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Weißeritz-Zeitung : 24.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192309243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-24
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.09.1923
- Autor
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Die Nachfolgerin der Lenormaud. Sie nennt sich Ma dame Gerald, „Wahrsagerin und Hellseherin, Nachfolger!« des Fräulein Lenormand, der Kartenlegerin Napoleons 1/ Dieser Tage wandte sich ein Bauer aus Pierrefitte an di« „berühmte* Frau, die ihr elegantes, prachtvolles Heim ii Caen aufgeschlagen hat, um sie zu veranlassen, sofort zu ihn zu kommen, da seine Ochsen und Kühe erkrankt wären, uni er nur von ihr Heilung erhoffe. Die Kartenlegerin macht, sich mit ihrem jungen eleganten Sekretär auf in das Dorf Dort gab sie dem Bauer ein Pulver, mit der Weisung, dar Wundermittel im Stall zu verbrennen. Das Mittel kostet, 2000 Frank. Laut Anweisung sollte es verbrannt weroen wonach der Rauch die Heilkraft an den Tieren entwickel« sollte. Der Erfolg war tatsächlich ein überraschender, sämt liche Tiere wurden wieder gesund. Die Kunde von diese, Dunderkur verbreitete sich bald in der ganzen Umgegend In einem Nebendorfe wurde sie darauf zu einer Bäuerii gerufen, die vom Teufel besessen war. Abermals begab siH di« Hellseherin mit ihrem jungen Sekretär zu „Jenen, die ni< alle werden*, und stellte tatsächlich die Anwesenheit des Erz. teufels Beelzebub fest. Gegen ihn konnte nur eine dauernd, Behandlung angewandt werden. Die zu Tode erschrocken« Bäuerin ging auf alles ein. Allerlei teure Zaubertränke unk Wundermittel mußte dir Unglückliche verschlucken. Nach den, fünften Besuch der Hellseherin war von einer Besserung noch nichts zu merken, Beelzebub erwies sich zu hartnäckig. E, wollte Vie Bäuerin nicht loslassen, und als die Nachfolgerin der Lenormand zum sechstenmal bei ihrer Patientin eintrat erfuhr sie, daß sie in der Nacht verschieden war. Die Be- Hörden von Caen nahmen die „Wunderfrau* fest. In ihre, Wohnung wurde eine Haussuchung vorgenommen. Dori fano man ein ganzes Arsenal der verschiedensten Wunder- mittel: Türkische Pastillen, wundertätige Kerzen, fünf Kilo- gramm Salz aus den palästinischen Gewässern, Reliquien verstorbener Heiliger, den kleinen Finger des heiligen Joseph, und eine Rippe des heiligen Benedikt. Madame Gerald führte ein regelrechtes Geschäftsbuch, das gleichfalls von der Polizei beschlagnahmt wurde. Aus dem Buch ging hervor, daß die Hellseherin in Tarn mehr verdiente, als irgendein namhafter Professor der medizinischen Fakultät in Paris. Demnächst wird die ganze Angelegenheit in einem sensatio nellen Prozeß ausklingen. Da» Wetter bleibt trüb«. Das am Dienstag auf do Mlichen Nordsee befindliche Teiltief eilte in der Nacht zun Mittwoch nach Südwestwesten hin und brachte besonders de, ostdeutschen Külte sehr starke Regengüsse; in Hinterpommer» wurden am Mittwoch morgen zu Köslin 19, zu Lauenbur« 31 Millimeter Niederschlagshdhe gemessen. Dabei fan« überall eine beträchtliche Abkühlung stab und nahm in den folgenden Tagen, an denen in den meister Gegenden heiterer Himmel und kurze Regenschauer öfter« mikinander abwechselten, weiter zu. Am Donnerstag abent ist westlich von Irland ein neues, weitnach Wester