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cknzeigenpreiS: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 1000 M., außerhalb der Amtshauptmann- schaft 1500 M-, im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 3000 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 3200 M. )ren di« ola, dert oten ößc, )UN-- auck hier -cllt, die daß hnik iber- irde die ter- q t e kto- chen die mo- Ju den Be> eute nach ver> a l« :ei. chen >ley. )ezu r sie ) s. «he» Di« cü^ «ach »enr vor >rgt lach den bi, tun ' Aelteste Leitung -es Bezirks Dienstag den 3. Juli 1923 s Postscheckkonto Dresden 12 548. Verantwortlicher Redakteur: giettr Jehne. — Druck und Verlag: Earl Iebne in Divvoldiswalde 89. Jahrgang Bezugspreis: Monat Juli 13 00Ü M. ohne Zu- tragrn. Einzelne Nummern 600 M., Sonntags 700 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde - Nr. S. — GeMelndeverbandS-Girokonto Nr. 3. Dieses Blatt enihStt -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauplmannschafl, -es Amtsgerichts «U- -es Sta-lrals zu Dippol-tsmal-e Kinderfreund JesuF Christus geführt wird. Die Kinder aus Breitenau und Börnersdorf brachten als Missionsopfer 3000 M. dar. 3m Festgottesdienst hielt Pfarrer Pollack auS Iohnsbach die Festpredtgr über Lukas 15, 3—8.' Durch seine tief durchdachten Morte, durch den reichen Inhalt seiner Predigt weckte er in den Herzen der Zuhörer die Liebe zur Mission. Nachdem der Dor- sitzende des Kreises die Festversämmiung begrüßt hatte, hielt Pfarrer Missionar Michel einen Misstonsvortrag über sein Wirken unter den Negern am Pareberge. Er sprach von der Gründung der Statton Müder, deren Vorsteher er gewesen ist, von dem tiefen Aberglauben der Heiden, von ihrer Geistersurcht und von dem reichen Segen der Mission. Der Festgottesdienst und die Nach versammlung war von stimmungsvoll vörgetragenen ElnzelgesSngen von Missionsfreundinuen elngerahmk. Das MisflonSfest hatte einen Ertrag von 55624 M. - Dresden. Das Kultusministerium erlaßt folgende Verordnung: ES ist in letzter Zeil mehrfach vorgekommen, daß Eltern ihre Kinder auf gemeinsame Verabredung von der Schule ferngehalken haben, um durch dieses ungesetzliche Mittel die Abänderung einer mißliebigen Anordnung der Schulbehörde zu erreichen. DaS Kultusministerium ordnet deshalb an, daß daS Verfahren zur Be strafung unentschuldigter oder ungerechtfertigter Schulversaumnisst wie folgt abgeändert wird: 1. Die vorgekommenen Schulversäum- nisse sind, sobald das Bezirksschulamt dieses anordnet, nicht am Schlüsse des Monats, sondern spätestens binnen drei Tagen vom Lehrer dem Schulausschuß anzuzeigen. 2. Das Bezirksschülamt kann bestimmen, daß -der Lehrer hie VersüumniStage unmittelbar der Ortsbehörde zum Erlaß« von Strafverfügungen zuzustellen hat. 3. Das Bezirksschülamt kann an Stelle der Ortsbehörde selbst Strafverfügungen auf Grund von 8 5 Absatz» 4 des VolkSschut- gesehes erlaßen. ' — DaS große Vogelschießen her Dresdner privilegierten Bogenschützengesellschaft beginnt Sonnabend den 7. Juli mit dem Aufziehen des Vogels. Am Freitag Über 8 Tage findet das Feuer werk statt. Dresden. Die Frage der Totenbestattung hat sich immer mehr zu einem öffentlichen Notstände für die Gemeinden entwickelt. Um diese? Not zu steuern, ist dem Landtage der Entwurf eines Toten bestattungsgesetzes'zugegangen. Mit dieser Vorlage wird ein langst gehegter Munsch der Gemeinden