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WecheritzZeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. Aelteste Zeitung -es Bezirks r Anzeigenpreis: Di« 42 Millimeter breit« Pelit- j zeit« 200 M., außerhalb der Amtshaupimann- r schast 250 M., im amtlichen Teile (nur von ; Behörden) Zelle 400 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 500 M. Sonntag den 27. Mai 1922 'N 1200 288 48 12 8000 1920 320 80 2400 400 100 10000 eit — Der 1870 zu Bor las geborene, in Dresden-Coschah nhafte Molkereiproduktenhändler Ernst Moritz Klemm und wohnhafte Molkereiproduktenhändler Ernst Moritz Klemm und dessen Ehefrau sollen sich gemeinschaftlich gegen die Sonöerverord- Für den Steuerpflichtigen und für seine zu seiner Haus haltung zählende Ehesrau Zur Abgeltung der nach § 13 Abs. I Nr.1 bis 7 des Einkommensteuergesetzes zu lässigen Abzüge (Werbungs kostenpauschsatz) Für jedes zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende minderjährige Kind L L >S <» L 'S Z s — Weitzeritztalwerk A. G. Dippoldiswalde i. Sa. Die Aktien der Gesellschaft wurden erstmalig am 23. Mai mit einem Einsührungskurs von 7500 im Freiverkehr der Dresdner Börse gehandelt, wobei eine Repartierung von 10:1 ein trat. Der Schlußkurs stellte sich auf 12500. Die neuen Sätze finden Anwendung bei Vornahme des Steuerabzugs von jeder nach dem 31. Mai 1923 erfolgenden Zahlung von nach dem 31. Mai 1923 fällig gewordenen Arbeitsschein. Der Steuerbetrag ist auf volle 10 M. nach unten abzu runden. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, am 24. Mai 1923. Steuerabzug vom Arbeitslohn. MitMirkung vom 1 Juni dieses Jahres ab sind die Be träge, um die sich der vom Arbeitslohn einzubehaltende Steuerabzugsbetrag ermäßigt, wie folgt neu festgesetzt worden: 89. Jahrgangs . Nr. 120 "SS Schwere laste noch fremder Böller Hand aus uns, werde versucht, Handel und Wandel auf jede Weise zu unterbinden und damit den Faden der Volksgemeinschaft zu zerreißen. Kräfte feien am Werke, sie dabei zu unterstützen. Doch trotz alledem: Die Rheinländer werden deutsch bleiben und werden sich trotz aller Bedrückungen die Liebe Dieses Bla» enthält -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e j Bezugspreis: Monat Mai 4000 M. ohne Zu- r : Einzelne Nummer 170 M., Sonntags ! r AO M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde r ; Nr. 3. — Gemeindeverbands-Glrokonlo Nr. 3. r - Postscheckkonto Dresden 12 548. r zum Deutschtum nicht rauben lassen. Für jeden Deutschen müsse es doch ein erhebendes Gefühl sein, zu sehen, wie das ganze Rheinland eine geschlossene Phalanz bildet. So führe Liebe, Treue und Anhänglichkeit zum Zusammenschluß, und wie dort, sei es auch im Verein .Glück zu!' Getreu dem Wahlspruch: .Der Wahrheit treu ued treu dem Vaterlande!" wollten auch die Glück-zu er die Reihen schließen und den Stürmen der Zeit Trotz bieten. Hier am Sitze ihrer Alma mater wollten die Glück-zu er geloben: Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Rot uns trennen und Gefahr. Nach Dankesworten an hie Aktivltas für ihre geleistete Mühe und Arbeit zum Gelingen des Festes rieb er einen Salamander mit den übrigen AH. Sladtrat Macher— Dohna knüpfte an die Worte Blanks bzw. den Wahlspruch des Vereins an, der Wahrheit treu und treu dem Daterlande, und wollte dem hinzugesetzt wissen: treu unserer Musenstadt Dippoldis walde. Diese Liebe zur Musenstadt breche immer wieder durch, Die Glück-zu er sähen in Dippoldiswalde ein Stück Heimat. Und umgekehrt werde von den Äürgern der Stadt den Alten Herren Treue bewahrt und Liebe entgegengebracht. 