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Deranlworllicher Redakteur: Selir gebne. - Druck und Verlag: Lari Jed«» in Divvoldiswalde. Donnerstag den 6. Srptemder 1923 89 Jahrgang nicht »ergeffcii! Wird das Hundertfache der von uns zum 30. Zum aus- geschriebenen Kammer- und Handelsschulbeiträge nicht bis ,um 8. September unmittelbar an uns (Postscheckkonto Dresden I68I3) gezahlt, so treten die gesetzlichen Verzugszuschläge von 400 o/o halbmonatlich ein. ksndelsltsmmep -pesden. ; Bezugspreis: Diese Woche 770 MV M. mit Dieses Blatt enthüll dle amlllchen Dekanntmachunqev » -er Amlshamtlmannschafi, -es Amlsgerichls un- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zelle 100000 M., außerhalb der Amtshaupt mannschaft 125000 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 250 000 M., Ein gesandt und Reklamen Zeile 300000 M. - Plauen >. B. Ein 2Whriger Heizer von hier war Ende Mat beim Einfahren in den Westbahnhof vor dem Halten des ZuegS aus dem Abteil gesprungen. Wegen dieser Uebertretung sollte er durch den diesttuenden Weichenwärter dem Fahrdienstleiter zuge- ftlhrt werden. Hierbei leistete er tätlichen Widerstand und schwg mit der Faust auf den Beamten ein, den er überdies mit rohen Schimpfworten belegte. Das hiesig« Schöffengericht verurteilte den rabiaten Heizer wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Beamtenbeleidigung zu 17 Millionen Mark Geldstrafe. Rr. 208 — ' _ Oeffenll. Sitzung Ves Bezirksausschusses Dippoldiswalde Am 5. September 1923 fand im Sitzungssaale der AmtS- hauptmannschaft die 12. diesjährige öffentliche Sitzung des Be zirksausschusses statt, an der bis auf—den entschuldigt fehlenden Stad trat Racke—Altenberg sämtliche Mitglieder teilnahmen. Der Borfitzende Amtshaupkmann v. d. Planitz gab nach Begrüßung -er Erschienenen bekannt, daß den Gemeinden des Bezirks in diesen Tagen weitere Mittel aus dem staatlichen Ausgletchstock im Ge samtbetrag« von 35 Millionen Mark hauptsächlich als Beihilfen zu den Sozialrentner- und Erwerbslosenfürsorgelasten überwiesen worden seien, sowie daß der Bezirksverband von der Kraftver kehrsgesellschaft Feristaat Sachsen m-b.H. in Dresden auf das am 31.3. 23 abgelaufene 4. Geschäftsjahr eine Dividende von 200A seiner Anteile erhalten habe. Der Bezirksausschuß nahm hiervon, wie von einer neuerlichen Mintsterialverordnuna über Tagegelder und Reisekosten usw. für die Bezirksausschuß und für die Bezirks- versammlungsmitglieder Kenntnis und stimmte der vom Kommunal- verband unterm 30.8.23 veröffentlichten Mehl- und BrotoretS- erhöhung nachträglich zu. Er bewilligte sodann die vom Fürsorge- verband für Monat Juli angeforderten sehr erheblichen Mittel im Betrage von rund 0110000 M. und ermächtigte die Amtshaupt- mannschast, einen weiteren Ilmlagebeitrag des Bezirks, indes in Höhe von 142 Millionen Mark, zum Fortbetrieb der Kinderheil- anstalt Dresden zu leisten, wenn die vom Bezirksausschuß für er forderlich erachteten Feststellungen das erwünschte Ergebnis haben sollten. Genehmigung — teils bedingungsweise — fanden hierauf nach Bekanntgabe des eine zeitgemäße Erhöhung der Hundesteuer bekr. Landesgesetzes vom 27.7.23 (Ges. Bl. S. 