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Sie Enttäuschten und Erstaunte«. Die Antwortnoten der englischen und der italienischen Regierung liegen vor; die eine ist auf den Ton einer großen »berechtigten Enttäuschung" gestimmt, die andere auf das »Gefühl berechtigten Erstaunens", und wenn die Empfänger der Noten diesen seelischen Zustand ihrer Verfasser ernst nehmen wollten, müßten sie glattweg die Flinte ins Korn werfen und das Schicksal Deutschlands einer unerforschlichen Zukunft Überlassen. Aber wir haben es mit der Diplo matensprache zu tun, die dazu da ist, um den Kuh handel zu verbergen. Auf Lord Curzons Rat wurde die Kuh auf den Markt getrieben. Und er kannte sie; er mußte Wissen, wie mager sie war und daß sie nur bei sorglicher Pflege Erträge liefern kann. Dasselbe weiß Mussolini. Wenn beide weiterhandeln wollen und vom Abschlachten absehen, verrät dies auf deutsch gesagt, daß sie auf P r e i s d r ü ck e - r e i ausgehen, zumal, da ein gewisser Poincarä am liebsten das ganze Tier für sich allein in Anspruch nehmen möchte und diesem Geschäftsschluß vorgebeugt werden muß. Für die französischen Absichten lagen zu viel Anzeichen vor, als daß man^sie auf die leichte Schulter hätte nehmen Kurien. Es hat nicht an Anstrengungen gefehlt, Italien auf Frankreichs Seite zu ziehen, nur haben die Franzosen durch di« Beschlagnahme der italienischen Nuhrreparalionskohlen der Industrie Italiens bereits jetzt einen Vorgeschmack davon gegeben, was sie zu erwarten hat, wenn die Ruhr völlig in stanzösischen Händen ist. Alich erinnerte man sich in Rom rechtzeitig an die traditionellen Beziehungen zu England. So waren diese beiden Mächte nicht zu trennen, und die Havas- weldung, im letzten Augenblick zwecks Stimmungsmache ver breitet, die italienische Antwort werde von der englischen voll- Hommen verschieden sein, wurde schnell Lügen gestraft. Nicht verschieden sind sie, allerdings auch nicht kongruent, aber mathematisch ähnlich; sie gehen in Paralleltonarten nebenein ander her und eröffnen, was die Hauptsache ist, weitere Oerhandlu ngsmöglichke iten. Darüber können das Stirnrunzeln der Negierung Seiner Majestät in London und die Betonung des Edelmuts und der Mäßigung, die Italien bei den Reparationsforderungen angeblich bewiesen'hat, nicht hinwegtäuschen. Und wenn der englische Generalpostmeister erneut erklärt, England werde die Freundschaft mit Frank reich nicht brechen, und offiziöse englische Zeitungen als Ziel der Note die Aufrechterhaltung der Entente unterstreichen und ! den Willen, eine Brücke zwischen Frankreich und Deutschland z zu bauen, so ist damit der Ausgangspunkt zu weiteren Aus sprachen gegeben. Aber vorläufig weiter nichts. Soll Deutschland auf diese Brücke treten? Die Be lastungsprobe, die Lord Curzon of Kedleston mit ihr vor genommen hat, erweckt Befürchtungen. Er tadelt an der deutschen Note Form und Inhalt. Was an der Form auszu setzen ist, so sei zugegeben, daß Kriecherei und demütige Ver neigung ihr nicht anzumerken sind. Auch ein Besiegter darf mannhaft seine Meinung sagen. Indessen, daraus kommt es nicht an. Wichtiger ist die Bemängelung des deutschen Zah lungsangebots. Es liegt weit unter dem britischen Vorschlag vom Januar, aber es ist der durch die Ruhrbesetzung verminderten Leistungsfähigkeit Deutschlands angemessen, «ch Curzon hat in seiner Oberhausrede selber zugegeben, »daß das, was im Januar möglich war, im April nicht «ehr möglich ist". Daß unter diesen Umständen von der Nvichsregierung zu dem Hilfsmittel einer Anleihe gegriffen wird, ist doch begreiflich, und die Aussichten eines solchen Schrittes hängen nicht so sehr von Deutschland als von der Geneigtheit