ausgedehntes Tiefdruckgebiet aufgetreten uni hat sich in der Nacht zu Freitag mit dem älteren Tief ver- einigt. Beide scheinen jetzt gemeinsam ihren Weg mit nm mäßiger Geschwindigkeit in östlicher Richtung fortzusetzen Bei ziemlich frischen südwestlichen bis westlichen Minder haben wir daher auch für die nächsten Tage ziemlick kühles, überwiegend trübes Wetter mii wiederholten Regenfällen zu erwarten, zwischen denen sich der Himmel immer nur kurz vorübergehend auf klaren dürste. Bedeutende -erabsetzuug d«r Kohlenpreise in Berlin Nach dem amtlichen Dollarstand der letzten Dollbörse stellen sich die Kleinverkaufspreise für Briketts und Koks ab 22. d. M. wie folgt: Briketts je Zentner 36 410 000 Mark, bisher 64110 000 Mark, Gaskoks ab Läger 90 SSO 000 Mark bisher 160060 000 Mark. Freist»bin« reich-deutscher Studenten an Wiener Hoch- schul««. Der Kreis 8 (Deutschösterreich) der Deutschen Stu- Svitenschaft hat nach einer Besprechung zwischen dem Kreis- leiter und dem Vorsitzenden der Deutschen Studentenschaft SO reichsdeutsche Studenten für das kommende Semester zum Studium an den Wiener Hochschulen etnge- laden. Die retchsdeutschen Studenten erhalten fiele Fahri von Passau bis Wien, wohnen während des ganzen Se- mesters unentgeltlich in den Studentenhei men, erhalten unentgeltlich während des ganzen Semesters dort Frühstück, Mittag- und Abendessen, Kolleggeldgebühren werden vollständig erlassen; im Falle großer Mittellosigkeit wird eventuell auch Taschengeld gegeben. Bevorzugt Pad Studierende, die aus den besetzten Gebieten ausgewiesen wurden. Anmeldungen und Bewerbungen Lnd umgehend zu richten an den Vorstand der Deutschen Studentenschaft, Charlottenburg, Berliner Str. 171. Eikbküch in di« Irrenanstalt. Die Irrenanstalt Dall - torf ist binnen kurzem zum zweiten Male von Einbrechern hetmgesucht worden, anscheinend von derselben Bande, da ««Einbrecher genau denselben Weg wählten wie das erstemal. 8« zertrümmerten ein neu eingesetztes Kellerfenster, stiegen 1« die Bekleidungskammer und entwendeten Decken, Strümpfe, Bezüge usw. im Werte von vielen Milliar de« Mark. Ein Taschentuch mit dem Buchstaben S ließen sie «u Tatort zurück. Es wird angenommen, daß es sich um frühere Patienten der Anstalt handelt. ! I i > i I i I l Straßenhandel mit deutschen 100 SOO-Markschelnen i« Loudon. Der Intransigeant meldet aus London, daß seit ' einigen Tagen zahlreiche Straßenverkäufer auf den Straßen deutsche 100 000-Markscheine zum Verkauf anbieten. De« Andrang der Käufer war so stark, daß per Straßenverkehr stttlenweise gestört wurde und von der Polizei Ordnung geschaffen werden mußte. Die Verkäufer verlangen für , «inen 100000-Markschein 6000 Prozent mehr, als § der offizielle Kurs ist. Der Schrei nach dem Tob«. In Easablanca (Marokko) , wurden zwei französische Soldaten wegen Insubordination »on dem französischen Kriegsgericht zu lebensläng licher Zuchthausstrafe verurteilt. Dagegen pro- testierten beide aufs energischste und verlangten, zum Tod« verurteilt zu werden. Der Richter verfügte, daß sie abge- führt würden, worauf die beiden in einem Wutausbruch den Vorsitzenden ihre Kappen ins Gesicht schleuder- ) LLdvpLLlL soldst ruborotto»! i Wenn Si« bi« nass« Zahnbürste in Dr. Bahrt .Zahnpulver A«. LS* «tntauchen, bereiten Eie sich selbst