248) die Gemeinde steuerordnungsnachträge gleichen Betreffs von Frauenstein, Lauen stein, Kreischa, Luchau, Rechenberg, Saida und Seifersdorf, ferner der die Erhöhung der Lustbarkeitssteuer (Abgaben für die An meldung pp.) betr. 5. Nachtraa zur Gemeindesteuerordnuna für Wilmsdorf, die Nachträge zur Gemeindesteuerordnung für Alten berg (Aufhebung der Wertzuwachssteuer und Erhöhung der Grund erwerbssteuer) und Großölsa (Wohnungsbauabgabe), schließlich die Ortsgesetze für Kipsdorf üher die Erhebung einer Abgabe von vor übergehend dort aufhältlichen Personen, für Rehefeld-Zaunhaus über einen Reihennachtwachenoienst und für Kreischa über die von der dortigen Schiedsslelle für Hauserhaltung zu erhebenden Gebühren. Ebenfalls genehmigt wurden die Nachträge zu den Sparkassenordnungen für Altenberg und Frauenstein über die Annahme wertbeständiger Spareinlagen, der 3. Äachtrag zum Ortsgesetz der Gemeinde Pretzschendorf über die Pensionierung der berufsmäßigen Gemeindebeamten und ihrer Hinterbliebenen und .— unter den von den Sachverständigen vorgeschlagenen, sowie vor- behäuuch der Stellung weiterer Bedingungen, die sich aus dem Betriebe selbst ergeben sollten — die von den Deutschen Brikett- harzwerken G. m. b.H. in Berlin-Schöneberg geplante Versuchs anlage zur Herstellung eines Brikettbindemittels auf dem erpach- leten Grundstücke Är. 185/86 des Flurbuchs für Hänichen, endlich, und zwar bedingungsweise, die von der Stadtgemeinde Frauenstein zum Gebäudeabputz usw. der Schule beabsichtigte Aufnahme eines tilgbaren Darlehns von 100 Millionen Mark. Der Gemeind« Cunnersdorf wurde zu den ihr durch den Straßenbau Cunners dorf—Schlottwitz erwachsenen erheblichen Kosten unter den in der Bezirksausschuhsihung vom 18. Juli 1923 betreffs der Verzinsung und Rückzahlung festgesetzten Bedingungen ein weiteres tilgbares Darlehn in Höhe von 00 Millionen Mark aus Bezirksmitteln bewilligt. Der Bezirksausschuß befaßte sich dann noch mit der Erhöhung der Leihgebühren für die Bezirksstraßenwalze und den Sprengwagen, die ob 1. September auf 800 000 bzw. 1 000 000 M. pro Tag neu festgesetzt wurden, und mit der abermaligen Erhöhung der Tanzsteuer, deren zuletzt unterm 3. 8. 23 veröffentlichten Sätze längst überholt sind. Mit sofortiger Wirkung wurden vorläufig 10 000 M für Tanzmusiken, 40000 M. für Kostümfeste und 80000 M. für Tanzmusiken festgesetzt. Nachdem noch die zur Zergliederung des Gutes Blatt 94 des Grundbuchs für Höcken dorf erforderliche Ausnahme bewilligt und genehmigt worden war, daß hinsichtlich der Abrundung im UeberweisungSverkehr mit Banken von der Bezirks- und Wettinstifkskasse das für Staats kassen vorgeschriebene Verfahren Anwendung finden soll, be willigte man nachträglich die für bauliche Erneuerungen im Wektin- stist erwachsenen erhöhten Kosten, faßte wegen zeitgemäßer Er höhung der Mobiliarversicherungssumme für das Inventar des ge nannten Stifts Entschließung und nahm Stellung zur Neufest setzung des Verpflegsatzes bei letzterem für Pfleglinge der Orts armenverbände und der Landesversicherungsanstalt. Während zum Beispiel in den Nachbarbezirken Dresden-Altstadt und Pirna Tagesverpslegsätze von 480 000 M. erhoben