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Jur Kanzserreke in Münster Die großzügige Rede des Reichskanzlers Di-. Cuno st Münster war kaum verklungen, noch standen die Hörer untei dem Eindruck der Amtlichen Feststellung, wonach 50 000 Deut sch« vom Säugling bis zum achtzigjährigen Greise von Ham und Hof vertrieben, über die Ruhrbevölkerung bis jetz 450 Jahre an Freiheitsstrafen verhängt worden und mehr all 50 Deutsche mit und ohne »Urteil"' von der französischer Bestie ermordet worden sind, als in Dortmund Schüsse fiele» und sich zwei französische Adjutanten in ihrem Blute wälzten ein beklagenswerter Bruch des passiven Widerstandes. O> Deutsche sich zu diesen Ermordungen haben Hinreißer lassen, ist zurzeit nicht erwiesen; aber die Untat ist begreiflich Wer Wind sät, wird Sturm ernten, und niemand wunder! sich, wenn die mit dem Feuer spielend« Soldateska dem vo» ihr selber entfachten Brand zum Opfer fielen. Der Schluß den die Franzosen aus dem blutigen Borfall ziehen, nämlich daß nunmehr erst recht die Einstellung des passiven Hideo standes gefordert werden müsse, ist der französischen Psyche, di« den Mangel eines Rechtsbodens nicht eingestehen wist angemessen, und es war zu erwarten, daß die Erschießung der beiden Offiziersaspiranten in Paris sofort als Echo bei Kanzlerrede verwertet werden würde. Indessen täuschen sick die Franzosen, wenn sie von dieser Ausstreuung einen Liu druck auf die allgemeine Stimmung in den Ententeländern erwarten; denn gerade ein aktiver Widerstand würde die Auf- merksamkeit auf die entsetzlichen Zustände an der Ruhr hinlenken, und man braucht bloß an die scheußlich« Riedermetzlung eines achtjährigen Kindes durch einen fran- zösischen Soldaten zu erinnern, um die blutige Wiederver geltung verständlich zu finden. «Sanz lächerlich ist es jedoch, einen Zusammenhang zwischen der Kanzlerrede in Münster und dem Doppelmorl in Dortmund konstruieren zu wollen. Und nun der zweit« Borwurf: vr. Euno habe dem passiven Widerstande ein Lob. lied gesungen. Das ist es ja eben, dem passiven und nich! dem aktiven! Der Reichskanzler verdient selber das Lob, dar er der Ruhrbevölkerung für ihr heldenmütiges Ausharren, für ihre Opferbereitschaft, für ihr geduldiges Leiden gespendet hat. Damit werden die Franzosen keine Geschäfte machen, sondern, in einen unheilbaren Widerspruch verwickelt, sich vo, dem englischen Kabinett bloßstellen. Cunos Darlegungen werden anders wirken und liefern einen wohldurchdachteu Kommentar zum Memorandum. Anknüpfend an die histo- risch« Bedeutung der westfälischen Hauptstadt, erinnerte er an die Zerrissenheit Deutschlands, dessen Lage schon einmal den durch den Versailler Vertrag gezeitigten Zuständen geglichen habe, um einen neuen Aufstieg anzubahnen. Dann packte e, den Stier bei den Hörnern, indem er sich zur Lösung des Reparationsproblems, jedoch nur im Rahmen der deutschen Leistungsfähigkeit, bereiterklärte und darauf hinwies, daß di« Antwort auf alle Anerbietungen Deutschlands der Einmarsch der belgischen und französischen Truppen ins Ruhrgebiet ge wesen sei unter furchtbaren Leiden «stier Bevölkerungsschich. ten. Unerschütterlich hält der Kanzler an der Räumung der Ruhr fest, wobei er die durch die Besetzung bewirkt« Schwächung der finanziellen und wirtschaftlichen Kraft Deutschlands unterstrich und zugleich auf die im Auslant umlaufende Ueberschätzung unserer Leistungsfähigkeit hin- wies. Diese Tatsache soll eine