der geldgebenden Mächte ab, die Sicherheit, auch vor einem französischen Zugriff, haben wollen. Es liegt i n derHand der Entente, die Hindernisse zu beseitigen, die einem Zustandekommen der Anleihe entgegenstehen, und selbst englische Sachverständige sind darüber einig, daß bis her Deutschland seinen Verpflichtungen bis zu den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit nachgekommen ist. s Sodann wird der deutschen Note vorgeworfen, sie lasse di«schärfereBestimmung derGarantienver- missen und verweise auf künftige Verhandlungen. Aber welchen Inhalt soll ein Garantie-Versprechen erhalten, wenn ein geldgieriger Feind noch im Lande steht und den Staats- körper finanziell auszulaugen bemüht ist? Die Hauptquellen deutschen Wohlstandes sind verschüttet; nichts schützt einen wehrlos gemachten Staat vor der Verminderung seiner Ein- - nahmen. Wenn das Kabinett Cuno etwa eine Gegen- l rechnung über dieungehsuerlichBnSchäden, die durch die Ruhrbesetzung entstanden sind wid durch scham lose Plünderungen und Verkehrsstillegungen noch heute täg lich entstehen, aufmachen wollte, auf welche englische Enr- - täuschungskundgebung müßte man da gefaßt sein! Garan- z tien können nur durch eine fe st «Grundlage der Fi nanzen gewährleistet werden, sonst ist bei Nichtinne- s Haltung übernommener Verpflichtungen sofort die Anklage da: Deutschland will nicht erfüllen. Cs will erfüllen; aber es heißt mit Recht: erst Brot, dann Reparationen, und wenn sich England und Italien nicht zur Anbahnung weiterer Ver- , Handlungen bequemen wollen, sondern übersehen, daß das deutsche Angebot von 30 Milliarden nach Schätzung vieler § Gutachter schon jetzt als unerschwinglich be- j zeichnet wird, dann beginnt eine zweite Periode des Ab wartens. Auch die Kuhhandeltaktik muß einmal ein Ende haben, und die Verbündeten haben es in der Hand, eine brauchbare Grundlage, die sie in der deutschen Note ver- ! missen, selber zu schaffen. Sie geben ja die Gefahr der inter- , nationalen Lage zu und mögen überlegen, ob das ausge- j powerte Deutschland oder ihre eigenen Länder bei dem Fort- j bestände der Weltbeunruhigtheit mehr zu verlieren haben. < Englands Antwort auf das ! deutsche Angebot. i Sonntag mittag wurde dem deutschen Botschafter Sthamer Ab» Antwortnote der englischen Regierung , aus die Zirkularnote der deutschen Regierung vom 2. Mai Übergeben. Sie hat ungefähr folgenden Wortlaut: „Ich kann Euer Exzellenz nicht verhehl«»», daß di^ Vorschläge Ihrer Negierung eine groß, Enttäu schung gewesen sind, und daß die deutsche Regierung den ungünstigen'Eindruck nach meiner Ansicht hätte voraussehen und ihm daher vorbeugen können und müssen. Die Vorschläge entsprechen weder der Form noch dem Inhalt nach den», was Seiner Majestät Regierung vcrnünstigerweise hätte erwarte« können als Antwort auf de»» Nat, den ich bei mehr als einer Gelegenheit der deutschen Negierung zukommen zu lassen unternommen habe. ! Die Hauptgründe c i für diese berechtigte Enttäuschung sind die folgenden: i 1. Die deutsche Negierung bietet als gesamte Bezahlung ihrer anerkannten Schuld eine Summ« an, die weit unter dem mäßigen Betrage liegt, der die Grundlage des der Pariser Konsercnz im letzten Januar unterbreiteten britischen Zahlungsplanes bildet, und die daher von vornherein als für di« alliierten Regierungen völlig unannehm bar hätte erkannt werden müssen. Weiterhin wird di« Zah lung sogar dieser unzulänglichen Summe von dem Ergebnis einer Reihe internationaler Anleihen abhängig gemacht, das unter den kundgegebenen Bedingungen in weitem Umfang i ungewiß sein muß, noch dazu unter Bedingungen, die keinen § wirklichen Anreiz zur Aufbringung durch Deutschland ent- halten. 