Suche löschen...
Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1973
- Erscheinungsdatum
- 1973
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197300004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19730000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19730000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1973
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September -
- Ausgabe Nr. 18, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober -
- Ausgabe Nr. 20, November -
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember -
-
Band
Band 1973
-
- Titel
- Hochschulspiegel
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
250 Millionen Jahre alt Versteinerte Pflanzen und Hölzer im Untergrund von Karl-Marx-Stadt Vor wenigen. Tagen alarmierte eine Baubrigade das Museum für Naturkunde. In einer Baustelle am Goetheplatz war der Bagger auf einen versteinerten Baumstamm gestoßen Durch die Aufmerksamkeit und mit Hilfe der dort arbeitenden Kollegen gelang es. den gut erhalte nen .Teil, des 23 Meter, langen und 1 Mgter ’ Durchmesser besitzenden Stammes, zu bergen. Er ist einer der größten, in den letzten Jahrzehnten gefundenen Stämme. Karl-Marx-Stadt gehört zu den be deutendsten Fundstellen versteinerter Hölzer des . Erdaltertums. Die Ver steinerungen sind etwa 250 Millio nen Jahre alt. Sie lagern in den Schichten des Unterperms (Stufe Unterrotliegendes). Ihre Entstehung verdanken sie dem Zusammentref fen verschiedener geologischer Er eignisse. Die Hauptmenge der Hölzer tritt an der Basis des Hilbersdorfer Porphyrtruffs auf. Dieses Gestein stellt eine verfestigte vulkanische Asche dar. Die Situation der Fund erkannt werden. Die Blätter und feineren Äste blieben oft als Ab drücke erhalten, so daß — natürlich im Vergleich mit den fossilen Pflan zen anderer Fundstellen — eine ge naue Rekonstruktion der Gewächse möglich ist. Insgesamt sind aus den Karl-Marx-Städter Vorkommen .80 .Pflanzenarten bekannt. Die Vul kanausbrüche überlieferten gewis sermaßen ' blitzlichtartig ein Bild vom Aussehen und der Zusammen setzung einer Pflanzengemeinschäft des Unterrotliegenden. In einem warmen Klima wuchsen Schachtelhalme, Farne, Farnsamer, Cordaiten und Nadelhölzer. Sehr wahrscheinlich bevorzugten die Schachtelhalme und bestimmte Farn arten die feuchten Standorte, wäh rend die Nadelhölzer auch in den trockeneren Bereichen der Rotlie gend-Landschaft gediehen. Betrach tet man die Versteinerungen im Rahmen der Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, kommen weitere interessante Gesichtspunkte hinzu. Das Rotliegende steht an der Grenze Farnsamer. Diese ähnelten äußerlich den Baumfarnen, besaßen aber be reits Samen und gehörten demzu folge zu den Samenpflanzen. Ein Beispiel für die Entwicklung der Pflanzenwelt von einfachen zu komplizierten Formen. Die Richtig keit unserer wissenschaftlichen Weltanschauung wird hier von der Seite eines sehr speziellen Fachge bietes gestützt. Umgekehrt tragen die Forschungen der Paläobotanik auf der Grundlage des dialektischen Materialismus wesentlich zur Ent hüllung des entwicklungsgeschicht lichen Verlaufs der Pflanzen bei. Seit 1971 besitzt Karl-Marx-Stadt im Sterzeleanum eine moderne und großzügig gestaltete Ausstellung über die verkieselten Hölzer der heimischen Fundstellen. Benannt nach dem 1914 gestorbenen Paläobo- taniker J. T. Sterzel, der