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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1974
- Erscheinungsdatum
- 1974
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197400006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19740000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19740000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1974
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar -
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März -
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8/9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Juni 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juli 1
- Ausgabe Nr. 13, August 1
- Ausgabe Nr. 14, August 1
- Ausgabe Nr. 15/16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober -
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23/24, Dezember 1
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Band
Band 1974
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- Hochschulspiegel
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Aus der Diskussion der 5. Delegiertenkonferenz der SED-Grundorganisation der TH Genosse Prof. Dr. Horst Weber, Rektor Präzisierte Stiidienpläne verbindlich Die wichtigste Aufgabe, die uns vom VIII. Parteitag gestellt worden ist und auf die wir uns in diesem und im kommenden Studienjahr konzentrieren müssen, ist die Fort führung der Anstrengungen und Bemühungen zur weiteren Erhöhung der Qualität und des Niveaus der klassenmäßigen Erziehung und der Lehre. Wesentliche Grundlage da für sind die präzisierten, vom Mini ster für verbindlich erklärten Stu dienpläne für die Fachrichtungen der Wirtschaftswissenschaften, des Maschineningenieurwesens, des Elek troingenieurwesens und der Physik. Der Genosse Rektor setzte sich mit subjektivistischen Auffassungen hinsichtlich der exakten Verwirk lichung der präzisierten Studien pläne auseinander und erklärte wei ter: Es muß hier deutlich ausgespro chen werden, daß die präzisierten Studienpläne das Ergebpis vieler Beratungen eines Kreises unserer besten Hochschullehrer aus sämtli chen ausbildenden Hochschulen der DDR sind und daß diese den neuesten Erkenntnissen auch der uns befreun deten sozialistischen Länder ent sprechen. Solche subjektivistischen Auffassungen hemmen uns deshalb in dem .Bestreben, mit den neuen Studienplänen die Voraussetzungen für die weitere Erhöhung der Quali tät und des Niveaus der Lehre und der Erziehung schnell zu schaffen und eine hohe Stabilität zu errei chen. Die Erfahrungen, die hierbei, mit der Einführung des neuen, für alle Universitäten und Hochschulen verbindlichen Lehrprogramms des marxistisch-leninistischen Grundla genstudiums gerade in dieser Frage in der Sektion Marxismus-Leninis mus unserer Hochschule, aber auch in der Sektion Verarbeitungstechnik gesammelt worden sind, müssen stärker von den anderen Sektionen und Fakultäten genutzt werden. Das Leitungskollektiv der Hochschule wird der Durchsetzung und Anwen dung dieses richtigen Prinzips in Zukunft mehr Beachtung schenken und regelmäßig kontrollieren. Wir müssen erreichen,, daß eine kritische Atmosphäre des Ausein andersetzens über den Inhalt der Lehrprogramme und des lückenlo sen Ineinandergreifens von Vorle sungen, Übungen und Praktika mit der Einführung der neuen Studien pläne an unserer Hochschule ent steht. Ein solches Herangehen ist eine weitere Voraussetzung, um sub jektivistische Auffassungen in der Gestaltung der Vorlesungen, Übun gen und Praktika zu überwinden und die noch vorhandene Kritik- empfindlichkeit gerade in diesen Fragen zu beseitigen. Außerdem wird mit der Realisierung dieser