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! Retor-fa-rt »er »Daterlan-^. Die «Vaterland-, der -ratze l» Deutschland ge kaute und an Amerika abgekeserte Paffagierdmnyser, HÄ de« Rekord der Schnelligkeit im Durchqueren de» Ozean» nm 18 Minuten geschlagen. Er hat «Smlich die Reis« Cherbourg—Rewyork in 8 Lagen 7 Stunden und 80 Minuten zurückgelegt. Mltnselg der Sonderbündler in Sffeo. Rach einer Meldung der ,Kölnischen Zeitung- au» Essen veranstalteten die Sonderbündler dort «ine von der vesahungsbehörde genehmigt« v«rsamm- lu « g, zu der die sonderbündlerischen Teilnehmer mit den Regt ezügen (!) von auswärts eintrafen. Da man einen Gegenstoß der Bevölkerung befürchtete, mutzte die sich auf den Straßen ansammebwe Menge mit erhabenen Händen die Postenkette durchschreiten, die die Zugänge zum Bersammlungslokäl absperrte. Ein Sonder bündler bat von der Freitreppe au» die Bevölkerung an der Versammlung tei^unehmen Ein Hohngelächter war die Antwort. Der Saal füllte sich erst, als die politi-^ schen Parteien von rechts und links in dichten Reihen hineingingen, um Opposition zu machen. Ein Sonder bündler mit Namen Enskat führte aus, daß die Sohlen de» Ruhrgebiete» al» Währung für die Rheinische Re publik gelten sollen. Ein Bergmann sagte, die Berg arbeiter wollten mit den Sonderbündlern nicht» zn tun haben. Ebenso polemisierte ein Kommunist gegen die Sonderbündler. Auch die übrigen Parteien und Gewerk schaften sprachen sich einmütig gegendieRheinische Republik aus. Da die Stimmung der vor dem Saal- bau wartenden Menge immer erregter wurde, säumte die Polizei die Straße. Als die Sonderbündler den Saal verließen, tönten ihnen laute Pfuirufe jier Menge entgegen. So endete der Tag mit einem völli gen Mißerfolg der Sonderbündler. -- - Oer Verkauf »er Rentenmart vorübergehen» unterbrochen. Der Verkauf von Rentenmark mußte heute vorüber gehend aus technischen Gründen unterbrochen werden. Das Personal, das die Verbuchung der Verkäufe zu besorgen hat, konnte mit seiner Arbeit dem Andrang nicht folgen. Mit irgendwelchen sonstigen Vorgängen auf dem De visenmarkt hat, entgegen verschiedenen Gerüchten, die Stockung, wie uns an zuständiger Stelle auf das be stimmteste versichert wird, absolut nichts zu tun. Inland und Ausland. »Doppelverdiener". Es mehren sich die Klagen, daß sogenannte Doppelverdiener, insbesondere verheira tete Frauen, deren Männer voll beschäftigt sind, in Arbeit stehen, während zahlreiche erwerbslose Männer und Frauen, die auf Erwerb angewiesen sind, sich ver gebens um Arbeit bemühen. Einen gesetzlichen Zwang ,iur Nichtbeschäftigung dieser sogenannten Doppelverdiener äu-zuüben ist au» mannigfachen Ursachen bedenklich. Da, Reichsarbeitsministerium hat sich aber an die Vereinigung der Deutschen Sroeit-eberverbänd« sowie an die Reichs- und Londesbehörden mit der Bitte -«wandt, zu veran lassen, daß jedenMr teinesogenanntenDoppel- Verdiener mehr neueingestellt und auch di« bereit- beschäftigten Doppelverdiener insoweit entlassen werden, als es Äe BetriebsverhälMisie gestatten und un gerechtfertigt« Härten nicht entstehen. Es ist van de, sozialpolitischen Einsicht der beteiligten Kreise zu erhoffen, daß so vermieden wird, daß einzelne Familien unverhält nismäßig hohe Einkünfte erzielen, während andere Not leiden. - AuaähenmD der Schweiz au Italien? Nach eine, Meldung de» «Echo de Pari» au» Senf hat Italien