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Ä Deranlworllicher Redakteur: Felix Ietzne. - Druck und Verlag: Larl Jeftne in Divvoldiswalde 2 ————— > - ——WM—- — Sonntag den IO. Juni 1823 89. Jahrgang er. l. M Aus aller Welt irr 1 v« rt 8 6. E kälber, lleber- >: gut. sttes- nder- nder- uder- uder- ottes- lnder- >ler— ärrer A! q -'»j. »nn- Ahr L : - mahl: idienst zend): ichael. rächten, mitteln ch dem : Oskar n vom letzten wurde elegen- s aber festgesetzt: 1 Liter Vollmilch ab Gehöft 1 Liter Vollmilch ab Molkerei oder Händler 1 Liter Vollmilch ab Laden des Hausfrauen- vereins Dippoldiswalde 1 Liter Magermilch ab Gehöft 1 Liter Magermilch ab Molkerei oder Händler MeHeritzZeitung Md Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedederg U.U. j" ' " ! t Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- : Bezugspreis: Monat Juni 5100 Nk. ohne Zu- z —«»a» enlbäll Hie amlllthen BeltONNlMatÜUNaeN r außerhalb der Amtshauptmann- r ttaaen Einzelne Nummer 220 M., Sonntags t Dieses »MN eniya» r schäft 300 M., im amtlichen Telle (nur von : 2°>l^M — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde j -SV AmlShaUplMiNMsthafl, okS AmkSgertthiS i Behörden) Zelle 600 M. — Eingesandt und ; Nr 3 - Gemelndeverbands-Girokasse Nr. 3. t »«- -SS Sla-lralS ZU Dippoldiswalde t Reklamen Zeile 700 M. r Postscheckkonto Dresden 12 548. ; U 640 M., 680 M., i T - zu L Straße gesperrt von Seifersdorf nach Börlas VV1N ll. bis 14. Juni wegen Massenschutt. 'Der Verkehr wird über Borlas—Spechtritz bezw. Ruppendorf—Paulshain verwiesen. Seifcrsdoif, am y. 6. 1023. Jen öemeindevoi'Skan-. bestraft. Dippoldiswalde, den 9. Juni 1923. Der Stadtrat. Auf Blät^lb des hiesigen Reichsgenossenschaftsregisters, betr. den Bau- und Sparverein Kreischa, eingetragene Ge nossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, in Kreischa ist heute eingetragen worden: Hermann Wallrath in Kreischa ist aus dem Vorstand ausgeschieden, an seine Stelle ist der Rech nungsführer Paul Freymark in Kreischa Mitglied des Vor standes geworden. 1 Reg. tOk/23. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 6. Juni 1923. Wie man sich bei Hofe benehmen mußte. Zu der Zen ocs Dreißigjährigen Krieges wurde den zum Wiener Hof ge ladenen kaiserlichen Offizieren folgendes mitgeteilt, be vor sie an der Tafel Plaß nehmen durften: „Man soll bei Tisch nicht den Gürtel vom Bauch schnallen und nicht mit dem Finger in Senf und Salz und in die Schüssel langen. Speisen, die man aus der Schüssel holt, müssen mit dem Löffel oder einer Brotkruste angefaßt werden, die man vorher mit der Hand und nicht mit dem Mund zugespitzt hat. Niemand soll aus der Schüssel trinken und sprechen, bevor er die Speisen hinuntergeschluckt hat, und nicht schmatzen, noch glucksen und sich nicht in das Tischtuch schnäuzen. Man soll beim Essen gegen seinen Mitgast billig sein und ihm nicht seinen Anteil wegessen!" Die Generalversammlung zu Hause. Einen originellen Gedanken hat kürzlich die Commonwealth Edison Company in Chicago verwirklicht. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat ein Mittel gefunden, ost beklagte Beschlußunfähigkeit von Gene ralversammlungen auf einfache Weise zu vermeiden, ohne daß den Aktionären zugemutet wird, sich aus ihrer Wohnung zu bemühen. Zu diesem Zweck hat er jedem der 25 000 Akttonäre der Gesellschaft einen kleinen radiotelegraphi- schen Apparat ins Haus geschickt. Am Tage der Gene ralversammlung verlas der Vorsitzende den Geschäftsbericht, und die Aktionäre konnten zu Hause in aller Ruhe und Be quemlichkeit dem Vortrag folgen. Auf diese Weise wurde der Abschluß genehmigt und die beantragte Kapitalerhöhung be schlossen. Auch die anderen Anträge wurden in der gleichen Art durch Zustimmung der Aktionäre erledigt. der Grenzschmuggel wieder stark. 