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Redakteur: Felix Iehne. — Druck und Verlag: Larl Iebne in Divvoldiswal-e Verantwortlicher Dienstag den 14. August 1923 Weitzeritz-Zeitung T-aeszeitum un» wzeiger für DWolSiswal»«, Schmiedeberg u.U. Netteste Zeitung -es Bezirks 89. Jahrgang Dieses Blatt enthiilt die amtliche« Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e Das Kabinetl Cuno ^urückgetreten. Slres ma»n mit der Nlnbildung des ttabinetlS beauftragt. Berlin. 12. August. Reichskanzler vr. Cano hat den, RelchSprSfidenlen im Laufe des Heuligen Nachmittags den Rücktritt des Kabinetts erklärt. Der Reichspräsident hat sich jede Entscheidung vorbehalten und mit Parteiführern die poli tische Lage besprochen. Der Reichspräsident beauftragte vr. Stresemann mit der Neubildung des Kabinetts, der diesen Antrag angenommen Hal. Er wird versuchen, aus der Grund lage der grotzen Koalition das neue Kabinett zu bilden. Dte T. U. erfährt zu der Regierungskrise folgende Einzel heiten: Reichskanzler Or. Cuno übergab im Laufe des Sonn tag-Nachmittags dem Reichspräsidenten ein Schreiben, das im Wortlaut noch veröffentlicht werden wird, in dem er äußerte, daß er sich davon überzeugt habe, daß der Gedanke, die Regie rung auf eine weitere Grundlage zu stellen, die Parteien er faßt habe, und daß er infolgedessen durch seinen Rücktritt den Weg zu einem Kabinett auf weiterer Grundlage freigeben wolle. Der Entschluß ist im wesentlichen auf die Entscheidung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion vom Sonnabend zurückzuführen. Die Tatsache, daß die sozialdemokratische Aeichstagsfraktion zum Ausdruck gebracht hat, daß das Kabi nett Cuno kaum in der Lage sein werde, die Bolksmassen hinter sich zu ziehen, muhte ohne weiteres den Gedanken her beiführen, daß bei den außerordentlichen Schwierigkeiten der Lage ein stärkeres Kabinett notwendig sei. Die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft hat das Kabinett Cuno nicht zum Rück tritt gedrängt. In unmittelbarer Folge des Demissionsbeschlusses wurden die Verhandlungen mit den Parteien eingeleitet, die in kurzer Zett die grundsätzliche Stellung aller der bürgerlichen Arbeits gemeinschaft angehörenden Parteien und der Sozialdemo kraten zur Bildung der großen Koalition ergaben. Der Reichs präsident empfing dann nacheinander die Führer der Parteien und faßte den Entschluß, vr. Stresemann mit der Bildung des neuen Kabinetts zu beauftragen. Abends V, 10 Uhr ist an vr. Stresemann der Auftrag zur Neubildung des Kabinetts ergangen. Die Verhandlungen haben bisher einen günstigen Verlauf genommen, sodaß damit gerechnet wird, daß sich das neue Kabinett am Montag abend dem Reichstag vorstellen wird. Es wird zu diesem Zeitpunkt auch schon dann aktions- fähig sein, wenn auch noch nicht alle Ministerposten besetzt sein werden. Die sofortige Aktionsfähigkeit erscheint im Hin blick auf die äußerst verschärfte Lage als außerordentlich not wendig, zumal heute die Antwort der englischen Regierung an Frankreich erfolgt Knd im Hinblick auf die kommunistische Agitation eine starke Regierung notwendig ist. n - SattzsttcheS r Brroaspreis: '/» Monat August 28 500 M. , ! ^Jütragen. Einzelne Nummern 2500 M-, i ) Dresden 12 548. Zn Anbetracht des gegenwärtigen sittlichen Tiefstandes gedenke jeder der ernsten Morte: Gerechtigkeit erhöhet ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben. Der Staat habe auch eine Seele, und diese'bedürfe ebenfalls der Seelsorge. Berühmte Republi kaner, wie Lincoln und Franklin, seien ebenso überzeugte Christen gewesen. Aus -er gegenwärtigen Not werde uns Gott, der Lasten auflegt, aber sie auch tragen