dei Schweiz d«nHafenBado,8 Kilometer westlich vor Savona al» Freihasen angeboten. Bei Durchfüh rung de» Projekte» würde der schweizerisch« «»»fuhr handel, der zurzeit den Weg über französische Seehäfe, nimmt, auf italienische Plätze abgelenk! werden. ' Vorowski» Gattin -efiorben. Die Gattin des in Lau sänne ermordeten russischen Sowjetdelegierten Worowski dieseitdemTodeihresSattenkrantwar ist im Aller von 40 Jahren in St. Blasien gestorben. Zwei franröstfche GoVaien vom O-Zug überfahren Nach amtlicher Meldung hat in Vohwinkel ein ein fahrender Zug zwei französische Soldaten überfahren mü sofort getötet. Die zwei Soldaten wollten vom Bahnsteig 1 nach Bahnsteig 1 zur Revision de» im Gleis 1 ankommeu den D-Zuges das Gleis überschreiten. Hierbei wurden st« von dem in entgegengesetzter Richtung einlaufenden Zug den sie nicht beachtet hatten erfaßtundgetötet-Di« französische Besetzungsbehörde hat die Leichen bereit, übernommen. Severing gegen die Kommunisten. , Enthüllungen im Preußischen Landing. Berlin, 28. November, j Die in Berlin stattgefundenen, allerdings zu keinem wesent lichen Umfang auSgeatteten gestrigen Kommunistenunruhen in Berlin beschäftigten heute dem Preußischen Landtag. Bei der Eröffnung der Sitzung verliest Präsident Leinert ein. Schrei ben ver kommunistischen Fraktion, in dem gegen die Berhaf- tung der Abg. Frau Wolffstein protestiert wird. Er teilt mit, daß er diese Beschwerde an den Minister deS Innern weilergegeben habe. Der Minister habe darauf erwtdett, nach polizeilichen Angaben sei Frau Wolffstein bet Begehung einer strafbaren Handlung verhaftet, die Jmmuniät also nicht ver letzt worden. Abg. Dr. Meyer (Komm.) beantragt, die Frei lassung der Abg. Wolffstein zu beschließen oder wenigstens di« Angelegenheit dem GeschäftSordnungsauSschuß zu überweisen. Frau Wolffstein sei nicht als Teilnehmerin der Demonstration, sondern höchstens aus dem Wege dahin verhaftet worden. Minister deS Innern Ssvering weist den Vorwurf zurück, daß die Polizei die Immunität ver letzt habe. Er und die Polizei hätten die höchste Achtung vor der Immunität. Die Immunität dürfe aber nicht als Gchutzschild für Ber- brrchen dienen. Frau Wolffstein ist während der Demonstra tion als Teilnehmerin und Leiterin verhaftet worden. Die eigentliche Leiterin der Demonstration. Frau Ruth Fischer, habe S daraus «gelegt, blMige Zusammenstöße mit »er P-lig^ herbeizusübrrn. Diese Demonstration sei aus Befehl »« M*«- llmer E^kntive veranstaltet worden. Minister «everingwr- lidst zu« Beweist d«sür eine« anfaefangenrn Brief de» M»»- kaner EzekMtne. Darin »iw der Berliner Leitung »er «Mw nmnistischen Patte» Deutschland» der vorwnrs mangeln»«« Wl- twltltt mmaH. « wir» befohlen, daß beim Zusammxnttttt de» Reichstag«» »i« konrnuwistische« stUmrardneten Werch Mrmszenr« ihre gewaltsam, Entfernung an» dem «aale her bei führen sollte». Am Anschluß hieran so« stdmm eiu -e- »afsneter Aufstand pr-vozieri »erden. ' «» handelte sich also bei den gestrigen «orsällen, st führt der Minister au», um ein« Senerawrobe zu einem bewaffnete» Ausstand. (Lärms,enen und Gelächter bei den Kommunisten.) Der Minister Severing ruft: .Ich bitte, al» v«w«t» die »- schlagnahmten «assen auf den Tilch de» Haust» zu log«».' ' ' Komwtmistettwaff«« «es de« Lisch de» Hauses- Einige Diener schlew«» schwere Maschinengewehre, Ge wehre, Karabiner und Armeepistolen aus den Tisch