3m Namen des AH.- Verbandes begrüßte er den Bürgermeister und die Vertreter der städtischen Behörden und dankte ihnen für die reichen Mittel, die sie zum Ausbau der Deutschen Müllerschule bereit gestellt hätten. Wissen sei Macht. Damit wollten wir uns wieder Welt geltung verschaffen und dazu trage auch die Deutsche Müllerschule bei. Er hieß noch alle Divpolbiswalder zum Kommers herzlich willkommen und schloß mit dreifachem .Glück zu!" auf Dippoldis waldes Bürgerschaft. Hierfür dankte Bürgermeister Herrmann im Auftrage der städtischen Kollegien und der gesamten Einwohner schaft, dankte auch dafür, daß so viele Alte Herren dem Rufe ihres Derbandsvorstandes gefolgt und hierher gekommen seien. Die Herzen der Einwohner schlügen ihnen allen warm entgegen. Einst eine Bergstadt, deren Namen sie noch führe, müßte Dippol diswalde jetzt eigentlich den Namen .Müllerstadt" tragen, der ihr mehr gerecht werde. So habe sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine friedliche Revolution vollzogen, die nur zum Segen der Stadt ausgelaufen sei. 3n der schweren Zeit, die unser Vaterland jetzt durchmachen müsse, wollten wir auch hier mithelfen zu neuem Emporkommen. Auch die Müllerschule sei im Aufschwungs be griffen, das beweise die stets wachsende Schülerzahl. Er wünschte allen ein srohes Fest und den Beratungen günstigen Verlauf, nicht zuletzt zum Segen der Deutschen Müllerschule. Er bat die an wesenden Dippoldiswalder, einzustimmen in den Ruf: Die deutsche Müllerei und die deutsche Mühlenbautechnik Glück zu! Nach weiterem Gesang von Kommersliedern ergriff Gewerbeoberstudien rat Direktor Meller das Wort. Mit der Tagung vor drei Jahren habe er sein kiesiges Amt angetreten und damals gleich eine große Zahl derer kennen gelernt, die hier den Grundstock zu ihrem stolzen Lebensgebäude legten. Ernste Zeiten ständen nicht nur unsc.em Vaterlands, andern auch der deutschen Müllerei und dem Mühlenbau bevor. Erst kürzlich habe der Vorsitzende des Ver bandes Deutscher Müller in einem Vortrags gesagt, die deutsche Müllerei könne einer gesicherten Zeit nur entgegengehen, wenn :e sich zusammenschließe. Unter diesem Zeichen des Zujammen- chlusies ständen wir auch heute, nicht zuletzt eines Zusammen- chlusses aller der am Wiederaufbau des Vaterlandes arbeitenden Verantwortlicher Redakteur: Selir Jebne. — Druck und Verlag: Karl Iebne in Dippoldiswalde Brotmarken betr. Bei der gestrigen Vroimarkenausgabe find teilweise falsche Kinderkarten, die erst im Juli gelten, ausgegeben worden. Alle in Frage kommenden Personen werden veranlaßt, diese gelben Kinderlallen am Montag vopnMag in Zimmel» 1S in gültige rosafarbige umzulauschen. « Stadtvat Mppoidiswaide, am 26. Mai 1923 kN--- A Lertliches un- Sächsisches Dippoldiswalde- Kaum war das Pfingstfest vorüber, da be gannen auch schon In den verschiedenen Haushaltungen die Vorbe reitungen für den 7. Verbandstog des A H. Verbandes des Vereins „Glück zu!", denn es gibt wohl kaum ein Hous in Dippoldiswalde, wo nicht treue Freunde oder liebe Gäste erwartet wurden. Eifrig wurden Kränze und Euirlanden gewunden, am Bahnhof erstanden unter Glück-zuer Händen, unterstützt von fleißigen Glück-zu-Damen, rin einfacher, aber geschmackvoller Ehrenbogen; Dippoldiswalde war gerüstet. Am Donnerstag trafen schon die ersten Feftbesucher ein. Am Freitag brachte jeder Zug ehemalige