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Aelteste Zeitung -es Bezirks Verantwortlicher Redakteur: FeliL Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Divvoldiewalde Freitag den 2. Marz 1923 89 Jahrgang Str 51 Nutzholz aller Art. l ä Reg. 45/23. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 26. Februar 1923 Bezugspreis: Monat März 3100 M. ohne Zu tragen. Einzelne Nummer 140 M., Sonntags 160 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. S. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Die Ausgabe der Brotmarken findet Freitag vormittag von 10—12 Uhr im Rathause statt. Für verspätete Abholung wird für den Haushalt eine Gebühr von 5 Mark erhoben. 8t»ckU»r MppolUNVklck». am 28. Februar 1923. Im hiesigen Handelsregister Blatt 290 ist heute die Firma Hans Grudzinsky, Holzgroghandlung in Reichstädt — Lehn mühle — Post Frauenstein i. E. und als deren Inhaber der Kaufmann Hans Heinrich Friedrich August Grudzinsky in Reichstädt eingetragen worden. Geschäftszweig: Handel mit Dieses Blatt eulhSK die amtlichen Bekanntmachungen -er «mtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e WeiheritzZeikung Tageszeitung und Anzeiger siir Dippot-iswal-e, Schmie-eberg U.A. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petlt- zeile 150 M., außerhalb der Amkshaoptmann- schäft 200 M., im amtlichen Telle snur von Behörden) Zeile SOO M. — Eingesandt und Reklamen Zelle 375 M. paganda getrieben worden, am 1. März einen allgemeinen Mieter streik zu beginnen. Wie verlautet, haben -le sozialistischen Kom missionen und die Gewerkschaftskommission erklärt, daß sie diesen Streik zum 1. März für ganz unmöglich halten. Die Kommu nisten wollen nun den Streik zum 1. April vorbereiten. Pirna. Als ein großes Unternehmen erweist sich die Krteger- siedlung Meu ßlih, die im laufenden Jahre 54 Einzelhärtter mit einem Kostenaufwand von 491 Mill. M. errichten will. Die Finanzfrage bedarf aber noch weiterer Regelung. — Aus dem Pirnaer Schlachthofe stahl in der Nacht zum Dienstag ein Dieb einen großen Posten Flelfchwaren, darunter mehrere Zungen. Er dürfte da für einige Zeit versorgt sein. Löpitz. 3m 3ahre 1917 waren aus dem Sägewerk Ohmann, Senne u. Co. eine Anzahl größerer Treibriemen und elektrische- Material gestohlen worden. Der Kriminalpolizei Pirna ist es jetzt gelungen, die Diebe zu ermitteln. Es handelt sich um zwei jung» Leute im Alter von die Abgabe der Steuererklärungen auf den Monat März festge setzt werden. Nähere Bekanntmachung hierüber wird noch er lassen. Die Steuerpflichtigen werden gut daran tun, sich schon jetzt alle für die Erklärung erforderlichen Unterlagen (z. B. Bank auszüge) zu verschaffen, damit sie in der Lage sind, ihre Steuerer klärung rechtzeitig und schnell abzugeben. — Was die Zwangs anlethe anlangt, so wird nach den Beschlüssen des RelchstagSaus- schusses der Zeitpunkt, bis zu dem die Pflichtigen spätestens zwei Drittel der von ihnen zu zeichnenden Zwangsanleihe im voraus zu zeichnen und einzuzahlen haben, bis zum 31. März 1923 hlnaus- geschoben werden. Der Steuerausschuß des Reichstags hat in erster Lesung beschlossen, den Zelchnungspreis im Februar auf 100A festzusehen. — ÄegelungderSchulferien. Die Regierungen der Länder haben vereinbart, daß die Schulferien im ganzen Reiche einschließlich der darin enthaltenen Sonn- und Feiertage 85 Tage dauern. Bon diesen Ferlenkagen entfallen nach einer Bekannt machung im Verordnungsblatt des Kultusministeriums künftig bis auf weiteres in Sachsen auf die Sommerferten 38, auf die Pflngst- ferlen 8, auf die Herbstferien 9, auf die Oster- und Meihnachts- ferien die übrigen Tage. Beginn und Ende der einzelnen Ferien wird für jedes Schuljahr zu Beginn des Jahres Im Verordnungs blatt des Ministeriums bekanntgegeben. Die Ferien