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Das Genfer Veilchen. Bon Oc. L. Mühling. Der Völkerbund ist bekanntlich geschaffen worden um Kriege zu verhindern. Zu diesem Zweck ga! man ihm eine Satzung, durch die ihm weitgehende Rechte zur Eingreifen in Streitigkeiten übertragen wurden, die zwische« seinen Mitgliedern untereinander oder zwischen ihnen um solchen Staaten entstehen, die ihm nicht angehören. Dies Satzungen sollten ihn zum unbestechlichen und un beeinflußbaren Vollstrecker der Gerech tigkeit auf Erden machen. Er war dazu da, di Schwachen gegen die Starken zu schützen, wenn ihnen ei« Mächtigerer Unrecht tun wollte. Er war gedacht als ei> über alle politischen Erwägungen erhabener Vertreter de Nechtsgedankens. Der Fluch aber, mit dem ihn sein Ursprung bc lastet, hat aus ihm — mit Sonnenklarheit beweisen es di letzten noch nicht beendigten Verhandlungen und Beschlüss seines Rates und seiner Vollversammlung — genau dm Gegenteil von der zur Weltbeglückung bestimmten Einrichtung gemacht, die seinen Schöpfern vorschwebte, als sie ihn in di- Welt setzten. Das vitium originis, das er nicht los wird besteht darin, daß die Vertreter der Mitgliedsstaaten nich von den Interessen, ja nicht einmal von den Regierungei ihrer Ursprungsländer und deren Befehlen unabhängig Menschen sind und sein können, daß sie deshalb nicht, wr jeder andere Richter, nach Recht und Gerechtigkeit, sonderi unter dem Zwang von Richtlinien reden und abstimmei müssen, die ganz ausschließlich durch die politischen Er wägungen und Entschließungen der Regierungen ihre Heimat bestimmt werden. Das ist der Grund dafür gewesen, daß dieser höchst Vollstrecker der Gerechtigkeit auf Erden dem Starken der im Unrecht war, fast in allen Fällen recht gegebei hat, in denen er eine Entscheidung zu fallen hatte, und da; er, weit davon entfernt, über den Völkern als höchst Berufungsinstanz zu thronen, geradezu zum Werkzeug derjenigen Macht geworden ist, hinter der die meiste« Bajonette und Kanonen stehen, daß er das Gegenteil voi dem geworden ist, was er sein sollte, nämlich ein Instrumen zur Durchführung der Absichten der Macht, welche di, meiste Furcht erregt. Diese Macht ist zurzei Frankreich. Auf Grund dieses unleugbaren Tatbestandes hat sich ii den letzten Wochen das Merkwürdige ereignet, daß dies unglückselige Versammlung, die geschaffen ist, um Kriege z« verhindern, geradezu einen Krieg von unabsehbaren Umfang heroorgerufen hätte, wenn sie diePflich ten erfüllt hätte, die ihre Satzungen ihr auferlegen Hätte der Rat des Völkerbundes die ihm durch den Artikel 11 seiner Statuten auferlegte Pflicht erfüllt, beim Angrif Italiens auf Griechenland — nichts anderes ist die mi Waffengewalt erzwungene Besetzung Korfus gewesen - „die erforderlichen Stcherungsmaßregeln für den angegrif fenen Staat zu ergreifen", so hätte ein Wunder ge schehen müssen, um den Ausbruch eines Krieges z« verhindern, der die Dimensionen des Weltkrieges hätte an nehmen können. Nur durch vollkommenen Verzicht auf die Durch führung der ihm übertragenen Aufgabe, dadurch, daß er ds seine Daseinsberechtigung in Abrede stellende Erklärun« seiner Unzuständigkeit ergeben duldete, dadurch, daß er au jede Initiative verzichtete und alles, was vor sein Forun gehörte, entweder anderen mächtigeren Körperschaften ode der Zukunft überließ, ist dieser „Hüter des Weltfriedens' dem Schicksal entgangen, zum Urheber eines gewaltige« Krieges zu werden. Er kann nur wie ein bescheidene.