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Weißeritz-Zeitung : 06.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192311060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231106
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-06
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.11.1923
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Weiheritz-Zeilung Tageszeitung un- Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. Bezugspreis: Mes« Woche 29 Milliarden mit Zutragen. Einzelne Nummern 6 Milliarden M. Gemeinde - Verbände - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dretden 12 548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. «elseste Zeitung de» Bezirk» Dieses Bla» enthält -le amtllche« Bekanutmachrmge» -er Amtshauptmaunschafl» -es Amlsgerichts und -es Sta-lrats zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter Kreit» Petitzeile 120 M.XSchlttffelzahl 100 Millionen. Eingesandt und Reklamen Zeile 800 M. X I«- weiltge öchlüffelzahl. < Verantwortlicher RedMeur: gkelir Sehne. — Druck und Verlag: Larl Jehn« in Divvol-tswalüe. 89. Jahrgang Nr. 259 Dienstag den 6. November 1923 8^ Aue. An der Einmündung der Schneeberger Strohe in den das Inkrafttreten der neuen Gemeindeordnung sich die Aemter der nach altem Recht gewählten unbesoldeten Ratsmitglieder und nicht berufsmäßigen Gemeindeältesten so wie so erledigen, scheint es dem Ministerium des Innern zweckmäßig, Wahlen solcher Be amten, die nur für kurze Zeit Wirksamkeit haben würden, zu vermelden und vielmehr durch Ortsgesetz zu bestimmen, daß die Wahldauer von unbesoldeten Ratsmitgliedern und nicht berufs- mäßigen Gemeindeältesten, deren Wahlzelt vor dem 1. April 24 abläuft, bis zu diesem Tage verlängert wird. — Di« am 1. November fällig gewesene Landabgabe wtrd von den Finanzämtern bis Donnerstag den 8. November zum Goldrechnungssatzvom I.November —17Milliarden, angenommen. merk darauf richten, die Elemente, die zum Nachteil für die ord nungsliebende Bevölkerung als Unruhestifter auflreten, festzu nehmen, lebenswichtige Betriebe zu schützen und die Zuführung von Lebensmitteln für die Bevölkerung zu fördern und zu sichern. — Thodesche Papierfabrik A.-G. zu Hainsberg. Die ordent liche Hauptversammlung beschloh, angesichts des Währungsverfalls von der Ausschüttung einer Dividende abzusehen und den Gewinn des abgelaufenen Geschäftsjahres einem Fonds zuzuschreiben, der der Levensmittelverbilligung für die Belegschaft dienen soll. Des weiteren wurde die Ausgabe von Genuhscheinen beschlossen, die im Verhältnis von 4 :1 den Aktionären sür 1 MO OM M. pro Stück angeboten werden. Das Grundkapital wurde von 127 500 OM M auf 225 OM OM M. erhöht. Bon den neuen Aktien wird ein Teil den alten Aktionären im Verhältnis von 4:1 zu mindestens 50 OM OM Prozent angeboten, ein weiterer Teil wird den Obliga tionären zum Eintausch der Teilschuldverschreibungen im Verhältnis von 3:1 zur Verfügung gestellt; der Rest bleibt für Erweiterungs- Zwecke der Gesellschaft reserviert. — Ueber den Geschäftsgang des laufenden Jahres läßt sich angesichts der unübersichtlichen wirt schaftlichen Loge noch nichts sagen. i Schmiedeberg. Oeffentliche Gemeinderatssitzung am DonnerS- ! tag den 1. November 1923. Mitteilungen: Bach letzter Sitzung wurden vom Merkmeisterverbande 70 Millionen Mark für Be- Härter denn je drückt bitterste Not unsere arm gewordenen, arbeitsunfähigen Alten. Darbend in jeder Weise