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Weißeritz-Zeitung : 18.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-18
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.10.1923
- Autor
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Der Stam« »er .beste« Menschen*. Eine poetisch« Borstellung von der Wiedergeburt des Menschen hat ein tm ganzen Sudan zerstreuter äthiopischer Splitterstamm, der von afrikanischen Forschern als der Stamm der .besten Menschen* bezeichnet wird. „Noch niemals hat*, so erzählt der bekannte Afrikaforscher Frobenius, „irgendein Afrika- forscher gehört, daß Leute von diesem Stamme auch nur das kleinste Vergehen gegen einen Nächsten begangen haben. Sie sind unendlich fleißig, kennen kaum eine Strafe und pflücken zur unrechten Zeit nicht einmal eine Blunie. In ihrer Vor stellung stirbt ein Greis nur deshalb, damit er im Jen seits für den nötigen Regen sorgen kann. Diese Leute haben eine seltsam schöne Ansicht vom Fortleben nach dem Tode und der Wiederauferstehung der Großeltern in ihren Enkelkindern. Den Schädel des Toten bewahren sie auf, und wenn sie glauben, daß der Verstorbene lange genug tot ist und gut für den Regen gesorgt hat, dann gehen sie vor den Schädel und sagen: „Lieber Großvater, du bist nun lange genug tot. Wir wollen, daß du wiederkommst.* Und nun legen sie in den Schädel ein Samenkorn und decken es mit Erde zu. Und wenn der wachsende Halm Früchte reift, dann ißt die Tochter oder die Schwiegertochter ein Samen- körn, und dieses Korn entwickelt sich zum Kinde. So leben die Großeltern in ihren Enkelkindern fort." Sächsisches. — Nachdem In der heutigen Landiagssitzuna Ministerpräsident vr. Zeigner das vom Befehlshaber des Wehrkreises IV an ihn gerichtete Schreiben verlesen hat, wird hiermit der Wortlaut des Schreibens der Oeffentlichkeit bekanntgegeben: „Sehr verehrter Herr Ministerpräsident! Nach der „Sächsischen Arbeiterzeitung" Nr. 234 vom 15. 10. 23. hat der Minister Böttcher am 13. 10. In der von der K.P.D. einberufenen Versammlung im Zoolo gischen Garten zu Leipzig Ausführungen gemacht, die besagen: Die Koalitionsregierung hat bankerottiert. Es gibt nach dieser Entwickelung, in der wir stehen, entweder eine weihe oder «ine rote Diktatur. — Das Proletariat mutz sofort bewaffnet werden. Die Klassenorgane des Proletariats sind die Träger des prole tarischen Befreiungskampfes. Die proletarischen Hundertschaften, Aktionsausschüsse, Kontrollausschüsse Betriebsräte, alles das, was sich die Arbeiterklasse geschaffen und gebildet hat, im langen Kampfe, das sind Organe, mit denen das Proletariat heute seinen Kampf führen mutz. . . — Seine Ausführungen haben folgende Resolution zur Folge gehabt: „Die am 13. Oktober im Zoolo gischen Garten versammelten 0000 Arbeiter und Arbeiterinnen protestieren entrüstet gegen daS Verbot der Hundertschaften und Aktionsausschüsse durch den General Müller. Sie sind gewillt, nun erst recht diese Kampfmittel ausznbauen. Gleichzeitig er klären sie, mit allen Mitteln zu Kämpfen, um die mit dem Er mächtigungsgesetz geplante Diktatur Stinnes über die Arbeiter klaffe unmöglich zu machen und jede Maßnahme der Sächsischen Regierung, die dem Interesse des Proletariats dient, sofort durch- zuführen." Damit ist durch den Minister Böttcher eine offene Kampfansage gegen die Matznahmen der Reichsregierung ausge sprochen und in der Resolution veranlatzt worden. Die Auf forderung zur Bewaffnung ist gleichbedeutend mit dem Aufruf zum „bewaffneten" Kampf. Dies stellt sich als ein Verstoß gegen dieoon mir auf Grund der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten vom 26. S. erlaßenen Verfügung dar. — Ich habe bei allen meinen bisherigen Maßnahmen die Mitarbeit her sächsischen Regierung als Voraussetzung genommen. Für ihre Fortführung bitte ich Sie, Herr Ministerpräsident, zu den Ausführungen des Ministers Böttcher Stellung zu tiehmen und mir bis zum 18. 