- Veilchen im verborgenen blühen, wenn er nicht zu« Brandfackel werden will. Diese geradezu verzweifelte Lage muß man berück sichtigen, wenn man die bis zur Grenze der Lächerlichkei reichende, ja sie vielleicht schon überschreitende Hilflosigket und Charakterlosigkeit gerecht beurteilen will, die durch di« Verhandlungen und Beschlüsse des Nats und der Voll Versammlung während seiner noch fortdauernden letzter Tagung aller Welt offenbar geworden ist. Man hörte geradezu den Seufzer der Erleich terung, den die Versammlung von sich gab, als de japanische Präsident erklärte, daß der italienisch-griechisch Streit erledigt sei und daß die Frage, ob der Nat de- Bölkerbundes für die Schlichtung eines Streites, der durci die gewaltsame Besetzung des Gebietes eines Bundes Mitgliedes entstanden ist — eine Frage, die von jeden Analphabeten des Völkerrechts ohne jedes Zöger« bejaht werden «nuß —, der Entscheidung eines am Juristen bestehenden Gerichtshofes übertragen werden soll. Und man sah geradezu die Bedenken auf allen Ge sichtern, als der Delegierte Norwegens, Fritjof Nansen, di ungeheure Kühnheit hatte, sein Bedauern darüber aus zusprechen, daß der Völkerbund, trotzdem er die Lösung de Reparationsfrage schon in seiner vorigen Tagum für notwendig erklärt hatte, wenn nicht das Chaos übe Europa Hereinbrechen sollte, noch immer nicht niit diese Frage betraut morden sei. Und man hörte einen zweite« Seufzer der Erleichterung den Sitzungssaal des Palastes de Nationen durchwehen, als der Nordpolfahrer beschwichtigen! hinzufügte, daß der Völkerbund, so fchwer ihm das auä werde, nicht durch die leiseste Einmisch un« die im Gange befindlichen Verhandlungei über die Lösung dieser Frage stören dürfe Auch in diesem Falle fühlte die ganze Versammlung, das zwar ungeheures Unglück über Europa Hereinbrechen wird wenn keine Verständigung erfolgt, daß sie aber, wenn st irgendeinen Schritt täte, um eine solche Verständigung her beizuführen, dieses Unglück sofort mit Sicher heil yeraufbeschwören würde, daß sie als« die ihr durch ihren Ursprung aufgezwungene Rolle de« Veilchens weiterspielen muß, wenn sie nicht zur Brand fackel werden will. Darum werden auch die Beratungen der dritten Kom Mission über den Sicherungspakt, durch den sich di« Mitglieder des Völkerbundes gegen Kriegsgefahr schütze« wollen, ohne jeden Einfluß auf den Gang der Weltbcaeben heiten bleiben. Denn der Völkerbund wird von diesen Sicherungspakt niemals zum Schutz eines Schwache« gegen einen Starken Gebrauch machen. Daß auch Staaten die dem Völkerbund nicht angehören, das Recht eingeräum werden soll, diesen Pakt zu unterzeichnen, wie die dritb Kommission jüngst beschlossen hat, daß also auch Deutsch land der Segnungen dieses Vertrages teilhaftig werde« soll, wird unsere internationale Stellung nicht ver bessern. Denn wir werden zwar eine reale Pflicht nämlich die Pflicht der Waffenhilfe, übernehmen, abe« dafür nur theoretische, niemals praktisch werdend« mecyie erweroen, weil uns oer Völkerbund niemals geger einen Starken helfen wird. Ja, so werde«« meine Leser fragen, dann ist ja der ganz« Völkerbund eigentlich überflüssig! Denn eine Ein richtung, die nur dann keinen Schaden anrichtet, wenn st ihre Pflichten nicht erfüllt, wenn sie niemals eine Tat ver richtet, wenn sic dauernd und gänzlich einflußlos im ver borgencn blüht, hat doch keinen Zweck. Und ist es nicht d, vernünftig, wenn inan die ungezählten Millionen, dü für diese Gesellschaft aufgewendet werden, deren Gedanken arbeit sich im Nachdenken darüber erschöpft, wie