müsAn sie ihren Lebensabend beschliehen, wenn nicht Hilfe kommt. Das aber ist die Aufgabe der „Altershilfe". Freilich, dle laufenden Gaben reichen nicht mehr. Um nun die Mittel zu beschaffen, den unver schuldet in tiefste Not geratenen alten Leuten ihr sorgenvolles Dasein wenigstens etwas zu erleichtern, haben sich in dankens werter Welse einige Mitglieder des Ausschusses Altershilfe be reit gefunden. Gaben zu sammeln. Wir bitten herzlich, dieses Beginnen tatkräftig zu unterstützen. Möge edle Nächstenliebe sich entfalten zur Freude derer, die die Arbeit leisten; zum Segen für unsere darbenden Alten. Ele sind der Hilfe würdig und be dürftig, beides im höchsten Mähe. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dah die „Allershilfe" bet -er Girokaffe ein Konto mit der Nummer 1140 besitzt, dem freundlichst zugedachte Spenden überwiesen werden können. Herzlichsten Dank im Borans! Der Ausschuß Alt«»hilfe. — In einem Eingesandt im „Boten vom Willsch" aus Rippien heißt es: „Unglaubliche Zustände. In der Schule zu Rippten er schienen am Dienstag früh zwei Einwohner und verlangten vom Schulleiter die sofortige Schließung der Schule, da Proteststreik sei. Der Schulleiter gab dem Ersuchen nach und entließ die Kinder, obwohl er von seiner vorgesetzten Behörde keine Anweisung dazu erhalten hatte. Sämtliche Schulen der Umgegend, jedenfalls auch in ganz Sachsen, erteilten den'ganzen Tag über Unterricht ohne jegliche Störung. Wohin würde es führen, wenn jeder Beliebige zum Schulleiter läuft und die Schließung der Schule verlangt?" — Wie T.-U. zuverlässig erfahren haben wollen, hat Minister Liebmann den bisherigen Prästdenden der Staatspolizei, Thomas, unter Verweigerung der Gründe seines Amtes enthoben und zu seinem Nachfolger den Regierungsrat Haufe berufen. — Nach Meldungen aus Prag ist der ehemalige kommu nistische Ministerialdirektor Brandler, hinter dem bekanntlich vom Dresdner Gericht ein Haftbefehl erlassen worden ist, nach der Tschecho-Slowakei geflüchtet. Ärandler ist bekanntlich in Böhmen geboren und Immer noch der Nationalität nach Tscheche. — Das Wehrkreiskommando teilt mit: Die zur Zeit in der Gegend von Chemnitz, Zwickau und Werdau liegenden Truppen werden in den nächsten Tagen zum Teil von dort weg gezogen. Die Reichswehr wird nunmehr über das gesamte Ge biet des Freistaates Sachsen zur Durchführung ihrer weiteren Aufgabe, die Ruhe und Ordnung auch in Zukunft aufrecht zuerhallen, verteilt werden. Hier werden vier Gruppen neuge- bildet: Gruppe 1 unter General Felsch (Stabsquartier Dresden) für den Bereich der Stadt Dresden, der KretShauptmannschaften Dresden und Bautzen, ohne die Amtshauptmannschaften Meißen und Großenhain; Gruppe 2 unter General Freiherrn von Lede bur (Stabsquartier LIchtenstein-Callnberg) für den Bereich der Städte Chemnitz, Zwickau, Plauen, der Kreishauptmannschaften Chentnitz und Zwickau; Gruppe 3 unter Oberst Krantz (Stabs quartier Leipzig) für den Bereich der Stadt Leipzig, der Amts- hauplmannschoften Leipzig, Borna und Rochlitz; Gruppe 4 unter Oberstleutnant Genthe (Stabsquartier Lonnewitz bei Oschatz) für den Bereich der Amtshauptmannschaften Grimma, Oschatz, Döbeln, Meißen und Großenhain. Innerhalb der Bereiche dieser vier Gruppen werden die Truppen so untergebrachl werden, daß sie jederzeit bereit sind, dort Äerwendung zu finden, wo die Behörden mit ihren örtlichen Polizeikräften den zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Sicherheit