10. 11 Uhr vormittag? unzweideutig auszusprechen, ob sich das Ge samtministerium dem Geiste und dem Wortlaute nach mit den Ausführungen des Ministers Böttcher einverstanden erklärt und in diesem Sinn die Regierung weiterfahren will, oder ob es, ent gegen den Äußerungen des Ministers Böttcher gewillt ist, nach meinen Weisungen zu handeln. Für den letzten Fall muß ich um klare Verhältnisse zu schaffen, fordern, datz die sächsische Regierung die mir gegebene Erklärung im Wortlaut in der Presse veröffentlicht. Ferner bitte ich um Angabe, welche Maßnahme die Regierung zu ergreifen ge denkt, um einer Wiederholung derartiger Entgleisungen, wie sie die Rede des Ministers Böttcher zweifellos darstellt, für die Zu kunft vorzubeugen. Mit der Versicherung der vorzüglichsten Hoch achtung gez. Müller, Generalleutnant." In der dazu im Landtage von Ministerpräsident Zeigner verlesenen Regierungserklärung heißt es: In der Verhandlung der Länderminister mit der Reichs regierung ist zum Ausdruck gebracht worden, daß die Verhängung des Ausnahmezustandes nicht erwünscht sei. Weil Bayern aber diesen verhängte, wurde er für daS ganze Reich ausgesprochen. In allen offiziösen Mitteilungen aus Berlin wurde darauf hinge wiesen, datz das Reich so verfahren müsse, um Bayern gegenüber Herr zu werden. Wir sind immer enttäuscht worden. Kahr handelt gegen Reich und Verfassung. Ganz Bauern ist ein Heerlager und erklärt den Kampf gegen Reich und Marxismus. Heute haben wir erfahren, datz gestern der bayerische Gesandte in Berlin eine Note überreicht hat, in der ausgeführt wird, In Dresden habe ein Betriebsrätekongreß unter dem Schuhe der sächsischen Regierung stattgesunden. Das sei ein feindlicher Akt gegen die bayerische Regierung. Sie fragt an, welche Maßnahmen die Reichsregierung zu ergreifen gedenke, um Wiederholungen der Einmischungen Sachsens zu verhindern. Kein Mensch kann zweifeln, wohin der KurS geht. Sind es auch heute noch papierne Drohungen, so darf man sich nicht täuschen, daß diese Kreise sich durchzusehen ver suchen: wenn es ihnen gelingt, dann gehört die deutsche Republik der Geschichte an. Warum handelt das Reich nicht? Es macht sich mitschuldig. General Müller verlangt nun, datz die sächsische Negierung ihm Rechenschaft geben soll über die Aeußerung eines ihrer Mitglieder. Wir find dem Wehrkreiskommando keine Rechen schaft schuldig. Noch ist Sachsen ein parlamentarisch regierter Staat. Gegenüber diesen unzweifelhaft rechts- und verfassungs widrigen Drohungen des Generals Müller lehnen wir es ab, ihm überhaupt Antwort zu geben. (Lauter Beifall links.) Verfassungs mäßige Anordnungen der Reichsregierung werden wir ausführen. Für den Fall, datz General Müller seine Drohung wahrmachen sollte, erkläre ich aber schon seht: Herr General Müller scheint nicht zu wissen, daß er im Begriffe ist, den Boden des Rechts und der Verfassung zu verlassen. Wir verlangen von der Reichs- regierung, daß gegen einen solchen unwürdigen Zustand von ihr «ingeschritten wird. Gegen die rechts- und verfassungswidrige Be handlung legen wir die schärfste Verwahrung ein und fordern von der sächsischen Bevölkerung, daß sie sich geschlossen hinter die Regierung stellt. (Lebhafter Beifall links.) — Die Eisenbahn-Hochiegungsarbetten in Dresden-Plauen sind in ein neues Stadium getreten. Auf Dölzschener Flur ist seit einigen Tagen an der Bergstraße mit den Vorarbeiten mm Bau des großen Tunnels begonnen worden. Am steilen Aufgang zur Bergstraße werden zunächst Erdbewegungen vorgenvmmen. Auch machten sich Abstechungen für die Ueberführung an dieser Stelle notwendig. 