sie möglichf unschädlich bleiben kann, zur Linderung der großen Not ver wendet, die über die Erde schreitet? Freilich sind diese Fragen vollauf berechtigt. Ich wik ganz kurz zu sagen versuchen, warum sie nicht bejah« werden, warum noch kein Mitglied des Völkerbundes besser sofortige Auflösung beantragt hat: Weil der Völkerbund ein Kind de« riesenhaftesten Heuchelei ist, die die Erdi jemals sah, und weil dieses Kind di« Wesenszüge seiner Mutter geerbt hat. Hinzuziehung der Ruhrverireier zu den entscheidenden Beschlüssen. Von zuständiger Stelle verlautet: Das Gerücht daß am Freitag abend eine äußerst wichtige Kabinettssitzunc oder sonstige entscheidende Besprechungen in der Neichsregie- ! rung stattgefunden hätten, entspricht nicht den Tatsachen, je doch ist eine derartige Besprechung in aller nächsten Tagen zu erwarten. Unter keinen Um ständen wird die Regierung eine Entscheidung treffen, ohn« daß die Vertreter an Rhein und Ruhr hin zugezogen würden. Damit sollen die Vertreter der besetzten Gebiet« zu Mitträgern der wichtigsten Entscheidungen gemach« werden. Die Untrennbarkeit der besetzten Gebiete von« Reiche wird bei -en unniittelbar bevorstehenden Ent scheidungen ausschlaggebend sein. Wie auch unsere Lage sein mag, so sind doch die Er folge des passiven Widerstandes nicht in Abrede zu stellen. Frankreich ist durch den passiven ! Widerstand recht empfindlich, besonders finanziell an- j gefaßt worden, andererseits ist auch die Skepsis bezüg lich der Möglichkeit einer schrankenlosen Ausbeutung oder gar Annexion von Rhein und Ruhr in der ganzen Well und nicht zum wenigsten in Frankreich selbst gewachsen. Wenn auch im Laufe der neun Monate sich hier und da ir der Front etwas gelockert haben mag, so hat doch Deutsch land allen Anlaß, stolz auf das zurückzu- blicken, was an Rhein und Ruhr an vater ländischer Widerstandskraft von allen Be Döhnern, von Beamten, von Arbeitern unt von Bürgern geleistet worden ist. Einige Ent gleisungen sind dabei selbstverständlich. Wenn wir heute vor wichtigen Entscheidunge stehen, so steht Deutschland doch nicht vor einer Kapi tulatton, die den Rhein und die Ruhr aufgibt. Di Frage des Ausgebens des Passiven Widerstandes ma eine taktische Frage sein. Aber ob Rhein und glüh j bei Deutschland bleiben, ist keine tkttische Frage. « dieser Frage gibt es keine Meinungsvcrschie-enheU ' Es kann kein Vertrag irgendwelcher Art mit den ehe maligen Feinden geschlossen werden, der hierüber irgend , welchen Zweifel läßt. Deutschland kann in dieser Ve j ziehung keinerlei Diktat hinnehmen, ohne daß da deutsche Volk sich in seiner Gesamtheit dagegen aufbüume« würde. Neben den Vertretern der besetzten Gebiete werde« ; auch die j Ministerpräsidenten der Länder ' zu Beratungen zusammentreten. Ob die Zusammenkunft a>« Montag oder am Dienstag nächster Woche stattfinde« wird, steht zurzeit noch nicht fest. Ohne die Wiederherstcl lung der deutschen Souveränität über die besetzten Gebiete ohne die Wiederherstellung des normalen Rechtszuständig und der Arbeitsfreiheit gibt es für Deutschland kein Ver handeln. Baldwin vor ernsten Schwieriqkeiien l Aus London wird unter dem 22. gemeldet: Baldwi« ist gestern abend hier angekominen und wird heute morge« eine Unterredung mit dem Außenminister haben. Am Monta, nachmittag wird eine Besprechung der in London anwesende« Minister stattfinden, man hofft, daß am Dienstag in irgend einer Form eine ErklärungüberdiePariserVer Handlungen abgegeben wird. Die Stimmung ist hie sehr nervös geworden, weil