hilft, auch wieder heraushelfen, nur müßte das deutsche Volk einig sein, Stämme, Klassen und Ver bände müßten sich verbinden und nicht kennen. Von unseren Brüdern an Ruhr und Rhein könnten wir Energie und Willens stärke lernen. Die Worte und der Wille müßten aber auch in die Tat umgewandelt werden, die da entspringt aus der Gesinnung und dem Geiste des Evangeliums. Mit den Worten: .Größer als der Helfer ist die Rot ja nicht' schloß der Prediger leine bedeutsamen, der bestehenden Rechtslage voll Rechnung tragenden Ausführungen, und gleichfalls als zustimmende Ergänzung erklang von einem Doppelquartett des Kirchenchores das Lied: .Harre meine Seele', wunderschön gesungen, wie auch vor der Predigt die Motekte: .Der Herr ist mein Fels, mein Licht, mein Stab.' — Mittags 12 Uhr hatte sich der Zuhörerraum des Sitzungssaales im Rathause mit Männern und Frauen wohl aus allen politischen Parteien gefüllt. Stadkat Gietzolt eröffnete die Feier, begrüßte dte Anwesenden und bot Gewerbeoberstudienrat Direktor Meller um Beginn seiner freundlichst zugesagten Festrede. Der Zweck der Feier, so begann Redner, sei, sich zu der vom deutschen Volke sich selbst gegebenen Verfassung zu bekennen. Dieses Bekennen sei auch der Inhalt des Deutschland-LiedeS, dessen erster Strophe oft der Vorwurf des Stolzes gemacht werde. Aber nicht nach außen richte sich der Aus ruf, sondern an die einzelnen Deutschen, an die Parteien und an die Zersplitterer. Der Satz: .Wenn es stets zum Schutz und Truhe brüderlich zusammnehält' gemahne, alles für den Wiederaufbau zu tun, die Vaterlandsliebe des anderen ebenso zu schätzen wie die eigene, und gemeinsam zum Ziele zu streben. Reue Gesetze, wie z. B. die Ordnung der Schulfrage, forderten brüderliches Zu- sammengehen. Die Zeil«: .Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt' gebe Anlaß zu trüber Stimmung. Die Worte: .Einigkeit und Recht und Freiheit' seien noch uner füllte Wünsche. Der Rechtsbegriff sei zurückgegangen, der Zugend fehle die Selbstzucht, Gewissenlosigkeit bereichere sich. Anerkennen müsse man, daß die Reichsverfassung Freiheit in vielen Fällen gebracht habe, nach der schon lange freiheitlich gesinnte Männer gerungen haben. Unsere Aufgabe sei es, uns bewußt unter diese Verfassung zu stellen. Dies sei das Gelöbnis unserer heutigen Feier. Wie sich die Aansastädte, die Schweiz und Nordamerika als Repu bliken günstig entwickelt haben, so könnte auch Deutschland, wenn seine Verfassung mit deutschem.Geiste erfüllt und die Jugend in diesem idealen Gedanken erzogen werde, hoffen, daß Wahrheit werde: .Blüh' im Glanze dieses Glückes'. Die Deutschen, das deutsche Volk der Dichter und Denker, fkebe aber weiter zu einer Meltverbrüderung. Dies sei ein Ideal, das nur allmählich verwirk — Mit vergangenem Sonnabend endeten die großen Sommer fellen an der hiesigen Bürgerschule. Heute Montag wurde der Unterricht wieder ausgenommen. KB — Nächste Tuberkulosesprechstunde Mittwoch den 1S. August vormittags S—11 Uhr im Diakbnat. — Die Schlüsselzahl des Buchhandels ist vom Buchhändler- Börsenverein mit Wirkung vom 11. August an auf 300000 M. festgesetzt worden. — Die Erwerbslosenunterstützung wird wertbeständig gemacht. Eine Regierungsvorlage in diesem Sinne hat den Reichsrat be schäftigt und geht dem Reichstage zu. Das Gesetz wird in diesen Tagen beschlossen werden. Als Grundlage dient die Indexziffer für die Woche vom 8. bis 14. August. Es soll wöchentliche Fest setzung erfolgen. Nach dem jetzigen Stande wird danach ein männlicher Erwerbsloser mit eigenem Haushalte bei einer Index ziffer von 149,531 eine Tagesunterstützung »on 225VÜ0 M. be- kommrn, dte anderen Kategorien entsprechend mehr. — Dte Milchhöchstprets« für den Erzeuger betragen vom 12. 