3n dem alten Steinbruch am zukünftigen Tunnelein gang hat man die Arbeitsschuppen aufgeschlagen und die Mörtel mischmaschine angefahren. An dem Hochziels zwischen der Würz burger Straße und dem ForsthauS sind in den letzten Tagen Signaleinrichtungen angebracht worden. Das neue Gleis soll in absehbarer Zett in Betrieb genommen werden. Darauf wird so fort mit den Aufschüttungen zum zweiten GleiS begonnen werden. Der neue Bahnhof an der Straße Altplauen wird aber damit noch nicht eröffnet, sondern der Personenverkehr bleibt weiter auf der jetzigen Haltestelle am Felsenkeller. Erst nach Vollendung des neuen Tunnels wird auch der neue Bahnhof in Betrieb genommen und dann die jetzige Haltestelle eingezogen. In der letzten Woche sind auch Absteckungen von der Bahn über die Weißeritz nach dem RatSsteinbruche zu vorgenvmmen worden. ' Rochlitz. Der KarkoffelprelS wurde in einer hier adgehaltenen Sitzung der Preisfestsetzungs-Kommission (Vertreter der Erzeuger der Stabt und der Gewerkschaften) auf 250 Millionen Mark bei Selbstabholung vom Erzeuger und auf 300 Millionen Mark bei Zufuhr bis zu einer Entfernung von 5 Kilometern festgesetzt. Bei Orten mit weiterer Entfernung tritt ein entsprechender prozen tualer Aufschlag ein. (Aber wann und auf wie lange? D. R.) Deutschneudorf. Der Gemeinderat beschloß, da die Ausgaben für Stimmzettel zu den bevorstehenden Gemeindewahlen den ein zelnen Parteien sehr hohe Kosten auferlegen, soviel Stimmzettel aus Gemeindemitteln zu bezahlen, als tatsächlich in der Urne vor gefunden werden. Werdau. Die Urabstimmung in den NachbargemeindeN Leub- nih und Langenhessen über die Einverleibung nach Werdau ergab in beiden Orten eine große Mehrheit gegen dieselbe. In Leubnih stimmten 1726 dagegen, 530 dafür, in Langenhessen S36 dagegen, 276 dafür. — Mit einem Schwindlertrick machte ein Einwohner in Werdau, der in einem größeren Betrieb in einem Nachbarort arbeitete, reiche Beute. Der Mann hatte in seiner Arbeitsstelle erzählt, er könne Taschenuhren reoarieren. Darauf brachten ihm eine größere Anzahl Mitarbeiter ihre Uhren. Unter einem glaub haft klingenden Vorwand gab er kürzlich bei der Firma Urlaub nach Berlin ein, kehrte aber nicht wieder zurück und ist seitdem mit den Uhren verschwunden. Aue. Am Sonntag haben kommunistische Hundertschaften zwischen Schneeberg und Aue Strahenpostierungen ausgestellt und nachts in Anmaßung polizeilicher Recht« vier Arbeiter an gehalten und nach Waffen durchsucht. Als diese sich wehrten, wurden sie mit Gummiknüppeln und Slahlruten geschlagen. Die Geschlagenen wurden hierauf von 50 Mann umringt, die aus der Nähe Herbeiellten. Auch in der Stadt Aue wurde reger Patrouillenbetrieb kommunistischer Hunderschaften beobachtet, die sogar eine stark besetzte Nachtwache eingerichtet hatten. Oelsnih i. V. Ueber die Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Kartofselversorgung fand am 14. Oktober in der Amtshauptmann- schast zu Oelsnih unter Vorsitz des Amtshauptmanns Freiherrn v. Wirsing eine Besprechung mit den Vertretern der Verbraucher sowie der Landwirtschaft statt. In Erkenntnis