niemand weiß, woran er ist man ist. Ist Baldwin umgefallen, wie Lloyd George t» kritischen Momenten zu tun pflegte? Das ist die Frage, die mar überall hört, ohne auch nur irgendwann eine bestimmte Ant wort erwarten zu können. Diele erklären, daß der „gänzlich Zusammenbruch" des Ruhrwlderstandes äug' Geldmange PoincarS recht gegeben habe und daß Baldwin weite« nichts übrig bliebe, als zuzugestehen, daß er sich geirrt habe Das offiziöse Reuterbureau veröffentlicht Warnungen, mar soll nicht so große Erwartungen auf das Ergebnis der Ver Handlungen in Paris setzen, insbesondere müsse die Behaup tung, Poincare habe Baldwin zu seiner Anschauungsweise bekehrt, mit Vorsicht ausgenommen werden. Man findet in einigen Blättern Angriffe auf den briti schen Botschafter in Paris, der im Auftrag PoincarSs Bald win bearbeitet und herumgekriegt haben soll. Es kann kaun noch geleugnet werden, daß die S ti m mu n g g e gen Ba l d win ganz anders ist als vor einigen Wochen. Wem nicht schnell Aufklärung kommt, kann Baldwin demnächst aui ernsteSchwiert gleiten stoßen. Leber die Abreise Baldwin« au« pari«. wird noch berichtet: Auf dem Bahnhof fand sich zum Ab schied der englische Gesandte in Begleitung seines Privat sckretärs ein, Kurz vor Abfahrt des Zuges er schlenPotnc-ars und plauderte etwa fünf Minuten mV dem englischen Ministerpräsidenten unter vier Augen. Handschreiben pasitsch« an Mussolini. Der jugoslawische Gesandte in Rom, Antonowitsch bat Mussolini einen Brief des jugoslawischen Ministerpräsi- oenten Pasitsch überbracht als Antwort auf den Brief, den Mussolini an Pasitsch gerichtet hatte. In dem Brief drück! der jugoslawische Ministerpräsident den Wunsch aus, daß -ü Verhandlungen zwischen den beiden Regierungen htnsichtlick des Fiume-Problems von nun an direkt und un- mittelbar geführt werden ohne das Zwischenglied eine« paritätischen Kommission.^ Herr Pasitsch ist überzeugt, daf es auf diesem Wege leichter sein werde, ein end gültiges zufriedenstellendes Abkommen zwischen den beiden Ländern abzuschließen mit dem Ziele, die guten Beziehungen zwischen den beiden Nationen zu festigen und die Wirtschaft liche Zukunft Fiumes sicherzustellen. Hiermit treten die Ver- Handlungen in der Fiumaner Frage in eine ganz neu« Phase ein. Da« Geschenk der Nation «' an die holländische Königin Aus Amsterdam wird gemeldet: Am Freitag wurde der Königin Wilhelmina als Geschenk der Nation zu ihren« 25jährigen Regierungsjubiläum die mit vom ganzen Volke gespendeten Gelbe restaurierte neue Kirche in Delft übergeben, in der sich die Grabmäler der Fürsten von Oranien befinden. Auf die Begrüßungsansprache des Präsidenten des Komitees der Spende erwiderte die Königin mit einer Rede, in der sie ihres Vorfahren Wilhelm II. von Oranien gedacht« und das holländische Volk aufforderte, an dem von ihm be gründeten Werk weiter zu arbeiten. Zurück zum Pfennig! Nähere Einzelheiten aus -em Gesetzentwurf über -i« Bobenmark. Zu dem Gesetzentwurf der Reichsregierung über die neu z« schaffende Währungsbank in der Form, wie er den Vertretern de« Wirtschastsstände vorgelegt wurde, verlauten in Ergänzung de« bereits mitgeteilten Informationen noch folgende Einzelheiten: Nach 8 1 des Entwurfes hat die Währungsbank den Zwec der Herausgabe einer Bodenmark". Nach 8 2 betrag das Kapital der Währungsbank 240V Millionen Boden mark, von dem die Hälfte vom landwirtschaftlichen Grundbesitz die andere Hälfte von Industrie, Gewerbe und Handel aufgebrach werden sollen. Der städtische Grundbesitz