für die höheren Lehranstalten, für die Fortbildungs(Berufs-)schulen und für die Volksschulen fallen zusammen. Für Schulbezirke und Schulverbände, in denen keine höhere Lehranstalt besteht, kann je doch die Gesamtzahl der auf die Sommer- und Herbstferien fallen den Tage nach dem örtlichen Bedürfnis auf den Sommer und auf den Herbst verteilt, werden. Desgleichen kann durch die Orlsschul- ordnung bestimmt werden, daß die Meihnachtsferlen der Fort- bildungs(Berufs-)schulen oder einzelner Klassen davon unter ent sprechender Kürzung anderer Ferien früher als an anderen Schulen, aber keinesfalls vor dem 10. Dezember, beginnen, wenn dies die wirtschaftlichen Verhältnisse erfordern. Soweit in Schul bezirken nach den Vorschriften der Ortsschulordnung Schulfrelheit an Iahrmarkkskagen, am Kirchweihmontag und am Schulfest be steht, sind diese Tage in die Gesamtzahl der Fertentage einzu rechnen. Für die Ferien , des Schuljahres 1923/24 gilt folgende Ordnung: Die Osterferien beginnen mit dem Sonnabend vor Palm sonntag, das ist am 24. März, und endigen mit dem 7. April. Die PfinMerien beginnen mit dem 19. Mai und endigen mit dem 26. Mai. Die Sommerferien beginnen mit dem i4. Juli und endigen mit dem 20. August. Die Herbstferien beginnen mit dem 28. September und endigen mit dem 6. Oktober. Die Weihnachts ferien beginnen mit dem 22. Dezember und endigen mit dem 5. Januar 1924. Hainsberg. Der hiesige Gasthof wird jetzt für Zwecke der Hainsberger Maschinenfabrik umgebaut. Fleißige Arbeit wird in Zukunft dort geleistet werden, wo bisher jung und alt zu Spiel und Tanz sich einfand. Dresden. Im Haushalkausschuß B des Landtags wurden einige Titel des Nachtragsetaks für 1922 behandelt. Bei Titel 8 wurden die Nachforderungen für den Kapitalbedarf des staatlichen Elektrizitätswerkes genehmigt. Es wurden Bedenken gegen neue noch nicht in Angriff genommene Anlagen und Erweiterungen geltend gemacht. Den Mehranforderungen für die Straßen- und Wasserbauverwaltung sowie für die Porzellanmanufakkur Meißen wurde ebenfalls zugestimmt. — Wie der Telunlon-Sachsendienst zuverlässig erfährt, wird die Mahl des Ministerpräsidenten auf die Tagesordnung des Land tages am Dienstag den 6. März gesetzt werden. — Bekanntlich findet der sozialdemokratische Parteitag am nächsten Sonntag im Landtagsgebäude statt. Interessant ist die Tatsache, daß die Demo kratische Partei für denselben Tag und an demselben Orte den Landesausschuß zu einer Sitzung etnberufen hat, in der zur Äegie- rungsfrage und zu den neuen Richtlinien der sozialdemokratischen Partei Stellung genommen werden soll. — Der Sächsischen Landesbühne haben sich als .Körperschaft liche Gründungsmitglieder' mit Beiträgen von rund 50 900 bis mit 900 000 M. neben Meerane bisher angeschlossen: der Ortsausschuß der freien Gewerkschaften Oschatz (rund 3000 Mitglieder), das Ortskartell Strehla a. E. (rund 1000 Mitglieder), die Gewerk- schaskskommisflon Lommatzsch (rund 750 Mitglieder), Las Gewerk schaftskartell Riesa u. A. (rund 9000 Mitglieder). — Am Gaulag des Gauverbands Dresden und Umgebung des Mlktelelbe-Turngaues nahmen 135 Abgeordnete aus 88 Vereinen teil. Nicht vertreten waren 18 Vereine. Die Berichte beleuchteten die von den Gaubeamten geleistete Arbeit des vergangenen Jahres. Sie würdigten die Fortschritte in den Vereinen und gaben An regung, Mißstände zu beseitigen. Dem vom Amte zurücktretenden Obergauturnwart Glathe wird herzlichst gedankt und ihm als An erkennung die Gauehrenurkunde verliehen. Die Wiederwahl des Gauvertreters Flohr und Geldwerts Juhrs, die zurücktreten wollten, glich einer Kundgebung, der sie sich nicht verschließen konnten. Die übrigen Wahlen erfolgten den Vorschlägen des Wahlausschusses entsprechend. Die Beiträge für Gau- Kreis und Deutsche Turnerschaft