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Gebiete« »genparl tretens. zminist«. Wie er heute nachmittag en. Martini. die Lammwirtin erregt. hrgebict der Bürgermeister. Mannes Hand ge-- kam, nm verlegen. mir das weil er nun hat Wie sich! tnnnisw : leich hen Ra rrung ter. egierung unteren ProzenI r gezahlt hten bei >aS zusammenreimt, versteh' ein anderer!" ,^Ich versiehe es auch nicht," brummte )as Meld geblieben?" fragte ,Er fall doch auch dem Bür» Luder am lti ciegsvcr en gern' sprachen Zerufunc vermaß engeric!» er Be , Reich« en wirb de» b». ndLand- irästdim, vertret« Regie, cge. Hin- es wert- inEtn - t ft V»rff«tzm^) „Freilich ist sie'S," bestätigte ,^Jch hab' sie oft genug in Ihres tternom- tlichei aar von und er- :keine t n g gc- n in Er. tgelegen. au» dem kN."! erklären, kiegeluna int, d^ von de» gemach bst ihre» ie ihre, ehr t> sie Au» » nicht/ embe. germeister gesagt haben, er habe sein G-ld zu Hanse vergessen — und das ist nicht wahr. Mein Mann aber lügt nie." „Ich auch nicht," brummte der Bürgermeister ge reizt. „Ich kann nur sagen, was ich weiß — zudem waren genug Zeugen in der Gaststube. Ihr Mann war überhaupt eigentümlich, kam hcreingestürtt und war drei Minuten später schon wieder auf und davon. Kein Wort hat er davon verlauten lasten, das; er die Brieftasche etwa unterwegs verloren haben könnte, er sagte nur ganz verlegen, er habe vergessen, Geld einzustccken, so was sei ihm doch in seinen» ganzen Leben nicht passiert — — und er lachte noch darüber, nicht einmal die paar Groschen zum Bezahlen seiner Zeche im Sack bei sich zu tragen." „Aber ich bitte Sic," die Lammwirtin tat ganz aufgebracht. „Es wird immer kurioser. Mein Diann hat doch im Hosensack an die fünfhundert Mark in Goldstücken bei sich getragen, ich hab' ihm doch heut nachmittag selbst rugeschaut, wie er das (Veld einge- Es sind artei zr imal du das Er- c Mittel- an, ohm i in den eAus ter Linl, der So- :aus her m seh' : teili r Mittel acht, u» n heran- i Begim ehen, ol isgereiH' verstand bst wird i ander, s Uhr z> tung er. kte nach jon zum em Der. werden, usnahme Brücken. Strecken Deutsch, den. teuerte er, sie seinem Herrn gerade so abgclieferb zu.haben, wie er sie gefunden hatte. ,Mr Mann must sie unterwegs verloren ha ben," meinte dec Rat. „Aber wo ist denn Er hatte die Tasche inzwis/en geöffnet, um nach ihrem Inhalt zu sehen. „Ta ist ja nichts drinnen, die Tasche ist leer," stellte er fest. „Unmöglich," rief die Lammwittin. Erregt bs- mächttgte sie sich der Tasche, um sie auch ihrerseits zu durchsuchen. Bestürzt sah sie den Bürgermeister an. „Aber wie geht das zu?" rief-sie aus, „mein Mann hat 2300 Mark mitgenommen, ich stand neben ihm beim Kassenschrank, als er das Geld zu sich, steckte. Hier in die Tasche tat er mindestens achtzehn Hundertmarkscheine, den Nest steckte er in Gold zu sich." Der Knecht wurde hcrbcigeru^en, er gab eine um ständliche Beschreibung, wie er das blanke Metall schloß -er Tasche im Mondschein aus dem Schnee heraus habe blinken sehen, aber hoch und heilig be- SaS Ermächtigungsgesetz angenommen! VerN», 8. Dqember. Der Reichstag hat tt» «amentltcher Schlußadfttt» «uug das ErmSchti-ua-S-esetz mit 81S gege« 18 Stimme« bei einer Sttm«e«1hatt»«g « « g « » » »- Vieh zu bezahlen, war er ganz „ . die Tasche zu Hause vergessen hätte — und sie mein Knecht dicht vor dem Ort gefunden. hat an den Reichskanzler Marx ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt, es sei ihm eine Freude, Mitteilen zu können, daß es ihm gelungen sei, viele Verurteilte und Au», gewiesene (im ganzen etwa dreihundert) ihren