unparteiliche international« Instanz feststellen ohne politische Gunst oder Mißgunst. Bei den Garantien sei bis an die Grenze der Möglichkeit gegangen worden. Hier ist anzumerken, das der Kanzler das Maß der dem Volke aufzuerlegenden Opfer nicht abhängig machen will „von dem guten Willen dieser oder jener"'. Die Lasten sollen nach den Grundsätzen der Gerech tigkeit vom Staate bestimmt werden. Auch wird Bedacht ge nommen werden auf die bisher von Deutschland aufgebrachten Leistungen, die 54 Milliarden Goldmark betragen, und dieser Punkt dürfte zweckmäßig von einem internationalen Sachver- ständigengremium zu überprüfen sein. Zum Schluffe appel lierte der Redner mit rhetorischem Schwung an die deutsche Volksseele. Seine Worte werden Widerhall in allen deutschen Herzen finden und auch im Ausland verstanden werden. t London am Scheidewege. Bruch mit Frankreich angedroht. D«r englische Ministerpräsident wird in allernächster Zeit im Unterhaus eine Erklärung über die Stellungnahme der englischen Negierung zum deut schen Memorandum abgeben. Wie die Daily Mail mit teilt, wird vorher noch ein Kabinettsrat vo« un gewöhnlicher Bedeutung stattfinden. Der diplomatische Berichterstatter des Observer erklärt, die wirkliche Schwierigkeit komme von feiten Frank reichs. Für die britische Negierung sei der französi sche Standpunkt vollkommen unannehmbar. Wenn darauf bestanden werde, so bleibe keine andere Wahl übrig, als ein vollständiger und endgültiger Bruch zwischen Frankreich und England. Das britische Kabinett müsse erwägen, ob es fortfahren könne, weiterhin Einkommensteuer in der augenblicklichen Höhe vom britischen Volk zu erheben und gleichzeitig müßig beiseite zu stehen, während Frankreich jede Hoffnung darauf vernichte, daß Deutschland Reparationen zahle. Wenn seine oder seines Nachfolgers Politik unverändert bleibe, so sei es sicher, daß die britische Politik in Europa eine voll kommene Neuorientierung suchen werde. Brutalste Maßnahmen in Dortmund. Fünf Deutsche niedergeschossen. — Stellver tretender Oberbürgermeister, Polizeipräsident und über hundert Personen verhaftet. — Be trächtliche Truppenverstärkung. I« der Nacht vom Sonntag zum Montag find in Dortmund in den Straßen fünf Zivilpersonen erschoss«« worben. Ei« Man« würbe burch mehrere Schüsse schwer verletzt. Die Truppen im Stadtkreis find beträchtlich verstärkt. Das Stadthaus, in dem sich zur- zit daS Polizeipräsidium befindet, kann nicht betrete« werde«. Ei« Maschinengewehr und etwa 10V Soldaten halte« das Stadthaus von jedem Verkehr fern. Am Südwall steht starke französische Kavallerie. Die Zahl der in der letzten Nacht verhaftete« ist außerordentlich hoch und soll hundert überpet- gen. Unter ihnen befindet sich der stellvertretende Polizeipräsident, Regierungsasfessor Marti« «iuS, ebenso der stellvertretende Oberbürgermeister, Stadtrat Fluhme, Polizeiinspektor Kleinow, der krank im Bett liegt, wird zurzeit vo« französischem Gen darmen bewacht. Aulaß: Zwei Franzosen erschossen. Die Täter unerkannt entkommen. Ueber die Ursache zu dem unerhörten Vorgehen der Franzosen verlautet: Sonntag abend wurden in der Wil helmstraße in Dortmund zwei Adjutanten (aus dem Unter- offiziersstande hervorgegangene Offiziersaspiranten. Die Red.) des 159. Infanterieregiments durch eine Gruppe von drei deutschen (?) Zivilisten ermordet. Einer der Adjutanten wurde von einer Revolverkugel in den Kopf ge troffen und war sofort tot, während der