de» Haust». (Lebhaft, Unruh« im ganzen Haus«. ! Der ««niste, Severing erttütt daun »eiter, daß vom 1Ü. «ovember bi» heut- bei den Kommunisten 4000 Mauserpistolen, »00 ««wehre und ,w«t Dutzend Mafchiueugewrhre beschla» »ahmt worden find. Erst in letzter Zeit sei«» wieder größere Wafsrnlagrr bei den Kommunisten ausaedeckt wordeu. Zum Schluß sagt der Minister, daß di« Regierung alle» tun werde, um den Bürgerkrieg zu verhindern. (Beifall bei der Mehrheit de» Hause» ) In der nachfolgenden Debatte brechen die Konmumiste» stürmisch in den Ruf aus: .Rieder mit Sevettngl' al» diesem von «inem ihrer Redner zugerufen wird, er bringe nur Schwindel und Dummheiten zutage. Abg. Heilma»» (Soz^ erklärt, da» Rüsten zum Ausstand, ganz gleich, o» von NN« »der recht», müsse mit allen Mittelnd«» Staatsgewalt verhin dert werden. Di« Debatte wird dann geschlofsen und der Haftentlassung*- antrag der Frau Wolffstein der GeschLftSordnunaStom- Mission überwiesen. Rach Erledigung einer Anzahl kleiner Gegenständ« vertagt sich da» Hau» auf Donnerstag. Aus aller Wett. Erster Schnee! Der Winter ist über Europa jetzt mit Macht hereingebrochen. Nach dem Eintritt der Kältegrad« sind nunmehr auch im ganzen Reich heftige Schneefälle zu verzeichnen, die z. T. zu allerhand kleineren Verkehrs störungen geführt haben. Auch außerhalb Deutschland sind schwere Unwetter niedergegangen. So wird au- Budapest gemeldet: Ein feit Sonnabend früh an haltender Schneefall hat im Telephonverkehr und in der elektrischen Stromlieserung große Störungen verursacht. Unter der Schneelast sind viele Leitungsdrähte gerissen, so daß in zahlreichen Häusern die elektrische Beleuchtung ver- sagte. Auch der Strahenbahnoerkehr kann nur mit gro ßen Schwierigkeiten aufrechterhalten werden. — über Ostfchottland und Nordengland ist in den letzten Tagen ein schweres Unwetter niedergegangen, dem Frost und Nebel folgten. Auch London und die südlichen Grafschaften liegen heute noch in schweren Nebel einge- hüllt. Längs der englischen Südküste ist die Schiffahrt völlig zum Stillstand gekommen. — Der Korrespondent von „Svanska Dagblad" in Göteborg bezeichnet die äugen- blicklichen Überschwemmungen in Südschweden als die umfangreich st en.diejeinderhi st arischen Zeit eingetreten sind. Weite Landstrecken sind in Seen verwandelt, und viele Höfe sind in Gefahr, durck das Wasser vollkommen zerstört zu werden. Zweieinhalb Milliarden Steuer für den Nobelpreis Grüner Ruft«, »lnne Wellen. (40. Fortseßnng.) Onkel Karl glaubte beim Lesen des Briefes, jetzi komme der Schlaganfall, von dem der Arzt neulick mit dem Rat zu mehr Bewegung warnte. Schnell sprang er auf die vor Schreck zitternden Gliede' und irrte mit den kleinen Schritten ratlos durch dai Zimmer. Die Augen sahen schwarze Flecken. Er riet mit der Hand die Stirn. Furchtbar schien der Ge danke, daß der Tod die Hand auch nach dem letzter Neffen recke. Nichts sollte unverslicht bleiben, un Werner zu retten. Doch worauf wollte der Rat seine- Kameraden hinaus? Vielleicht wußten Bärbchen uni Gerda, warum der Junge lebensüberdrüssig war. E: zog die altfränkische Klingelschnnr mit perlbestickten Seidenband und befahl dem Mädchen, die Damen zi rufen. Tante Bärbchen kam bald, und Gerda, ehe e sprechen konnte. In Trauerkleidern setzten sie sw vor ihm nebeneinander auf das Liegcsofa. Er nahn den Brief vom Schreibtisch und las ohne Umschweife '„Ihr Herr