soll eventuellspäte nach Maßgabe des Abbaues der Wohnungszwangswirtschaft eben falls herangezogen werden. Die Satzungen der Währungsban werden nach 8 3 von den Spitzenverbänden der Wirtschaftsstän- aufgestellt und unterliegen der Genehmigung der Reichsregierung 8 4 gewährleistet die selbständige Geschäftsführun« der Bank, während 8 ö die Befreiung von Steuer« und sonstigen Staatslasten ausspricht. Für die Heranziehung des landwirtschaft lichen Grundbesitzes werden nach 8 6 die unter das land wirtschaftliche Betriebssteuergesetz vom 11. August 1923 fallende« landwirtschaftlichen Betriebe herangezogen; in Höhe von 3 Prozen des Wehrbeitragswertes werden auf diese Grundstücke Grund schulden in Goldmark eingetragen, und zwar bevor rechtigt vor allen anderen Forderungen. Di- Grundschulden sind mit Sk Prozent zu verzinsen; di Zinsen sind fällig jeweils am 1. April und 1. Oktober, erstmali- am 1. April 1924. Die Grundschulden sind von Seiten do Schuldner unkündbar. Bei Veräußerung des belasteten Unter nehmens haftet außer dem bisherigen Eigentümer auch de« neue Eigentümer für die Schuld. 8 12 regelt die Stückelung der Rentenbriefe, dl auf övv Goldmark und auf Beträge ausgestellt werden, die dur«! 60V teilbar sind. Nach 8 13 wird die Bodenmark in 1V« Bodenpfennige eingeteilt. Die übrigen Paragraphen ent sprechen im allgemeinen den Helfferichschen Vorschlägen. Don ent scheidender Bedeutung ist 8 17. Danach darf die Währungsban bankmäßige Geschäfte nur mit dem Reich treiben Innerhalb von zwei Jahren kann sie dem Reich Darlehen, ü Goldmark verzinslich, bis zu 2000 Millionen Bodenmark zur Ver sllgung stellen. Nach 8 2V hat die Bank dem Reic sofort ein Darlehen von »00 Millionen Bodenmark z> gewähren. Entsprechend wird durch 8 21 die Reichsbank verpflich tet für Süll Millionen Bodenmart ihre bisher um laufenden Noten einzulösen. 8 25 sicht bei unerwart« schneller endgültiger Lösung der Währungsfrage die Konvcrtic rungsmöglichkeit der Bodenmarkschuldcn in Goldmark vor. Inland und Ausland. Im Haushaltsausschuß des Reichstage» betonte Mi nisterialdirektor von Schlieben, daß den Beamten an 1. Oktober ihre Bezüge für den ganzenMona Oktober ausbezahlt würden, die ihnen am 30. Sep tember zuständen. Der Ausschuß gab hierauf die Ermächti gung zurAuszahlungderTeuerungszuschläg« gemäß den Vereinbarungen zwischen Reichsfinanzministeriuu und Spitzenorganisationen und vertagte sich. Lebenslängliche» Zuchthaus für Zwengauer. Der wege« Ermordung des Studenten Baur vom Münchener Volks gericht zum.Tode verurteilte Forststudent Zwengauer ist z« lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Bayerische Maßnahmen zur Sicherstellung der Er nährung. Der bayerische Ministerrat faßte nach zweitägige« Beratung eine Reihe wichtiger Beschlüsse auf dem Gebiet« der Lebensmittelversorgung. Durch besondere Maßnahmen soll der Zurückhaltung des Brotgetreides wirksam entgegen- getreten, ebenso die Kartoffelversorgung sichergestellt werden In letzterer Beziehung wurde beschlossen, den Fracht, briefzwang für Kartoffelverkehr in Bayer» einzuführen. Bei der Reichsbank wurde ein Kredit vor 7 Billionen zur Versorgung der Bevölkerung mit Kar toffeln beantragt. Besonders scharf einschneidende Bestim mungen sollen den wilden Handel bekämpfen. Außer- bayerische Händler und Aufkäufer bedürfen zur Ausübung ihres Gewerbes in Bayern der besonderen Erlaubnis der bayerischen Behörden. Zwischen Dauzig und Pole» ist in Genf eine Verein- baruüg über die Stellung Polens zu der neuen Dan-