die Flora des Karbons und Rotliegenden Sachsens intensiv bearbeitete, gibt sie Auskunft über viele wissens werte Einzelheiten. Fragen zur Fundgeschichte der geologischen stellen zeigt, daß die in der Umge bung des Vulkans gewachsenen Pflanzen von den Aschen der spon tan einsetzenden Ausbrüche ver schüttet wurden. Kieselsäurehaltige Lösungen, möglicherweise ebenfalls vulkanischen Ursprungs, bewirkten dann den Versteinerungsprozeß in Form des sog. Verkieselns. Hölzer eignen sich für diese Art der Erhal tung besonders.- In An- und Dünn schliffen können in . vielen Fällen sogar noch Einzelheiten des Gewe beaufbaues der ehemaligen Pflanzen zweier wichtiger Zeitabschnitte im stammesgeschichtlichen Werden der Pflanzen. Nadelhölzer, also Samen pflanzen, treten ’ erstmals, häufiger und sehr verbreitet auf. Demgegen über kamen die z. B. in den karbo- nischen Steinkohlenlagern von Zwik- kau-Oelsnitz, kohlebildenden Schup pen- und Siegelbäume nicht mehr vor. Sie starben am Ende des Kar bons aus. Dasselbe Schicksal «teilte die Cordaiten wenig später im Rot liegenden. Aufschlußreich sind auch die in Karl-Marx-Stadt gefundenen Der Steinerne Wald vor dem Museum am Theaterplatz findet immer das rege Interesse der Besucher unserer Stadt. Verhältnisse und zum Versteine rungsprozeß werden hier beantwor tet. Ausgewählte, ästhetisch reizvolle Exponate vermitteln dem Betrachter einen umfassenden Eindruck von den reichen Beständen des Museums für Audi die Kleinsten überbrachten dem neuen Rektor Blumen und Glückwünsche: Eine Gruppe aus dem TH-Kindergarten bei Prof. Dr. Weber. mImIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIDIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Naturkunde und deren Aussagemög lichkeiten. Die optische Brücke zur geologischen Vergangenheit schlägt schließlich ein großes Wandbild, das die Pflanzen des Rotliegenden im Gebiet von Karl-Marx-Stadt in ihrer einstigen Umgebung zeigt. Gerald Urban Vom Hochschulsport berichtet Tennissport: Studentenbezirksmeisterschaften 1973 Eine historische Tat gewürdigt Aus Anlaß des 25. Jahrestages der Aktivisten und Wettbewerbsbewe gung hat die Kommission zur Er forschung der Geschichte der ört lichen Arbeiterbewegung bei der Bezirksleitung der SED Karl-Marx- Stadt die Arbeit „Von den Leistungen der Aktiv sten der ersteh Stunde bis zur Tat Adolf Henneckes — Die Heraus bildung der Aktivistenbewegung im sächsischen Steinkohlenberg bau“ herausgegeben. Autor dieser interessanten Mono grafie, in der durch ein umfang reiches Quellenstudium die Heraus bildung des neuen Inhalts der Ar beit im Verlaufe der Klassenausein andersetzung nach 1945 und die n- schätzbare Hilfe und Unterstützung der sowjetischen Genossen dabei dargestellt wird, ist Dr. sc. Heinz Stützner, Sektion Marxismus-Leni nismus. Lehrgang der Sektion Seesport Ab Anfang Januar 1974 führt die Sektion Seesport der GST-Grundor- ganisation der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt einen Lehr gang zum Erwerb des Befähigungs nachweises zum Führen von Sport- Motor- und Segelbooten im Fahrtbereich Binnengewässer durch. Die Einführung über den organisa torischen Ablauf des Lehrganges, sowie die Ausgabe der Anmelde formulare erfolgen am Dienstag, dem 27., und Donnerstag, den 29. Novem ber 1973, jeweils um 20 Uhr im Hör saal G 104, Hochschulgebäude Rei- chenhainer Str. 70. Die diesjährigen