2. Daß es die deutsche Regierung unterläßt, di« Art l derGarantienmit größerer Schärfe zu bezeichnen, welch« Deutschland anzubieten bereit ist, ist noch ganz besonders zu bedauern. Statt greifbare und substantielle Vorschläge in die- : s«r Richtung zu erhalten, sehen sich die alliierten Regierungen k unbestimmten Versicherungen und Bezugnahmen s auf künftige Verhandlungen gsgenübergestelli, die in einer > geschäftlichen Transaktion dieser Art des praktischen Wertes ! entbehren. Die Enttäuschung ist um so größer, als die Regierung Seiner Majestät gern den Glauben aufrechterhalten möchte, daß in dem deutschen Memorandum Anzeichen dafür zu finden seien, daß die deutsche Regierung oie auf ihr liegende Verpflichtung anerkennt, eine ernsthafte Anstren gung zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten aus dem Ver- § trage von Versailles zu machen in einer Weise, die die Alli- ' irrten als billig und aufrichtig (oquitudl« null sineere) an- j sehen können. Wenn Deutschland die Absicht hat, den Weg j zu einer wirksamen und schnellen Lösung eines Problems zu j eröffnen, scheint es bedauerlich, daß es nicht eine schärfere AbschätzungderLinien bewiesen hat, auf denen allein i eine solche Lösung gesucht werden kann. Die Regierung Seiner Majestät ist ihrerseits über- » zeugt, baß Deutschland in seinem eigenen Interesse es ! vorteilhaft finden wird, eine größere Bereitwilligkeit j zur Auseinandersetzung mit der tatsächlichen Lage zu j entwickeln, und unter Ausschaltung aller un wesentlichen «nd strittigen Punkte dazu schreiten wird, seine Vorschläge noch einmal zu erwäge» und so zu erweitern, daß sie in eine brauch- bare Grundlage für eine weitere Erörterung um- gewandelt werden. An einer solchen Erörterung wird die Regierung Seiner Majestät bereit sein, in» ge eigneten Augenblick an der Seite ihrer Alliierten teil zunehmen. Aber sie kann der deutschen Regierung nicht verhehlen, daß der erste Schritt zur Verwirklichung ; einer solchen Hoffnung die Anerkennung seitens Deutsch. ! lands sein muß, daß eine viel ernsthaftere und j viel bestimmtere Mitwirkung erforderlich, als sie je bisher in die Erscheinung getreten ist. gez. Curzon of Kedleston. j Die italienische Noie. Der deutschen Botschaft in Roni ist am Sonntag mittag § die Antwortnote der italienischen Regierung überreicht j den. Es heißt darin: „Die aufmerksame Prüfung des Memorandums vom 2. Mai dieses Jahres, das die Vorschläge der ; deutschen Negierung für eine Regelung der Repa- r rationsfragen enthält, hat mich überzeugen müssen, daß sie f nicht geeignet sind, den alliierten Negierungen als i Grundlage für eine entscheidende Diskussion zu dienen. Meine ) wiederholten Bemühungen, die deutsche Negierung zu ver- l anlassen, vernünftige und praktische Vorschlügc vor- 1 zulegen, um aus der in Mitteleuropa entstandenen gefahr- s vollen Lage herauszukommen, gaben nur einigen Grund zu f der Hoffnung, daß der Schritt der deutschen Regierung i einen Fortschritt auf dem Wege einer friedlichen Losung der i Frage bedeuten würde; ich muß jedoch feststcllen, daß meine Erwartung getäuscht worden ist. : Der Standpunkt der italienischen Regierung in der i Sache ist bekannt. Wie aus den von ihr bei den letzten beiden i Konferenzen in London und Paris vorgelegten Vlänen her- s vorgeht, ist Italien durch seine gegenwärtige wirtschaftliche l und finanzielle Lage gezwungen, dasNeparations- - Problem und das Proble mderinteralliierten > Kriegsschulden als immer enger miteinander verbunden anzusehen. Der deutschen Regierung ist übrigens bekannt, daß die ' italienis che Negierung sich zu ihrem lebhaften Be- : dauern gezwungen sah, dem