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Lenzlust. Gustav Falke. Blaue Luft und Sonnengold, Farben, Düfte, Jubelfülle, Jedes Blatt ist aufgerollt, Jede Knospe bricht die Hülle! Leben, Lieben, Werdedrang, Meine Seele will sich weiten, Will im Freudenüberschwang Ihre Schwalbenflügel spreiten: O, du reifer Frühlingsglanz! Lauter Lust und lauter Klingen! Leichte Füße wie zum Tanz, Und das Herz so voll zum Springen! Das mitleidige Mädel. rüg mein Herz ich auf der Hand, Wehte ein Wind her übers Land, Weg war’s! Kam ein Mütterchen: Mit Verlaub, Habt Ihr mein Herz? Die Alte war taub, Nickte nur! Kam ein Jäger, brummte was, So ein Herz, was schert mich das? Frag’ weiter! Gustav Falke. Frag’ ich die Wege auf und ab, Keiner mein Herz mir wiedergab, Weg war’s. Kam zuletzt des Hufschmieds Kind. Mädel, sahst du kein Herz im Wind? Lachte sie leis’: Hat’s auch der Wind nicht, hast du doch keins, Dauerst mich, Bub; da, nimm meins. Aber halt’s fest! Gänsegeschnatter. Lieschen geht übers Feld allein, Nur der Spitz trollt hinterdrein, Kommen sie bei zehn dummen Gänsen vorbei, Erheben die Gänse ein schrecklich Geschrei. Schnatter! Schnatter! Schnatter! Lütt Deern, wo heed dien Vadder? Lütt Deern, wo heeten dien Tanten? Gröt se von uns Ganten. Un drög, weer nich natt, Un’n Pott, weer keen Fatt, Un’n Schoh, weer keen Stebel, Un’n Knast, weer keen Knebel. Un’n Flint, weer keen Sabel, Un’n Steert, weer keen Snabel, Un’n Katt, weer keen Mus, Adjüs, gah na Hus! — Gustav Falke.