frische aromatische Zahnpasta, welch« di« Zahne blendend weiß erhalt und im Gebrauch außerordentlich sparsam ist. — Zn DoppoldiSwald«: Löwenapolheke, D»«ri« H. Lommatzsch. Zn Schmiedeberg: Drogerie zum Kreuz. t « n und abermals nach der Todesstrafe verlangten. Da fl« sich somit an einem vorgesetzten Offizier „vergriffen* hatten, stieß das Kriegsgericht sein Urteil um und verurteilte zu, Freude der beiden Soldaten sie nun endlich zum Tode. Bald darauf beförderte sie das tÄliche Blei ins Jenseits. Starke Vermehrung der Büffel. In Lanada ist in der Raturschutzterritorien ein so starker Zuwachs ar Büffeln fistgestellt worden, daß beschlossen wurde, zweitausend Stück in Wainwright-Park zu erschießen. Die Tiere Hatter sich in den letzten Jahren um 8000 Stück vermehrt. Wirtschaft» »«o Sozialpolitik. Die Besserung der Lebeushaltuug in Rußland. Nach einer Meldung der Russischen Telegr.-Agentm lassen die statistischen Angaben des Moskauer Gewerkschaft» rates eine bedeutende Besserung der Lebensbedingungen bei Moskauer Arbeiter erkennen. Aus den Angaben erhellt vornehmlich, daß sich die Verteilung der Ausgaben des Ar beiters wesentlich geändert hat. In den schwersten Jahre» der Revolution mußte er 72X Prozent seines Verdienstes füi Lebensmittel ausgeben. Für Bekleidung, Heizung, kulturell« Bedürfnisse und anderes blieben nur 27^ Prozent übrig Seit Einführung der neuen Wirtschaft«. Politik hat sich das geändert; im März 1922 verbraucht« er für Lebensmittel 66 Prozent, im Dezember 1921 nur SO,7 Prozent Berliner Freiverkehr vom Sonnabend. Die Berliner Börse blieb heute für den Effekten- und D« viscnhandel geschlossen. Zn den Vormittagsstunden wurden an läßlich der Abschwächung der Reichsmark an der gestrigen New Parker Börse Dollarnoten mit 160 zu 170 Millionen Mark uni üas englische Pfund mit etwa 760 Millionen Mark gesprochen Eine amtliche Feststellung der ausländischen Devisenkurse fani heute nicht statt, und so beschränkt« sich das Geschäft ausschließlili auf den freien Verkehr. Späterhin machte die Aufwärts bewegung der ausländischen Zahlungsmittel, kn die Zntcrventionstättgkeit der Reichsbank fehlte, weiter. Fortschritte, und gegen 12 Uhr mittags hatten Dollarnote« bereits einen Stand von 186 Millionen Mark und das englisch Pfund von 860 Millionen Mark erreicht. Man kann somit ge spannt darauf sein, wie sich die Kurse der Auslandsdevifen an kommenden Montag, wo wieder «in Eingreifen der Reichsban möalich ist. entwickeln werden. Sächsisches — Berichtigung. Bei der Klnderaufführung am Mitt woch tritt nicht der Kirchenchor, sondern der Kinderchor auf. Als Eintrittsgeld wird nicht der Gestehungsprets, sondern der Gast- hauspreis einer Taffe Bohnenkaffee erhoben. — Eine trotz der Geldentwertung recht erkleckliche Strafe warf das Finanzamt Dresden-A.