der Erfüllung nüher gebracht. Die Kostendeckungsfrage für die unentgeltliche Totenbestattung ist in dem dem Landtage bereits vorliegenden Gesetzentwürfe auf Aenherung des Gewerbesteuergesetzes behandelt. Der vorliegende Entwurf des Totenbestattunasgesetzes beschränkt sich deshalb darauf, den Gemeinden die Verpflichtung aufzueriegen, dafür zu sorgen,' daß jeder würdig bestattet werden kann, den Umfang dieser Ver pflichtung und die sich hieraus ergebenden Rechte der Gemeinden sowie die Leistungen der Gemeinden bet der unentgeltlichen Toten- vestattung zu regeln. Weiter trägt der Entwurf denjenigen be rechtigten Wünschen der Bevölkerung Rechpung, die eine Ver einfachung und Verbilligung des Bestattungswesens anstreben» sowie alle verletzenden Ausnahmen bei der Totenbestattung ver mieden wißen wollen. Die Gemeinden sinh deshalb berechtigt, die Einführung eines einheitlichen Beerdigungssystems vorzusehen und hierbei neben der Verbilligung der Vereinfachung deS Be stattungswesens die Wege zu ebnen. Da die Gefühle der Liebe und Pietät gegen die Verstorbenen vielfach durch die Form des Begräbnisses einen Ausdruck finden sollen, ohne daß dabei ein be sonderer Prunk entfaltet zu werden braucht, ist den Gemeinden gleichzeitig die Befugnis eingeräumt worden, diesen besonderen Wünschen Rechnung zu tragen, wie überhaupt in der Vorlage jeder Eingriff in das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden ver mieden wird. Damit die Gemeinden die ihnen übertragenen Aufgaben dem sozialen Geiste der Gesetzesvorlage entsprechend erfüllen können, wird ihnen ferner die Möglichkeit gegeben, die be stehenden Bestattungsunternehmungen in das Eigentum der Ge meinden zu überführen. Die Vorlage sieht deshalb auch die Kom- munaliflerungSmöglichkeit diesSr Betriebe im Rahmen der Reichs- oerfaffung vor. Schließlich erfüllt sie auch die wiederholt zum Ausdruck gebrachten und vom Landtag als berechtigt anerkannten Wünsche auf eine zeitgemäße Abänderung der Vorschrift in 8 8 des Feuerbestattungsgesetzes ist der Fassung vom 30. November 1920. Die Gemeinden werden durch diese neue Gesetzesvorlage in die Lage versetzt, di« Frage der Totenbestattung in einer Meise zu lösen, die dem Empfinden weiter Volkskreise Rechnung trägt. — 3m Gemeindeverband Dresden und Umgebung kostet daS 1900-Gramm-Brot 2820 M. — Der Stadt Dresden wurde eine Feuerschutzsteuer (zwc Aufbringung der Kosten für daS Feuerlöschwesen) genehmigt, die auf die Grundstücke nach den Brandkafseneinhetten gelegt wird. Klotzsche. Die gesetzliche Miete beträgt hier 300 Grundmieten. Eossetzaude. Beim Elektrizitätswerk „Elbtal" kostet im Juli Licht- und Kraftstrom 4000, Kochstrom 1400 M. Rodeb«U-vdrrlößnitz. An gesetzlicher Miete sind hier für das 3. Quartal zu zahlen in Grundstücken mit Wasser 90, in solchen ohne Waßer 60 JahreSgrundmieten. Radebeul. Hier baut man ein Haus mit 6 Kleinwohnungen. Die Kosten sind auf-300 Millionen gestiegen. Laus«. 380 Grundmieten beträgt hier die gesetzliche Miete für daS laufende Vierteljahr. 