der großen wirt schaftlichen Notlage, in der sich ein erheblicher Teil der Bevöl kerung befindet, und die ihren Hauptgrund darin hat, daß zwischen dem Einkommen breiter Schichten der Verbraucher und den Preisen für die wichtigsten Bedarfsartikel ein außerordentliches Mißverhältnis besteht, kam man zu folgendem Ergebnis: 1. von der Landwirtschaft des Bezirks wird bestimmt erwartet, daß für den Zentner Kartoffeln kein höherer Preis als 1V- Goldmark ver langt wird. Wenn dieser Preis auch den Friedenspreis nicht erreicht, so muh berücksichtigt werden, daß die Einnahmen der jenigen Schichten der Bevölkerung, die Kartoffeln zu kaufen ge zwungen sind, auch längst nicht den Friedensstand erreichen. 2. Es wird weiterhin erwartet, daß alle verfügbaren Kartoffeln, soweit sie nicht als Saatgut oder zur Ernährung in der eigenen Wirt schaft bis zur neuen Ernte gebraucht werden, bis spätestens 31. Oktober d. I. dem Verbrauche zugeführt werden. Es ist er wünscht, daß bei der Abgabe vor allem die Erwerbslosen, Sozial und Kleinrentner berücksichtigt werden. Reinsdorf bei Plauen i. V. Die Fluren unseres Ortes sind dieses Jahr direkt geplündert worden, meistens durch kleinere und größere Trupps am Hellen Tage. Durch diese Plünderungen sind annähernd 1000 Zentner Kartoffeln und viele Zentner Getreide entwendet worden. Polizei mußte fast täglich in größerem Maß- stade in Anspruch genommen werden, sonst würden dem Pächter wenig Kartoffeln übrig Kblieben sein. Die Kartoffeldiebstähle be gannen schon Mitte Juli an den ganz unreifen Früchten. Löbau. Wegen der Fortführung des Bahnbaues Löbau— Cunewalde hat sich der hiesige Stadtrat mit einem neuen Gesuche an die Reichseisenbahnverwaltung gewendet, doch ist darauf ein abschlägiger Bescheid eingegangen, da der Reichseisenbahn zurzeit keine Mittel zur Verfügung stehen. Zittau. Am Montag traten hier Gewitter auf, die eine merk liche Abkühlung mit sich brachten. In der Umgegend ging klein körniger Hagel nieder. Zittau. Während in Sachsen sich die Lage der Industrie täglich verschlechtert, hat sie sich in den angrenzenden Teilen Nord böhmens in letzter Zeit wesentlich geoessert. Wenn auch die gegenwärtigen Verhältnisse einen Vergleich mit den Friedens jahren nicht aushalten können, so haben sie doch die Krisen der Nachkriegszeit überwunden. Namentlich in der Textilindustrie ist ein flotterer Geschäftsgang zu verzeichnen. Auch in der Leder und Metallwarenindustrie ist die Lage günstiger, obwohl gerade in diesen Zweigen sich schon wieder Rückschläge geltend machen. Die Glasindustrie wurde durch den langanhaltenden Kohlenarbeiter streik zu vorübergehender Stillegung gezwungen, dürfte aber in den nächsten Tagen die Arbeit wieder aufnehmen können. Die Aus wirkung dieser erfreulichen Verhältnisse ist deutlich ersichtlich an der seit Beginn dieses Jahres ständig sich verringernden Zahl der Arbeitslosen, die z. B. in Warnsdorf von 6500 auf SOO sank. Die Gründe hierfür liegen in der durch die Nivellierung der Preis verhältnisse mit den Nachbarstaaten geschaffenen Konkurrenz möglichkeit, sowie in der vermehrten Aufnahmefähigkeit des In landmarktes. Oeffenttichc Sitzung dks Bezirksausschusses Tippoldiswalde Am 17. Oktober fand im Sitzungssaal« der Amtshauptmann schaft unter dem Vorsitz des Amtshauptmanns v. d. Planitz die 14. diesjährige Sitzung des Bezirksausschusses statt. Der Vor sitzende begrüßte die erschienenen Mitglieder, von denen Stadtrat Nacke—Altenberg entschuldigt fehlte, und gab nach Eintritt in die Tagesordnung eine Zuschrift des