Studentenmei sterschaften im Tennis fanden gleich zu Beginn des Studienjah res 1973/74 statt. Dieser etwas un günstige Termin hatte zur Folge, daß bei den Herren die Teilneh merzahl erstmals weit unter dem Durchschnitt lag. Bei den Damen war diesmal, im Gegensatz zu den Vorjahren, der Teilnehmerkreis größer. Insgesamt kämpften 16 Studentinnen und Studenten bei kühlem Wetter um Spiel, Satz und Sieg und damit um den be gehrten Titel eines Bezirksstuden- tenmeisters. Die Wettkämpfe, wel che auf der Tennisanlage im Küchwald ausgetragen wurden, Standen bei den Damen ganz im Zeichen . der Studentinnen aus Freiberg,, d.h., sie machten die er sten 3 Plätze unter sich aus. Im Endspiel gewann Schulze gegen Schwanecke am Ende noch ziem lich sicher mit 7:5/6:3. Trotz der geringen Teilnehmerzahl bei den Herren waren aber alle Favoriten für den Meistertitel — Neubert; Perschke, Liebich (alle TH) — an wesend. Bis auf Neubert, welcher von dem klug spielenden Tezky (TH) mit 6:4/6:2 besiegt wurde, bestä tigten sie auch ihre Favoritenstel lung. Somit kam es zur Endspiel neuauflage Perschke kontra Lie- bich. Nach gutem Spiel beider Endspielteilnehmer setzte sich Liebich dank seinem konsequenten Netzspiel knapp mit 7:5/7:5 durch und konnte sich somit für die im Vorjahr erlittene Nieder lage revanchieren. Die dritten Plät ze belegten Tezky und Müller (TH). Im Endspiel des Damen doppels waren die Freiberger Stu dentinnen ebenfalls unter sich. Nach langem Kampf setzten sich Schulze/Pönisch gegen Schwa- necke/Grohmann knapp mit 6:3/ 5:7/6:4 durch. Den 3. Platz beleg ten Röhrig/Tiedt' (beide TH). Im, Herrendoppel fand;,das End-' spiel zwischen dem eingespielten und somit favorisierten Paar Perschke/Neubert und Liebich/ Tezky statt. Nadi dramatischem Kampf im 3. Satz siegten Liebich/ Tezky mit 6:2/2:6/7:5. Müller/ Burkhardt (TH) belegten den 3. Platz. Das abschließende Endspiel die ser Studentenmeisterschaften war das gemischte Doppel. Hier sieg ten Pönisch/Neubert mit 6:2/l:6/ 7:5, gegen Schwanecke/Tezky. Zu vor hatten Pönisch/Neubert die als Nr. 1 gesetzten Tiedt/Liebich in 3 Sätzen ausschalten können. Zu sammen mit dieser Paarung be legten Schulze/Müller den 3. Platz. Zum Schluß: Ein besonderer Dank dem HSG-Übungsleiter Jo chen Schiemanz, dem BFA-Vorsit- izenden Fritz Brenne und dem Platzwart Knüpfer, welche’ zum Gelangen dieser Meisterschaften malsgeolich beitrugen. ; Sektion Tischtennis: Die Sektion Tischtennis der HSG Wissenschaft TH nimmt in diesem Jahr mit vier Männer mannschaften an den Punktspie len des DTTV teil. Durch Ab gang von Spielerinnen mußte die Damenmannschaft aus der Be zirksklasse. zurückgezogen wer den. Sie Wird erst im Läufe die ses Spieljahres wieder neu gebil det. Im Vorjahr wechselten alle Mannschaften durch Auf- oder Abstieg die Spielklasse. Sie sind jetzt auf die drei Stadtklassen verteilt. Stadtklasse A HSG I Stadtklasse B HSG II, HSG III Stadtklasse C HSG IV In der ersten Spielwoche wur den folgende Ergebnisse erzielt. HSG I — Lichtenwalde 11:1 HSG II - HSG III 11:3 HSG IV - Aufbau V 111“ Neue Publikationen der Bibliothek Aus Anlaß des 20jährigen Beste hens unserer Hochschule gab die Bibliothek eine Bibliographie der Veröffentlichungen auf gesellschafts- ler heraus. Sie umfaßt die Jahre 1963 bis 1972 und weist 2667 wissenschaftliche Publikationen der Hochschullehrer und Mitarbeiter nach. ' Um vor