130 Grundmieten wurden für große 3nstandhaltung ausgeworfen (sehr vernünftig!) Ist die Treppenbeleuchtung in die Miete eingeschloßen, so beträgt die gesetzliche Miete 410 Grundmieten. Lripzlg. Zwei 15iährtge Schülerinnen der Frauenberufsschule aus Leipzig-Thonberg sind ihrön Ellern durchgedrannt. Die Mädchen haben ihre Eonntagskleidung angezogen, sind zu Schulbeginn von zu Hause fortgegangen und seitdem verschwunden. — Der Vorstand des BVrsenvereinS der deutschen Buchhändler hat die Schlüsselzahl mit Wirkung vom 30. Juni ab äuf 9000 her- yufgeseht. Mittweida. Einer hiesigen Färberei wurden in der letzten Zeit Waren im Werte von 52 Millionen M. gestohlen. Dein Polizeikommissar a. D. Wehrstedt, der mit der Ermittlung beauf tragt wurde, ist ks gelungen, die Diebe in der Person eines An gestellten der bestohlenen Firma und einem in Chemnitz wohnenden jungen Mann festzustellen und das Diebesgut restlos wieder herbei- zscführen. oerlNcheS mit, SikWscheS. Dippoldiswalde. Am Sonnabend vormittag 11 Uhr fand in der Turnhalle die feierlich« Entlassung des wegen gesetzlichen Alters in den Ruhestand tretenden Oberlehrers Eidner aus dem Stadt- sckuiverbande statt. Außer den seiner Führung anvertrauten Echul- «laßen und dem Lehrerkollegium nahmen an der Feier teil Be zirksschulrat Sturm, Uhrmachermeister Nietzplt als Elternvertreter im Schulausschuß, Freunde und frühere Schüler und Schülerinnen des zu Entlaßenden. Die Vertreter der städtischen Körperschaften waren durch dringende Amtsgeschäfte verhindert, an der schulischen Feier teilzunehmen, und werden dem verdienten Schulmanne den Dank der Stadt noch besonders zum Ausdruck bringen. Nach einem Doppelquartett: .Nur in des Herzens heilig ernster Stille richtete Bezirksschulrat Sturm herzliche Abschiebsworte an Ober^ lehrer Eidner. Sie alle seien Hierher gekommen, um dem Aus druck zu geben, nicht nur was ihnen die Pflicht gebiete, sondern wozu sie das Herz dränge. 45 3ähre lang habe Oberlehrer Eidner, zuerst als. Hilfslehrer in Kreischa und in Altenberg, seit 1881 als ständiger Lehrer hier mit vorbildlicher Treue und ernster Liebe zur" Jugend dieser und auch außerhalb der Schule dem Volke seine ganze Kraft gewidmet. Ein Rückblick auf seine vielen Schüler und Schülerinnen könne ihm Genugtuung geben. 3hm gebühr« der Dank der Schulbehörde. Mit oem^Wunsche, daß ihm in seinem Ruhestand« nur Friede und Freude bescheret sei, schloß Bezirks schulrat Sturm seine von innigem Gefühl eingegebenen Dankes- worte. Darauf betrat Schulleiter Gast das Rednerpult und ver glich an der Hand des Goetheschen Gedichts .Der Säer' den aus dem Schulverband Scheidenden mit einem Säemann, dem die Eltern ihr^ Kigder gern anvertrauten, der sich seiner Aufgabe als Lehrer voll und ganz gewachsen zeigte, und auch als Kollege, als Staatsbürger und als Mensch sich treu und vorbildlich erwiesen habe. Lehrerschaft und Eltern bedauerten lebhaft seinen Abgang. An die Schüler und Schülerinnen richtete Redner die Mahnung, das von Oberlehrer Eidner Gelernte nun in die Tat umzusehen. Mit dem Wunsche, daß dem Scheidenden im Ruhestande Wohl- «rgehen, Gesundheit und Friede vergönnt sein und daß er nun mehr in der Beschäftigung als Säemann im Mustergarten Be friedigung finden möge, nahm er namens der Schule vom Ober lehrer Eidner Abschied. Ein,Geschenk des Lehrerkollegiums war schon am Vorabend dem geliebten Kollegen überreicht worden. Sichtlich bewegt dankte Oberlehrer Eidner für die Worte der Anerkennung und der Liebe. Er komme sich vor wie ein festge wurzelter Eichbaum, den nur höhere Gewalt zum Fall gebracht. Gern und stets'sei er bereit, aushilfsweise in der Schule tätig zu sein. An die Kinder richtete er die Mahnung, Eltern und Lehrern Freude zu bereiten. Als