Maßnahmen der gesamte Studien ablauf an unserer - Hochschule bes ser überschau- und kontrollierbar. Nur dadurch wird es z. B. auch möglich, die vorhandenen Hörsäle, Seminarräume, Praktika- und Übungsplätze besser zu nutzen. Die Verwirklichung dieser Schritte wird jedoch nur dann wirksam, wenn es uns gelingt, parallel -mit diesen Anstrengungen die weitere wissenschaftliche und pädagogische Qualifizierung unseres Lehrkörpers zu erreichen. Kollektiv erarbeitete und verteidigte Lehrprogramme und Vorlesungen verfehlen ihre Wir kung, wenn der Hochschullehrer nicht in der Lage ist, den Stoff dem Studenten verständlich darzubieten. Besonders ist dies für die ersten Stu dienjahre notwendig. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit bei der Einführung der präzisierten Studienpläne sollten auch die Aus wertung und Erarbeitung bewährter Methoden zur Wissensvermittlung sein, die den Übergang von der EOS zur Hochschule kontinuierlicher ge stalten. Dabei sind die Erfahrungen und Methoden von bewährten Hoch schullehrern, die im 1. Studienjahr ausgezeichnete Vorlesungen und Übungen gehalten haben, wie Prof. Schneider oder Prof. Trumpold, stär ker auszuwerten und zu verallge meinern. Genossin Heidemarie Boyke, Sektion Rechentechnik Datenverarbeitung Durch politische Kleinarbeit Großes erreichen Wenn eine Parteiorganisation Re chenschaft ablegt über ihre gelei stete Arbeit, schätzt sie auch die Rolle der Kommunisten in ihren Arbeitskollektiven und Wirkungsbe reichen ein. Wir als Bereichsparteiorganisation haben das auch getan, haben eine Analyse über die Wirksamkeit der Genossen in den Gewerkschafts- und FDJ-Gruppen angefertigt. Die Ergebnisse sind für die wei tere Arbeit sehr wertvoll. Die guten ■ Erfahrungen der Ge werkschaftsgruppe Programmier sprachen haben wir verallgemei nert. Sie sind Hilfe für alle Gewerk schafts- und FDJ-Gruppen der Sek tion. Im Kollektiv Programmierspra chen, das inzwischen zweimal den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ und den Ehrennamen „Kol lektiv der DSF" errungen hat, ar beiten 6 Genossen. Obwohl die Ge nossen räumlich und zum Teil durch spezifische Forschungsaufga ben voneinander getrennt sind, ha ben die Genossen nicht losgelöst, sondern mit dem Kollektiv poli tisch gearbeitet. Wichtigstei - Schlüssel zum Erfolg der Genossen in diesem Kollektiv sind das persönliche politische Ge spräch mit Kollegen und das partei liche und einheitliche Auftreten in den Gewerkschaftsversammlungen. Das setzt voraus, daß sich die Ge nossen einen gemeinsamen Stand punkt vor der Zusammenkunft im Kollektiv bilden. In beharrlicher politischer Klein arbeit ist es gelungen, ein echtes Vertrauensverhältnis zwischen Ge nossen und parteilosen Kollegen zu schaffen. Die Kollegen fühlen, daß ihre Meinung von den Genossen nicht nur zur Kenntnis genommen wird, sondern daß ihre Meinung-ge fragt und geachtet ist. Wichtig ist: Wie sag ich. es als Genosse meinen Kollegen, denn ge rade das Wort eines Genossen wird besonders gewertet. Hier liegt eine Sache auf dem Tisch, die mir un- gemein wichtig erscheint. Wir ver fahren manchmal, denke ich, in un serer . politischen Kleinarbeit, im persönlichen Gespräch noch zu sehr nach Schema F. Wir müssen hier mehr Einfühlungsvermögen zeigen, um jeden Menschen für unsere poli tische Arbeit zu gewinnen. Jeder Mensch hat positive Seiten, auf de nen man aufbauen muß, um den po litisch-aktiven Kern des Kollektivs systematisch zu erweitern. Unsere Genossen haben alle Auf gaben im Bereich, auch kleine und an sich nebensächliche Dinge, als politische Aufgabe gesehen. Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn was mir nebensächlich erscheint, kann für andere ein bedeutendes persön liches Problem sein. Ein Beispiel sei hier genannt: Festlegungen von Lehrveranstaltungen. Durch Schicht betrieb und Lehrveranstaltungen an Sonnabenden liegen die Zeiten nicht immer nach Wunsch und treffen einzelne persönlich hart, z. B. Frauen mit Kindern, Auswärtswoh- nende durch ungünstige Verkehrs bedingungen. Durch eine Aussprache und Beratung im Kollektiv wäre oft Abhilfe zu schaffen. Aber gehen wir nicht solchen Dis kussionen in unseren eigenen Kol lektiven aus dem Weg? Bei einer Veränderung könnte ja ich einge setzt werden. Genossen, in der Ge- werkschaftsgruppe Programmier sprachen wurden derartige Pro bleme diskutiert. Dabei hat sich die Bereitschaft herausgebildet, auch einmal auf persönliche Vorteile zu verzichten, um einem Kollegen zu helfen. So wie die Erarbeitung der ge sellschaftlichen und fachlichen Auf gaben im Kollektiv ist auch die Öffentliche Kontrolle der Erfüllung der Aufgaben vor dem Kollektiv ein ungemein wichtiger Schritt zur Kol lektivfestigung gewesen. Es gab an fangs Erscheinungen im Kollektiv, daß die Kritik als Beleidigung und nicht als Hilfe betrachtet wurde. Es Wurde aber erkannt, daß die kri tische Auseinandersetzung ein ganz wichtiger Punkt in der Entwick lung des einzelnen und des Kollek tivs ist. Genn. Karin Walther, Sektion EWFS Die Bedeutung des Marxismus- Leninismus für das Lehrerstudium Ich bin Studentin der Seminar gruppe 72/42. Mein Ziel ist es, nach erfolgreichem Studium als Diplom lehrer für Polytechnik zu arbeiten. Den Genossen meiner Parteigruppe und den FDJlern der Seminargruppe wurde im Verlauf des bisherigen Studiums immer bewußter, welchen bedeutsamen Beitrag wir einmal als Beauftragte und Verbündete der Arbeiterklasse in den Schulen zu er füllen haben. Der Beschluß des Politbüros des ZK „Für ein hohes Niveau der so zialistischen Erziehung in der Pio nierorganisation ,Emst Thälmann 1 “, den wir in unserer FDJ-Versamm- lung gründlich auswerteten, gab uns neue Impulse für unsere gesell schaftliche Arbeit. Wir alle sind mit Beginn unseres Studiums an Karl- Marx-Städter Oberschulen als Lei ter von Pioniergruppen, als Arbeits gemeinschaftsleiter oder als Propa gandisten im FDJ-Studienjahr tätig. Datei können wir gewonnene theo retische Erkenntnisse mit prakti schen Erfahrungen verbinden und Schlußfolgerungen für unsere, spä tere Arbeit ziehen. Wir helfen dabei mit, die Forderungen des Politbüro beschlusses zu erfüllen. Besonders hohe Leistungen bei der Lösung die ser verantwortungsvollen Aufgabe b achten die Studenten der FDJ- Gruppe 72/40. Die Freunde haben für ihre Tätig keit an der Humboldt-Oberschule anläßlich des 25. Geburtstages der Pionierorganisation die Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen bei der sozialistischen Erziehung in der Pionierorganisation ,Ernst Thäl mann'“ in Bronze erhalten. Eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Tätigkeit als Lehrer und Erzieher ist die Aneignung umfang reicher und gesicherter Kenntnisse im Marxismus-Leninismus und in der sozialistischen Pädagogik und Psychologie. Die Genossen der Par teigruppe unserer Matrikel 71 handel ten danach. Sie führten z. B. die Aus einandersetzung mit einer Genossin wegen einer „4" im marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium nicht schlechthin wegen der mangel haften Note, sondern von ihrer Hal tung als Kommunist zu unserer Weltanschauung. Wir Lehrerstuden ten müssen konsequent davon aus gehen, daß die gesamte pädagogische Arbeit an der Schule eng mit der Gesellschaft und Politik verbunden ist. Das heißt, daß wir als künftige Lehrer selbst