8. an ab Stall für Vollmilch in Zone I 17V0V, in Zone II 17200 M., für Magermilch 8500 und 8800 M. Für Lieferung zur Molkerei, Sammelstelle, Milchhandlong oder Bahn darf bet etner Entfernung unter 5 Kilometern bis 300 M., über 5 Kilo metern bls 500 M. Zuschlag je Liter bezahlt werden. Für den Kleinverkauf durch dle Erzeuger unmittelbar an dte Verbraucher ab Gehöft haben die Kommunaloerbände und, wenn diese davon absehen, dle Gemeindebehörden im Einvernehmen mtt den zu ständigen Preisprüfungsstellen unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse Höchstpreise festzufehen, die folgende Beträge nicht überschreiten dürfen: Vollmilch 18900 bezw. 18700 M., Mager- und Buttermilch 9400 und 9500 M. Die Erzeugerhöchstpreise für Lieferung an Wiederverkäufer betragen für Kuhhalter ab Gehöft für das Pfund Butter bei Herstellung aus Milch der Zone I 187000 M., der Zone II 189000 M., für Speisequark mit höchstens 75 v. H. Wassergehalt 28000 und 28 700 M., für ge werbliche Molkereien ao Molkerei für Butter 210000 und 213000 Mark, für Speiseauark 33000 und 34000 M. GlwshLtt«. Aus dem hiesigen Pfarrbusche wurde bon dem am 8. August versteigerten Holze einem bedürftigen hiesigen Ein wohner der für 750000 M. erstandene halbe Meter Holz ge stohlen. — Aus Ausführungen der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei geht hervor, daß der sächsische Wirtschaflsmintster heute Montag in Berlin mit dem Reichsfinanzminister Verhaudlungen über die Finanzierung weiterer Fetteinfuhr pflegen wird. Außerdem be reitet das sächsische Wirtschaftsministerium eine große Krebitaktion für die Beschaffung von Aerbstkartoffeln vor. Es wird versucht werden, einen Teil dieses Kreditkapitals beim Reiche flüssig zu machen. Weiter soll versucht werden, einen Teil des Kreditkapltals aus den Kreisen der sächsischen Industrie, der Banken und der sächsischen Landwirtschaft aufzubringen. Der Kredit kann kurz fristig sein. Zu diesem Zwecke findet diesen Dienstag bereits eine Konferenz mit den Vertretungen der genannten Korporationen statt. — Die in der Presse bereits kurz erwähnten Anträge der Wirtschaflsmintster von Sachsen, Thüringen, Braunschweig und Anhalt verlangen: 1. Umgehende Einberufung einer Ernährungs- mtnisterkonferenz nach Berlin, um vom ReichsernährmmSmtnister zu hören, welche Maßnahmen er zur Sicherung der Ernährung der Bevölkerung im neuen Wirtschaftsjahr getroffen hat bzw. zu treffen gedenkt. 2. Der Neichsernährungsminister wolle unver züglich dem Reichskabinett angesichts der verzweifelten Notlage immer größerer Kreise unseres Volkes die folgenden Maßnahmen zur Durchführung empfehlen: a) Zum Zwecke der Aufrechterhal tung der öffentlichen Ärotwirtschaft die Festsetzungeiner Getreide umlage in derselben Höbe wie im verflossenen Wirtschaftsjahre unter Freilassung aller landwirtschaftlichen Kleinbetriebe mit weniger als 10 Hektar Nutzfläche, wobei der Umlagepreis wesentlich unter dem freien Marktpreise liegen muß. ^Festsetzung einer Kar toffelumlage in Höhe von mindestens 4 Millionen Tonnen unter gleichen Bedingungen wie unter a. Die Bezahlung muß vom Er zeuger einen Monat befristet werden unter Bürgschaftsleistung öffentlicher Körperschaften, c) Sicherstellung der für Säuglinge, stillende Mütter, kranke und alte Leute erforderlichen Milch mengen zu erträglichen Preisen, nötigenfalls unter Einführung eines ReichShöchstprelses für Milch und Butter, ä) Beibehaltung der öffentlichen Bewirtschaftung deS Mundzuckers, jedoch unter Festsetzung erträglicher Preise, e) Um aus dem völligen Zusam- menbruch der Fettversorgung so rasch wie möglich herauszukom men, muh die Einführung großer Fettmengen aus dem Auslande ermöglicht werden durch eine großzügige Kreditaklton. Diese muß getragen werden von den Großbanken und der Schwerindustrie durch sofortige Hergabe umfänglicher zinsloser Darlehen an das Reich auf ein Fahr. — Tel.