Besucher der Deutschen Müllerschule, die sich freuten, nun wieder einmal im alten Musen städtchen mit treuen Freunden ans der Studienzeit dieser schönen, mitunter auch schon recht lange entschwundenen Zeit zu gedenken. Der Hauptteil der Festbesucher kam mit dem Nachmittags- und mit dem 6-Uhr-Zuge. Zu beiden Zügen war Musik am Bahnhof, und deren Klänge brachten gleich die rechte Feststimmung. Machte auch der Himmel ein finsteres Gesicht, und regnete es manchmal recht stark, man war wohl sür ein paar Minuten ärgerlich darüber, aber die rechte Feststimmung überwandt den Aergcr und drang immer wieder durch. Unter Vorantritt der Musikkapelle erfolgte nach jeder Zugeankunft, und nachdem Wohnungs- und Festkarten gelöst waren, der Einzug in die Stadt nach dem Marktplatze. Da winkte es hinauf und herab, schon im Vorbeiziehen wurden viele Grüße getauscht, alte Bekannte begrüßt. Um '„8 Uhr sollte im Schützenhaussaale der Kommers beginnen. Eng waren die Tische gestellt, Stuhl stand an Stuhl, die Wände waren nur mit Bierlchildern dekoriert, aller Roum fordernder Schmuck war vermieden, und doch, der Saal konnte kaum alle die fassen, die dem Kommers beiwohnen wollten; es herrschte «in tüchtiges Gedränge. Viele mußten aus der Galerie Platz nehmen, manche fanden überhaupt keinen Platz. Kurz nach 8 Uhr eröffnete der Präside des aktiven Vereins, Conrad, den Kommer,. In seiner Begrüßungsansprache gedachte er de» A.H.-Tage» vor Z Jahren, da der Gedenkstein geweiht wurde. Auch diesmal sei wieder eine statt liche Zahl alter Glück-zu er gekommen, alte Freundschaften aufzu frischen, und mit ihnen seien auch viele Freunde der Schule und des Verein» gekommen, um das Fest mitzufeiern. Viele hätten dem Rufe Folge geleistet, viele aber seien auch ferngeblieben, mußten fern- bleiben aus Geschäftsrücksichten usw. Ihrer solle nicht vergessen werden, noch weniger derer im besetzten und im einst deutschen, letzt abgr- trennten Gebiete. Möchte das grün-weiß-rote Band alle umschlingen, möchte die Tagung die Vereinsinteressen fördern zum Wohl« ve» ganzen Müllergewerbes. Präside Conrad hieß alle herzlich willkommen und rieb mit der gesamten Aktivltas einen urkräftigen Salamander. Ihm antwortete nach dem Verklingen des Glück-zu-Liede» der erst« Vorsitzende des A.H.-Verbandes, Blank. Er dankte für die Begrüßung in seinem und aller A.H. Namen. Auch er erinnerte an den ÄH- Tag 1920, daran, daß er damals davon gesprochen habe, daß der Tag der Freiheit für unser ganzes Volk bald wieder anbrechen möchte. Leider sei diese Hoffnung trügerisch gewesen. Mit bleierner Kräfte. Ein altes Sprichwort sage, die Liebe gehe durch den Magen. Und auch die Liebe zum Vaterland gehe bei vielen durch den Magen. Die Zeiten ruhigen Aufbaues seien nur gegeben, wenn sie gestützt seien durch die deutsche Landwirtschaft und das deutsche Mühlengewerbe. 3n festem Zusammenschluß werde letz teres dem Anprall standhalken, der ihm nicht erspart bleibe. Mit Wassen des Geistes wollten wir Kämpfen, sie täglich schärfen, damit sie in den Tagen der Not scharf sind. Doch Worte tun es nicht, sondern die Tal. Auch er wünsche den Beratungen besten Erfolg, oer Tagung feuchtfröhliche Stunden und trank auf ein Blühen und Gedeihen der Farben grün-weiß-rot. Mit einem Gesangsvortrage des Liedes 3ch möchte erwachen beim Sonnenschein erfreute der Aktive Dohl die Anwesenden, worauf AH. Derschow des anwesen den reichen Damenflors gedachte und ihnen zu Ehren das Lied von der schönen