andere noch eine Stunde am Leben blieb. Die französische Wach« wurdealarmiert, und zwar von deutschengivi- listen, die der Szene von ferne zugesehen hatten und so- fort die französische Besatzungsbehörde von dem Vorfall be nachrichtigten. Die Zivilisten waren auch in der Lage, der französischen Behörde ein Signalement der Täter zu geben. Die sofort eingeleitete Untersuchung hat bislang zu kei- nem Ergebnis geführt. Die Staatsanwaltschaft in Dortmund hat eine vorläufige Belohnung von 100 Millionen Mark für Angaben ausgesetzt, die dazu dienen, die Täter zu ermitteln. Oie OelbrückschSchte bleiben deutsch. Die Grenzkommission in Breslau hat nunmehr Beschluß Uber die langumstrittene Frage gefaßt, ob die Delbrück- Schächte Deutschland oder Polen zufallen sollen. Die Entscheidung ist zugunsten Deutschlands gefal len. Für Zuteilung an Deutschland stimmten außer dem deutschen Kommissar, Major Etzel, der englische und der italienische Kommissar. Die Grenzkommission hatte schon «nehrfach ihrer Auffassung dahin Ausdruck gegeben, daß Deutschland mehr Anrecht auf die Delbrück-Schächte habe als Polen, hat es aber vor der endgültigen Entscheidung noch für zweckmäßig gehalten, das Gutachten eines neutralen Samverständigen einzuholen. Dieses Gutachten, das von dem Professor an der Bergwerksschule in Madrid, Fabrega, erstattet worden ist, hat der endgültigen Entscheidung zugrunde gelegen. Umschwung in Bulgarien. Stambulinski verjagt. — Die „Revolution in 1K Stunden"'. Aus Soft« wird gemeldet: Die Regierung ist durch eine Organisation von Reserveoffizieren gestürzt wor- den. Alle Minister wurden, soweit erreichbar, in Haft genommen. Eine neue Regierung wird gebildet, di« alle Oppositionsparteien mit Ausnahme der Kommunisten in sich vereinigt. Ueber die Vorgänge in Sofia berichtet die „B. Z. am Mittag"': „Der Staatsstreich, durch den die neue Regierung die Macht an sich gerissen hat, wurde in aIler StilIc durchgeführt. In der Nacht zum Sonnabend wurden die Kadetten alarmiert, um gleich darauf unter Führung ihrer Offiziere die Polneistation zu besetzen. In a-idertha l> Stunden war das Werk geschehen. Um 2 Uhr nachts begab sich Professor Zankoff als Mandatar des Volkskomitees zum König und erstattete ihm Bericht. König Boris fügte sich widerspruchslos den Darlegungen Zankoffs und unterzeichnete drei Dokumente, das erste betreffend die Ent- s laffung Stambulinski, das zweite über die Ernennung der < neuen Minister und das dritte über die sofortige Auf- lösung der Sobranje. Mehrere der abgesetzten Minister haben sich bisher der Nachforschungen ihrer Verfolger entziehen können, daruntc« der abgesetzte Stambulinski. Der bulgarische Grenzoffizier in Zaribrod erhielt die Weisung, den Simplon-Expreß besonders genau zu untersuchen, um eine eventuelle Grenzüberschreituna des gestürzten Ministerpräsidenten zu verhindern. Infolge dessen wurden mehrere „Verdächtige" angehalten und unter sucht. Stambulinski befand sich aber nicht darunter. Die neuen Männer. Die neue „Regierung des nationalen Zusammenschlusses", welche die Vertreter aller Oppositionsparteien außer den Kommunisten umfaßt, hat sich wie folgt gebildet: Minister- Präsident Universitätsprofessor Alexander Zankoff, welcher gleichzeitig das Kriegsministerium und vorläufig dasjenige des /Auswärtigen übernimmt; Inneres General Russeff, Ackerbau und vorläufig Oeffentlicher Unterricht Professor Molloff: Justiz Smiloff; Finanzen Peter Todoroff; Handel