erlassenen Verordnungen nicht die nötige Geltung zu verschaffen vermögen. Durch Zuteilung von Krafk- fahrverbänden ist dafür Sorge getragen, daß die Reichswehr, wenn die Lage es erfordert, auch in Gegenden, die von ihren Stand quartieren entfernt liegen, schnell verschoben werden kann. Die Gruppenbefehlshaber werden im engen Einvernehmen mit den Zivilbehörden arbeiten. Dabei werden sie ihr besonderes Augen- Marktplatz stieß der Fabrikant Richter aus Grünhain mit seinem Motocrade, auf dem auch sein Sohn saß, in vollem Laufe mit . einem Kraftwagen des hier befindlichen Sipo-Kommandos zu sammen. Vater und Sohn wurden auf das Pflaster geschleudert, schwer verletzt und besinnungslos vom Platze getragen. Löbau. Dle .Zittauer Morgenzeitung' läßt sich aus Löbau berichten: Als sich dle Breitendorfer Fortbildungsschulmädchen der Klasse B am Dienstag vergangener Woche abends zwischen 6—7 Uhr auf dem Nachhausewege vom Unterrichte von Kittlitz befanden, wurden sie von einigen jungen Burschen angefallen und belästigt. Da die Mädchen eine ihrer Schulfreundinnen, die körperlich ge lähmt ist, nicht im Stiche lassen wollten, wurden sie in. der brutal sten Weise mit Stöcken blutig geschlagen. Die Hilferufe verhallten ungehört, da die Straße Kittlitz—Karlsbrunn in den Abendstunden menschenleer ist und von Wohnungen weit entfernt liegt. Daher ließen dle frechen Burschen von ihren Opfern nicht los und setzten die Belästigungen und Mißhandlungen bis ln die ersten Häuser von Karlsbrunn fort und verschwanden erst, nachdem sie den Mädchen einige Kugeln aus Revolvern nachgesandt hatten, wv- von glücklicherweise niemand getroffen wurde. Einige der Mäd chen mußten sich infolge der Mißhandlungen in ärztliche Be handlung begeben. Zu einem weiteren Besuche der Mädchenfort- bildungsschule sind die Mädchen unter diesen unsicheren Umständen nicht mehr zu bewegen. — In manchen Gemeinden wird am Ende dieses Kalender- , .. jahres die Wahlzeit unbesoldeter Stadträte und nicht beruss- dürftige In der Gemeinde gestiftet. Außerdem sind der Schrdester mäßiger Gemeindeältesten ablaufen. Da am 31. März 24 durch ; zur Verteilung an Arme von einigen Wohltätern 200 Milliönen OertlicheS und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bis zum Jahre 1913 hätte man sich den Ktrmesmontag ohne ein Militärkonzert auf einem unserer Säle gar nicht vorstellen können, ja, manches Jahr fanden sogar an diesem Tage solche Konzerte zu gleicher Zeit auf zwei Sälen statt, und beide waren immer sehr gut besucht, und am dritten Tage hatte dann noch ein Konzert der Stadtkapelle meist im Sternsaale immer noch befriedigenden Zuspruch von selten der Bevölkerung. O, schöne Zeit, wie liegst du fern, wie liegst du wett! Dies Jahr wäre der Abend des Kirmesmontags fast klanglos verstrichen, wenn nicht -)Uusikdirektor Zahn seine Fühler ausgestreckt hätte nach seinen und seines Vaters früheren Schülern, die aus dankbarer Anhäng lichkeit an ihre Lehrmeister die Mitwirkung an einem Konzerts freudig zusagten. Viele von diesen Musikern haben 12 Jahre bei Militärkapellen gedient (Zahns Schüler wurden von diesen gern ausgenommen) und stehen jetzt in staatlichen Zivildiensten, machen aber gern von der Erlaubnis Gebrauch, aushilfsweise ihr Streich- oder Blasinstrument in Tätigkeit zu setzen, zumal wenn es gilt, ihrem einstigen Lehrherrn und der Stätte ihrer musikalischen Aus bildung gefällig zu sein. 30 Mann hatten ihre Mitwirkung