Abschiedsgruß überreichte ihm daS Schul mädchen Anni Wunderlich einen schönen Blumenstrauß. Mit dem Quartettgesang: .Nun zu guterleht' schlöß die kurze, aber "würdige Adschiedsfeier. Herrn Oberlehrer Eidner, der auch der Allgemeinheit gedient hat uni^ teilweise ihr sein« Kräfte noch widmet als vielseitig tätiges Mitglied des Turnvereins, durch sach gemäße Arbeiten im Mustergarten des Obstbauvereins, als lang jähriger Branddirektor deS Feuerlöschwesens, als Stadtverordneter und jetzt noch als Kirchenvertreter, wünschen auch wir einen ge segneten Ruhestand. — Zu einem Damenkommer« hatte der Verein „Glück zu!" am konnabcnd s ine Vercinstmmen, Freunde und Gönner nach der Relchekone geraden, um mit ihnen einige sröhliche Stunden zu ver bringen Piäside Conrad begrüßte alle aus« herzlichste Lei ver- schtedenen Vorträgen non Kommilitonen, einer Ansprache von Ge< voerbroberstudienrat Ingenbur Melier im Anschluß an dar Lieb „O alte Burgen Herrlichkeitin der er bat, sich die Hand zu reichen und fest uno treu zu Volk urd Vaterland zu.stehen, bei Liedertlatrg und mancherlei Sche z verging rasch ter Abend, der in stMem lehren T ile noch mir einem Tänzchen aueyesüilt wurde, »l — Im «tadtver ordne« ns yungsbericht der letzten Nummer ist die Gremmophonstcuer fälsch icherweise mit bütir, M. angegeben. St« beträgt n -r SOn M. - — Der Militärverein Dippoldiswalde hatte für den gestrigen Sonntag einen Ausflug nach der Aeidemühle geplant. Das Un- günstige Wetter ließ-es nicht dazu kommen, ddfür versammelten sich am Abend eine stattliche Zahl von Mitgliedern mit i^ren An- gehörigen bei Kamerad Schwind im Steinbruch. Auch -ie Kame raden vom Windischhaus hatten sich mit ihren Angehörigen einge funden. Sie alle, inshesondere letztere, hieß der stellvertretende Vor steher Kam. Etadtrat Schwind herzlich willkommen. Bei Tanz uyd heiteren Vorträgen verschiedener Kameraden verging rasch die Zeit. Die Monatsversammlung nahm nür hurze Zeit in Anspruch. Sie wurde ousaefüllt von einem Bericht von der Fraüensteiner Bezirksoersammluka und Bekanntgabe verschiedener weiterer An gelegenheiten. Eine Sammlung für di« Lhristvescherungskaße ergab «inen ansehnlichen Bettag. Dippoldiswalde I.Jult. Wdr 50 Jahren betrug der RatSkeller- pacht 240 Taler ohne den Saal. — Ab 1.7.73 wurde der tzypo-, thekenzinsfuß del sämtlichen städtischen Kaßen von 5 auf 4'/-"/« herabgesetzt. M'— Der vergangene Sonntag war für den Obe^aufseher 3rmscher im „Wetttnstift" ein Freuden- und Ehrentag, an dem er sein 25- jährtaeS Amtsjubiläum feiern tonnte. Vormittags >/»11 Uhr brachte ihm der kirchliche Blaserchor «ln Ständchen, wobei "ihm Pfarrer Mosen die herzlichsten Glückwünsche aussprach. 3m darou folgen den Gottesdienste, an dem auch Amtshauptmann v. d. Plan h nebst Gaktly, Irmschers Söhne und Verwandte tetlnahmen, wies Pfarrer Mdsen die StiftSinsaßen auf die Bedeutung deS TagrS hin. Nach Beendigung des Gottesdienstes überbrachte der Amtshauptmqnn die Glückwünsche des Bezirksausschußes und stellte dem Jubilar als Anerkennung seiner Verdienste eines Umgruppierung seines Gehaltes in Aussicht. — 3n der am 30. Juni stattgefondenep VorstandSsitzunge der Zweiten Begräbnisgesellschaft wurde eine Erhshung»so- «ohl deS BegräbnISgeldeS, wie der Beiträge beschloßen. Dippoldiswalde. Ein Sattlergehilfe, der vor einiger Zett mit einem Büroanaestellten von hier unter Hinterlassung beträchtlicher