wurden auf 300 M. festgesetzt. — In der Nacht zum 20. Februar wurde ein Zlgaretlen- fabrikant auf der Friedrichstraße in Dresden von mehreren jungen Leuten überfallen und feiner Aktentasche beraubt, da diese in der Aktentasche 10 Mill. M. vermuteten. Einer der jungen Leute rempelte den Fabrikanten auf der Straße an und versetzte ihm mehrere Schläge ins Gesicht, so daß die Aktentasche zu Boden fiel, ein anderer hob sie auf und alle flüchteten damit. Bet Durchsicht der Tasche mußten sie die Wahrnehmuim machen, daß in derselben nicht 10 Mill. M., sondern nur ein Paar Damenlackschuhe und zwei Zeitungen waren. Die Räuber wurden von der Kriminal polizei sestgenommen. — Ein weiterer Raubüberfall wurde am Dienstag abend gegen 7 Ilhr auf der Prager Straße verübt. Ein Unbekannter entriß einer Dame die Handtasche mlt einem hohen Geldbetrag und ergriff die Flucht. Auf Hilferufe wurde er von Straßenpassanten erfaßt und der Polizei übergeben. Die Hand tasche, die er bei der Flucht weggeworfen hatte, konnte der Be raubten zurückgegeben werden. — Da die bisherigen Signale der Dresdner Feuerwehr bei Alarmfahrlen nicht hinreichend durchdringen, sollen jetzt Versuche mit helltönenden Glocken gemacht werden. , , — 3n Dresden war von kommunistischer beite lebhafte Pro OertticheS mid Sächsisches Dippoldiswalde. So gut besucht, wie das Jahn-Konzert a:.i Mittwoch in der Neichskrone, war, man kanns getrost behaupten, sehr lange keins. Ein voller Saal wirkt aber auch begünstigend aus die Ansführenden, die unter der sicheren Leitung des Musikdirektor Jahn Beethovens Egmont, Grings Peer Gynt (Brautraub, Arabischer Tanz, stürmischer Abend an der Küste und Solveis Lied), Wallaces Maritana und Webers Aufforderung zum Tanz sowie zwei zarte Streich quartette mit feinster Nuancierung und strengster Eraktität wiedergaben. Als Solistin war Fräulein Käte Benad— Dresden gewonnen worden, die mit kräftiger Altstimme von weitem Umfange eine Arie aus Glucks Orpheus mit Orchester begleitung und zwei Lieder mit Klavierbegleitung des Kantor Herklotz vortrug und den wohlverdienten Beifall mit einem schönen Wiegenlieds quittierte. Je voller der Saal, desto empfänglicher sind auch die Zuhörer, deren Freude sonst bei gähnender Leere von einem dauernden Gefühl beinträchtigt wird. Diesmal aber konnten sie sich mit den, Konzertgeber freuen und gaben ihrer Befriedigung über das schön ge lungene Konzert lauten, dankbaren Ausdruck, wofür als Bei gabe vom Orchester der Zug der Kobolde von Jahn erklang. — Die Eisenbahn zahlt zukünftig das Geld für nicht benutzte Fahrkarten nur dann zurück, wenn die Schuld, daß die Karte nicht benutzt werden konnte, an ihr liegt (Ueber- füllung der Magen, Zuasvsrlpätunq, Zugsausfall usw.). — Die Vorgänge im Ruhrgebiet fordern seit Wochen das leb hafteste Interesse aller Deutschen heraus. Tagtäglich melden die Zeitungen von der Räuberpolitik der Franzosen und Gegenmaß nahmen der deutschen Regierung und von der großen Standhaftig keit der Ruhrbevölkerung gegenüber allen Gewalttätigkeiten der frechen Eindringlinge. Manche Meldung ist so haarsträubend, daß man versucht ist, an ihrer Richtigkeit und Wahrheit zu zweifeln. Da wird jeder gern Selbsterlebtes aus dem Munde eines Stammes- genossen aus dem neubesehten Gebiet hören wollen. Wie aus dem Inseratenteil vorliegender Nummer zu ersehen ist, wird am Diens tag abend im Retchskronensaale im Gewerbeverein, der auf ein diesbezügliches Anerbieten gern die Durchführung des Vortrags abends übernommen hat, Diplom-Ingenieur Schneider aus Esfen, also aus einer Stadt, die mit zuerst den Franzosenterror zu fühlen bekam, Selbsterlebtes über die Vorkommnisse im Ruhr gebiet berichten. Der Eintritt zu diesem Vortrage, der völlig par teilos, rein sachlich gehalten ist, ist frei. Man kann