Beethoven selbst beschäftigte sich sehr eingehend mit diesem Stoff: Ein Thema verwendete er außer in dem Ballett nicht weniger als dreimal, und zwar (als Ursprung) in einem Kontertanz, im letzten Satz der „Eroica“ und in den Klaviervariationen op. 35, den sogenannten „Eroica-Variationen.“ Wenige Wochen nach der ersten Aufführung der Prometheus-Musik schrieb Ludwig van Beethoven seinem Leipziger Verleger Breitkopf und Härtel: „Es erfordert die musikalische Politik, die besten Konzerte eine Zeitlang bei sich zu behalten.“ Es ist anzunehmen, daß damit das Klavierkonzert c-Moll gemeint war, denn die beiden anderen Konzerte für Klavier, das in C-Dur und das in B-Dur, waren zu dieser Zeit bereits vergeben oder auch (Beethoven war oft ein raffinierter Geschäftsmann!) „verhandelt!“ Hauptsächlich arbeitete Beethoven im Verlauf des Jahres 1800 an seinem Klavierkonzert c-Moll, doch wurden bereits 1797 Entwürfe skizziert, die die Endformung bereits keimhaft erkennen lassen. In vielerlei Hinsicht klingt aus dem Konzert c-Moll (man spricht gern von der „Beethoven-Tonart!“) ein neuer Geist. Des Meisters unentwegtes Streben um einen sinnvollen Ausgleich zwischen musikalischem Gehalt und spiel- technisch bedingter Virtuosität erreichte mit dem Konzert c-Moll eine geglückte Synthese. Die Themen und Gedanken des Werkes werden musik dramatisch verarbeitet. Es ist nicht mehr das Nur-Konzertante, Spielerische, das dem Konzert sein Gepräge verleiht, sondern wir spüren, wie der Mensch, die Persönlichkeit Beethoven, hinter der Musik steht. Ihm geht es nicht mehr um das reine Spiel, sondern um die Auseinandersetzung. Virtuosität ist in diesem Konzert nie Selbstzweck, sondern Teil der Musik, geprägt vom inhaltlichen Geschehen und dieses ergänzend und kontrastierend. Darüber hinaus ringt Beethoven um neue Bereiche des musikalischen Ausdrucks. Im ersten Satz erinnert das Hauptthema in seiner gehämmerten, scharf umrissenen Formung an die zukünftige „Eroica“. Die überraschende Tonart des Mittelsatzes (E-Dur!) ist bezeichnend dafür, wie bewußt Beethoven Kontraste und Gegensätze schafft. Die romantische Ausdrucks- und Gefühls welt dieses Satzes weist weit über Beethovens Zeit und Umwelt hinaus. Federnd und von sprühendem Temperament erfüllt, witzig und geistreich zugleich, schließt das Konzert mit einem Rondo. Bei einer Aufführung in Wien spielte Beethoven dieses Konzert aus fast leeren, unbeschriebenen Notenblättern, ließ aber aus Spaß fleißig um wenden. Johannes Brahms schrieb seine 3. Sinfonie im Sommer und Herbst des Jahres 1883 in Wiesbaden. Über die Entstehung des Werkes ist wenig bekannt. Die Uraufführung in Wien (2. Dezember 1883) wurde durch Feinde des Meisters (an der Spitze Hugo Wolf!) bewußt gestört. Dennoch erzwangen sich die Hörer eine Wiederholung des dritten Satzes.