3 Personen, 2 Sachsen und 1 Bö, nommen und dem hiesigen Amtsgericht zugeführt. — Die Teuerung in Sachsen im Mai ist nach den amtlichen Ermittlungen um 24,79L gegenüber April gestiegen. Die Indexzahl betrug 3253 gegen 2608 im April, bei Einrechnung von Kleidung sogar 3537 gegen 2792 im April. Am stärksten sind im Mai Er- nährungs- und Bekleidungskosten gestiegen. 660 M, 320 M, 340 M., 1 Pfund Butter ab Gehöft 7100 M,. 1 Pfund Bukker ab Molkerei oder Händler 8800 M„ 1 Pfund Speisequark ab Gehöft 780 M„ 1 Pfund Speisequark ab Molkerei oder Händler 900 M, Vorstehende Preise sind Höchstpreise im Sinne des Höchst preisgesetzes. Sie verstehen sich einschließlich Umsatzsteuer. Zuwiderhandlungen werden nach den einschlagenden reichs gesetzlichen Bestimmungen mit Gefängnis und Geldstrafe oder einer dieser Strafen, in schweren Fällen mit Zuchthaus < E st ^Otrrrichcs «uv Sächsisches Dippoldiswalde. Am Nachmittag des 5. Juni besichtigte, wie dies bereits vor kurzem seitens der Frauenvereine Ruppendorf und IohnSbach geschehen, eine größere Anzahl Mitglieder des Frauenvereins Hartmannsdorf das Wettinstift. Die schönen Hellen Aufenthalts- und Schlasräume der Pfleglinge, wie alle sonstigen Einrichtungen der Pfleglinge sanden allseitige Anerkennung. Am Schluffe der Besichtigung wurde der Frau Oberin ein ansehnlicher Geldbetrag übergeben, der zum Besten der Pfleglinge verwendet werden wild. — Aus der Bürgermeistertagung in Oschatz, an der 58 juri stische Bürgermeister sächsischer Städte mit revidierter Städle- ordnung teilnahmen, wurde Dippoldiswalde als nächster Tagungsort gewählt. — Bautätigkeit im April 1923. 3m Monat April wurden in Sachsen 64 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wohnungen erteilt (im gleichen Zeitraum des Vorjahres 172, fast dreimal so viel), und Zwar in den Kreishauptmannschaften Bautzen 17, Chemnitz 8, Dresden 20, Leipzig 6 und Zwickau 13. Diese 64 Neu bauten, von denen 54 auf neuen Baustellen errichtet werden, sollen insgesamt 163 Wohnungen enthalten. Außerdem wurden 95 Bau genehmigungen für Um-, An- und Aufbauten mit insgesamt 174 Wohnungen erteilt, von denen 2 in Not- und Behelfsbauten mit 2 Wohnungen sein werden. Ausgesührt und baupolizeilich abge nommen wurden 109 Neubauten mit 348 Wohnungen. Durch Tkeubauten wurden 113 Wohnungen gewonen, darunter 27 durch und Behelfsbauten. An Gebäudeabgängen war im März M'Z einer Wohnung zu verzeichnen, so daß der Be- insgesamt einen Zuwachs von 460 (Vormonat 327) er- 40 °uf die Großstädte Chemnitz 72, Dresden 40, Leipzig 140 und Plauen 5 Wohnungen. °ölk»»nl^ Reichsversicherungsamt hat für die Ruhrbe- vsmerung im diesigen Sanatorium dauernd 5 Freivläke Nicktver- sicherten ^ewllligt. 3 Plätze sind bereits besetzt worben. s Nr. 132 „ Der unkerzeichneke Skadkrat hat nach Gehör der Preis- prüfungsstelle mit Wirkung vom 10. Ami d. I. ab für den Stadtbezirk Dippoldiswalde die nachstehenden Kleinhandelspreise für Milch imv Milcherzrugnisse Aufhebung des kleinen Belagerungszustandes. Soforttae Ver- dopeluiig der Unterstützungssätze der Erwerbslosen und sofortige Erhebung einer Zwangsumlaae (Sozialabgabe) bei Industrie, Handel, Banken und Landwirtschaft. Verhaftung des schuldigen Sipo-Kommandanten, Bestrafung aller Mitschuldigen. — Am 1.3uli tritt Oberpostoirektionsprästdent Domizlasf, hier, während des Weltkrieges Generalfeldpostmeister, in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Ministerialdirektor Krug aus dem Reichs postministerium. Roßwein. Schweres