ver sprochen. Da machte die Reichsbahn mit der Erhöhung des Fahr preises bei einer Anzahl einen Strich durch die Rechnung, und die ausführende Kapelle schmolz aus 18 Mann mit dem Direktor zurück. Aber auch diese genügten vollständig, alle Instrumentengattungen komplett zu besetzen, und — gelernt ist gelernt — alle Nummern der BortragSfolge, Opernsätze, Tanzweifen und leichtere Unter haltungsmusik, wie es ein Kirmeskonzert verlangt, boten des Guten und Schönen gar viel. Wie schon früher, zeigte sich das den ganzen Saal füllende Publikum besonders dankbar sür zwei Streichquartette, die sich durch ein zartes Pianissimo auszeichneten. Das Konzert war gewissermaßen ein Kriegsersatz, aber ein guter. — Zn den Kirchenbecken erscheint jetzt als Folgeerscheinung der lawinenartigen Geldentwertung der Milliardenschein. Die Kirchenkollekte vom Reformationsfeste erbrachte 2 Milliarden 341'/, Millionen (in Schmiedeberg über 14 Milliarden), am Sonn tage daraitt 4 Milliarden 191 Millionen und am Kirmesmontag sogar 28 Milliarden 980 Millionen, jedesmal aufgerundet, denn auch diesmal fehlten nicht die Groschen der Kindersparbüchse und das Scherlfein der armen Witwe. — Man schreibt uns: Den Letzten beißen die Hunde! Dieses alte Sprichwort auf das heutige Wirtschaftsleben angewandt, so sind diese Letzten die Verbraucher. Und sie werden gebissen nach allen Regeln der Kunst. Die Warenerzeuaer und -Verkäufer suchen sich nach Möglichkeit schadlos zu halten gegenüber «Sein Steigen der Mark. Und wenigstens den Großen unter ihnen gelingt das gewiß auch. Die Zahlungsbedingungen werden diktiert. Friß Vogel oder stirb!' könnte die Ueberschrift sein. Der Haupt leidtragende bei alledem ist, wie gesagt, der Verbraucher und hier wieder der, der in finanzieller Hinsicht die geringste Bewegungs freiheit hat, also der Gehalts- und Lohnempfänger. Kaufen kann er überhaupt nur, wenn er Geld erhält — regelmäßig- so daß bestimmt damit gerechnet werden kann, geschieht das wohl nir gends mehr, was eben auch an den leidigen Verhältnissen liegt —; oeschiehts aber, so gebietet ihm die Klugheit, ohne Zögern das Geld in Ware umzusetzen, der Entwertung wegen; meist wirds aber auch gebraucht, denn von einem Existenzminimum kann ja nur noch in Ausnahmefällen die Rede sein. Unangenehm wird die Sache bei der Gas- und bei der Stromrechnung. Man weih nicht, wann sie fällig werden, möchte dann aber auch sofort bezahlen, ansonsten man das büßen muß. Mit dem Gas macht sichs jetzt durch die Gutscheine, die der Grund waren zu einer kleinen Völkerwan derung am Sonntag auf der Altenberger Straße hin nach der Wohnung deS Gaswerksbeamten, der in liebenswürdiger Weise sich auch am Nachmittag mit seiner Gattin zur Verfügung stellte und damit die Popularität seiner Firma recht hübsch auspolierte, was auch einmal notwendig war; sie war recht unansehnlich ge worden, die Popularität nämlich. Jetzt kommt nun das städtische Elektrizitätswerk und dekretiert: die Rechnung ist s o fo r t zu be zahlen, sonst der neue Preis. Wie macht man das nun? Legt man das Geld ein paar Tage her, hat man Einbuhe; hat man kein Geld zur bestimmten Stunde — die man vorher nicht kennt —, gilt der neue Goldmarkstand. Auch hier können nur Gutscheine etwas Gerechtigkeit bringen, wenigstens so lange, bis jeder wert beständiges Geld in genügender Menge hat. Tritt letzteres über haupt ein? Oder beihen die Hunde weiter? — Die Eisenbahnfahrpreise werden seit 1. November