werden, begnügt« sich der Bezirksausschuß vorläufig mit 80 000 M. pro Tag, da er sehr wohl weih, daß es vielen Gemeinden des Bezirks schwer fallen wird, auch nur l lesen Bettag, der aber kaum die täglichen Kosten für die Brot- und Mehlration eines Pfleglings deckt, aufzubringen. Andererseits ist zu berücksichtigen, daß diese Kosten in der Haupt sache aus der Klein- und Altrentnerfürsorae erstattet werden können. Am Schlüsse der Sitzung berichtete der Vorsitzende über die Ernährungslage im Bezirk, hierbei betonend, daß wohl die Brotversorgung- nicht aber in gleichem Maße die Kartoffelver sorgung als gesichert erachtet werden könne, da der Bezirk von «eher Kartoffelzuschußbezirk gewesen sei und überdies in diesem Jahre die Kariosfelernke sehr spät und in ihren Erträgnissen noch sehr unbestimmt sei. Die Amtshauptmannschaft habe deshalb be reits dle nötigen Schritte unternommen, um dle Karkoffelver- sorgung ln geordnete Bahnen zu lenken. Der Bezirksausschuß " nahm hiervon zustimmend Kenntnis. Der öffentlichen SihiMg folgte eine kurze nichtöffentliche, über die in der nächsten. Nummer berichtet werden wird. -WeHeritz-Zeikung r-aesreiwna und Anzeiger siir Di-pol-iswal-e, Schmiedeberg u.Ik O Neueste Zeitung -es Bezirks ; wird, sobald die für Betriebsstillegungen und -abbrüche vorge- I schrieben« Frist abgelaufen sein wird und die Stillegungen Wirk- ' ltchkeit werden. Kreischa. In der Nacht zum Dienstag brachen Diebe in das an der Kreischa—Lungkwitzer Straß« gelegene Konfektionswaren geschäft von Otto Bester ein und machten namentlich in den Schau fenstern ganze Arbeit, indem sie dies« vollständig ausräumten. Ge stohlen wurden die gesamten Wollstoffe, Seidenstoffe, Kostümröcke, weihe Unterröcke, Wolljumper usw. Die Einbrecher hatten vom Hofe aus durch den Keller, dessen eisernes Fenster sie heraus- wuchteten, sich Eingang zu verschaffen gemuht. Ein von Burgk beorderter Polizeihund nahm die Spur auf und verfolgte sie bis unterhalb des Sanatoriums bzw. Bankhauses, wo sie dann ver lorenging. Vermutlich haben die Diebe dann das Rad bestiegen. Die bestohlene Firma seht für Wiederherbeischaffung der Waren 50 Millionen Mark aus. Dresden. Die Veröffentlichung der sächsischen Regierung in der «Sächsischen Staakszeikung', die schwere Vorwürfe gegen den Reichswehrminister Dr. Geßler enthält, hat in Berliner politischen Kreisen großes Erstaunen und Bedauern hervorgerufen. Man rechnet damit, daß der Reichskanzler in allernächster Zeit wieder Gelegenheit nehmen wird, mit dem sächsischen Ministerpräsidenten persönliche Rücksprache zu nehmen. Es wird angenommen, daß die ganze Streitfrage im wesentlichen auf ein Mißverständnis zurück- zuführen sei. — In Dresden verstarb Generalleutnant a. D. Richard von Schulz. Bei Königgräh erhielt er die Feuertaufe, er war einer der letzten Augenzeugen des denkwürdigen Rückzugs seines 1. Jäger-Bataillons von der Waldecke von Bor nach Königgräh. Radebeul. Äachdem die Straßenbeleuchung bereits im August mehr als 80 Millionen Mark Kosten verursacht hat und di« späteren Monate weitere Steigerungen bringen werden, hat der Gemeinde rat in Niederlößnih beschlossen, einstweilen die Sttahenbeleuchtung