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Sonnabend den 1. Februar lSlü abends 85. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen rität >nate Schuhmacher mit und quä Steuerzettel -ruckt rasch Buchdruckerei Carl Jehne lsuft -um Höchstpreis! Kim». Lch^rse. Tel. 80 8» Notfall sof. zur Stells Nachtklinarl »orbandev k er sich zuweilen in heimlicher Sorge Pein. Er vertrante dem Bruder und Klavier unterricht nach konservatoristischer Art erteilt Tiara Reinfeld, Schmiedeberg. Josta schrankenlos, und seiner grosszügigen Natur lag kleinliches Misstrauen fern. Er wusste, das, diese beiden! Menschen ihn niemals hintergchen würden. Wenn ihre Herzen sich wirklich in Liebe fanden, dann würden! sie zu ihm kommen und ihm das ehrlich sagen.; Davon war er überzeugt. Aber — wenn sie nun wirk, lich eines . Tages kommen würden mit einem solchen Geständnis? Ein Grauen schüttelte ihn, wenn er sich dies» Frage vorlegte. Dann, das wusste er, dann war e« an ihm, zurückzutreten und Josta freizugeben. Wenn sie ihr Glück an Hennings Seite zu finden hoffte, dann hatte er kein Recht mehr, sie zu halten. Ties Rechtt sprach er sich wenigstens ab. Nicht an sich dürft» er dann denken, sondern nur an sie. Ihr Glück mubte ikm kübsr aelten. als das sein». t ! s Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 1VÜ0ÜVÜV Mark. GefchSstyett: Werttag, >/zS—l2 und 2—4 Uhr, Sonnabend, ununterbrochen >/-y bi« 2 Uhr. sowie jeden letzten Sonntag im Monat 1/22—1/24 Uhr. Tägliche Verzinsung nach jährlich 3'/- v. H. Einlagen werden vom Tage «ach de» Einzahlung bl, zu« Tag, nor der Ma- Zahlung verztnft. Wmhmg uni VemnltW von WttWmn. Demeindrverbandsgiro-Konto Nr. 20 — Postscheck Konto Leipzig Nr. 2S785 Fernsprech Anschluß Nr. 100. dem rosigen Schein des gegen die Sonne auft- annten rotes Zeltschirmes und seufzte mit drol- m Augenaufschlag. „Das liegt an der günstigen Beleuchtung,- sagte scherzend. ,T), ich sah dich vorhin im grellen. Hellen Ton- schetn und fand dich nicht weniger jung, "pro- erte Henning. Sie neigte dankend da» Haupt. »Zch hoffe, dir bei Gelegenheit auch etwa» Hüb- , sagen zu können," sagte sie liebenswürdig, und ning mußte sich wieder sagen, das; Gerlinde sehr rmant sein konnte, wenn sie wollte. Dann wandte er sich wieder an Josta. „Üevrigens besitzest du eine Doppelgängerin, lieb« a. AIS ich vorgestern die Linden enNana Kum te, sah ich vor mir eine junge Dame gehen, die in Gestalt und Haltung so auffällig glich, daß ich rte, dich vor mir zu haben. Sogar deine durch- nicht alltägliche Haarfarbe besaß diese Dame, sie hatte ebenfalls wundervolle, starke Flechten, noch dazu ihn ähnlicher Weife aufgestcckt waren, die deinen. Ganz frappiert eilte ich der Dame , tatsächlich In der Meinung, dich vor mir zu m. Da blieb sie plötzlich vor einem Schaufenster n und wendete mir ihr Profil zu." „Und natürlich sahst du in ein ganz fremdes Ge- ," sagte Josta lachend. Er schüttelte eifrig den Kopf. „O nein! Sie trug allerdings einen leichten, >en Schleier, aber das Profil glich dem deinen so , daß ich sie überrascht mit deinem Namen an- Da wendete sie mir ihr Gesicht zu — und —» mich mit deinen dunklen Augen an. Aber das Ge- t war mir nun doch fremd, wenn auch dem deinigen emein ähnlich. Ich stammelte eine Entschuldigung mutz wohl ein sehr verblüfftes Gesicht gemacht en, denn sie lächelte. Und das sonderbarste war, sie genau so schelmisch lächelte, wie du. sogar kleine Grübchen erschien neben dem Mundwinkel diesem Lächeln, wie bei dir. Sa etwa» Wunder es von Aehnltchkeit habe ich noch nie bet zwei eschen gesehen, die einander fremd sind." Josta sah ihn neckend ast. „Und? Ist nun die Geschichte aus?" Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montag» bi, Freitag» vormittag, 8—l und nachmittag» 3—5 Uhr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittag» bi, 2 Uhr nachmittag» geöffnet. Die Einlagen werden von» nook rloe- Lin-wksluno dl» »nn» von «Ion ASvtt»»dIong von»in»b. Mote Mosen. (SO »Hetzt muß ich aber widersprechen, Gerlinde, sonst t du mich für einen Barbaren," sagte Henning „Eine Frau ist immer nur so alt, wie sie aus-- , und demnach bist du noch blutjung." „Ganz au». Doch nein — ich sah sie nochmals kn einem Wagen an mir vorüber fahren — vorher war sie im Vestibül eines Hotels verschwunden und »war in Begleitung einer älteren Frau, sicher einer Wienerin. Und beide machten mir den Eindruck von «Ausländern. Aber nun Ist die Geschichte ganz aus!" „Wie schadet Ich hätte diese meine Doppelgän gerin gern einmal gesehen und mich überzeugt, ob Vie Aehnltchkeit wirklich so groß war." „Vielleicht hätte sich diese Aehnlichkeit als sehr -gering erwiesen, wenn man die Dame direkt neben dir gesehen hätte, liebe Josta," sagte Gräfin Gerlinde. ..Man glaubt ja oft, daß sich zwei Menschen zum Ver- wechseln ähnlich sehen, und sieht man sie dann zu sammen, bleibt kaum noch eine schwache Aehnlichkeit. Die Phantasie spielt einem da manchen Streich." „ES ist möglich, daß sich diese Aehnltchkeit etwas verwischt hättet erwiderte Henning, „aber ich wette, Gerlinde, du hättest die Dame ebenfalls für Josta -gehalten, bis sie dir voll ins Gesicht gesehen hätte. Der Ausdruck der Augen war allerdings anders. Aber sonst — ich sage nochmals, mir schien es wie ein Wunder." Die Sonne war im Untergehen, und es wurde kühl auf der Terrasse. Vom Fluß herüber zog ein leichter Nebelhauch. Da brach man auf, um hinein zu gehen. Die Diener schlossen die großen roten Schirme und trugen das Teegerät hinein. Josta schien wirklich aufzuleven in der Gesell schaft ihres Schwagers. Henning war ihr unzertrenn licher Begleiter, und er bot alles auf, um sie aufzu- ; heitern. Ein heimliches Glücksgefühl war in ihm, daß es gerade ihm gelang, so günstig auf ihre Stimmung -einzuwirken. Und da er von früh bis spät ihre ! Gesellschaft genießen konnte, kostete es ihn keine An strengung, heiter und froh zu sein. Nur daran durfte er nicht denken, daß diese Wochen ein Ende nehmen ! würden, und daß er dann wieder fern von ihr wei ter leben mußte. Diese Gedanken schob er wett bon sich. Er lebte i«ur der beglückenden Gegenwart. Rainer war viel vom Hause fort in Geschäften. Aber oft begleiteten ihn Josta und Henning zu Pferde, wenn er auf das Vorwerk oder die Felder ritt. Das schöne, herbstlich angehauchte Wetter begünstigte diese Ritte. Und dabei bekam auch Rainers ernstes Gesicht zuweilen einen frohen Ausdruck. Josta war dann meist so fröhlich, daß sie auch mit ihrem Gatten «inen befangenen Scherzton fand. Aber sonst blickte Graf Ratner» wenn er sich unbeobachtet wußte, ost recht ^trübe. E» war zu auaenkällia. wieviel alücklickier Jolla Henning» "Gesellschaft schien, als "in der feines Darauf hätte ihn