Schulden verschwunden war, ist jetzt in Werden an -er Aller wegen Diebstahls festgenommen worden, lieber den Aufenthaltsort des zweiten .Pumpgenles' ist noch nichts bekannt. ' x— Drei Zigeunerfamilien, deren männliche Mitglieder sich mit Pferdehandel beschäftigen und auch recht wertvolle Tiere mit- führen, haben sich auf der Aue niedergelassen. Das Leben und Treiben des Völkchens lockte am Sonntag vom frühen Morgen an viel Neugierige nach dem Lagerplätze. — Nächste Tuberkulosesprechstünde Mittwoch den 4. Juli 9—12 im Diakonat. , . — Der Ankauf von Gold durch Reichsbank und Retchspost erfolgt bis auf weiteres zum Preise von 550000 M. für ein 20- Markstück und 275000 M. für ein 10-Markstück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise bezahlt. Aeichsslilber- münzeü werden mit dem 11000fachen Nennwerte befahlt. — Nachdem am Sonnt-g den 24. Juni die Wahl eines geist lichen Vertreters für die Eynohe innerhalb der einzelnen Kirchen- vorständeundKirchgemeindevertrekungen stattgefunden hatte, wurde am Sonnabend unter Leitung des zum Wahlkommissar ernannten Amtshauptmanns das Wahlergebnis festgestellk. Es entfielen auf Pfarrer Fügner in Hennersdorf 266 Stimmen, auf Pfarrer Ludwig in Reinhardtsgrimma 92 und auf Pfarrer Richter in Kreischa 35; 23 Stimmen waren ungültig. Pfarrer Fügner ist somit zum Syno dalvertreter der hiesigen Parochie gewählt. Weltlicher Vertreter ist Amtsgertchtsrat Kluge in Frauenstein. , ' — Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz hat an den Landtag eine Eingabe gerichtet, in der es heißt: Der Landesveretn hat bereits im Frühjahr d. 3. an die Stadt Dresden das Gesuch gerichtet, die Hundesteuer, die jetzt für alle Schichten der Be völkerung in gleicher Höhe, -das heißt also in einem starren Be trage, erhoben wird, zu staffeln und dadurch sozialen Gesichts punkten Rechnung zu tragen. Der Rat zu Dresden hat dieses Gesuch abgelehnt im Hinblick auf reichsgesetzliche Bestimmungen, die eine Staffelung dieser Steuer nicht zulasten. Die sächsische Regierung will eine Regierung der wirtschaftlich Schwachen sein. Wir dürfen daher erwarten, daß unsere Regierung auf Beschluß des Landtages hei der Reichsregierung dahin vorstellig wir-, das in Frage stehende Reichsgesetz Über die Erhöhung der Hundesteuer abzuändern, so daß diese Steuer nach sozialen Gesichtspunkten in gerechter Meise ge- stauelt werden kann; wie wir auch wünschen, baßem entsprechender Beschluß weiter ausgedehnt werde auf die Musikinstrumenten- steuer, Dei der die Erhebung eines starren, für alle Bevölkerungs- fchichten gleichen Betrages ebenfalls Härten .aufweist. , — Ende der Nonnengefahr in Sachsen. Vom 26. bis 28, 3uni fand in Leisnig die Jahresversammlung des Sächsischen Forst vereins mit Beratungen und Nevierbegängen statt. Großes Inter est« wurde den Mitteilungen; über den Stand der Nonnenschäden in Sachsen entgegengebracht. Mit großer Befriedigung konnte festgestellt werden, daß nach schwerem verlustreichen Kampfe für das sächsische Fraßgebiet die Kalamität ihr Ende erreicht hat, und daß der konsequenten Durchführung der Leimung ein nicht geringer Teil an diesem Erfolge zuzuschreioen ist. Große Kosten mußten ausgewendet werden; es wurden ipi Staakswald über 8000 Hektar, im Privatwald über 4000 Hektar geleimt. Im Forstbezirk Dresden kostete die Bekämpfung auf ein Hektar 40000 M. Sehr schwere Schäden trug