Fürsorgeverbandes Dresden bekannt, inhalts deren vom hiesigen Kommunalverband auf August 1923 ein Umlogebeitrag von rund 103 Millionen Mark zu leisten ist. Der Bezirksausschuß bewilligte diese Mittel und nahm weiter zustimmend Kenntnis von der vom Kommunalverband unterm 4. Oktober veröffentlichten Mehl- und Brotpreiserhöhung, der letzten Festsetzung dieser Art infolge Aufhebung der Zwangswirt schaft vom 15. d. M. Der Vorsitzende teilte im Anschluß hieran mit, welche Maßnahmen vom Reiche zur Sicherung der Mehl- und Brotversorgung ab 16. 10. getrofsen worden seien. Neben dem Verfütterungsverbot, das auch nach dem 31. Dezember 1923 in Kraft bleibe, und dem Erlaß verschärfter Strafbestimmungen für den Fall der Verfütterunavon Brotgetreide, können Bedarss- Kommunalverbände bei der Reichsgetreidestelle Antrag auf Lie ferung von Brotgetreide stellen. Dieses wird ihnen, wenn auch in beschränktem Umfange, von der Reichsgetreidestelle zu dem je weiligen Tagespreise zur Verfügung gestellt werden. Da der hiesige Kommunalverband kein solcher Bedarfsbezirk, sondern Ueberschußbezirk ist, ist er im wesentlichen auf die Zufuhr der Mühlen seitens der Landwirte im eigenen Bezirk angewiesen. Hierauf möchten diese Rücksicht nehmen und für beschleunigt« Zufuhr Sorge trogen, damit es der hiesigen Bevölkerung nicht an Brot mangelt. Für eine etwaige kurze vorübergehend« Unter brechung in der Mehl- und Brotversoraung hat der Vorsitzende Vorsorge getroffen. Genehmigung — teilweise bedingungsweise — fanden hierauf eine größere Anzahl Nachträge zu Gemelndesteuer- ordnunaen, und zwar für Frauenstein, Glashütte, Borlas, Brei tenau, Falkenhain, Fürstenwalde, Gombsen, Großölfa, Henners dorf, Hirschbach, Liebenau, Löwenhatn, Nassau, Naundorf, Possen dorf, Quohren, Rehefeld - Zaunhaus, Rechenberg, SaoiSdorf, Schmiedeberg und Wendischtarsdorf (Aufhebung der ZuwachS- steuer und Erhöhung des Zuschlags zur Grunderwerbssteuer bett.), für Schmiedeberg (Gewerbesteuerzuschlag betr.), für Glashütte (Sonderzufchiag zur Wohnungsbauabgabe betr.) und für Frauen stein, Börnchen H.L., Großölfa, Lungkwitz, Possendorf, Quohren, Rechenberg und Sadisdorf (Erhöhung der Hundesteuer nach Maß gabe der dem BezirsauSschuß bekanntgegebenen Ministerlalver- l ordnungvom 24. 9. 23 betr.), ferner der 1. Nachttag zum OrtS- gesetz der Gemeinde Höckendorf über Demeindebeamtenbesoldung und die Veräußerung von Gemeindeland zu Bauzwecken in der Gemeinde Schönfeld. ES soll indes mit dieser Gemeinde zuvor > nochmals wegen event. Erhöhung des Kaufpreises inS Vernehmen getreten werden. Die Amtshauptmannschast wurde weiter er mächtigt, Gemeindesteuerordnungsnachträae über die Aushebung der Zuwachssteuer und.Erhöhuna des Zuschlags zur Grunderwerbs steuer namens des Bezirksausschusses dann zu genehmlgemwenn diese Nachträge dem den Gemeinden bekanntgegebenen Muster allenthalben entsprechen. Es wurde dann noch Kenntnis von einem Dankschreiben des Äezirksfeuerwehrverbandes Dippoldiswalde für eine ihm aus Bezirksmitteln bewilligte Beihilfe, von einer Zu schrift des Landwirtschaftlichen Creditvereins Dresden, wonach ein vom Bezirksverband seinerzeit zur Bezahlung von Kriegsfamillen- unterstühungen dort aufgenommenes tilgbares Darlehn von 40000 Mark vereinbarungs- und satzungsgemLß nur in 4N Kreditbriefen einer bestimmten Serie zurückgezahlt werden kann, die Erlangung solcher Papiere aber gegenwärtig kaum möglich sein wird, sowie von einer betreffs der Genehmigung des 2. Nachttags zum Orls- geseh der Stadt Frauenstein über die Wahlen von Stadtverord neten ergangenen Verordnung des Ministeriums des Innern, in halts deren die durch die Amtshauptmannschast erfolgte Auslegung der Vorschrift in Z 210 Abs. 1 der Gemeindeordnung vom 1. 