Neffe erlitt heute unter meinen Augen durä Kopfschuß eine Verwundung. . ." Ein Schrei gellte über Gerdas Lippen, so graust, wie wohl jener, der draußen in der Halle einst al- letzter vom Mund ihrer Mutter kam. Das sonst ge messens und beherrschte Mädchen schien Zucht und Hal tung zu vergessen. Hinter der Tante Rücken war sie sich auf das Liegesofa, drehte das Gesicht zu Wand und weinte mit einem Schluchzen, das ball Schreien war. Der Onkel stand starr, während sein Frau sich über das Mädchen beugte. Der Brief sie. aus seiner Hand, und langsam kam das Begreifen An Gerda hatte Leutnant von Wernsheim nätürlici gedacht! Sie konnte dem Verwundeten Heilung brin gen. Längst hatte er sich in die Kusine verliebt aber sie ihn wohl abgewiesen. Darum verzichtete ei dann auf Urlaub und suchte den Tod mit dem Trvt törichter Jugend, die nicht wußte, wie schnell dm Leben Schmerzen heilt. Da hieß es handeln und der letzten Drewitz retten. Zaudern und Zureden war nich mehr am Platz, n d die Nichte weinte, als brach ihr das Herz. Also halte auch sie ihren Vetter lieb Er trat ^em Sofa näher und wollte Gerda auf du Schulter tippen. Doch seine Frau war im ÄZege. Er rief barsch: „Barbara, mach' nnr Platz!" In Schrecken, aber auch Staunen sah sie zu ihm auf. So hatte ihr Mann noch nie gesproßen. Jetzt schob er sie gar zur Seite und rüttelte Gerdas Schulter: „Nichte dich auf!" Als wäre er wieder aus dem Kascrneuhof, schrie er: „Hörst du nicht, Mädchen!" . laut und hart ries er, kaß mit noch ver- o' Yersin Gestellt ais Bärbawn awur Gc-vewd'.' «»>-- — ,, - ----- ...... . wr.nteu Augen hob. Ungläubig starrte sie ihn an. Warum schrie er gefühllos roh und drohte mit dem strengen Blick? Doch mußte sie die zitternden Glieder vom Sofa nehmen und sogar daran denken, den Noä über die entblößten Strümpfe zu ziehen. Der Onkel nickte befriedigt. Jetzt klang seine Stimme weich: „Du hast mich unterbrochen. Sern Freund schreibt, daß auf Heilung zu hoffen ist, wenn . . ." Wieder weinte sie auf, und durch ihr Schluch zen lachte bitterer Hohn:' „Er lügt!" Ihre Schultern fielen vornüber und die Ellbogen auf die Knie. Das Kinn in den Händen, starrte sic auf den Teppich unter ihren Füßen, während der Körper zum Weinen wie in Krämpfen bebte. Plötzlich schrie sie wieder auf: „Zu viel, zu viel, zu viel! Furchtbar, grausam, fluchwürdig ist der Krieg Den Vater, die Vettern in Kunzcnbera, Kurt und Eli sabeth hat er uns schon genommen." Jetzt soll auch Werner ster—" Erschütternd war dar Schluchzen, mit dem sie sich herumwarf und das Wort in den Kissen s erstickte. ! Der Onkel zwang sich, hart zu bleiben: „Du i kannst und sollst helfens „Mein Kvpf, mein armer Kopf!" jammerte Gerda. Wie in weiter Ferne hörte sie dann Onkel und Tante reden, aber verstand lein Wort. Sie dachte nur des verwundeten, vielleicht schon toten Geliebten. War um, warum hatte sie ihu forlgefchickt? Jedes Wort, das sie ihm damals sagte, war Lüge, und geheuchelt ihr Stolz, ihr Hohn, ihr Wunsch, ihm nur Mütterchen nnd Freundin zu sein. Sie liebte ihu doch und konnte nicht von ihm lassen. Wenn sie »ur die Handschrift ans seinen Briefen sah, klopfte ihr Herz, als ob er plötz lich ins Zimmer träte. Wenn er beim Wandern nur ihren Arm faßte, erschrak sie in einer Schwäche, die süßes Schauern unter dem Herzen brachte. Warum, warum hatte sie sich das nicht früher gestanden? Hatte sie doch gelitten, weil