ganz einzuftelien. Darüber wird die Zunft der Spitzbuben große Freude Haven. Meihen. Die «Meißner Zeitung' teilt mit, daß politisch ver hetzte Elemente in der Nacht zum Sonntag einen ihrer AuShänge- kästen gestohlen und zerstört haben. Bei der versuchten Zerstörung einer Standtafel am Vahnhofe wurden die Burschen von der Polizei gefaßt. Sie werden sich wegen Sachbeschädigung und Diebstahl vor dem Strafrichter zu verantworten haben. Stolpen. Zum 1. Oktober tritt Pfarrer Gocht in den Ruhe stand. Der Kirchenvorstand hat in der Zusammenkunft am Sonn tag beschlossen, das Amt vorläufig nicht fest zu besetzen, sondern es nur vertretungsweise verwalten zu lassen, da die Mittel zur Be soldung sehr knapp sind. Leipzig. Am Montag trat ein Mann auf einWes WegeS kommendes Ehepaar heran, fiel der Dame um den Hals und küßte sie ab. Als der empörte Ehemann den Angreifer zur Rede stellte, sprang dieser auf ihn zu und biß ihm von der Oberlippe ein Stück Fleisch heraus. Der Wüstling wurde von Passanten festgenommen und zur Polizei gebracht. Anscheinend ist er unzurechnungsfähig. Leipzig. Nach einer Erklärung des Rates ist infolge der dauernd steigenden Unkosten die Aufrechterhaltung der städtischen Bäder in Frage gestellt., Das Ostbad in der Eisenbahnstraße ist bereits geschloßen worden. Regis-Vreitlngen. Die Mitglieder des Stadtgemeinderates verzichteten wegen der schlechten Finanzlage auf die ihnen zu stehende Aufwandsentschädigung. Geringswalde. Zu einer Gutsbesitzersfrau in der Nähe von Geringswalde kam dieser Tage ein Mann ansprechen und bat um ein Stück Wurst oder Speck. Als ihm anstelle des Gewünschten ein Zehntausendmarkschein verabreicht wurde, zerriß oer Bettler den Schein vor den Äugen seiner Geberin und ging verdroßen davon. Chemnitz. Der Landesvorstand Sachsen der KPD., unter zeichnet Paul Böttcher, veröffentlicht im Kämpfer' einen Brief an den Landesausschuß Sachsen der VSPD., in welchem die Ein berufung einer Konferenz aller Abwehrorganisationen auf Montag den 10. September im Sächsischen Landtagsgebäude als dringend notwendig gefordert wird. Chemnitz, 5. September. Der kommunistische „Kämpfer" ver öffentlicht einen längeren Artikel, nach dem es den Kommunisten gelungen sein soll, in Aue i. E. eine Fafchlstenversammlung zu überraschen und wichtiges Material zu beschlagnahmen. Danach soll im Gasthaus „Muldenthal" eine Faschistenversammlung statt- gefunden haben. Nachdem die Kommunssten die Versammlung längere Zeil beobachtet hatten, wurden mehrere Genossen der Hundertschaft alarmiert. Es heißt dann In dem Berichte weiter: „Als der Faschist Gebhart eine Gruppe unserer Genoßen sah, ge riet er ohne Veranlaßung in große Aufregung, riß aus und rief mehrere Mal: „Hilfe!" Als ihm unsere Genossen nahe kamen, schlug er mit einem Totschläger um sich. Unsere Genoßen fasten ihn, bezahlten sein« Gemeinheit und schleppten ihn zur Wäsche. Unterwegs wurde ihm ein Armeerevolver, geladen mit 6 Patronen, abgenommen. Unterdessen drangen unsere Gegossen durch ver schiedene Seiten ins Lokal. Sie durchsuchten die Räume und fanden stachlig versteckte Waffen. Es wurden unter Tischen, hinter und auf dem Ofen, auf Stühlen und