Müllerin anzustimmen bat. Seine Worte gingen zum Teil schon unter in einer sich ständig steigernden Fröhlichkeit und Wiedersehensfreude. Trotz des vollbesetzten Saales, wo Stuhl an Stuhl stand, fanden sich doch die alten Freunde zu sammen und lauschten Erinnerungen aus fröhlicher Studentenzeit aus oder erzählten aus ihrer ferneren Lebensgeschichte. Das Prä sidium wechselte weiterhin mehrfach. Von Conrad übernahm es AH. Blank und nachdem er es längere Zeit schneidig verwaltet, übergab er es 2lH. Köppen, dem Präsiden des aktiven Vereins während der letzten Tagung. AH. Derschow übernahm daS zweite, ihm folgte In diesem Amte AH. Conrad. Einige Fuchsenulke sorgten M Erheiterung; starken Zuspruch fanden reich ausae- statlete Festzeilungen und Festpostkarten nach Zeichnung von AH. Grimmer, einem geborenen Dippoldiswalder. Gegen Mitternacht lichteten sich die Reihen. In den verschiedenen Kaffeehäusern und Gastwirtschaften fand man sich in kleinerem Kreile wieder zu sammen und setzte hier den Austausch von Erinnerungen an ferne, schöne Studentenzeiten fort. — Der Ankauf von Goldmünzen für das Reich durch di« Reichsbank und Post erfolgt vom 28. d. M. ab bis auf weiteres zum Preise von 200 000 M. für ein Zwonzlgmarkstück und 100000 M. für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichs- fllbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt bis auf weiteres zum 4000fachen Betrage des Nennwertes. nung des Ministeriums, betr. Milch-usw.-Höchstpreise vergangen haben, indem sie am 20. Februar in Reichenau bet Frauenstein beim Ankäufe von Butter die Höchstpreise überschritten und dann beim Wiederverkauf sich wesentlich höhere Preise gewähren ließen, als vorgeschrieben war. Sie hatten sich jetzt vor dem Dresdner Schöffengericht zu verantworten. Beide Eheleute bekannten sich ln vollem Umfange schuldig. Klemm führte aus: Er betreibe sein Geschäft schon lange Zeit, seit 17 3ahren kaufe er oder seine Frau in Reichenau Butter, Quark usw. auf. Bis zum Kriege seien immer drei Händler in jenem Orte erschienen, jetzt seien es aber mehr als 15 Händler und Aufkäufer, dazu kommen noch zahl reiche Privatpersonen, die Butler aufkaufen. Niemand halte sich an die Verordnung des Wirtschaftsminlsteriums. Die Erzeuger geben ihre Butter usw. nur an diejenigen Personen ab, die eben mehr zahlen, und erklären, sie könnten zu den vorgeschriebenen Preisen der Regierung nicht liefern, die Gestehungskosten seien viel höher als man snnehme. Am 20. Februar seien, für den. dortigen Bezirk pro Stück Butter 2014 M. zu zahlen gewesen. Seine Frau habe den Landwirten das Stück Butter mit 2500 M. bezahlen müssen, sonst hätte sie nichts mehr erhalten. 3m eigenen Geschäft habe er dann die Butter unter Einsatz der Eisenbahnfähre usw. mit 3000 M. das Stück abgegeben, um die seit 17 3ahren bestehenden Geschäftsverbindungen aufrecht zu erhalten, um Ware zu bekommen und um durch den Verkauf derselben etwas zu verdienen, mithin durch das Geschäft sein Lebenau fristen, seien er und feine Frau gezwungen gewesen, jene Verordnung des Wirtschaftsminlsteriums zu übertreten. Der Vertreter der An klage stellte, obgleich der Delikts-Tatbestand erwiesen war, keinen Antrag auf Bestrafung. Die Angeklagten hätten sich, da durch Warenmangel ihre Existenz aufs schwerste gefährdet wurde, bet der Ilebertrekung der Verordnung des Wirtschaftsminlsteriums in einem straflosen Notstände befunden. Nach langer Urteilsberatung verkündete das Schöffengericht den