daher wohl erwarten, daß alle Kreise der Bevölkerung vertreten sein werden und der Saal bis aufs letzte Plätzchen gefüllt ist. — Baumeister E. Otto Schmidt, hier, schreibt uns, daß nicht er, sondern sein Vater, der Baumeister Carl Gottfried Schmidt, den Bau des jetzigen Rakhausturmes im Jahre 1868 ausgeführt hat. Er bittet um entsprechende Richtigstellung der Notiz in der Chronik (Seite 441, 2. Absatz, Zeile 5 in Nr. 47 der Weißerih-Zeltung). — Eine Mondfinsternis von geringer Größe findet in der Nacht zum 3. März statt. Sie beginnt um 3 Ahr 28 Minuten morgens und endet um 5 Ahr 36 Minuten. Die größte Verfin sterung wird um 4 Ahr 32 Minuten erreicht, wo 38 Hundertstel der Mondscheibe vom Erdschatten bedeckt sind. Die Finsternis wird keine besonderen Erscheinungen bieten und nur eine kleine Ab nahme der Helligkeit zu bemerken sein. — Die hohen Preise für Holzsärge haben jetzt eine Gesellschaft in Oldenburg veranlaßt, ein Patent auf einen neuen Sarg anzu- i melden, der den Anforderungen eines Holzsarges vollkommen ent sprechen, aber nur etwa die Hälfte kosten soll. Der Rahmen be- « steht aus Holz, die Wände dagegen aus Rohr. Das Rohr ist mit einem besonderen Verputz versehen. — Auf Anordnung des Reichskommissars für die Kohlenver teilung werden die bei Händlern lagernden und bei ihnen ein gehenden Mengen von Hüttenkoks, gleichviel welcher Herkunft, mit sofortiger Wirksamkeit beschlagnahmt. Die Mengen sind so fort dem Landeskohlenamt für Sachsen und Sachsen-Altenburg zu melden, das über sie verfügen wird. Jede Verfügung über Hütten koks wird den Händlern untersagt. Zuwiderhandlungen wer-en bestraft. — Amtlich wird mitgeteilk: Vor kurzem ist in der Presse be kannt gegeben worden, daß den Steuerpflichtigen mit Rücksicht auf den dem Reichstag zurzeit vorliegenden Entwurf eines Gesetzes über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Steuer- gesehen Vordrucke zur Abgabe der Vermögenssteuer- und der Ein- kommensteuererklärung erst nach näherer Bekanntmachung zuge sandt oder ausgehändigt würden. Der Entwurf des Geldent- wertungsgesehes konnte nicht so schnell verabschiedet werden, wie es ursprünglich vorgesehen war. Infolgedessen wird die Frist für 1 zu ermitteln. Es handelt sich um zwei jung» 18 und 20 Jahren, die bei Begehung der Tat noch im schulpflichtigen Aller waren. Ein Teil des Leders konnte jetzt noch gesichert werden. Freiberg. Wieder eine erfolglose Holzversteigerung. Bet der letzten Holzversteigerung in Freiberg, bei der Hölzer der Forst reviere Loßnitz und Reichenbach zum Verkauf kommen sollten, er klärten die Bieter, daß sie die vom Staate geforderten Preise nicht anlegen könnten. Da die Forstrevierverwaltungen auf ihren Preisen bestanden, wurde die Versteigerung abgebrochen. Die Holzversteigerung vom Reichenbacher Revier war zum zweiten Male angeseht. Sie wurde bereits am Donnerstag in Nossen aus dem gleichen Grunde abgebrochen. Seitens der Käufer wurde all gemein erklärt, daß doch der Staal sich in erster Linie am Preis abbau interessieren möchte. Kamenz. Der Landwirt Matthes Bether aus Geierswalde befand sich abends mittels Rades auf dem Heimwege. Ein von Nardt kommendes Auto bemerkte im letzten Moment den ent gegenkommenden Radfahrer und wich scharf nach links aus. Da bei überschlug sich das Auto und die Insassen flogen heraus. Gleich daraus fand man Bether, der vom Auto erfaßt worden war, mit furchtbaren Verletzungen in den letzten Zuckungen. Ein wenige Minuten später vorbeikommendes Auto veranlaßte sofort die erste Hilfeleistung. Der Arzt konnte jedoch nur noch den To- des Bether feststellen. — Der in Grube Ilse bei Senftenberg wellende Kriegsblinde Willi Spindler war in Begleitung eines Führerhundes unterwegs, um Rechnungsbeträge zu kassieren. Ein von hinten an ihm vorbei