im Abort Stahlruken, Brownings und eine Gaspistole gefunden. Den Faschisten wurde nichts getan. Dle benachrichtigte Polizei griff ein und beschlag- , nahmte das erbeutete Material. Außer den beschlagnahmten Waffen hatten einige der Lumpen (!) Revolver (2 Stück), 3 Stahl ruten, 1 Gummiknüppel und einen Schlagring In die am Lokal vorbelfließende Mulde geworfen. — Soweit der Bericht deS „Kämpfer" über die Heldentat der kommunistischen Jünglinge. Es wird dann noch der Inhalt mehrerer Rotizzettel usw. veröffent licht und behauptet, daß dle Versammlungstei nehmer mit dem > Bürgerrale von Aue in Verbindung stünden. Man darf gespannt daiauf sein, was die Ueberfallenen von dieser „gelungenen Auf hebung eines Faschistennestes" berichten werden. Zwickau. Die .Zwickauer Neuesten Nachrichten' berichten: ! Die kommunistisch« Jugend hielt am Sedantag in. Raschau i. G. einen Werbetag ab. Nachdem an der Schule Aufstellung genommen ! und eike Ansprache gehalten worden war, zog die Jugend mit I Musik durch den Ort. Den Hauptzweck der Veranstaltung kün- ! "*k«n die mita«führten Schilder, auf denen Provokationen gegen < ruhig« und ordnungsliebende Bürger zu lesen waren. Tanzfteuer. / Dle zuletzt unter dem 3. August ds. Js. bekannt gegebenen ISleuersätze hat der Bezirksausschuß wie folgt neu festgesetzt: s) bei Tanzbelustigungen auf 10000 M., b) bei Kostümfesten auf 40 000 M., r) bei Maskenbällen auf 80 000 M. Der steuerfreie Betrag wird auf l 5 000 M. erhöht. I Die neuen Steuersätze treten SOkopt mit der Bekannt- Imachung in Kratt. Dippoldiswalde, am 5. September 1923. Die AmlShauptmannschast. Oerttiches imd Sächsisches. — Tagesordnung für die 19. Stadtverordnetensihung Freitag Iden 7. September 1923 abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Dl Kenntnisnahme, GaspreiS betr.; 2. desgl. Herstellung der nach Ider Ratsmühle führenden Weißeritzbrücke: 3. Kartoffelversorgung: Dl. Ausgabe von Stadtnotgel-: 5. Sonderzuschlag zur Wohnungs- Ibauabgabe; 6. Eingabe der Erwerbslosen: 7. neue Strombedin- Igungen des Ueberlandsttomverbanbes: 8. Zählermieken bekr.: Dü Bezahlung des Stromgeldes betr. — Hierauf nichtöffentliche löitzung. — Anstelle des üblichen Abturnens wird der Turnverein Dippoldiswalde (D. T.) am nächsten Sonntag volkstümliche Wett kämpfe und Spiele veranstalten. Am Vormittag von 8 Uhr ab werden die Knaben und Mädchen, nachmittags von */-2 Uhr ab die Turner und Turnerinnen Kraft und Gewandtheit messen und turnerisches Können zeigen. Abends ist Ball und Siegerverkün- -igung in der Aeichskrone. — Von einem Geologen erhalten wir folgende Zuschrift: «Wer Interesse an seiner Heimat hat, sehe sich einmal das Gestein an, das man an der Landstraße in der Nähe von Pinders Gut zum Äufbessern angefahren hat. Es ist Dorphyr aus dem Stein- druch an der Buschmllhle bei Schmiedeberg, ein hartes, wider standsfähiges Gestein, das sich vorzüglich als Strahenmaterial eignet. Man vergleiche damit den Porphyr unserer Eichleite: dort möchte man endlich aufhören, Steine zu brechen, sonst geht das bischen Schönheit unserer dürftigen Anlagen noch ganz verloren.' — Ger neue Winterfahrplan wird von der Reichsbahn vor bereitet. Da der