allem fachliche Recher chen zu erleichtern, wurde diese Bibliographie in 4 Wissenschaftsge biete gegliedert. Teil I enthält die Veröffentlichungen auf gesellschafts wissenschaftlichem Gebiet sowie die mathematisch-naturwissenschaft lichen Publikationen. Teil II umfaßt die Arbeiten unserer Wissenschaftler auf den Gebieten des Maschinen- igenieurwesens und . der Elektro- technik/Elektronik. i Den 20. Jahrestag der Gründung;’ der TH nahm die Hochschulbiblio- thek auch zum Anlaß, einen neuen Zeitschriftenkatalog vorzulegen. Mit nunmehr 3011 im Bestand der Biblio thek vorhandenen und im Katalog nachgewiesenen Zeitschriften , spie gelt er das weitere Wachstum unse rer Hochschulbibliothek wider und zeigt, daß sie als größte wissen schaftliche Fachbibliothek im Be zirk ihrer Aufgabe immer besser ge recht wird. In diesem Zusammenhang verdie nen zwei weitere Veröffentlichun gen Beachtung. Die eine ist das Neuererwerbungsverzeichnis „Fachli teratur aus der Sowjetunion“, mit dessen Herausgabe 1972 begonnen wurde und dessen 2. und 3. Folge für 1973 vorliegt. Es soll 1974 regelmäßig erscheinen, um den Eingang originalsprachiger und übersetzter sowjetischer Fach literatur schneller bekanntzumachen. Die zweite dieser Veröffentlichun gen ist das „Vergleichende Inhalts verzeichnung zur Studienliteratur für das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium“. Es erschien 1972 zum ersten Mal und wurde, kürzlich in überarbeiteter und ergänzter Neu auflage zur Nutzung vorgelegt. H. Model WIR SIND ÜBERALL AUF DER ERDE, AUF DER ERDE LEUCHTET EIN STERN Von Gabriele Berthel, Mitglied des Zirkels schreibender Studenten und Mitarbeiter der TH fien — das sind Bilder, über die kein Gras wachsen darf. Wer denkt in diesen Stunden nicht an Poula Condor, Con Son ... DIE GANZE ERDE UNS, UND KEIN STÜCK UNSEREN FEINDEN! ★ Zögernd, erwartungsvoll, ein we nig skeptisch steige ich aus der Straßenbahn, die mich in eines der Randviertel Berlins geschaukelt hat, schlendere noch ein paar Meter durch die, hier eigenartig . stille Abendluft. In flachen Mulden glit zert Regenwasser. Einzelne Kiefern ducken sich in den Wind schmal ragt vor uns das steinerne Mal auf, das an seinem Fuße die Namen von zweiundzwan zig Nationen trägt. Ich schaue in die Flammen, die nie verlöschen. Der mit dem eisgrauen Haar, der jetzt zu uns spricht in sparsamen Worten, der seinen Namen nicht nannte und dessen Jackett eine schmale Ordensspange ziert, ist einer von jenen zweihunderttausend, die ihren Fuß über die Lagerschwelle setzen (nicht zögernd, denn Forsche war geboten). Und er ist einer von jenen hunderttausend, die noch Ge legenheit hatten, an der Seite ihrer Söhne hierzustehen — hier vor den stummen Steinen. Die anderen hunderttausend? Er weist auf das Krematorium, auf den Krankenbau, den Appellplatz, die Baracken ... Unser Kranz lehnt an dem Stein- sockel, die Schleife haben wir glatt- gestrichen, Sekunden noch verharrt. Leise klingen die Brechtverse nach: aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang. Diese sind unentbehrlich.“ Von den Baracken ist nichts ge blieben als ihre Umrisse in der Be tonpalisade. Zwei Stunden Zeit für die Ge denksäle.. Die Briefe, die Fotogra Freundschaftstreffen mit West berlinern. Wie wird man uns emp fangen? Kann ich mehr erwarten als einen Debattierklub, gegensei tiges „Abtasten“, höflich-reserviertes Frage-und-Antwort-Spiel ? Minuten später sind diese und an dere Fragen vorerst vergessen. Was für ein Empfang! Händeschütteln, enges Spalier. Das Klatschen will kein Ende nehmen. Was rufen sie? „Und wenn der Springer noch so hetzt — das Fe stival, das fetzt!