Boboschewsky; Oeffentliche Arbeiten Stojanschcff; Verkehr Karsazoff. Eine große öffentliche ersammlung am Nachmittag begrüßte die neue Regierung stürmisch. Der neue Ministerpräsident Alexander Zankoff begann laut der „Rassischen Zeitung" schon vor mehr als Jahresfrist, insbesondere die Kreise der Intelligenz, zu einer nationalen Vereinigung um sich zu sammeln, um die Parteien zu einer gemeinsamen Aktion zum Sturze der Regie Stambulinski zu gruppieren und die Rückkehr zu geordneten, gesetzlichen Zuständen zu bewirken. Der neue Ministerpräsi dent, etwa 43 Jahre alt, zählt zu den bedeutendsten Professoren der Universität. Zankoff stand auch in bestem Verhält- nis zumKönig, mit dessen Mitwissen der Umsturz wahr- scheinlich stattgefunden hat. Die Triebkräfte. Die Bulgarische Telegraphenagentur teilt mit: Die Gründe des heute früh erfolgten Regierungswechsels sind weit mehr bekannt, als daß sie dargelegt werden müßten. Bul garien, welches seit 40 Jahren ein verfassungsmäßiges Leben aewoynr yr, ronnr« eine Negierung nicht dulden, welche ein« Immer größere Verachtung der Gesetzmäßig- leit bekundete und die Gewalt al» das Hauptprtnzlp der inneren Politik angesehen hat. Die Plötzlichkeit, mit welcher diese Regierung gestürzt werden konnte, ist der beste Be weis für ihre Unpopularität und Korruption. (Stambulinski stützte sich bekanntlich nur auf die Bauern parteien und führte gegen die anderen Parteien ein wahres Schreckensregiment. Insbesondere haben auch die in letzter Zeit unterzeichneten Todesurteile gegen Mazedonier viel böse« Blut gemacht. Die Red.) China vor dem Staatsstreich. Havas berichtet aus Peking von Staatsstreichplänen gegen den Präsidenten Li-Puan-Hung, der durch den Gou verneur von Petschili Psao-Kun ersetzt werden solle. Gendarmerie und Polizei seien in den Streik getreten. In den Straßen von Peking patrouilliere Militär. Angeblich handele es sich bei dem Streik um die der Polizei und Gendarmerie noch nicht ausgezahlten Löhne. Man glaubt aber, daß der Streik zu dem Zweck ins Werk gesetzt worden sei, T r u p p e n von Petschili nachPeking zu ziehen und den Präsidenten zum Rücktritt zu zwingen. Oer Reichskanzler über das neue Angebot. Auf der Tagung des Reichsverbandes der deutschen Press« hielt Reichskanzler Cuno folgende Ansprache: „Vorgestern haben wir den Mächten unser Memoran dum als Ergänzung-zu der Not« vom 2. Mai übergeben. Es ist ein natürlicher Schritt auf dem Wege, den die Regierung von Anfang an gegangen ist. Me Lösung des Reparation«. Problems um jeden mit der deutschen Staats, freiheit und der deutschen Wirtschaftskraft zu vereinbarenden Preis ist das Ziel, di« Aus- spräche in offenen, ehrlichen und gleichberechtigten Verhand lungen der Weg, den diese Regierung sich vorgezeichnet hat Richt» ist unterlassen worden, was der Lösung dieser Aufgabe dienen könnte. Die Antwort auf unsere gehäuften Bemühungen war der Einmarsch fran zösischer und belgischer Truppen in das Ruhrgebiet und di« Ueberschreitung aller Grenzen, die rechtlich, räumlich unt sachlich das Rheinlandabkommen der Besetzung zog. Seit- dem kam zu dem ersten Zielpunkt der Lösung der Repara- Lionsfrage ein zweiter noch größerer: es galt, alle Kraft an- zuspannen, um für Rhein und Ruhr die Wiederherstellung de» Rechtszustandes zu erreichen, alles fern zu halten, was der Bevölkerung in ihrer selbstgewollten und selbstgewählrer Abwehr als eine Verleugnung und Schwächung erscheinen