täglich um höchste Ausbildungsergebnisse bei uns kämp fen müssen. Auch in unserer SG 72/42 traten wir entschieden gegen die Versuche auf, schlechte Leistungen zu bemän teln oder nachlässig beim Besuch von Lehrveranstaltungen zu sein. Wir erarbeiteten uns zunächst in der Parteigruppe den Standpunkt, daß es für einen Lehrerstudenten Ehrensache ist, beste Ergebnisse in ML zu erreichen; aktiv in allen Lehrveranstaltungen mitzuwirken; Nachlässigkeiten oder Versäumnisse von Lehrveranstaltungen oder im Selbststudium absolut auszuschalten. Wir trugen diesen Standpunkt in die gesamte FDJ-Gruppe und über zeugten vor allem damit, daß diese Forderungen schließlich jeder Stu dent später einmal an seine Schüler stellen wird. Er muß sie also jeder zeit auch selbst vorbildlich erfüllen. Wir erreichten, daß Mitarbeit und Ergebnisse in den Veranstaltungen des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums besser wurden und daß sich das positiv auch auf alle anderen Formen des Studiums aus wirkt. Genosse Arno Kohlen, Sektion VT Wissenschaftlich- produktive Tätigkeit und ideologische Erziehung Im Möbelkombinat Hellerau, Be triebsteil Neuhausen, wurde ein um fangreiches Rationalisierungspro gramm aufgestellt, um den Forde rungen des VIII. Parteitages gerecht zu werden und die Produktivität in der Produktion zum Wohle aller zu erhöhen. Unsere Studentischen Ra- tionalisierungs- und Konstruktions büros halfen mit, diese Aufgaben zu lösen. Für uns als Studenten war diese Form der wissenschaftlich-produkti ven Tätigkeit neu, aber zugleich in teressant, da wir zum erstenmal mit den direkten Forderungen der Pra xis konfrontiert wurden. Bei der Realisierung der Aufgabe half uns der ständige Kontakt mit den Ar beitern des Betriebes. Bei Diskus sionen mit Arbeitern bekamen wir viele Hinweise für unsere Arbeit. Der reiche Erfahrungsschatz der Ar beiter war für uns ein großer Ge winn. Natürlich lief nicht alles glatt ab. Es trat z. B. folgende Frage auf: Können uns die Arbeiter des Betrie bes helfen, sie haben doch keinen Einblick in Konstruktions- und Lö sungsvarianten? Bei diesen und ähn lichen Diskussionen mußten wir uns als Genossen mächtig ins Zeug le gen. Und es gelang uns, die Über zeugung bei allen Mitgliedern des SRKB zu festigen, daß ohne die Hilfe der Arbeiter und Genossen, ohne die führende Rolle der Partei derartige Aufgaben nicht zu lösen sind. Das Gesagte hört sich natürlich sehr einfach an. Es gab auch heftige Diskussionen, aber es war am Ende doch so, daß alle von der Wichtig keit der Aufgabe überzeugt waren. Daher konnten die Ergebnisse auch rechtzeitig und in guter Qualität nach einer nicht gerade einfachen Verteidigung vor Vertretern des Be triebes, der Kombinats- und Partei leitung und unserer Hochschule übergeben werden. Es ist für uns als Studenten ein sehr ungewohntes Gefühl, wenn un sere Arbeiten in der Industrie drin gend benötigt werden, wir bisher nur Belege angefertigt haben, die bereits fünf Jahre in verschiedenen Varianten durchgerechnet werden. Für unseren praktischen Einsatz, auf den wir uns vorbereiten, ist diese Form von wissenschaftlich- produktiver Tätigkeit sehr wertvoll. Das Entscheidende war, daß wir mit einem Konstruktionsprozeß mit al len seinen Seiten konfrontiert wur den, den wir selbst geleitet und or ganisiert haben. Besonderes Lob wurde unserer Ar beit von Genossen Massarow, Pro fessor am Moskauer Institut für technologische Nahrungsmittelindu strie, der an der bereits erwähnten Übergabe als Gast teilnahm, gezollt. Als Fazit möchte ich sagen, daß die Arbeit im SRKB, das konse quente Auftreten der Genossen, die Streitgespräche mit den Arbeitern