ver- zweifelten Familien wieder zuzuführen. Präsident Loolidge »ud di« -Uf»attion für Deutschland. Wie verlautet, ist der Präsident Coolidge der Meinung, »aß eine an Deutschland zu gewährende Hilf« sich wc.hr auf geschäftlicher Grundlage als aus «er der Wohltätigkeit zu bewegen hätte. Aus dieser Äuße «ung wird geschloffen, da- Coolidge zurzeit da» im Senat «inaebrachte Gesetz über die Gewährung einer Anleihe von HO Millionen Dollar zur Unterstützung Deutschland» nicht be günstige. l Die Strasverfolguug der Kmnw«»iü«u Der Geschäfts ordnungsausschuß de» Reichstages beschloß gemäß einem Anträge de» Oberreichsanwalts die Immunität der Abge ordneten Frölich, Köhnen, Remmele, Stöcker «m- Frau Clara Zetkin zwecks Strafverfolgung aufzu- heben, ebenso entschied sich der Geschäftsordnungsausschuß un Falle de» soizaldemokratischen Abgeordneten Hoff- wann- Kaiserslautern. vtwegmlg «o» Stetnbrüche» t« Harz. Die Stetn- druchbesitzer de» Innerste-Tale» und seiner Um gebung haben sämtlich ihre Betriebe geschlossen und die Belegschaften entlassen. In Wildemann allein werden dadurch nahezu ISO Familien erwerbslos. Wie verlautet, hängt die allgemeine Betrtebseinstellung mit Differenzen zwischen dm Unternehmern und der Eisenbahn über Güter, verkehrsfragen zusammen. Auch die Annullierung großer Schotteraufträge durch die Eisenbahn»«, waltung soll bei dem Vorgehen der Steinbruchbesitzer mitbe stimmend gewesen sein. AngestEenstreik in Breslau. Der von den Angestellten- verbänden anläßlich von Tarifstreitigkeiten mit dm Unter nehmern beschlossene Streik hat gestern in dm vorher be stimmten Betrieben eingesetzt. Zurzeit sind über 700 An- gestellte im Streik. Oie Revolution in Mexiko. Reuter meldet aus Mexiko: Die aufständische Bewegung, die sich auf neu« Staaten ausgedehnt hat, hat auch auf das Petroleum- gebiet von Tampico übergegriffen. Die Regierungs truppen sind in Fühlung mit den Aufständischen. Der Be- fehlshaber der Golfflotte und der Kommandant der Marine truppen General Sanchez haben ein gemeinsames Schreibe« an den Präsidenten Obregon gesandt. Darin teilen sie mit, daß sie beschlossen haben, die Verfassung zu verteidigen. Zwei Kolonnen Aufständische von zusammen 6000 Man« haben gestern den Vormarsch gegen Mexiko angetreten, ferner sind 15 000 Mann in Veracruz konzentriert. Eine weitere Meldung aus Mexiko besagt, Präsiden! Obregon babe in seinem Kabinett erklärt, das Land Die Wirtin „zum goldenen Lamm". Kriu»u«Sv»m«« dorr Ott» -aeckea. brauche Frieden, er werd«Len Aufstand mit«kf»-rn«, Faust unterdrücken. Ein Bericht au» San Luis Pot ost besagt, di« Bundestruppen hätten die Aufständischen entwaffne! und dm Aufstand unterdrückt. Endlich melde! Reuter aus Mexiko, der Kriegsminister habe Truppen nach Tanmieo gesandt, um die «aber General Sanchez stehenden Aufständischen anzugreifen. Vas Throale-ea Oels de« Kronprinz«» zu-efprochen Am 7. Dezember fand vor dem Landgericht Oel» di« Verhandlung über die vom Kronprinzen gegen den preußi schen Staat (Finanzminister) erhobene Klage betreffend da» Thronlehm Oels statt. Rach langer Beratung verkündete da» ibericht ein Urteil, durch das der Klage des Kronprinzen statt- gegeben wurde. Ls wurde festgestellt, daß da» Dominium dem preußischen Staat durch die Staatsumwälzung nicht heimgefallen ist und, solange i» Mannesstamm« de» Kläger» eheliche Nachkommen vorhanden find, dem preußische» Staat ein Helmfallrecht nicht »usteht. Di« Widerklage des Beklagten auf Feststellung des Staatseigen tums und Umschreibung des Besitzes im Grundbuch auf den Staat wurde abgewiesen. Lie Kosten