könnte, alles zu tun, um die furchtbaren Leiden zu lindern, die alle Schichten der Bevölkerung des besetzten Gebiete« tragen. Diese erste und ursprüngliche Aufgabe, unseren Volke und Lande wieder zur Freiheit und zum Frieden zr verhelfen, ließ uns die Bemühungen um die Lösung der Ro parationsfrage verdoppeln. Den Blick auf Rhein und Ruh« gerichtet, haben wirdenneuenSchritt getan. Was wir zu tun haben ssl nar und einfach. Es ist vor allem, daß besetztes und nicht besetztes Gebiet fest und einig bleiben und ein jeder ein zelne sein Tun und Lassen so einstellt, als trage er die Ver antwortung für das ganze Vaterland. Mehr als 50 Deut sche — wir denken an die Kruppschen Arbeiter, denken ar einen jungen Deutschen, der vor wenigen Tagen bewußt ir den Tod gegangen ist — haben unmittelbar von der Hank der bewaffneten Besatzungsm acht das Leber verloren. Viele Hunderte sitzen im Gefängnis auf Grünt von Sprüchen, die nur äußerlich das Gewand richterlicher Urteile tragen und die >n den Fehlsprüchen von Mainz geger die Gewerkschaftler und die Beamten, von Werden aeger Krupp und seine Mitarbeiter ihren Höhepunkt fanden. Uebei öffentliche Beamte und Angestellte allein sind Freiheitsstra fen von 450 Jahren verhängt worden, 50 000 Deutsche, B« amte, Angestellte, Arbeitgeber, Männer, Frauen, Kinder ir den ersten Tagen des Lebens, Greise und Greisinnen über 80 Jahre, haben seit dem 11. Januar Haus und Heimat ver lassen müssen; die natürlichsten Beziehungen der Familie des Berufes, der Wirtschaft sind zerrissen worden, Bedrück«« gen und Absperrungen ungeheuerlichster Art lasten auf eine, Bevölkerung von zwölf Millionen Menschen, die ungebrochcr dasteht, so schwer es ihr auch wird, Ruhe und Besonnenheit zu bewahren. Das, meine Damen und Herren, geschieh! nicht irgendwo in Armenien oder sonst einer Ge gend, auf die das kultivierte Europa herabsieht und denen er Hilfe zu bringen sich verpflichtet fühlt, sondern am Rhein Im Herzen Europas, an dem Strom, der seit den Tagen der Römer die größt« Süd-Nordader der mitteleuropäischen Kultur ist. Ünseri Brüder und Schwestern im besetzten Gebiet sollen wissen daß wir, Volk und Regierung, uns ihnen rn tiefster S e e l e d a n k s ch u I d i g füh cn und daß mir alles tun wollen, um ihr Los zu lindern. Sie sollen wissen, das nichts geschehen wird, was sie in ihrem Aus harren hemmen könnte, in einer Abwehr für gute- Recht, die, aus der Tiefe der Volksseele emporgewachsen durch neu erlittenes Unrecht immer neu entfacht, in immer neuer Flamme emporloht, einer Flamme, die, von keiner Negierung entzündet, vo« keiner Obrigkeit ein fach auszulöschen ist. Wir wären der Heimat und der Freiheit nicht wert, wenn wir sie preisgüben und nicht alles daransetzten, ihnen ihre Heimat und Freiheit wiederzugeben, die sie in ehrlichen Kampfe für unsere Heimat und Freiheit verloren haben Wir wollen Frieben und sind unserem westliche» Nachbar gegenüber zu jeder wie immer gearte ten Friedenssicherung auf dem Boden der G» genseitigkeit bereit. Aber das erkläre ich öffentlich unt feierlich: eS gibt keinenPreis, für den uns die den- fchen Lande an Rhein und Ruhr, an Mosel und Saa« feil wären, keinen Preis, um den wir die Rechte bet Reichs, Preußens und der anderen Staaten an diese» deutschen Landen mindern ließen. In dieser Erklär««« weiß ich mich eins mit allen politischen Parteien unt allen Schichten -es deutschen Volkes, eins mit de» preußischen Regierung und Volksvertretung.""