Daheim. Ein Weg durch Korn und roten Klee, Darüber der Lerche Singen, Das stille Dorf, der helle See, Süßes Wehen, frohes Klingen. Schoenaich-Carolath. Es wogt das Korn im Sonnemrand, Darüber die Glocken schallen: Sei mir gegrüßt, mein deu'sches Land, Du schönstes Land vor allen! Waldvogel über der Heide. Schoenaich-Carolath. Waldvogel über der Heide, Der klagend die Heimat mied, Ich glaube, wir beide, wir beide Haben dasselbe Lied. Dir hat ein Sturm aus Norden Zerstört das heimische Nest, Auch mir ist entrissen worden, Was mein ich wähnt’ so fest. Wir wollen zusammen singen Das Lied vom verlornen Glück; Und wollen uns weiter schwingen Und nimmer kehren zurück. Sominerglück. Blütenschwere Tage ln Düften und Gluten rings, Mein Herz tanzt wie auf Flügeln Eines trunkenen Schmetterlings. Gustav Falke. Das juligelbe Land Mit dem träumenden Wälderschweigen Fern am duftigen Rand, Darüber die Wolken steigen: — Die Rosen über den Mauern, Der Birnbaum darüber her, Alles so reich und schwer In sehnenden Sommerschauern. O, wie sag ich nur, Was alles mein Wünschen ins Weite führt! Mich hat des Glücks eine leuchtende Spur Mit zitternder Schwinge berührt. Abend. Ein letztes Lied, ein letzter Glockenton Durchzittert noch die weichen Sommerlüfte, Schon wallen träumerisch des Abends Düfte; Ein letzter Gruß — dann ist der Tag entflohn. Nun liegt der Wald in feierlicher Ruh, Ihn deckt ein tief-geheimnisvolles Schweigen. Die Tannen flüsternd zum Gebet sich neigen, Ein keuscher Odem weht dem Wandrer zu. Charlotte von Hengel. Ich lehne still und stumm am Waldesrand, Mir ist, als wüchsen meiner Seele Flügel. Die tragen mich weit über Tal und Hügel In meiner Sehnsucht fernes Wunderland.