Herzeleid ist der Witwe Neerettig in Gleisberg zuteil geworden. Aus noch unbekannten Gründen erschoß sich vor acht Tagen ihr 27 jähriger Sohn, dem nun auch die ZZ Jahre alte Tochter durch freiwilligen Tod gefolgt ist. Beide Lebensmüden waren ledig und wohnten mit der alten Mutter zusammen, die durch das plötzliche Ableben zwei liebe Kinder und Ernährer verloren hat. Chemnitz. Die fortgeschriebene Einwohnerzahl betrog Ende März 322 240. Frohburg. Hier wurden zwei Pferdediebe festgenommen, die bei einem Pferdefchlächter zwei kostbare Pferde zum Verkauf an boten und dabei den Wunsch äußerten, das eine müsse sofort ge schlachtet werden. Als Preis forderten sie 5 Millionen Mark, während der wirkliche Merk sich auf etwa 50—60 Millionen Mark beläuft. Der Pferdefchlächter schöpfte Verdacht, rief die Polizei herbei, welche die Diebe festnahm. Sie hatten die Tiere in Atten bach bei Wurzen gestohlen. Eibau. In der letzten Gemeinderatsflhung teilte Gemeinde vorstand Schmiedel mit, dich sämtliche Gemeindevertreter der Linken kurz vor Beginn der Sitzung schriftlich ihre Aemter nieder- aelegt hätten, wodurch der Gemeinderat mangels der erforderlichen Zweidrittelmehrheit arbelts- und beschlußunfähig geworden ist. Dio Krisis hängt mit der Wiederwahl des Gemeindevorstands Schmiedel zusammen. Miltelfrohna. Zum Bau eines Wohnhauses der Gemeinde stiftete Fabrikant Richter in hochherziger Weise 10 Millionen Mark. Von den übrigen Industriellen wurden bisher über acht Millionen Mark gezeichnet. Die Zeichnungen der Landwirte, die außerdem kostenlose Fuhren ausgesührt und weiter zugesichert haben, sowie der Gewerbetreibenden stehen noch aus. Werdau. In Trüzlng verletzte sich ein junges, kräftiges Mädchen vor einiger Zeit bei Feldarbeiten mit einem rostigen Nagel am Fuße und muhte nach Werdau ins Krankenhaus ge bracht werden. Leider konnte es nicht am Leben erhalten werden. Es trat Wundstarrkrampf ein, der den Tod des Mädchens zur Folge hatte. Werdau. In Lm genhefsen sind von der Bogelschen Fabrik von 10 Blitzableitern die Kupferspitzen entwendet worden. — In Klein hessen wurde einem Wirtschaftsbesitzer aus der verschlossenen Kommode eine Million Mark gestohlen. Als Dieb wurde jetzt ein 16 jähriger Fortbildungsschüler aus Schweinsburg ermittelt, der sich in das Haus eingeschlichen und die Kommode mit einem Dietrich geöffnet hatte. Das Geld hatte er im Keller seiner Eltern versteckt. — Am Montag sollt« die 20 jährige Fabrikarbeiterin Oehler beerdigt werden. Kurz vorher wurde die Beerdigung von der Behörde untersagt und die Leiche beschlagnahmt, da sich der Verdacht ergeben hat, daß die Verstorbene das Opfer eines an ihr begangenen Verbrechens ge worden ist. Die Leiche wird seziert werden. Rübenau. Der hiesige Rittergutsbesitzer hatte erst vor kurzem eine starke männliche Bisamratte erlegt, jetzt gelang es ihm, ein Weibchen mit 8 Jungen zu töten. Plauen. Vom hiesigen Schwurgericht wurde der 25jährige Gastwirt Franz Pleier wegen Münzverbrechens zu einem Jahr Ge fängnis verurteilt. Nach dem Plädoyer des Staatsanwalts unter nahm der Verbrecher einen tätlichen Angriff auf den Vertreter der Staatsanwaltschaft. Mehrere im Zuschauerraum sitzende weib liche Angehörige des Angeklagten verfielen in Schreikrämpfe undj beteiligten sich an dem Tumult. Erst allmählich war es möglich, die Ruhe wieder herzustellen und die Verhandlung zu Ende zu führen. — Eingebrochen wurde in der Nacht zum Montag im Gasthof ,u Gombsen. Die Diebe entwendeten außer einem Fahrrads Zigaretten und verschiedene Geldbeträge. Glashütte 6. Juni. Der schwedische Staatsangehörige John Görenson der zurzeit