von der englischen Ne- ' gierung der Konferenz in Paris vorgelegten Planzur ' Regelung der Reparationen nicht beizu- ' treten. Nach diesem unmittelbaren Vorgang muß die ' italienische Negierung mit berechtigtem Erstaunen hervorheben, daß das deutsche Memorandum vom 2. Mai weit hinter den Vorschlägen z u r ü ck b l e i b t, die in dem Plan der britischen Negierung enthalten waren. , Abgesehen davon, daß die für die Reparationen festge- ' setzte Summe offensichtlich weit niedriger ist als irgendein noch so geringer Betrag, den man vernünftigerweise hätte er warten können, ist die internationale Anleihe, mit der die Zahlung dieser Summe vollständig bewirkt werden soll, nur . als ein Mittel angegeben ohne die notwendigen genaueren Angaben und ohne dass gesagt wäre, wie für ihre Unter- § bringung und ihren Erfolg zweckmäßig gesorgt werden soll. - Ebenso fehlen alle konkreten Angaben über ! G o. r a n tien und Pfänder, sowie jede Bürgschaft für der e>i tatsächliche Bestellung. - Dieser Akangel wird von der italienischen Negierung be-, dauert, weil er zum allgemeinen Schaden jede Anbahnung, einer Lösung des Problems verzögert, und weil er eine An-! sicht stärken kann, die gewisse Anhänger hat, nämlich die Ansicht, daß sich Deutschland unter dem Einfluß gewisser innerpolitischer Strömungen der Erfül- lung seiner eigenen Verpflichtungen zu entziehen suche. Da die italienische Negierung unter diesen Umständen feststellen niuß, daß die deutschen Vorschläge keine we- sentliche Aenderung der Lage herbeigeführt haben, und obwohl sie in ihrer Erwartung getäuscht worden ist, wie- ; derholt sie ihren Rat, daß sowohl im Interesse Deutschlands > als im allgemeinen Interesse des Friedens und der euro- päischen Wirtschaft eine baldige neue Entschlie- ßung verdeutsche »Regierung zu Vorschlägen füh ren möge, die durch ihren Inhalt und ihre Bestimmtheit ge- eignet erscheinen, von der königlichen Regierung zusammen mit ihren Alliierten mit Aussicht auf Erfolg einer Prüfung unterzogen zu werden. Genehmigen Sie usw. gez. Mussolini." Paris ist zusrirden. s Ein Mitglied de? französischen Kabinetts hat dem Echo! k de Paris erklärt, die Antwort Lord Curzons auf die deutsche! Note verschaffe Frankreich vollständige Befrie-! digungdigung, raube aber Deutschland alle Illusionen,! das die Vorschläge Bonar Laws als ein Minimum annehmen! müßte. An zwei Stellen seiner Note biete sich Nord Curzon zwar im voraus als Vermittler an, doch erkläre er den Deutschen, daß er mit den Alliierten solidarisch bleibe. Im - großen und ganzen also wäre die französische Regierung! k von der englischen Note befriedigt. Noch mehr wäre sie es! i aber von der italienischen, weil darin die Frage der! ! alliierten Schulden aufgeworfen und von Pfändern und! s Garantien, die Deutschland geben müsse, gesprochen werde^ Ministerpräsident PoincarS, der ^Htt bekanntlich, allenthalben seine Brandrede nhält, hat SovMig auch in der! lothringischen Stadt: Comcrcy bei der EßlBdihung eines! Kriegerdenkmals gesprochen, wobei er sich HM. einer Wür digung der Rolle der Stadt während des Mjdges in der üblichen hetzerischen Weise gegen HeHsschland aus- - tobte. Zum Schluß erklärte er: „Wir sind mr Ruhrgebiet. ! Solange uns Deutschland nicht bezahlt, wird es uns ! dort nicht h i n a u s b r fn g e n." > Oer Eindruck in Berlin. Eine erste Kabinettssitzung, die sich mit den Noten ! Curzons und Mussolinis befaßte, ist am Montag nach mittag zusammengetreten. Reichskanzler vr. Cuno war den Sonntag über in Begleitung des Reichsarbr i - Ministers vr. Brauns in MiiiHWr i. W. Seine Rü^- kumft hatte sich etwas verzögert, doch sigd ihm die Noten nach Münster herübertclephouiert