-Union meldet aus Bautzen: Am Donnerstag hat im Bezirke Bautzen dle Arbeiterschaft die Arbeitsstätten verlassen und sich den Kontrollausschüssen angeschlossen, die in der Stadt und in den Orten Kirschau, Schirgiswalde, Köblih, Taubenheim und Oppach bei Landwirten und In Lebensmittelgeschäften Durch suchungen nach Lebensmitteln vornahmen. Zumeist hat diefe Kontrolle unter Zuziehung der Gemeindevorstände oder der Polizei stattgefunden und ist ln geregelten Formen verlaufen. Plün derungen und Gewalttaten sind nicht bekannt geworden. In Bautzen wurde das Hamburger Kaffeelager durchsucht. Besonderen Anstoß hatte es erregt, daß dort am Vormittag dte Margarine 9000 M. am Nachmittag mit einer Million Mark verkauft wurde. Der Konlrollausschuß setzte nach Prüfung der Rechnungen durch, daß dte Margarine zu 300000 M. verkauft wurde. Ein Auto transport mtt Lebensmitteln, den der Inhaber des Hamburger Kaffeelagers zurückgehen ließ, wurde zur Umkehr gebracht und tm Laaer des Konsumvereins abgelaben. Mehrfach wurden durch reisende Händler angehalten, auf den Nachweis, daß sie nicht in Bautzen eingekaufk halten, aber durchgelassen. Zwickau Au» Furcht vor Gewalttaten blieben Mittwoch und Donnentag zahlreiche Geschält« geschlossen. In vielen Fällen b«. aaden sich ganze Truvps In dte Berkaufrlädrn, forderten Wurst, Backwaren nsw„ olr Ihnen In der Regel au» Furcht vor Gewalt tätigkeiten gewährt wurden licht werden könne von Volk zu Volk, von Staat zu Staat. Wie Deutschland ein Bundesstaat lei, bei dem die einzelnen Stämme ihre Eigenart pflegen können, so würde auch die Meltverbrüderung nur kommen, wenn jedes einzelne Volk in sich stark sei. Für uns heißt es zunächst: Erst kommt Deutschland, dann noch einmal »nd noch einmal, un- dann kommen wir als Einzelpersonen. Dann wird auch die Zeit kommen, wo wir uns wieder messen können mit -en anderen Völkern, die uns jetzt verachten. Das waren Worte echt deutschen Denkens und Empfindens und die Versammlung gab ihre Zustimmung zu der Rede begeistert kund im Gesang des ersten und dritten Verses des Vaterlandsliedes. — Bei der am Sonnabend stattgefundenen Zagdoerpachtung in der Abteilung 8 des städtischen Jagdbezirkes wurde die Zagd auf die nächsten drei Zahre Kaufmann Johannes Richter hier auf ein Gebot von 85 Hasen mit rund der abgegebenen Stimmen zugesprochen. Ein zweites Gebot lautete auf die gleiche Zahl, ein drittes auf 160 Hasen. Dippoldiswalde. In der Deutschen Müllerschule fand Sonn abend morgens >-8 Uhr eine Verfassungsfeier statt, in der eben falls Gewerbe-Oberstudienrat Direktor Meller die Ansprache hielt. — Am Vormittag» des 11. August veranstaltete der Verein „Glück zu!" ein Wettschwimmen von der Sperrmauer der Tal sperre Maller bis zur Vorsperre, also in der Längsrichtung durch das ganze Sperrbecken, das sind 3000 Meter. Gegen 10 Uhr starteten nacheinander In Abständen von je 60 Sekunden «ine Dame und 11 Kommilitonen. Die Ergebnisse find geradezu glänzende. Wurde doch der für 1921 für diese Strecke aufgestellte Rekord von 70 Minuten in diesem Zahre mit 58 Minuten 59 Sekunden weit überholt. Bermerkerkenswert ist, daß sowohl der erste, als auch der dritte Sieger erst 18 Zahre alt find, und besonders er freulich war, daß alle 12 Schwimmer das gesetzte Ziel erreicht haben. Den drei Siegern Franz Bürger <58 Minuten 59 