biet Ust-Kut tätigen -Studentenbriga den den 1. Platz. Am 6. August nahmen wir von un seren sowjetischen Freunden Ab schied. Die Arbeit in Ust-Kut und der gesamte Aufenthalt in der Sowjet union wurden für alle zu einem Er lebnis, das bleibende Erinnerungen hinterläßt. Der Abschied von unseren sowjetischen Freunden fiel uns allen schwer. Aber wir hatten viele Adres sen getauscht und werden auch weiterhin in engem Kontakt bleiben. In Irkutsk besichtigten wir das In stitut, unternahmen eine Stadtrund fahrt, verbrachten einige Tage im Sommerlager des Institutes am Ir kutsker Meer und machten einen Ausflug an den Baikalsee. Am 18. August ging für uns alle eine lehr- und erlebnisreiche Reise- zu Ende, die das Band der deutsch-so wjetischen Freundschaft festigen half. Dr.-Ing. R. Feige Gewerkschafts- Wahlen im Zeichen des 25. Jahrestages „HS“-Interview mit Gen. Dr. päd. W. Otto, Vorsitzender der Hochschulgewerkschaftsleitung. Frage: Ab 2. September begin nen die Gewerkschaftswahlen auch an unserer Hochschule. Welche Probleme stehen im Mit telpunkt der Wahlversammlun gen? Antwort: Zu Ehren des 25. Jah restages unserer Republik war als Schwerpunkt das Ziel gestellt, die Kampfkraft der Gewerkschafts- gruppen zu erhöhen. Jede Ge werkschaftsgruppe muß konkret abrechnen — die Verbesserungen in Lehre und Erziehung, — die schnelle Überführung der Forschuig In diTzedution, — die bessere Nutzung ihrer Grundfonds, — das erreichte Niveau der Ratio- nalisierungsmaßnahmen sowie den Stand der Neuererbewe gung. Bei der Rechenschaftslegung muß die Rolle der monatlichen Mitgliederversammlung an erster Stelle stehen. Ist die Gewerk- schaftsgruppe stabil, herrscht dort ein gutes politisches Klima, d. h. | werden alle Entscheidungen auf der Grundlage unserer wissen schaftlichen Weltanschauung ge troffen, dann geht die Arbeit er folgreich voran. Diese Versamm lung muß zeigen,' wie wir voran- gekommen sind, aber- auch offen ■ aufdecken, welche Schwächen vor handen sind, welche vorhandenen Potenzen noch nicht genügend ge nutzt werden. Das entspricht den Forderungen des 12. Plenums un serer Partei, die Schöpferkraft un serer Werktätigen voll zu nutzen, die sozialistische Demokratie stän dig zu entwickeln. Frage: Welche Erfolge, aber auch welche Schwächen haben sich bei unserer" Gewerkschafts arbeit gezeigt? Antwort: Über unsere Erfolge haben Gewerkschaftsgruppen lau fend im „HS“ berichtet, ich erin nere an die vielseitigen Initiati ven zu Ehren des 50. Jahrestages der Sowjetunion im Vorjahr. Hier zeigt sich, daß wir gut vorange kommen sind, die Einheit von sozialistischem Patriotismus und proletarischem Internationalismus in die Tat umzusetzen. Das trifft auch auf die verstärkten Solida ritätsaktionen unserer Gewerk schaftsgruppen zu. Allein in die sem Jahr wurden mehr als 265 000 M auf das Solidaritäts konto überwiesen. Einen Durch bruch haben wir auch mit den Schulen der sozialistischen Arbeit errungen. 40 Gruppen erhielten den Titel „Kollektiv der sozialisti schen Arbeit“. Das sind Erfolge, die wir mit Stolz auf den Geburtstagstisch un serer Republik legen können. In einzelnen Bereichen unserer Hochschule gibt es aber noch Ten denzen unkritischer Verhaltens weisen, Verschweigen von Schwä chen nach außen, Anzeichen von Formalismus bis zum überhöhten Prestigedenken. Diese Mängel müssen im Kollektiv schnellstens überwunden werden. Im Ganzen, gesehen, haben wir unsere Kampf- kraft erhöht, gehören Ehrlichkeit und gesunde Selbstkritik zu den Merkmalen unserer Gruppen arbeit, ebenso die Tatsache, stän dig höhere Anforderungen an die eigene Arbeit zu stellen.