Gerlinde gar nicht immer Wiede«! mit berechnenden Worten aufmerksam zu machen brau» Ichen. Er sah es selbst, wie froh Josias Augen auf» leuchteten, sobald Henning zu ihr trat. Wenn er nicht verblendet gewesen wäre, hätte; er sich sagen müssen, daß Josta viel zu unbefangen!! mit feinem Bruder verkehrte, als daß er sich darum, hätte Sorgen zu machen brauchen. Josta war nur froh», daß sie jemand hatte, mit dem sie unbefangen Herz» lich plaudern konnte, und der sie beschäftigte und von trüben Gedanken ablenkte. Sie kam sich jetzt nichts' mehr neben Gerlinde und Rainer so überflüssig vor,« Unv sie merkte auch, daß Henning sie gern hatte und; sich mühte, ihr allerlei Aufmerksamkeiten zu er»! weisen. > Hatte sie nur eine Ahnung gehabt, wie er it» Hennings Seele aussah, sie wäre im tiefsten Her», zen erschrocken. Zuviel mit ihrem eigenen Innern be»> schäfttgt, merkte sie nicht, daß Hennings Blick sie zu» weilen in brennender Sehnsucht suchte, daß sein« Augen glücklich aufleuchteten, wenn sie zu ihm trah und daß er überhaupt nur Augen für sie hatte. Hätte sie nur einmal gesehen, wie seine Hände in leidenschaftlicher Innigkeit über Gegenstände strei chelten, die sie eben berührt hatte, hätte sie nur einmal, bemerkt, wie er ihr verzückt nachblickte, sie hätte »er»! len müssen, wie es um ihn stand. So glaubte sie nur an seine treue, brüderlich« Ergebenheit, und da er Rainers geliebter Brudev war, brachte sie ihm einen kleinen Teil der Zärtlich» keit entgegen, die ihr Herz für Rainer so ganz er» füllte, und die sie doch vor ihm verbergen mußte-! Graf Rainer fühlte mehr und mehr mit brennen-' dem Schmerz, daß sein junges Weib seinem Bruder! gegenüber eine ganz andere war, als in seiner Ge- sellschaft. Und er merkte auch, daß Henning Josta gegenüber nicht unbefangen genug war. In seinen Augen lag oft eine heimliche Angst, wenn er Henning und Josta beobachtete. Diese Angst wollte er sich nicht eingestehen; er leugnete sie vor'sich selbst, und doch krampfte sie ihm das Herz zusammen. Wie, wenn Hennings und Jostas Herzen sich k» Liebe fanden? Einer geehrten Einwohnerschaft von Mms M ÜUWi sowie meiner werten Kundschaft die ergebene Mitteilung, daß ich mein Geschäft wieder betreibe. Ich bitte, mich auch ferner durch Aufträge von Mn-». Mmckita, welche ich besten» zur Aurführung bringe, gütigst z» unterstützen. L. 3. Ruppmann, Malermeister. Ae Deutsche NkWtei hat im ostsächstfchrn Wahlkreis ohne Presse, ohne Organisation, ohne die Riesensummen, die den anderen Parteien zur Berfüguna itanden, lediglich durch die Wervekrast ihrer Ideen und ihrer Persönlichkeiten tast iü0vvv8Hmw»o erzielt. Wo sie trotz der Kür,« der Zeit mit den Wählern in Fühlung treten konnte, ist sie tla »türkst», v1edtS0rl»U»t1»«ds Partei geworden. So erhielten die Hilnzeltlte in Dresden 46 813 Stimmen, in Freiberg 4 561 Stimmen, die Ntzchkeliste in Drr»dcn 44 764 Slimmen, in Freiberg 2 817 Stimmen, die Költzsch«'»-in Dlr»den 30 612 Stimmen, in Freiber« l 862 Stimmen. Wahler! Lakt Euch nicht verblüffen! E Der Deutschen Volkspartei gehört die Zukunft! Wählt am 2. Februar die „Müksi*"- L-SslS L 50—60M.Lohnt, der Woche, wird gesucht bet Gustav Flasche, Schuhmachermstr., Glashütte, Hauptstraße 20. NolzrssSvftvn a. Donnerstag o. Retchskrone —Staudenrethe—Dresdner Strotze WK" verlöre«. Geg. Belohnung abzugeben Dre»dner Stratze lSlv.