-Ost aus. ES belegte den Kauf mann Wolfdorf im Unterwerfungsverfahren wegen Steuerhinter ziehung zu 20 Milliarden Geldstrafe. — Elsenbahnfahrkarten, die nicht zurückgenommen werden. Bei den letzten Etsenbahnfahrkartenerhöhungen sind so viele Fahrkarten planlos gekauft worden, die jetzt als nicht benutzt zurückgegeben werden, daß die Eisenbahn dte einzelnen Dienst stellen angewiesen hat; bei weiteren Fahrprelserhöhungen Fahr- I Karten nicht mehr zurückzunehmen, dte erst in den letzten Tagen vor Eintreten der Erhöhung gelöst worden sind. Es ist verkehrt, daß das Publikum vor einer Fahrpreiserhöhung bei der Eisen bahn Fahrkarten kauft, ohne zu wissen, ob die Karten auch während lhrer Gültigkeit benutzt werden. Den durch die Fahr- preiserhöhungen ohnehin überlasteten Dienststellen entsteht durch solch planloses Kaufen und die dann notwendigen Rückerstattungs- antröge Mehrarbeit. Daher ist die Bestimmung von der Bahn erlösten worden, daß dte Rückerstattung der Betrüge für solche, lediglich im Hinblick auf dte Fahrpreiserhöhung für alle Fülle gelösten Fahrkarten künftig unterbleiben soll. — Der früher« Arbeüsminister Reichetageabgeordneter Paul - Ristau ist zum Ministerialrat und Vorstand de, Landesamtr für i Kriegersürsorge ernannt worden. ! - Der Arbeitrmarkt in Dresden hat sich nach einem Bericht i de, öffentlichen Arbeltenachwrises in der Woche vom 15. bis 2l. September wetter oei schüchtert Der Bestand an Arbeitsuchenden ist auf über ZOVVO gestiegen. Die Kurzarbeit und da, Vollau,setzen ganzer Betriebe hat gleichfall, an Ausdehnung zugenommen. Die Wittschastikrise hat allmählich alle Berufsorten In Mitleidenschaft gezogen. Manche kieineien Gewerbe sind völlig zum E,liegen ge kommen und zeigen - ine Arbeüiloslakeit wie noch nie. — Der kommunistische Führer Landtagsabgeordneter Böttcher schreibt in der kommunistischen Presse u. a.: „Die bürgerliche Polizei mit ihrer Tradition in antlproletarischer Ideologie muß der proletarischen Polizei Platz machen ... Die bevorstehenden revolutionären Kümpse erfordern Klarheit tn allen Dingen. Die KPD. geht ihren Weg bis zur letzten parlamentarischen Konse quenz. Dte Masten müssen misten, auf welcher Seit« der Barri kaden sie im kommenden Bürgerkrieg Kümpfen werden". — Wozu diese fortgesetzte Hetze zum Bürgerkrieg. Kein Wunder, wenn das Ausland dann jeden Kredit versagt und der Dollar lustig weiter klettert. — Tödlich verunglückt ist tn Oschatz ein Dachdeckermeister. Al» er bet einer Dachreparatur Im Rittergut Mannschotz beschäftigt war, stürzte er ab und <og sich so schwere Deiletzung«n am K.pse zu, daß er noch auf dem Transport nach seiner Wohnung starb. Pirna. Die Stadtverordneten «rhöhten die Hundesteuer auf 5 Stlbermark für den «ksten und 10 Silbermark für den zweiten Hund. Gleichzettig erfuhren noch eine Reihe a-derer Steuern, wie die Musikinstrumentensteuer, die Gl werbe-, Vergnügung», und Schankerlaubnissteuer eine Eihöhuni, während d>e sesshaften Zecher, die noch nach der Polizeistunde m den Lokalen ongrtrosfrn werden, als Strafe den Wert ein«. Glas'« Volldter c in sch.. Bedunungszeld zu entricht-n baden. — Der Bez rksausschuß der hiesigen Amtehoupt« Mannschaft hat die E-nfuhnn-r etn-r <tet änke ieuer besch'oss-n Chemnitz. Die Stadtverordneten bewilligten die Bereitstellung von 500 Milliarden zur Beschaffung von Kartoffeln für Minder bemittelte. Ferner gelangte ein Antrag zur einstimmigen An nahme, wonach den Erwerbslosen eine laufende Wlrkswaftsbel- hilfe mit sofortiger Wirkung zugebilligt wird. Weiter sollen Speisestuben eingerichtet werden, in denen Arbeitslosen unentgelt lich oder wesentlich verbilligt Speisen verabreicht werden. Hohenstein-Ernstthal. Die Stadtverordneten lehnten die Ein führung einer Getrünkesteuer ab, erhöhten aber die Hundesteuer