Die Sonfonie Es-Dur (KV 543) bildet mit ihren beiden Schwestern, der Sinfonie g-Moll und C-Dur (KV 550 und 551), den strahlenden Höhepunkt der Mozartschen Sinfonik. Wie ein Wunder will es uns erscheinen, wenn wir erfahren, daß dieses großartige Triptychon im Zeitraum von kaum acht Wochen geschaffen wurde. Als Abschlußdatum trägt die Es-Dur-Sin- fonie den Vermerk: 26. Juni 1788. m Hans-Joachim Moser nannte sie einmal die „klarinettenglänzende süße Schwester Don Giovannis“, eine dichterisch-schöne Formulierung, die der Musik Mozarts weitgehend entspricht. Es-Dur ist die Tonart der „Zauberflöte“, und (zitiert nach Alfred Einstein) „wie in der Ouvertüre zur ,Zauberflöte‘ der Adept an die Pforte klopft und im Dunkel bang wartend steht, so tut er es auch hier, bis der Quart- Sext-Akkord ihm Licht bringt.“ Ruhig und gesangvoll hebt das Andante an. Ein Mensch spricht aus dieser Musik, der alle Sorgen,, Nöte und Schrecken der Welt überwunden hat. Klar und gefestigt, weit entfernt von aller höfischen Zierkunst, erklingt das Menuett, dem das heitere, fäst ausgelassen fröhliche Finale folgt, ein sprühendes Allegro, das zum beglückenden Ausklang wird. Warum hat sich von Webers Märchenoper „Oberon“ nur die Ouvertüre gehalten? Fast alle bisherigen Bearbeitungen hielten sich an die erste deutsche Übersetzung aus dem Englischen, die (zitiert nach Heinz Joachim) „an Stelle echter Poesie hoffnungslos schematische Verse in denkbar schlechtem Deutsch bietet und von der Romantik lediglich das Requisit benützt.“ Carl Maria von Weber schrieb seine letzte Oper als todkranker Mann für das Conventgarden-Theater in London. Die Uraufführung fand am 12. April 1826 in London statt. Kurze Zeit danach starb der Meister. „Die Ouvertüre“, so lesen wir bei Webers Sohn Max Maria, „steht mit der Oper im innigsten sachlichen Zuammenhang. Das liebliche Adagio der Einleitung führt sofort mitten in die überirdische der Sphären, in denen sich das Werk bewegen soll. Schon in den letzten Takten des Adagio leitet der Anklang an das Motiv des Rittermarsches in die zweite Welt der Tonschöpfung, die des romantischen Rittertums, hinüber.“ Die „Oberon-Ouvertüre“ ist mehr als nur eine Operneinleitung, sie ist eine neue musikalische und dramatische Einheit von bewundernswerter Konzentration, zugleich der Inbegriff echten und unverfälschten roman tischen Gefühls. Gottfried Sc hm i e d e 1