“ Neben mir ha ben noch andere verblüffte Mienen. Also ein Treffen unter Kommuni sten? ' „Na ja, fast - SEW und FDJ West- berlin.". -‘si , i . „Warum fragt ihr, hattetihr ande-' res erwartet?“ : '. r •. ntn"ik. 11 In Minutenschnelle'ist ! kein Stuhl mehr frei. ? Da ist - Stefan von der - Freien Uni Westberlin, der Lehrer werden möchte. Geschichte und Soziologie: „Wie lange ich noch studiere? Weißt du,. ich ..habe Aussicht, im nächsten Jahr fertig zu werden. "Bin. zur Zeit' im vierzehnten Semester. Reguläre Studienzeit? Sechs Jahre. Nein — nicht, was du denkst. Wo her’ sollte'ich/die Zeit, zum Faulen- zen nehmen. Tja, wenn 'man nicht so viele. Stunden geben müßte ...“ Stunden, geben? Du meinst Prak- tikum? ,012 • ■ ") '"'j /' Ach woher.- Eine wegwerfende Geste. ' ’ ' 1 -s ; , , „Vierhundertzwanzig -Mark Sti pendium — meine Mutter ist Inva lidenrentnerin, mußt du wissen —, davon hundertvierzig Mäuse für das Zimmer im Internat, essen muß ich auch ,. . Bleiben sechzig magere Krö ten ... Frag“ doch mal nach unseren Bü cherpreisen .. Er, hebt die Schaltern, 1 ein schma les Lächeln In' den ( Mundwinkeln Dann läßt er die Hände sinken und dreht sich weg. ' / Ich/erspare mir die Frage, greife mechanisch > nach meinem Glas, als ob sich das Gehöfte mit einem Schlck,. Cola; hinunterspülen ließe. „Studenten demonstrieren wegen zu großer-und’ wegen zu kleiner Bockwürste. Sie sind nicht ernst zu ‘nehmen." — Wo ’ habe -ich das ge lesen? Interessant wäre zu wissen, wegen* welcher Bockwurst man Benno Ohnesorg ’ erschoß. Ein schriller Gitarrenakkord — das Simmengemurmel im' Raum ver ebbt. „Und weil der Prolet ein Pro let ist, drum kann ihn auch kein anderer befrein ..." Diese Worte kennen wir. Unsere Hände trommeln nicht nur Beifall für die Sänger. ■ In einer Fensternische hockt still, unauffällig der Leiter der Delega tion : Volker von Törne. Einer, des sen Verse man auch bei uns kennt, einer von jenen, die es nicht den drei berühmten Affen gleichtun — blind und taub und stumm zu sein. „Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Genick nicht gern ...“ Unmerklich rückt der Uhrzeiger auf die zweite Morgenstunde. Es wird Zeit aufzubrechen. Schon? Zu viele Fragen sind noch ungefragt. Macht eure Sache gut, Stefan. Was denkst du? Noch einmal greift der Gitarrist in die Saiten. * Diesen Leuten begegnet man nur auf dem Alex. Es ist gegen ein Uhr morgens, und sie steuern erstaunlich zielstrebig auf mich zu. Beide zwischen drei ßig und vierzig, beide ohne Presse schild, ohne Mikrofon und Notiz block, beide in etwas verbeulten Jeans und bunten Pullovern. Sahnebonbonlächeln. „Guten Tag, Sie sind von der offiziellen DDR-Delegation? Also ein großes Tier ... Nein? Trotzdem ei Autogramm, bitte! Aber nicht doch, kein Scherz! Nun zieren Sie sich nicht so, kann ja nicht jeder Künst ler oder Sportler sein, aber Sie werden mir doch Ihr Autogramm nicht ... Gut, sagen wir nicht Auto gramm, sagen wir Unterschrift zur freundlichen Erinnerung an die Weltfestspieje ... Gegenautogramm? Also wirklich, Sie sind hartnäckig .. (Fortsetzung folgt)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)