auf S, 18 und 36 Millionen Mark. vberputztau. Wahrscheinlich aus Schwermut wegen schlechter Behandlung durch die Stiefmutter hat sich hier eine 30 Fahre alte, geistesschwache Zimmermannstochter im Mühlteich das Leben genommen. Als die Stiefmutter sich weigerte, die Leiche ins väterliche Haus bringen zu lasten, zwang man sie, das tote Müdchen selbst nach Haus zu fahren. Bon der Beerdigung, die unter zahlreicher Beteiligung stattfand, hielt sich die Frau fern und hatte sich aus Furcht etngeschlosten. Tine Volksmenge zog aber während der Beerdigung vors Haus, holte die Frau mit Gewalt heraus und fuhr sie auf einem Wagen unter Be- j schimpfungen durchs Dorf, begleitet von einer großen Menschen menge. ! Reichenbach i. V. Durch die Verhältnisse auf wirtschaftlichem , Gebiet gezwungen, haben nach 52jühr>gem Bestehen die im Reichen- . bacher Verlag A.-G. (vorm. 2. G. Koch), Buch- und Akzidenz- , druckerei erschienenen .Reichenbacher Neuesten Nachrichten* Ihr Erscheinen eingestellt. Der Druckereibetrleb soll zur Herstellung , von Drucksachen usw. aufrechlerhalten werden. i Bautz««. Scharfe Maßnahmen ergreift der Bezirk Bautzen gegenüber der Gefahk einer immer weiteren Verschleppung der Hundetollwut. Da'sich nach einem Gutachten des Bezlrkstier- arztes alle bisherigen Maßnahmen als unwirksam er wiesen, auch dte verschärften Anweisungen an die Gendarmerie keinen Erfolg gezeitigt haben, hat sich der Bezirksausschuß nun mehr entschlossen,.einen Hundefünger zu bestellen und gleichzeitig eine Polizeiverordnung Zu erlösten, wonach jeder frei umherlaufende Hund gefangen und behördlich getötet werden kann. Letzte Nachrichten. Zusammenstoh Zwischen Polizei und Jugendlichen in Bersin. Berlin , 24. September. Gestern vormittag hielt die kom munistische äugend in den Sophiensülen eine Versammlung ad. Trotz des Verbotes von Umzügen bildete sich nach Schluss der Versammlung gegen 11 Uhr mittags ein Zug von etwa 3000 Mann. Als der Zug durch dte Rosentalstrahe zog, stellte sich ihm Polizei und das Ueoerfallkommando entgegen. Die Menge wurde auf gefordert, auseinanderzugehen. Die Polizei wurde von der Menge bedroht und angegriffen, sodaß sie WM ihren Hiebwaffen Gebrauch machen mußte. Ein Beamter, dem man versuchte, das Seiten gewehr zu entreißen, gab einen Schuß ab. Eine mitgeführte rote Fahne wurde beschlagnahmt und 7 Personen mußten den Weg nach der Wache mlkmachen. Die von den Säbelhieben Verletzten wurden von ihren Genossen schleunigst fortgebracht, sodaß ihre Feststellung nicht möglich war. Zusammenstoß in München. München. Zu Zusammenstößen kam es am Sonnabend abend in der Nähe des osartalbahnhofes zwischen Angehörigen Ler Linksparteien und Mitgliedern des Bundes Oberland. Auch am Marienplatze entstand eine lebhafte Schießerei. Zn einem Falle wurde ein unbeteiligter Schlosser schwer verletzt. Die Polizei hat sofort eingegriffen und eine Reihe Verhaftungen vorgenommen. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden. Warnung vor Putschen. Die Sicherung der Republik. Berlin, 23. September. Amtlich wird mitgeteilt: Zn der Oeffentlichkeit sind in letzter Zelt wiederholt Gerüchte aufgelaucht über Bewegungen,"die sich gegen die Staatsgewalt richteten und einen Umsturz vorbereiteten. Von verschiedenen Seiten sind nach dieser Richtung auch öffentlich Drohungen ausgesprochen worden. An der Stellung der Reichsregierung gegenüber etwaigen der artigen Versuchen kann kein Zweifel bestehen. Unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten hatte heute eine Beratung stattgefunden, an der der Reichskanzler, der Reichsminister des Innern, der Retchs- wehrminister und der Chef der Heeresleitung General v. Seekk teilgenommen haben. Diese Beratung hatte den Zweck, alle Maß nahmen vorzubereiten, die notwendig werden können, um derartige Bestrebungen unschädlich zu machen. Es besteht unter den verant wortlichen Faktoren der Reichsregierung volle Uebereinstimmung darüber, daß gegenüber jedem Versuch, die Staatsgewalt zu er schüttern, von welcher Seite er auch kommen mag, sofort die er forderlichen Maßnahmen ergriffen und die der Reichsregierung ge nügend zur Verfügung stehenden Machtmittel des Staates einge setzt werden müssen. Schweres Grubenunglück. Warschau. Zn Sosnowltz sind infolge Entzündung des Kohlenstaubes und des darauf folgenden Grubenbrandes in der Grube der italienisch-polnischen Berabaugesellschaft 58 Gruben arbeiter ums Leben gekommen und ebensoviele mehr oder minder verletzt. Spork und Spiel. Fußball. B.f.B. 1. Mannschaft hatte am Sonntag in Kreischa gegen dortigen Sportverein ein Verbandsspiel auszutragen. Beide Mannschaften lieferten ein offenes, aber etwas aufgeregtes und scharfes Spiel. Leheres hatte zur Folge, daß leider einige Spieler den Platz verlassen muhten. Ein 11-Meter-Ball für Kreischa, gegen den Dippoldiswalde am Ende des Spieles Protest einlegte, brachte ihnen das 1. Tor. Halbzeit 1:0 für Kreischa. Zn der 2. Spielzeit konnte, nachdem V.l.B. mehrmals gute Chancen nicht ausnühte, den Ausgleich doch herbeiführen. Es entstand auch in den letzten Minuten noch manche gefährliche Lage vor dem Tore der DIppoldiswalder, die aber von den Verteidigern und dem Torwächter glänzend beseitigt wurden. Endergebnis 1:1. — Dte 2. Mannschaft war verhindert das Spiel anzutreten. Montag mittag^Frewerkehr): Dollar 200 Millionen Kron« 6000000 1diBmpMM Begräbnisbe t>ag 440 Millionen Mark. Begiäbnissteuer zwei Millionen Marl KMPW gelbe J'allen«r, R'esenbron««- pulen, pomckersche Rksengänse, gegen Getreide abzügede» Mengoi yeicßslM. Ns werden wieder wie neu vor- gerichtet. 8-rLvsokIozer VLsssuLllküg' kerLllsostimdLr-r üllMALM sofort lieferbar Förderer Zeidlers Nachf. Dippoldir walde Würmer! bet Kindern und Erwachsenen beseitigt vr Buflebs Würmol. Zu haben bei: Herm. Lommatzsch, Drog z. Elefanten. lnckiek IM Dresden-«., Neumarkt 4.. Fernruf 22630 Eeg Bel abzug. Markt 45, p., r. »ifitenkarten:: T. Iebn« Zurückgelehrt vom Grabe unsere» teueren Gatte» und Vater, üligM K-pl^Mnlrkl' drängt es uns,"allen Verwandten und Bekannten heezit^st zu danken. Beiondei» Dank dem Sächsischen Muitäroerein für fr-i oiilige» Iiagen und gestellte Trauermusik, den hiesigen Gesangvereinen, dem ge- s'mten Postpersonal und der Schmiedeinnung zu Dippoldiswalde für Kranzspenden und zahlreiche Be gleitung zur letzt-n Ruhe. «Zank auch Herrn Kantor Helbig für den «hebenden Gesang und Henn Plärrer Herz lür die trostreichen Wort» am Grabe. Rrtchstädt, den 21 September >923. In tiefster Trauer:' Oda oerw. Winkler nebst Kinder«. H
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