besonders das über Sachsens Grenzen hinaus wohl bekannte Waldgebiet der Stadt Zittau, die Umgebung von Oyhin, Lausche und Hochwald, davon. Eingehende Würdigung fanden die Ausführungen Dr. Knoches über die Vorbedingungen des Ent stehens und Erlöschens von Insektenkalamitäten sowie über die Wipfelkrankheit und die Bedeutung der Polyeder, — Unbekannte Einbrecher entwendeten aus einer Vorrats kammer in Obercarsdorf unter anderem drei Schinken und sieben Speckseiten und in Äetchstädl in drei Bauerngütern in der Hauptsache Butter und Eier. k« Kipsdorf. Unser am 24. Jnni geweihtes Kriegerdenkmal hat selten der berichtenden Presse eine durchaus verschiedene Deutung erfahren. Da ist es denn interessant, Kenntnis zu erhalten von dem Berichte im „Dresdner Anzeiger", der offenbar aus der Feder des ausfahrenden Künstlers stammt: Hier wurde ein Denk stein für die im Kriege Gefallenen geweiht. Das Ehrenmal hat -er Dresdner Bildhauer Paul Polte geschaffen- die Arbeit wurde ihm erleicMrt durch den schönen Platz, der wie für einen solch würdigen Zweck vorausbestimmt erschien: eine halbrunde Nische in der wuchtigen Grundmauer, die durch Auffahrt und aufsteigende Treppen gegliedert, die kleine Maldkirche trägt. Aus dem leichten Halhhunkel der gewölbten Maueroertiefung strebt die Gestalt eines Mannes ^aus dem Stein heraus zu Licht und Helle: alles an ihr ist werdende Bewegung ^noch ist sie gehalten durch die irdische Schwere und Härte, aber Kopf und Hände, ja der ganze Ober körper sind schon fast'frei; es ist ein einziges Vorwärts und Auf wärts in der ganzen Figur; doch kein frohes, kein lachendes, von Sorgen befreites. Die Arme und Füße sprechen von Kampf und Mühe. Und der Kops, die Züge deS Antlitzes, geben die letzte Lösung: Herb und hart und voller Hoheit des Leiden? ringt sich bet deutsche Mensch heraus aus der Gebundenheit, in die das Leben ihm stellte: däs Leben, das reich uud voller Arbeit und Freude war, das Erfüllung versprach. Das Vaterland forderte mehr, Deutschland rief nach dem Leben seiner Söhne selbst. Und sie gaben es. Die Worte zu Füßen der Figur „Deutschland muh leben und wenn wir sterben müssen" sprechen noch einmal aus, waS das ganze Kunstwerk selber uns sagt. Glashütte. Für den 34. Elbgau-Sängerbundestag in Glashütte sind nahezu 700 auswärtige Sänger bis jetzt angemeldet. Am Sonnabend findet der Begrüßungskommers statt.) , 7^. Breiten«. Am 17. Juni Hal der Bärensteiner Kreis für Aeidenmisslon im hiesigen, mit Kränzen und Girlanden festlich ge schmückten Gotteshaus« sein IahreSfest gefeiert. Schon am Tage zuvor wurde das Fest durch Lhoralblasen deS Adolf Müllerscheir Posaunenchores würdig eingeleitel, und der Ortspsarrer hielt mit der Jugend eine Vorfeier av, welcher daS Jefuswort zugrunde lag: .ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollt« ich Veber, denn eS brannte schon.' Am Vormittage des Festtages leitete Pfarrer Missionar Michel «S Schwepnitz den KindergotteSdtensl. Er zeichnete M demselben di« afrikanisch« Jugend, die ^us der heidnischen Klnderschar gesammelt und zu dem lecheritzZe ilung Tageszeiiuug un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg U.A. Rr.1öl - DerPlan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphen linie von Hermsdorf (Erzgeb.) nach Seyde liegt beim Post- amte Bienenmühle vom 4. Juli 1923 ab 4 Wochen aus. DreSden-N. 6, den,28.6. 1923. Lelegropkenbauamt 3.