8. 23 allenthalben gebilligt >oird, schließlich zustimmend von den seitens der Amtshauptmannschast zur Versorgung des Wettlnstists mit Lebensmitteln, insbesondere Kartoffeln und Gemüse, getroffenen Maßnahmen und vom gegenwärtigen Sachstande der Notgeldfrage. Es wurde dabei unter Bezugnahme auf den vom Bezirksauschuß am 26. September gefaßten diesbezüglichen Beschluß der Ausgabe von Notgeld anderweit zugestimmt, falls sich dies ungeachtet der in Kürze zu erwartenden Umstellung unserer Währung unbedingt er forderlich erweisen sollte. Nachdem man noch sein Einverständnis mit der von der Amtshauptmannschast erfolgten Ermäßigung der in der letzten Sitzung beschlossenen Verpslegfähe tm Wettinstift er klärt hatte, wurde in die nichtöffentliche Sitzung etngetteten, über die in der nächsten Nummer berichtet werden wird. Die neue ReichÄndexzlffer. Berlin. Die Reichsindexzlffer für die Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) stellt sich nach den FestskeNunegn des Statistischen Aeichsamtes In Berlin für den 15. Oktober auf das 691,9 millionenfache der Vorkriegszeit. Die Steigerung gegenüber der Vorwoche (109,1) beträgt somit 534 Mittwoch (amtlich) Dollar 3,51375»»»» Sonnenslag vormittag (vorbönslick) doiiap 7,500 ldMIonen Unöne Lis Millionen ^L8ssr§slä. Das Wassergeld für das in der Zelt vom l Juli bl» 30. Sep tember d I au» der städtischen Wasserleitung entnommene Wasser ist erneut erhöht warten und betrüg- für > cbm -5 Millionen Mark. Für da» 4. Vierteljahr 1923 wird am l November von allen Ab nehmern «ine Abschlagzahlung in Höhe om 5b Millionen Mark für den cbm unter Zugrundelegung de» Durchschnitttverbrauchc» von einem Drittel de» verflossenen Vierteljahres eingeboren. Dippoldiswalde, den 17. Oktober 1923. Sep Sladttak lPersoneuftanvaufnahme nach dem Staude am 10. Oktober 1923 Zweck» Durchführung der Personenstand Aufnahme zur Vorbe reitung der Veranlagung zur Einkommensteuer a f das Rechnungs jahr 19 3 sind allen Hausb« s tzern oder deren «telloer t etern Wohnung»« liste» für jeden Haushalt und jeden Inhaber einer selbständigen Wohnung und je »in« v«fch«iat,ung (P«rsonenstandsaufnahm«) zogrltellt worden. Die Wohnungslistrn sind unverzüglich den Haurhaltungsoorständen und Inhabern selbständiger Wohnungen au»- zuhändlgen. von diesen genau nach der Anleiiung aul dem Titel blatt der Liste au»zusüllen und bl, ,um 29. Oktober ds. Js dem Besitzer tu» G undstück» oder dessen Verirrter zwückzneben Der Grundstück«besitzer oder dessen Vertreter hat die mit sein r Unter schrift oeffehene Be cheinigung nebst den dazu gehörigen, van ihm vorder auf die Richtigkeit und Vollständigkeit hin zn prüfenden Wohnungrbsten spateste»» bi» zum 25. Ostober 1923 an den unterzeichneten Stadttat, Rathau» Zimmer Nr. 4 St-uerelnnahme) abzugeben. Stadtrat Dippoldirwalde, am 16. Ok ober 1923. Wlßelm üteknepf Kanne tkeßnepk geb. (van vepmäktte kainsderg — vlppoldiswalde, iS. Model' 192z Ihreivelmähiung beehren sich anzuzeigen IMMIU Pani Sandop ^m-Fpau Speie geb.hM s Nassen «.'Sa. 18. Oktober 1973 Dlvo°ldl»waldeft. Sa z. Zt Törökrzentmiklo», Ungarn Ucksung! Kan-ivipi«! Milchliclerschrine z 3teittg, mit Namenrindruck, llesrrt Buchdruckerei Carl Aehne. 19 jährig«, MLadou »uodtStsUuux al» Sedolarla Zu «'sah en de« A. Mösch», Schmiedeberg, Alt»nh«rg. 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