de» Rechtsstreit« wurden dem preußischen Staat auferlegt. Durch diese Ent scheidung hat das ordentliche Gericht da» Privateigentum de» Kronprinzen am Thronlehn Oels anerkannt. Oer Lohnabzug für bi« 78och« vom 8. bis 1k. Dezember ISSN. WochenermSbtgungea: iKooa> iru«»«»«» «»wo«»«» iSrundjabl) L b» S. II. «: Mchthunder»ai>s,«s- tausendsach) I. bi« 1!!. II. N: für lebe« »irbee« MrH »Ui» 11»«» Kür bi« «eit vom — bi« 1«. bi» «. L w: Di« Verhältniswahl, mit der di« In der zweiten September- hälft» in Geltung gewesenen Ermäßigungen beim Steuerabzug »om Arbeitslohn zu vervielfachen sind, beträgt auch für die »eit vom ». bis 1k. Dezember 1023 880000. Bei der Berechnung des Steuerabzugs von dem in der Zeit vom 0. bis 1k. Dezember 1923 fällig gewordenen und gezahlten Arbeitslohn find die Ermäßigun gen der zweiten Drzemberhälfte mit 880000 zu vervielfachen, imter Zugrundelegung der Derhältniszahl 880000 ergeben sich z. B. folgend« lür «truer»flicht, mit se 171800 1 »4 «»«»«» »7« »0 00V VM 11» 880 IX» W0 MchWunl,»»Unf»1^ taufentsach) - Der im Wege des Steuerabzug» einzubehaltende Betrag ist in allen Fällen aus volle 10 Milliarden Mark nach unten abzurunden. j Hoch -ie Rentenmark! ! Berliner Briefs Auf einmal stehen wir mitten drinnen. Worin denn? Nun, im Preisabbau, von dem zuletzt nicht einmal phantasie reiche Dichter zu träumen gewagt hätten. Der Berliner greift sich an den Kopf: ,Wie ist das möglich?" Ja, in der Tat, die Seife kostet am Nachmittag nicht mehr, als am Vormittag, das Fleisch fällt zusehends im Preise, und der Erwerb einer Gans, die einen der größten kulinarischen Ge- nüsse des Reichshauptstädters bildet, erscheint nicht mehr als eine unbedingte Unmöglichkeit. Erinnert man sich noch der > Tage, da man immer wehklagend wiederholte, vor einer ! Woche oder vor einem Monat hätte man für einen Gegen- pear -ar . . . vas rann er doch nicht verloren haken, > ... und die Geldscheine sind alle gezeichnet, da hat . keiner einen Profit davon, wenn er sich auch daran ko», ; reichern möchte," fuhr sie mit erhobener Stimme fort? - Sie wendete sich direkt an den Amtsrat. ,Ha, mein . Mann pflegt jede Banknote zu zeichnen, nm sie so- j fort wieder zu erkennen, macht er immer zwei win ¬ zige Tintenkreuze in den großen Schnörkel vom E." ' „Nun, das können wir sofort feststellcn, Ihr j Mann wechselte mir gestern noch einen Tausender, ich § trage die Banknoten alle bei mir." Er zog die eigene i Brieftasche und entnahm dieser eine Anzahl Hun- ! derter. „Nun lassen Sie sehen, wo denn — hiev - im Anfangsbuchstaben von Einhundert Reichsmark" ; — da im großen Schnörkel — ja, ich glaube wirklich i etwas zu sehen. Doktor, Sie haben gewiß in Ihrem i Besteck eine Lupe, bitte, her damit." Er prüfte und l verglich einen Schein um den anderen. Kopfnicken- wendete er sich an die Wirtin. „Sie haben recht, irr jedem Schnörkel befinden sich zwei Tintenkrenze, aber so winzig klein, daß man sie nur mit Mühe ohne Lupe i "' finden vermag. Es ist dies eine unter Umständen ! cht dankenswerte Vorsicht Ihres Mannes. . . aber > sind Sie Ihrer Sache auch völlig sicher, Frau Binde- ! Wald?" setzte,er kopfschüttelnd hinzu. „Ihr Mann , hat dem Unwetter zum Trotz die beschwerliche Schlit- ; tenfahrt doch nur gemacht, um sein gegebenes Wort 1 ernzulüsen, und die Kaufsumme zu zahlen, und nun soll , er womöglich das Geld in der Tasche behalten und sich j der Vergeblichkeit fälschlich beschuldigt haben? Tas ! glaube ern anderer, ich nicht." ! ! --Herr Amtsrat, was da vorgegangen ist, weiß ich nicht, aber auf meines Mannes Wort kann maNj - bauen", entgegnete Frau