Sekunden), Johann Detlessen <64 Minuten) und Rudolf Trambow <64 Min. 30 Sekunden) wurde je ein mit den Farben des Vereins durch stochener Eichenkranz überreicht. Diese hervorragenden Leistungen berechtigen zu der Hoffnung auf weitere gute Erfolge des gefunden Sportes, der gerade in der Gegenwart nötiger ist denn je und der, unabhängig von den sich täglich verschlochternden wirtschafi- licheu Verhältnissen, den Kommilitonen in den Musestundcn noch «in Betätigungsfeld bietet, um Geist und Körper zu stählen für kommende Zelten. — Obwohl das Begräbnisgeld der Ersten Begräbnis gesellschaft erst vor kurzem eine Erhöhung erfuhr, hat sich der Vorstand, um mit der Zelt einigermaßen Schritt zu halten, gestern abermals mit der Angelegenheit beschäftigt und das mit der Be zahlung des Eintrittsgeldes fällige Begräbnisgeld auf 4 200000 Mark, dementsprechend den Beitrag auf 20000 Mark erhöht. Gegenüber einer Lebensversicherung hat ein« solche Versicherung den Vorteil, daß sie sich dem Geldwerte angleicht und daß auch die Ehefrau versichert Ist. — Während Landwirt Zohne sich mit seinen Angehörigen am Sonnabend nachmittag auf dem Felde befand, wurde in sein Anwesen eingetnochen. Der Dieb brach die Türen auf, erbrach Dippoldiswalde. Der Verfassungstag am Sonnabend den 11. August wurde hier durch zwei Veranstaltungen, eine kirch liche und eine weltliche, festlich begangen, um 9 Uhr riefen die Glocken zum Festgottesdiensie, undLrem Rufe folgten 70 Männer und Frauen — eine beschämend kleine Zahl. War schon die Schrtstverlesung aus dem 125. und 127. Psalm durch Pfarrer Mosen auf den Tag gestimmt, so gab Superintendent Michael in -er Festpredtgt darüber Ausdruck, daß durch die Anregung der Reichsreglerung, dem Verfaffungstage durch Gottesdienste beson dere Weihe zu verleihen, wieder die moralische Verbindung zwischen Staat und Kirche zu gegenseitiger Förderung ongeknüpft worden ist. Wie der Prophet Daniel in seiner Traumdeutung <Kap. 2, 20—22) den Nebukad-Nezar darauf aufmerksam machte, miß die Wandlungen der irdischen Reich« unter der verborgenen Mruna Gottes vor sich gehen, so formte auch Superintendent Michael sein Thema in den Mahnruf: .Deutsches Volk, wende -ich hin zu deinem Gott! Er ist oberster Herr und Regent und 2?. Erinnerungen froher Art, aber auch solch« _ - auf, NalsEbriK^U des Redners ! dann auch die Schrank- und Schrelbtischschlösser' und stöhlH der Obriokel» nnk «In das Gesetz. Jedermann sei untertan . auf das «rs anscheinend besonders abgesehen hatte, Wertsachen, 11 LN91g"«LL«n^^^ ! Uhr, Kleidungsstück« und wie es heißt, auch Lebensmittel. Ganz keit. Nur sei ?ähe Sckud ^^blich- Ä5"^r ist der Dieb, mit den Verhältnissen betraut und hat die I« "Lye, Schutz und Freiheit für alle zu erstreben. Abwesenheit aller Hausbewohner gekannt. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petlt- zeile 12 000 M., außerhalb der Amtshaupt- mannschaft 15000 M., tm amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 30 000 M. — Ein gesandt und Reklamen Zeile 35000 M. ———— c— «»ww. Nr. 187 Das Vorauszahlungssystem bei der Umsatzsteuer ist geändert worden. Die Voranmeldungen sind monatlich abzugeben, die Vor auszahlungen monatlich zu leisten und zwar für Juli 1923 bis zum 15. Aug. 1923, für den Monat Aug. 1923 bis zum 10. September 1923 und für die kommenden Monate jedes mal bis zum 10. des nächsten Monats. Dies gilt für die allgemeine und erhöhte Umsatzsteuer, für die Lurussteuer und für die Holzabgabe für die Presse. Die Holzabgabe ist von allen Forstnutznietzern mit mindestens IOK- Forstbesitz zu entrichten. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, am l i. August 1923.