worden. Zweifellos ist Wohl, daß das Negative, das in beide», Noten so stark vorwiegt, nicht eben als Erleichterung der Stel lung des Deutschen Reiches empfunden wird. Es wird Sache sehr ernster Beratungen sei«, ob und welche weiteren Schritte von der Regierung nach den beiden vorliegenden Noten getan werden können. Von demokratisch eingestellter Wirt schaftsseite glaubt mau allerdings besonders hervor heben zu müssen, daß die englische Note jede aggressive Form vermieden habe. Der zweite Teil der Antwort Curzons lasse alles offen. Hie Note erkläre ausdrück lich, daß England nicht daran denke, sich zurückzuziehen, und daß es bereit sei, an weiteren Verhandlungen über das Neparations- und Ruhrproblem aktiv teilzunehmen. Weniger optimistisch ist man in den Kreisen, die dem Ka binett Cuno nahestehen. Zwar wird zugegeben, daß sich in den Antworten gewisse Wendungen fänden, die ein Fort spielen der Deichandlungen andeuteten. Trotzdem werde aber unser Angebot als solches sehr brüsk abgelehnt. Noch pessimistischer ist man laut „Berliner Lokal-An zeiger" in Kreisen, die der Deutschnationalen Volkspartei nahestehen. Ein hervorragendes Mitglied der Reichstagsfraktion unterstreicht besonders den überheb lichen Ton der Note. Im übrigen würdige sie in keiner Weise das sehr weitgehende Angebot der Reichsregierung. Lord Curzon übersehe, daß die Kluft zwischen dem deutschen und dem englischen Vorschlag nicht so groß wäre, daß sie nicht bei gutem Willen auf der anderen Seite überbrückt werden könnte. SVNevisionsgründe im Krupp-Prozeß, Von unserem SonderberichtHcstatter. Am Freitag vormittag 9 Uhr wird endgültig vor dem Ober- kriegsgericht im Stahlhof in Düsseldorf die Revisions- Verhandlung im Krupp-Prozeß beginnen. Di» Verteidigung, die in Düsseldorf in den Händen von Vr. Grimm liegen wird, scheint einige Hoffnung zu hegen, daß es zum mindesten zu einer Ab än d eru n g des Urteils kommen wird, nicht nur, weil die Zahl der Revisions gründe sehr groß ist — es ist immerhin bezeichnend für di« ganze Art des Werdener Verfahrens, schon allein in juristische« Hinsicht, wenn diese Zahl sich auf etwa fünfzig beläuft —, sondern auch, weil man den Glauben zu haben scheint, daß das Düsseldorfer Oberkriegsq.richt sich vielleicht von den Pariser Richtlinien, die aus dem Wer dener Urteil'nur zu deutlich Herausscheinen, wenigernb- hängig fühlen wird. Insbesondere schätzt man in juristi schen Kreisen des Ruhrgebiets den Oberstaatsanwalt Abert immerhin etwas anders ein, als seinen Werdener Vertreter, den Kapitän Duvert. — Es mag nun zwar sein, da^, Herr Abert, der übrigens den ganzen Werdener Verhandlun gen als Zuschauer beigewohnt hat,- über andere mora lisch eQualitäten verfügt, als sein sauberer Vertreter. Aber man tut doch wohl gut, sich von vornherein skepti scher auf Düsseldorf einzustellen.. Ein Franzose gegen bas Werdener Justizverbrechen. Paris, 13. Mai. Robert deIouvenel weist in einem aufsehenerregen den Artikel im Pariser Oeuvre darauf hin, daß die im Pro zeß von Werden ausgesprochenen Gefängnisstrafen gegen Krupp von Bohlen und die Direktoren der Kruppwerke i m französischen Strafgesetz nicht enthalten sind. Gefängnisstrafen können laut Artikel 40 des Straf- grsetzbuches nur verhängt werden von sechs Taaen vt ar v« sti w> A> hü ge! en ui rat de« Na hat wi mei gat kret Ah, schv -ik tag wie wer he pla: berr Fre sei« aus ob j liche Epi Ver Bür Mil Die müß s a n der Rech ist , Bei eine, Ve, Kras ju ft Nan, wir zus der Derb Gest. durch und war. gesch der i gestic Gesa Lind vergk -eich« Hetch dern letzte, in di geark derur darar mit 1 er eir lassen fragt« auch 1 vorab rnerm Leleg nor L den Z Em her -arett Glterr