ZUR EINFÜHRUNG Unser Konzert bringt eine Auswahl von bekannten und durchaus leicht verständ lichen Werken, die einen volkstümlichen Charakter haben. Eines der schönsten Denkmäler Volks- und heimatverbundener Musik ist der Zyklus „Mein Vaterland“ von dem neben Dvorak berühmtesten tschechischen Komponisten Smetana. Es handelt sich bei diesem Zyklus um sechs sinfonische Dichtungen, in denen der Komponist seine Heimat sowie die ereignisreiche revolutionäre Geschichte seines Volkes musikalisch widerspiegelt. Von besonderem Eindruck ist das Tongemälde „Aus Böhmens Hain und Flur“ (Nr. 4 des Zyklus). „Wir erleben die Natur in der Mittagsstille, die nur von einem leichten Lüftchen bewegt ist.“ Wie eindringlich und mit welch prächtigen Farben Smetana die ganze Schönheit seines von ihm so sehr geliebten Heimatlandes malt! Ein Bild der Lebensfreude wird uns bei den Klängen eines ländlichen Festes vermittelt. Beim Tanz können wir den Polka rhythmus wahrnehmen. So wie Chopin die Mazurka oder Johann Strauß den Walzer hat Smetana den nationalen tschechischen Tanz, die Polka, auf die gleiche künstlerische Höhe gebracht. Ein wahrer Künstler sucht sein Material immer im Volke. Das können wir bei allen großen Meistern nachweisen. Von ebensolcher schlichten Volkstümlichkeit ist die folgende Arie der Leonore aus dem ersten Akt der Oper „Fidelio“ von Beethoven. Gestärkt durch die „Pflicht der treuen Gattenliebe“ hat Leonore die Hoffnung, ihren unschuldig cingekerkerten Florestan befreien zu können. Wir kennen den Handlungsverlauf der Oper und wissen, daß ihr das später gelingt. Das Werk findet so einen zufriedenstellenden, optimistischen Ausklang. Wenn Beethoven auch in erster Linie Schöpfer der großen Sinfonien und zahl reicher Klavierkompositionen ist, so steht seine einzige Oper doch ebenbürtig neben diesen Werken. Infolge seines für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einste henden Inhaltes muß „Fidelio“ gleichermaßen wie zu Beethovens Zeit, wo er sich sehr stark von den anderen Bühnenstücken abhob, auch heute noch aktuell genannt werden. Aus der Oper „Der Freischütz“ erklingt die Arie der Agathe „Leise, leise, fromme Weise“. Wer kennt diese Musik nicht, und wer hört sie nicht immer wieder gern! Wir begegnen der gleichen Einfachheit und Innigkeit, die das Werk Carl Maria von Webers so groß und bewundernswert machen. Ebenfalls von Weber, und nicht weniger schön als die „Freischütz“-Musik, ist die „Oberon“-Ouvertüre. Leider wird diese Oper fast nicht mehr aufgeführt. So geschieht es, daß wertvolle Musik der Vergessenheit ausgeliefert ist. Allein die Ouvertüre kommt zu ihrem Recht und wird uns in Rundfunk und Konzertsaal nicht selten dargeboten. Eine langsame Einleitung führt über in einen sehr raschen, schwungvollen Satz. Man glaubt sich in eine märchenhafte, romantische Welt ver setzt, wenn man diese wunderbaren, stimmungsvollen Melodien hört. Melodienkomponist im wahrsten Sinne des Wortes ist auch Giuseppe Verdi. Das Melos ist die treibende Kraft, die sein Werk beherrscht. Bezeichnenderweise hat