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Texte der Lieder Waldeinsamkeit. Einsam still, im heilig-ernsten Wald, Lieg’ träumend ich auf weichen Moosen; Der Waldeszauber nimmt mit Allgewalt Die tiefe Sehnsucht fort dem Heimatlosen. Gefühle, die nach froher Jugend mir So schnell entflohn und Trost, den lang’ verbannten. Empfind’ Uh neu, denn hold erschau’ ich hier Die alte Heimat, lieb und traut, mir neu erstanden! Kurt Höset. Die Nachtigall. Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süßen Schall, Da sind von Hall und Widerhall Die Rosen aufgesprungen. Theodor Storm. Sie war doch sonst ein wildes Blut; Nun geht sie tief in Sinnen, Halt in der Hand den Sommerhut Und duldet still der Sonne Glut Und weiß nicht, was beginnen. Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süßen Schall, Da sind von Hali und Widerhall Die Rosen aufgesprungen. Weil’ auf mir, du dunkles Auge, Uebe deine ganze Macht, Ernste, milde, träumerische, Unergründlich süße Nacht! Bitte. Nicolaus Lenau. Nimm mit deinem Zauberdunkel Diese Welt von hinnen mir! Daß du über meinem Leben Einsam schwebest für und für! Frfihlingsgedrange. Frühlingskinder in buntem Gedränge, Flatternde Blüten, duftende Hauche, Schmachtende, jubelnde Liebesgesänge Stürzen ans Herz mir aus jedem Strauche. Frühlingskinder mein Herz umschwärmen, Flüstern hinein mit schmeichelnden Worten, Rufen hinein mit trunkenem Lärmen, Rütteln an längst verschlossnen Pforten. Nicolaus Lenau. Frühlingskinder, mein Herz umringend, Was doch sucht ihr darin so dringend? Hab’ ich’s verraten euch jüngst im Traume, Schlummernd unter dem Blütenbaume? Brachten euch Morgenwinde die Sage, Daß ich im Herzen eingeschlossen Euren lieblichen Spielgenossen Heimlich und selig ihr Bildnis trage?