die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte besucht befand sich am 13. Mai in Düren. Als er abends 10 Uhr vor der Wohnung eines Schulfreundes stand, kam ein Trupp Marokkaner und nahm ihn, obgleich er seinen Paß vorzeigte, mit zur Kommandantur. Nach einigem Warten wurde er in ein Zimmer geführt, in dem sich 3 französische Offiziere befanden. Diese behaupteten, der vorgezeigte Paß sei falsch, und G. wurde als Spion" verhaftet. Nach halbstündigem Warten in einem Pferdestall wurde er wieder hineingeführt und vollständig ent kleidet. Als man begann, ihn zu mißhandeln, fehle er sich zur > Wehr worauf ihm die Hände auf den Rücken gebunden wurden und er mit Faustschlägen und Fußtritten traktiert wurde. Er wurde dann unter weiteren Mißhandlungen in Hemd und Hose > wieder in den Pferdestall gebracht, wo er unter dem Schuh von ' 4 Schwarzen auf dem Zementboden schlafen durfte. Nach zwei tägiger Gefangenschaft wurde durch die tatkräftigen Bemühungen seines Schulkameraden und einer finnischen Dame die Freilassung erwirkt. G. war vor Antritt der Reise auf dem französischen Konsulat in Dresden gewesen, wo ihm gesagt wurde, daß er auf seinen Paß hin unangefochten bis Poris fahren könne. Auf seine Bemerkung, daß in den Zeitungen zu lesen sei, man brauche die Einreiseerlaubnis, erwiderte der Konsul: .Wenn Sie alles glauben, was in den Zeitungen zu lesen steht, dann bedaure ich Sie!' Als G dies dem Offizier in Düren vorhielt, antwortete dieser, daß es überhaupt kein Konsulat in Dresden gäbe, nannte ihn einen Schwindler und spie ihm ins Gesicht. Wenn er nicht französisch könne, solle er sein Maul halten. Nach der Freilassung hat sich G. beschwerdeführend an seine Regierung gewandt. Dresden. Die deutschnationale Landtagsfrakkion hat eine An frage an die Regierung eingebracht in bezug auf den südlauMer Schulstreik der 8 katholischen Gemeinden. Es wird gefragt: Was gedenkt die Regierung zu tun, um den ausgebrochenen Konflikt veizulegen. Weiter wird zum Verbot der Denkmalsweihe in Werdau gefragt: Aus welchem Grunde und mit welchem Recht hat die sächsische Regierung die Werdauer Feier verboten? Das Verbot mußte von den alten Soldaten umsomehr als beabsichtigte bittere Kränkung empfunden werden, als zur gleichen Zeit den Arbeitersportlern demonstrative Umzüge gestattet waren. — Der 23 Jahre alte Arbeiter Schulte war von der Dresdner Polizei wegen Diebstahls festgenommen und dem Untersuchungs gefängnis am Münchner Platz zugeführt worden. Als Schulte, der schon mehrfach die Gerichtsbehörden beschäftigte, in seine Zelle eingeschlossen werden sollte, sprang er im 5. Stockwerk über das Geländer und in die Tiefe hinab. Er wurde im Erdgeschoß mit völlig zerschmetterten Gliedern tot aufgehoben. Der Splitter eines Armknochens hatte sich direkt in den Linoleumbelag hineingebohrt. — In der Freitagsihuna des Sonderausschusses für die Ge meindereform fand nachträglich die Abstimmung über 8 100 statt. Die Regierungsvorlage hatte die Rente auf Lebenszeit abaelehnt. Akan war letzten Endes doch der Ansicht, daß es für die Bürger meister nur billig sei, wenn ihnen, wie jeden anderen Beamten, die Pension ans Lebenszeit gewährt würde. Man nahm dann den Antrag an: Nach 18jähriger Amtszeit erhält der Bürgermeister die Rente auf Lebenszeit. In rascher Folge wurde Abschnitt 3 (Beamte, Angestellte und Arbeiter der Gemeinde) angenommen. Darauf wurde Abschnitt 3, Zusammenschluß von Gemeinden, be sprochen. Die Frage der Eingemeindung behandeln die 88 123 bis 135, die in der Hauptsache angenommen wurden. Ebenso wurden die 88 161 biS 168 (Zweckverbände) genehmigt. Nachdem man die W über die Staatsaufsicht mit einigen