er ihr fern war und nicht mehr schrieb. Im Wachen und Träumen dachte sie an ihn mit einem Weh, das bitter und auch süß war. Ja, immer hatte sie ihu geliebt. Nun wollte der Him mel sie strafe», weil sie ihre Liebe verleugnet hatte. Onkel und Tante sprachen noch. Gerda wollte mit ih cm Kummer allein sein und stand auf. An der Lür vertrat ihr der Onkel den Weg und sagte, ulchl mehr streng, aber vcstimmt: „Komm und lies den Brief!" Er faßte sic am Handwlcnk und zog sie zum Schreib tisch. Dort lag das Blatt, das sie mit müden Fingern nehm. Die Alten sahen auf ihren Lippen ein bitteres Lächeln. Dann war ihr Gesicht starr nnd bleich. Nur die Lippen zuckten. Die Augen blink ten. als sie " Ende "en-len lwtw. Das Blatt fütterte aus den Teppich. Gerda faltete die Hand« vor der Brust und sank auf die Knie: „Lieber Gott, warum hast du geduldet, daß ich ihn in den Tod trieb?" Tante Bärbchen versuchte, sie aufzuheben. Der Onkel fragte nur: „Glaubst du, jetzt helfen zu können?" Sie starrte, als sähe sie nicht, aber nickte: „Ja, ich fahre hin und pflege ihn." „Ob das möglich ist, scheint mir fraglich." Mit dem Kind war nicht zu reden. Er sprach mit der Frau. Sie erörterten, was geschehen solle. Er dachte eine Depesche zu schreiben und setzte sich an den Tisch. Als er die Feder niederlegte und di« Augen hob, stand neben ihm Gerda. Noch weinend und bleich, aber gefaßt, sagte sie bestimmt, wie sonst ihre Art war: „Es ist gleich ein Uhr. Ich fahre nach Berlin zu Pro fessor Hullmann. Er leitet die Transporte der frei willigen Krankenpflege und kann mich vielleicht auf einem Lazarettzug zu Werner schicken." Auch das hielt Onkel Karl für unmöglich. Doch Gerda fuhr zum Bahnhof. Als sie zum Abendessen nicht heim war, ängstigten sich die Alten, aber hatten noch bis zum letzten Zug nach Mitternacht zn warten. Dann endlich erklärte Gerda ihr Ausbleiben. Die Er laubnis zu einer Frontreise konnte der Generalarzt ihr nicht erwirken. Doch hatte er gesagt, Verwundete mit Kopfschuß wären h'iusig transportf. hig. Auf ihre Bitte drahtete er gleich an Werners Feldlazarett. Sie durfte auf die Antwort warten nnd hatte abends ge- Hört, es gehe ihm nicht schlecht. Der Gehe i-»rat wollte dafür sorgen, daß der Kranke mit einem der nächsten Transporte nach Berlin und dort in seine Klinik komme. sprach ruhig, aber mochte nicht essen. Tante Bärbchen ging ihr leise über Korridor und Treppe ^ach- Die Nichte schritt schnell ans und schien be herrscht und gefaßt. Doch kurz vor der Zimmertür suchte sie mit der Hand plötzlich einen Halt an der Wand. Gebeugt stand sic wohl eine Minute wie er schöpft, trat dann in die Stube und schloß ab. Durch Pas Holz war ihr lautes Weinen zn hören. Nach einer furchtbar bangen Woche erst rief ein Brief Gerda zn zehn Uhr abends in Hüttmanns Ge schäftszimmer in der Medizinalabtcilung am Leipzi ger Platz. Für die Begleitung der Tante dankte sie und ging gegen halb elf allein mit dem Generalarzt zum Potsdamer Bahnhof. ' In der stickig schwülen Augustlust uuter der großen Hatte glaubte sie die Augst nm den Geliebten wie eine Last auf der Brust zu fühlen. Weniger Lampen als einst bräunten mit rötlich trübem Licht. Die Men schen in düsteren Ecken schienen Schatten und ihre Ge spräche Murmeln oder Flüstern. Der alte Herr führte sic den Steig dicht bei den Wartesälen entlang. Zur Reckten kland ein g>«i nack Hrankknrt und der Front.