wesentlich mit dazu beigetragen ha ben, daß die Studenten unserer Se minargruppe das Studium als ihren Klassenauftrag ansehen. Als weiteres Ergebnis unserer Ar beit wurde ein Jugendobjekt ge gründet, das für die Überführung der Ergebnisse in die Praxis sorgt und wofür Mitglieder des SRKB. Ju gendfreunde der Werkzeugfabrik Olbernhau sowie aus dem BT Neu hausen des Möbelkombinates Helle rau verantwortlich zeichnen. Genossin Brigitte Groß, APO Poly grafie. Die ökonomische Politik unserer Partei allen gründlich erläutern Im Kollektiv der Parteimitglieder unseres Bereiches sind wir davon ausgegangen, die Richtigkeit und Notwendigkeit der ökonomischen Politik unserer Partei allen Mitglie dern unseres. Arbeitskollektives deutlich und bewußt’ zu machen. Das war deshalb notwendig, da viele unserer Kollegen aus anderen Bereichen kamen. Es gab nicht we nige Vorbehalte, die wir überwinden mußten. Nicht immer wurde die Po litik unserer Partei richtig verstan den, sehr oft fehlte das Verständnis der Einheit von Lehre. Forschung und Produktion. Auch unsere enge Verbindung zu den Studentenkollek tiven wurde noch nicht als notwen dig erkannt. Jeder im Kollektiv war mehr oder weniger ein Einzelgänger. Dazu kam der Aufbau des polygrafischen Zen trums, dem ebensoviel Vorbehalte entgegengebracht wurden. Das war unsere Ausgangssituation, als sich unser Parteikollektiv bildete. Alle Genossen unseres Kollektivs lernten bald, einheitlich und ge schlossen aufzutreten. Wir handel ten nach den Worten unseres Genos sen Erich Honecker, die er in sei nem Interview zu den Parteiwahlen sagte: „Wo ein Genosse ist, da ist die Partei, da sind stets die überzeu gendsten Argumente und die wirk samsten Masseninitiativen!“ Jedoch müssen wir feststellen, daß die Ver wirklichung dieser Aufforderung unseres Ersten Sekretärs des ZK un serer Partei nicht immer leicht und einfach ist. Tagtäglich haben wir uns mit vie lerlei Argumenten auseinanderzu setzen. Aber immer nur durch das offensive Auftreten aller Parteimit glieder wächst das Vertrauen zur Partei,, erringen wir neue Erfolge. Erst vor wenigen Tagen haben die Mitglieder und Mitarbeiter des poly grafischen Zentrums ihre Verpflich tungen im Kampf um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Ar beit“ abgerechnet und verteidigt. Wir konnten dabei mit guten Er folgen und Ergebnissen aufwarten. Ein entscheidender Punkt dabei war die Verwirklichung der Einheit von Lehre, Forschung und Produktion. Um diese Einheit zu vervollkomm nen, hat das PZ eine Patenschaft über die Studentengruppe 73/23 über nommen. Diese Patenschaft ist erstmalig an der TH und soll die Verbindung von Ausbildung und Praxis herstel len. Der überwiegende Teil der Stu denten ist nicht aus der Polygrafie und hat somit wenig Voraussetzun gen für das Studium. Diese Grundla gen werden durch Zirkel des PZ auf dem Gebiete der Druckerzeugung aufgebaut und anhand der vorhan denen Technik erweitert. Wenn es uns gelang, überdurch schnittliche Ergebnisse zu erzielen, zum Beispiel konnten wir die Druck leistung gegenüber 1972 um 25 Pro zent steigern und somit mehr Ma terialien für die Lehre bereitstel len, dann lag das nicht daran, daß wir mehr Arbeitskräfte erhielten, sondern daß wir klar und eindeutig die Beschlüsse des VIII. Parteitages verwirklichten, indem wir konse quent die sozialistische Rationali sierung durchführten. Oftmals fin den wir, daß der Begriff „soziali stische Rationalisierung“ verwen det wird, ohne seinen tiefen politi schen Inhalt begriffen zu haben. Uns wurde bewußt, daß soziali stische Rationalisierung, in. erster Linie politisch-ideologische Arbeit mit den Menschen ist. Das