Bindewald. „Verloren haben kann er das Geld unmöglich, denn er hat es in die - Innentasche seines Rockes gesteckt und den schweren Wintermantel fest darüber geknüpft/ Ich blieb bei ihm ' am Schlitten stehen bis er abfuhr." ! „Tas ist aber merlwürdig", wunderte sich Mar tini. „Und Sie sind Ihrer Sache ebenso sicher, Bür germeister?" wendete er sich diesem zu. - „Wenn Sie mir nicht glauben, so sitzt jetzt noch die ganze Gaststube voll Zeugen, die jedes Wort mit ! angehört haben." j « Ter Amtsrat blieb bei seinem Kopsschütteln. . ^,Wenn ihm vielleicht auch unterwegs der Handel leid ! geworden ist und er suchte, sich durch eine Notlüge ' zu entziehe", so hatte er koh die Hosentaschen voll - Geld. Tc" Manu nimmt in seiner eigenen Wirtschaft I auch von oen vertrau tr-ten Gästen nicht einmal eine ! Zigarre an und nun sollte er die paar Zehrgroschen - schuld'^ bleiben? Das reist mir nicht /nleuchten."j ! j „Aber, Herr Rat, Lie kennen doch m.'tnrn Mann? ! zur GeulmeH rstx L-mu.av-mwum-voll. „Da > kann was nicht stimme r. chc u Wort soll er über den Ve>l"/ der l'- "'m -- > >- haben und dabei stand nur so viel Tausend« wie jetzt Millionen, oder fo viel Millionen wie jetzt Billionen zu bezahlen brauchen, oder In dem man mit Schrecken sah, wie „Geld", das man nicht auf her Stelle ausgegeben hatte, zusammenschmolz und verrann wie Eis im warmen Zimmer. Run ist es gerade umgekehrt: Kaust man jetzt vierundzwanzig Stunden später ein, als man sich vorge nommen hatte, so erspart man Geld, weil man alle« billiger bekommt; bewahrt man seine Renteninark auf, so steigt ihr» Kaufkraft. Ein Hoch der Rentenmarkl Wir waren tatsäch- sich gar nicht mehr eine feste Währung gewöhnt, wir be- trachteten die Scheinchen, die wir nun einmal al» »Geld* oder Geldersatz zu gebrauchen gezwungen waren, als ein» Art Spekulationsobjekt, bei dem man nur dann vor grö ßerem Schaden bewahrt blieb, wenn man es so schnell wie möglich los wurde. Man war überhaupt in» Spekulieren gekommen, jedermann war daraus aus, nicht sowohl tu Handel und Wandel, durch reelle Leistung und Segen, leistung sein täglich Brot zu verdienen, sondern sein Kalkül mit einem unbekannten Faktor, mit der Geldentwertung, aufzustellen und bald durch Zurückhaltung seiner Waren, bald durch Zurückhaltung seiner Zahlung mehr zu verdienen, al» ihm zukam, ohne daß e» ihm genügte und häufig ge- nügen konnte. Da» .Risiko" wurde zur Erwerbsquelle, und was da» bedeutet, da» haben wir alle schaudernd erlebt. Wer jetzt Berlin al» Fremder sieht, wird vielleicht noch keinen Umveschied merken, denn er sieht nur die schmutzigen Straßen, die ruppig gewordenen HSuserfaffaben, die schwer- bewaffneten Schupo» auf den Plätzen und an den Ecken. E» merkt aber nicht den Abstand, der -wischen den noch vor vierzehn Tagen halb oder ganz leeren Schaufenstern un- denen, die letzt reichlich mit War« beschickt find; er kann nicht wissen daß die Geschäfte und Warenhäuser jetzt mit Kunden gefüllt sind, während sie noch vor kurzem Stätten darstellten, In Venen sich nur Eremiten wohl fühlen konnten. Am besten merkt den Unterschied, wer überhaupt in der Lag« ist, Vergleiche anzustellen, ver in eine der Berlin«« Markthallen tritt. Etliche find ja von ihnen im Laust der letzten Jahre eingegangen, weil man wirklich keinmr Bebens ftw fie hatte — in ihrer Eigenschaft al» Markt hallen —, die anderen waren aber nur noch Raum. Di« Stände waren zum Teil geschlossen, am meisten am Rach« Mittage, denn die Hausfrauen beeilten sich schon am Bor mittage, ihre „rssr" gegen Magerkäse, Kartoffeln und allen falls Schabefleisch umzusetzen. Denn