Fahrplan vom 1. Juni im allgemeinen als Iahres- lahrplan gilt, bringt der Winkerfahrplan keine wesentliche Aen- »erung. Seine Einführung ist zum 1. Oktober vorgesehen. In Wegfall kommen in der Hauotsache die Züge, die von Anfang an nur für den Sommer vorgesehen waren. Aufgeführt werden, wie bisher, sämtliche Züge, auch die, dle zurzeit zwecks Streckung der Kohlenvorräle ausfallen. Es sind auch bereits weitere Züge be stimmt, die deshalb vom 1. Oktober ab Wegfällen sollen. — Die B«mühungen der Regierung, die Kartoffelversorgung der sächsischen Bevölkerung zu einem Teile unter Inanspruchnahme von Mitteln des Reiches zu finanzieren, sind leider ohne Erfolg aeblieben. Das Wirtschastsministerium ist daher mit den beteiligten sächsischen Kreisen in Fühlung getreten. Die Verhandlungen sind noch im Gange- — Die Schlüsselzahl im Buchhandel wurde ab Mittwoch den 5. September auf 2 Millionen festgesetzt. Es ist allerdings die Schwierigkeit, mit der das Buchgewerbe zu Kämpfen hat, nicht zu verkennen, und namentlich die Im Verhältnis zu anderen Löhnen und Gehältern Ins außerordentliche gestiegenen Buchdruckerlöhne wirken verteuernd mit. Doch scheint die Festsetzung der Schlüssel zahl auf 2 Millionen katastrophal. Allerdings dürften die Kreise, die sonst dos Gros der Käufer darstellten, wohl wenig Znkeresse sür diese neue Erhöhung haben, da der Kauf eines Buches ihnen schon seit langem unmöglich geworden ist. — Molkereibefltzer Theilen-Pretzschendorf läßt der Presse zu der kürzlich in Dresden stattgefundenen Verhandlung wegen Milch- sälschung, in der er nach Mitteilung des Gerichtsberichterstatters gesagt hat, daß erfahrungsgemäß die Milch Montags geringeren seltgehalt aufweise, weil die Landwirt« Sahne für den Sonntags- "such abschöpften, folgend« Berichtigung zugehen: Ich habe nicht erklärt, .es sei eine ganz allgemeine Erscheinung, die jeder große «nd kleine Molkereibetrieb gern bestätige, daß beispielsweise die an Sonntagabenden oder Montagmorgen gelieferte Milch vielfach weniger Fettgehalt aufweise wie an den übrigen Tagen. An vonntagen erhalte der Landwirt ost Besuch, da werd« die Milch abgeschöpft oder entrahmt und zum Kaffee dann Sahne getrunken? zunächst wird an Sonntagabenden überhaupt keine Milch geliefert, sch habe ausgeführt, die von einzelnen Lieferanten, beileibe nicht »on allen, gelieferte Milch weise bisweilen weniger Fettgehalt auf. -Vas Könne man sich aus verschiedene Meise erklären. Ich er wähnte hierbei einen Artikel, welchen ick in unserer Fachzeitung «lesen halte, wo es vorgekommen war, daß ein Landwirt seinem vonntagsbesuch abgeschöpste Sahne vorgesetzt halte. Es ist mir °d«r nicht eingefallen, wie «s ln der Zeitungsnotiz aussiebt, einem «rotzen Teil meiner Lieferanten vorzuwerfen, sie lieferten eine der- «rtig verschlechterte Milch. üeber 2000 Betriebsstillegungen in Sachsen. Wie di« vochsisch-Böhmlsch« Korrespondenz von amtlicher Seite erfährt, sind kn Laufe des Monats August mehr als zweitausend Anzeigen über «plante Betriebsstillegungen beim sächsischen Arbeit-Ministerium ^gegangen. — Danach kann sich jedermann ein Bild deS Üm- wnges machen, den die Arbeitslosigkeit im September annehmen