be kanntlich nach Goldmark berechnet auf Grund des täglichen Goldmarkkurses. Das bedingt, dah zurzeit feste Fahrpreise über haupt nicht bestehen, sondern dah sie sich mit jedem Tage ändern, mal werden sie höher, mal niedriger fein. Wie die Dinge heute liegen, werden sich die Preise aber jeden Tag wohl höher stellen, nur in seltenen Fällen niedriger, wenn es nämlich dem lieben Dollar gefällt, sich weniger zu blähen, als wir das von ihm nun schon gewöhnt sind. Es dürfte sich daher für jeden, der eine Reise unternehmen will, empfehlen, sich möglichst tagS vorher mit einer Fahrkarte zu versehen, er wird dann immerhin einen etwas vor teilhafteren Kauf tun, als am Tage der Reise selbst. — Landeskirchliches Notgesetz? Für die am 26. November in Dresden zusammentretende neue 12. ordentliche evangelisch- lutherische Landessynode liegt aus Kreisen des Sächsischen Pfarrer oereins ein Antrag vor, unverzüglich durch ein Noigeseh sür die Dauer bis zur Entscheidung des zwischen Staatsregierung und Landeskirche schwebenden.Streites eine den besonderen schwierigen Verhältnissen angepaßle Stellvertretung für Lie beiden Präsi denten des Landeskonstftorlums zu schaffen. In der Begründung dazu Keiht es u. a.: Es sei nicht abzusehen, wie lange sich die endgültige Entscheidung hinauszögern würde. In dieser Zwischen zeit könne die Landeskirche jeden Augenblick vor folgenschwere Entscheidungen gestellt werden. Auch entstehe dem Staate und der Oesfentlichkelt gegenüber bei längerer Dauer des jetzigen Zustandes der falsche Eindruck, daß die Kirche selbst die Be deutung der leitenden Stellen verhältnismäßig gering einschähe. Der gegenwärtige Schwebezustand müsse auch auf das Vertrauens verhältnis zwischen Kirchgemeinden und Kirchenleitung verhäng nisvoll wirken. Mark übergeben worden, wofür der Vorsitzende den Dank der Versammlung zum Ausdruck bringt. Eine Zuschrift unter dem 28. 10. des Gaswerkes betrifft neue Zahlungsbedingungen für Gasverbrauch. Als Grundpreis werden 30 Goldpfennige fest gesetzt. Ab 1. 11. sollen von den Zahlstellen Gutscheine mit 20tägiger Gültigkeit ausgegeben werden. Behördliche Genehmigung zum 15. Nachttag der Gemeindesteuerordnung, Grundsteuerzuschlag bett., ist eingegangen. Die neugewählten Beamten für die Giro kaffe, Arnold aus Pirna und W. Sauer aus Neustadt i. Sa., haben am 15.10. bzw. am 1.11. ihre Stellung hier angetreten. Der Ge meinde sind von der internationalen Arbeiterhilfe 24 Zentner Mehl zum Verkauf an Minderbemittelte zugewiesen worden. Mtt der Verteilung wird der Wohlfahrtsausschuß beauftragt. — In zweiter Lesung findet der 16. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung (Moh- nungsoauabgabe) einstimmige Annahme. — Der Kirchenvorstand überläßt der politischen Gemeinde das seinerzeit für die Gemeinde diakonie gestiftete Inventar unter der Bedingung, daß, so lange di« jetzige Schwester hier tättg ist, ihr die kostenlose Benützung zuge sichert wird. — Auf die Ausschreibung einer Beamtenstelle für bi« Girokasse gingen zwar drei Bewerbungen ein, doch konnte zoyeit keine geeignete Kraft gefunden werden. Di« Girozentrale wünscht, daß ein Beamter von hier sich speziell im Devisenverkehr ausbilde, und deshalb sich an einem Kursus in der Zentrale beteilige. Diese will auch ein Drittel zu den entstehenden Kosten beitragen. Da jedoch jetzt niemand hier abkömmlich ttt, muß davon Abstand ge nommen werden. — Ein Entwurf zu Bestimmungen für die Haus