in den Stunden von fünf bis sieden Uhr kostete alles bereits mehr, und d« wurden der Käuferinnen weniger. Jetzt, wie gesagt, find di«' Hallen voll, die Stände geöffnet, und es herrscht eine ganj- andere Stimmung. Wer doch einmal in die Herzen schauen könnte, in di bisher so vergrämten, erbitterten und verengten Herzen, s würde vielleicht finden, daß es lichter darin geworden daßeinStrahlderHoffnung eingezogen ist, daß nn» geneigt ist, an die Wiederkehr menschenwürdiger Zustände -> glau^n. Hoffentlich wird dieser Glaube nicht getäuscht hoffentlich kommen nicht schlimme Rückschläge. Aber zurzett sieht es in Berlin etwas besser aus als bisher, und so etwas wie Weihnachtsstimmung ist eingekehrt. Ach, wie lange ist es her, daß wir sie genossen haben, un- so, wie sie einst war, ist sie noch nicht da und wird sobald nicht wiederkommen. Aber wir sind auch mit wenigem zufrieden, wir haben Be- scheidenheit gelernt. vr. k>. Aus aller Welt. H Falsche Zwischeuscheiue und Schatzanwrisuugeil des Deut- scheu Reich«. Don den durch die Reichsbank ausgegebenen j kehrt er das ganze Haus wegen eines vermißten Gro schen um . . . und die Zeche soll er nicht bezahlt haben? Sagen Sie selbst, Bürgermeister, Sie kennen j ihn doch auch, warum sollte er sich auch scheuen, fo j viel Geld verliert keiner gern, zumal mein Mann, der so genait ist — und Ihr hättet ihm gewiß ge«t mit Euren Leuten beim Suchen geholfen." . „Aber selbstverständlich", beeilte sich der Bürgen- meister zu versichern. ,Zch sagte vorhin schon, Ihr I Mann fiel mir auf, er war ganz anders wie sonst, , ich weiß nicht, wie — so wie dösig, gerade wie vor den Kopf geschlagen . . . und nicht rasch genug könnt» - ich einschenken, das ging nur so ... in zwei Minuten : hatte er drei Wassergläser voll starken Kirschgeist i 'runtergeputzt." / „Mein Mann?" Die Wirtin war aufgesprungen ; und starrte ihn verdutzt an. „Daß ich nicht lach'", entfuhr es ihr, „nun frage ich die Herren sämtlich, so viel trinkt mein Mann nicht in einem Monat, der ist doch die Mäßigkeit selbst." „Dorum berichte ich's ta, weil eS mir selbst so komisch vorgekommen ist", verteidigte sich der Bürger meister. Er hätte noch mehr hinzugefügt, wenn Mar- , tini, der sich inzwischen erhoben, nicht neben ihn ge- , treten wäre, ihn vertraulich beim Arm gefaßt und abseits gezogen hätte. „Ein Wort im Vertrauen, da stimmt etwas nicht, Bürgermeister", flüsterte er. „Was halten Sie von der Sache? Sie haben Bindewald doch sozusagen zuletzt gesehen." Der Gefragte wippte nur mit den Schultern. „Da bin ich zu dumm dazu, Herr Amtsrat", entfuhr es ihm dann. „Heute abend, so um acht herum, hat man gleich beim Dorf auch einen Schuß fallen hören, aber da war der Lammwirt ja schon stundenlang fort und Sie hatten bereits bei mir durch den Fern sprecher angefragt." ! „Einen Schuß will auch Mehlig gehört haben, aber das soll um volle vier Stunden ftiiher gewesen Fein." j „Schon möglich, das will nicht viel heißen, hier herum knallt es öfters. Nur nicht gerade hart beim Dorf und auf der offenen Landstraße. ,-Ja, gerade dort soll inan nach Mehligs An gaben während der Dämmerung geschossen haben und etwa zehn Minuten später ist der Braune mit Binda- waldS Schlitten die Straße wie toll heruntergesaust gekommen. Ob dieser Schuß etwa dein Vermißten gegolten hatte?" Das letzte sagte er mit Rücksicht auf die Nähe der Laminwirtin ganz leise; aber er hätte kaum die Rücksicht walten zu lassen brauchen, denn bet der Frau machten eben die völlig erschöpften Nerven ihr Recht geltend. <F»rks«huna folgt) Vergeßt -ie hungernde« Vögel nicht!