bedeutet, daß wir bei der Zielstellung alle Mitarbeiter einbeziehen mußten und auch diese Erkenntnisse den Studen ten vermitteln. Sozialistische Ratio nalisierung, das ist auch für uns ein klar umrissenes und für alle ver ständliches Leitungs- und Wettbe werbsprogramm, das ist Erziehung zum sozialistischen Bewußtsein. Hierbei • müssen Worte und Taten übereinstimmen. Aus dieser Erkenntnis heraus ha ben alle Genossen und Kollegen per sönlich-schöpferische Pläne aufge- stellt. Durch Neuerervorschläge, Quali fikation und eine gute Organisa tion wurden zielstrebig die gestell ten Rationalisierungsaufgaben in Angriff genommen. Zahlreiche Stun den wurden zusätzlich durch unsere Mitarbeiter geleistet zur Umgestal tung des polygrafischen Zentrums, zum Aufbau neuer Maschinen und zur Durchführung von Lehrveran staltungen. • Wir nutzen den Erfahrungsaus tausch als die billigste Investition. Natürlich ging es dabei nicht ohne Auseinandersetzung ab. Zunächst mußte Klarheit in der Leitung ge schaffen werden, wobei sich das Leitungskollektiv festigte. Dann galt es für uns, politische Überzeugungs arbeit bei allen Mitarbeitern zu lei sten. Es gibt aber nicht nur Erfolge in unserer Arbeit, es gibt auch Schat tenseiten, die nicht von uns hervor gerufen, aber von uns ausgebügelt werden. Da gibt es nach unserer Meinung falsche Leitungsentscheidungen, da wird nicht auf die Erfahrungen der Kollegen gehört, da werden Neue rervorschläge wie z. B. unser Vor schlag über einen Rundtisch zum Zusammentragen der Broschüren, der über ein halbes Jahr ohne Zwi schen- oder Abschlußbearbeitung irgendwo schmorte, nicht bearbeitet. Da werden längst beschlossene Maß nahmen nicht oder nur schleppend durchgeführt. So wurde z. B. schon vor längerer Zeit mit dem Druck haus ein Vertrag abgeschlossen, uns einen Dreischneider zur Verfügung zu stellen. Dieser Dreischneider würde eine hohe Steigerung der Ar beitsproduktivität und eine wesent liche Erleichterung für die Arbeit unserer Frauen an der Schneidema schine bedeuten. Leider war es bis heute nicht möglich, einen Weg zu finden, diese Maschine vom Druck haus in das PZ zu bringen. Manche machen es sich einfach und sagen, das seien Entwicklungs schwierigkeiten, das kommt vor. Aber, liebe Genossen, so langsam sind wir doch nun schon alle aus dem Entwicklungsstadium heraus und bekommen so leicht keine Pik kel mehr im Gesicht. Aber das schlimmste dabei ist doch, daß sol che Verfehlungen eine große ideo logische Auswirkung auf den Men schen haben. Was in Schulungen, in Gewerk schaftsversammlungen oder in per sönlichen Gesprächen aufgebaut wurde, kann durch falsche Lei tungstätigkeit wieder zunichte ge macht werden. Und das ist nun mal kein Kavaliersdelikt. Wer mit offenen Augen und Ohren durch das Leben geht, dem wird auffallen, je besser und schnel ler wir vorankommen, je sicherer der Frieden wird, je stabiler sich unsere Wirtschaft entwickelt, um so schär fer spitzt sich die ideologische Aus einandersetzung zu. Zur Entfaltung der ideologischen Arbeit braucht jedes Parteimitglied fundierte wis senschaftliche Kenntnisse des Mar xismus-Leninismus. Den Marxis mus-Leninismus erwirbt man nicht durch Auswendiglernen, man be sitzt ihn erst, wenn man ihn an wendet. Es geht bei der Parteipropa ganda nicht darum, Theorie an sich zu vermitteln, sondern Theorie für den politischen Kampf in unserer Zeit. Diese, unsere Zeit gestalten wir gemeinsam. Wir können stolz sein, in dieser Zeit zu leben, zu lernen und zu arbeiten. Dafür setzen wir unsere ganze Kraft, die Kraft unseres Par teikollektivs ein. „Hochschulspiegel" Seite 2
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