erhaltungsstelle findet allseitig Zustimmung. — Für Aufnahme von Darlehen von der Kredithilfe wird nachträglich Genehmigung er teilt. — Die Gemeindeverordnetenwahl findet hier am 18.11. stakt. Eingegangen sind drei Wahlvorschläge. Stimmzettel sollen auf Gemeindekosten von der Druckerei der Volkszeitung angeferttat werden. Vorgenommene Abstimmung über zwei Anträge, betreffs Antritt der neuen Gemeindevertretung, ergibt gegen 4 Stimmen, daß der alte Gemeinderat bis zum 3s. Dezember zu funktionieren hat. — Laut Abrechnung betragen di« Kosten für die Reparatur arbeiten am Wolfschen Grundstücke 894837600 Mark. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung über eine Grunderwerbssache. Glashütte. In diesem Jahr« kann der Handwerkerverein sein 50jähriges Bestehen begehen. Am 21.11. 98 feiert er das 25säh- rige Stiftungsfest mit 90 Mitgliedern, darunter waren noch 13 der 28 Gründungsmitglieder. " Freiberg. Das Ministerium für Volksbildung hat unterm 29.10.23 verfügt, daß künftighin bei der Bezeichnung des Gym nasiums der Name „Albertinum" nicht mehr anzuwenden ist-lß Riesa. Jüngst fand die erste öffentliche Sitzung der Stadt verordneten der vereinigten Gemeinden Riesa-Gröba-Weida statt. Das Stadtverordneten-Kollegium besteht nunmehr aus 31 Per sonen, von denen 13 der bürgerlichen und 18 der sozialistischen . und kommunistischen Fraktion angehören. In dieser Sitzung wurde u. a. auf Anttag des Rittergutsausschusses gegen 10 bürgerlich« Stimmen beschlossen, auf dem städtischen Ritterguts eine eigene Gutsschmiede zu errichten und einen Schmied anzustellen, der teil weise auch die Arbeiten für das der Stadt gehörende Rittergut Merzdorf ausfahren soll. Die Folge dieses Beschlusses ist die Vernichtung einer Privatexistenz. Die Eingabe des Schmiede meisters Kausfenstein, in welcher dieser bittet, ihm die seit vielen Jahren ausgeführten Rittergutsarbeiten auch weiter zu übertragen, sand keine Berücksichtigung. Rochlik. Dle zahnärztliche Untersuchung der Kinder der Bürgerschule ergab ein wenig erfreuliches Bild. Von 640 unter suchten Kindern halten nur 274 ein gesundes Gebiß, bei den an deren Kindern war das Gebiß mangelhaft. Bei 212 Kindern müssen 454 ZLHne entfernt werden. Leipzig. Als am Sonntag nachmittag am Straßenbahnhof Probstheida ein Kraftwagen in schnellem Tempo «inen andern Kraftwagen zu überholen versuchte, fuhr er, trotz sofortigen scharfen Bremsens, mtt voller Gewalt in «ine Radlergruppe hinterrücks hinein, die der Führer wahrscheinlich zu spät wahr- genommen hatte. Die Radfahrer stürzten von den Rädern und gerieten unter das Auto. Ein Radfahrer und dessen Ehefrau er litten Verletzungen am Kopfe und Quetschungen an den Beinen. Drei Verunglückte trugen außer Hautabschürfungen leichtere Kon tusionen an Armen und Beinen davon. Die Verletzungen der Ueberfahrenen sind glücklicherweise nicht schwerer Natur. Frohburg. Hier beantragten und beschlossen die Linksparteien des Stadtgemeinderates, daß Bürgermeister Schröter seinen Posten als Vorsitzender des ElektttzitätSverbandes Borna-Grimma- Rochlitz niederzulegen hat, und daß' er nur in städtischen Ge schäften während der Dienstzeit ortsabwesend sein soll, und weiter, daß alle Beamten sowie Hilfskräfte, welche in städtischen Diensten stehen, verpflichtet sind, die achtstündige Arbeitszeit einzuhalten. Ueberstunden sollen erst nach ministerieller Genehmigung gestattet sein.
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