Freispruch beider Angeklagten. Dem Menschlichkeitsgefühl entsprechend habe das Schöffengericht bei dieser Sachlage einen straflosen Notstand für vorliegend erachtet. — In Meißen besteht eine von der Staatspolizei verwaltung errichtete Landespolizeischule, in der die Polizei- anwärter für den Bollzugsdienst der staatlichen Ordnungs polizei Sachsens in regelmäßig stattfindenden Lehrgängen unentgeltlich ausgebildet werden. Auskunft über die Ein- stellungsbedingungen in diese Schule erteilen die Land gendarmeriebeamten. Dresden. Die Verwaltung der städtischen Straßenbahn folgt dem Beispiele der Großen Straßenbahn in L g und erhöht vom I.Juni ab die Preise für eine Straßenbahnfahrt von jetzt 300 auf künftig 500 Mark. — Ein Antrag der kommunistischen Landkagsfraktton verlangt zinsfreie Darlehen an sächsische Konsumgenossenschaften jeder Art im zehnfachen Äetrage ihres eigenen Stammkapitals. — In Dresden waren am Freitag von 5 Uhr ab wiederum ernste Ansammlungen vor der Markthalle am Antonsplatz zu beachten, sodaß die letztere geschlossen werden mußte. Ein Versuch gewaltsam einzudringen ist mißlungen. Zu sonsügen Ausschreitungen war es bis abends nicht gekommen. Die meisten Geschäfte der benachbarten Straßen hatten gleichfalls ihre Läden geschlossen gehalten. — Der Sächsische Gemeindetaghat den Landtag ersucht, die Erhebung einer Stempelsteuer von Miet- und Pachtverträgen zu streichen, da In den meisten Fällen die Einhebungskosten den Steuerbetrag übersteigen. Freiberg. Der 17jährlae Sohn des Wirtschastsbefltzers Glöckner in Berthelsdorf wurde unter dem dringenden Verdachte verhaftet, die Scheune seines Vaters niedergebrannt zu haben. Hirschfelde. 3n der Nacht zum l. Pfingstfeiertag ist hier die sehenswerte Familiengruft Posselt-Pasttan von Grab schändern heimgesucht worden. Die in der Gruft befindlichen Särge wurden gewaltsam geöffnet und die Gebeine der Toten nach Gold- und Schmuckstücken durchsucht. Weipert. 3n der Nähe der Ruine Hassenstein fand der Waldheger Lippmann unter dem großen Gigertchfelsen in dem schwer zu ersteigenden Steingerölle einen Knochen aus einer kleinen Höhle hervorragen. Als er sich in der Meinung, daß Füchse jedenfalls Raub zugetragen, näher zu schaffen machte, entdeckte er durch den ausfallenden Modergeruch eine mit Steinen eingeschlichtete Leiche. Die Kleidung ist stark zerfetzt, der Schädel gut erhalten. Er zeigt ein vollständiges Obergebiß. Unweit der Stelle lag ein verrosteter Knicker und eine zersetzte Schnur. Die Gerichtskommission stellte fest, daß die rechte Schläfenseite eingeschlagen ist. Das Versteck wurde genau untersucht und sonstige Gegenstände nicht ge funden, so daß der Verdacht naheliegt, daß der 18—20jährige junge Bursche nach dem Morde ausgeraubt wurde. Die Tat dürste vor mindestens 2 Jahren verübt worden sein. Lobenftei«. Ein in Röttersdorf ansässiger Holzhändler, dessen Bruder und ein Landwirtssohn wurden dabei betroffen, wie sie am Hellen Tage im angrenzenden Staatswalde etwa 20 Bäume fällten und über die Grenze in Privatpflanzungen schafften, um sie zu Schleifholz zu verarbeiten. Einer der Beteiligten hatte schon einen Teil mit Pferd und Wagen nach seinem Hofe gefahren. Das übrige Holz konnte noch an Ort und Stelle beschlagnahmt werden. Der Wert de» gefällten Holzes beträgt rund 300 000 M. Die Täter sin- geständig und sehen ihrer Bestrafung entgegen. Sie besitzen, wie die „Reußische Landeszeitung" mitteilt, zusammen etwa 35 Hektar eigenen Wald. (!)