Aenderungen ange nommen hatte, wurden die Uebergangs- und Schlußbestimmungeil erledigt. Eine lange und wichtige Aussprache machte nachträglich noch 8 178 nötig. ES handelt sich darin um die bei Inkraft treten dieses Gesetzes im Amte befindlichen Bürgermeister und Gemeindevorsteher. Die bürgerlichen Abgeordneten kämpften be sonders dafür, daß die Bürgermeister, wenn sie früher ausscheiden, ein Ruhegehalt beziehen in Höhe von 80?L ihres ruhegehalts fähigen Diensteinkommens. Auch alle sonstigen Verbesserungen des 8 178 wurden von der Linken abgelehnt, so daß man sagen kann: 8 178 entspricht weder den reichsgesetzlichen Bestimmungen, noch der Billigkeit. Zuletzt wurden die Eingaben, soweit sie nicht durch die gefaßten Beschlüsse erledigt sind, auf sich beruhen ge lassen. Mit 11 gegen 10 Stimmen der Rechten wurde das Gesetz in erster Lesung angenommen. — Dem Landtage ist eine Regierungsvorlage zugegangen, betreffend die Gewährung eines einmaligen Staatsbeilrages in Höhe von 6 Millionen Mark für die Iahresschau deutscher Arbeit Dresden 1923 Spiel und Sport. Ein kommunistischer Antrag verlangt, daß das Gesamlministerium künftig nur noch aus sechs Ministern bestehe. Der Ministerpräsident soll neben dem Mini sterium des Äeußern noch ein weiteres Ministerium übernehmen. Dr. Zeigner führt bekanntlich bereits jetzt neben dem Ministerium des Auswärtigen auch die Geschäfte deS Justizministeriums. — Wie 'gemeldet wird, schweben zurzeit Verhandlungen Zwischen dem Äeichsverkehrsministerium und der sächsischen Regie rung wegen einer Elektrisierung der Bahnstrecke Dresden— Görlitz—Breslau. Bei dieser bedeutsamen Umwandlung einer deutschen Haupteisenbahnlinie soll vor allem das staatliche Kraft werk Hirschfelde durch Lieferung von Elektrizität mit in Anspruch genommen werden. Die Verhandlungen befinden sich, wie von amtlicher Seile hierzu erklärt wird, zurzeit noch im Ansangs stadium. — Die Tonne Zwickauer Steinkohlen, die Anfang des Jahres 1922 noch 3900 M. kostete, kostet jetzt 277 900 bis 347 600 M. Leipzig- Die Angaben des amtlichen Berichts über die Teue rungsunruhen, die wir in gestriger Nummer mtttetlten, werden von verschiedenen Seiten als nicht richtig hingestellt und es wird behaupet, es habe 8 Tote und über 100 Verwundete gegeben. Es lei zu befürchten, daß die Zahl der Toten noch höher sei, da die flüchtenden Demonskanten nicht nur die Verwundeten, sondern auch die Toten fortschleppten. Die Kommunisten hielten am Frei tag Protestversammlungen ab, in denen folgende Forderungen erhoben wurden: Sofortige Absetzung des Polizeipräsidenten Fleißner, Zurückziehung der Polizei. Den Schuh der werktätigen Bevölkerung übernimmt der gemeinsame proletarische Selbstschutz. I 'TUM -."Äst — Im morgenden IugendgotteSdienste, um den der Bund der Kaufmannsjugend, Gruppe Dippoldiswalde, anläßlich der Weihe seines Jugendheimes .Heidehof' gebeten hat, wird auch daS Banner des hiesigen IungmädchenvereinS (IungfrauenvereinS) in einem schlichten Weiheakt seiner Bestimmung übergeben werden. Der Kirchenchor wird durch Gesang einer Motette zur Verschönerung der Feier beitragen. — Wie bereits berichtet, wird morgen Sonntag der Bund der Kaufmannsjugend im DHV. sein Jugendheim .Heidehos' weihen können. Es ist in dem kleinen Häuslein inmitten der alten Steinbruch'-Anlagen untergebracht und wird in Zukunft vielen der wandernden Kaufmannsjugend gern willkommene Rast stätte lein. DaS Programm und die Einladung zur Teilnahme an den Äeihefestlichkeiten finden unsere Leser im Inseratenteil. — Bei dem Hochstand der Tschechenkrone blüht natürlich auch ' . Am Dienstag wurden wieder Böhme, aus diesem Grunde festge-