fahrendes Auto hatte derartig viel Staub aufgewirbelt, daß der Führerhund ein gleichzeitig von vorn kommendes Auto nicht recht zeitig bemerkte. Spindler wurde erfaßt und unter das Auto ge schleudert, wo er mit schweren Verletzungen liegen blieb. DaS Auto hielt sofort und brachte den Schwerverletzten nach der letzten Unfallstelle und darauf in seine Wohnung. Leipzig. Hugo Licht, der Erbauer des hiesigen Rathauses, ist am Mittwoch, 82 Jahre alt, gestorben. — Zur Frühjahrsmesse werden in den Abendstunden zum ersten Male über der Stadt illuminierte Flugzeuge erscheinen. Das Mebamt beabsichtigt, Lurch diese eigenartige Reklame die Meßbesucher auf die Bedeutung des Flugwesens für Reklame zwecke aufmerksam zu machen. Leipzig. Der Gruppenverband der Standinhaber der städti schen Markthalle protestierte in einer Versammlung gegen die weiteren Erhöhungen des Standgeldes. In einer Entschließung wird verlangt, daß die Markthallenmieten genau auf der Höhe ge halten werden, wie es das Gesetz bei Prlvatmieten vorschreibt. Der Rat, der auf der einen Stelle Preisprüsunasstellen einsehe, um die Lebensmittelpreise zu senken, wirke durch die Erhöhung der Standmieten seinen eigenen Maßnahmen entgegen, da er selbst preistreibend wirke. Sollten sich die Stadtverordneten den Wün schen der Standinhaber verschließen, so ist mit Bestimmtheit ein Streik zu erwarten. Waldheim. Trauriger Ausgang einer Schalerwanderung. Der Wandertag der Bürgerschule wurde von den Klassen teilweise zur Ausübung des Rodelsportes benutzt. Dabei verunglückte ein mit einem Lehrer und einem Schüler besetzter Schlitten. Beide trugen Verletzungen davon. Bei dem Knaben waren diese schwerer Natur; sie führten leider zu seinem Tode. Penig. Gegenwärtig befindet sich zwischen Chemnitz und Leipzig eine neue Ferngasanlage in der Entwicklung. Schon im Frühjahr 1920 schlossen sich die Städte Rochlitz Colditz und Geringswalde zur Durchführung einer gemeinsamen Gasversorgung zusammen. Später traten die Städte Penig und Lunzenau dem Gemeindeverband Ferngaswerk Rochlitz bei. Das Fernversor- gungsneh wird aus dem Rochlitzer und Peniger Gaswerk gespeist, letzteres soll jedoch nach Inbetriebnahme des im Bau befindlichen neuen Rochlitzer Gaswerkes stillgelegt werden. Das Versorgungs gebiet der neuen Anlage wird zunächst 5 Städte und 14 Landge meinden mit insgesamt 38 000 Einwohnern umfassen. Zurzeit sin- rund 4000 Gaszähler angefchlossen. Glauchau. Ein nachahmenswertes Beispiel wahrer Nächsten liebe und tätiger Opferbereitschaft hat ein hiesiger Einwohner Max Breuer gegeben, indem er zwei Altersrenlnern freie Woh nung auf Lebenszeit gewährt. Zwickau, 27. Februar. Gestern starb hier nach längerem Leiden, 67 Jahre alt, der Kommerzienrat Michael Ernst Bär. Er war lange Zeit Führer der Fortschrittlichen Volkspartei im hie sigen Wahlkreis und gehörte von 1906 bis 1918 der zweiten säch sischen Kammer an, deren zweiter Vizepräsident er war. — Der Gemelnderat zu Wilkau bei Zwickau hat folgende Bestimmungen über die Regelung des Bestaltungswesens erlassen, die sofort/ iu Kraft treten: Wird bei einem Slerbefall von den Hinterbliebenen behauptet, daß die Bestattungskosten von ihnen nicht aufgebracht werden können, so erfolgt die Bestattung in ein facher Weise durch die Gemeinde. In diesem Falle übernimmt die Gmeinde die Kosten für den Sarg mit einfacher Ausstattung, für die Aeberführung der Leiche bis zum Grab, für Reihengrab und für die Heimbürgin. Bei Feuerbestattung fällt das Reibengrab weg und es werden dafür die erhöhten Kosten der Aeberführung nach Zwickau, andere Mehrausgaben ober nicht übernommen. Plauen i.V. Ein Engländer stiftete mit der Bemerkung, Hatz er an den schweren Zelten, die Deutschland jetzt durchmach«, teil nehme, 2 800000 M für die Notgemeinschaft.