01-Orchesterkonzert Dresdner Philharmonie : 05.12.1928

• Titel: 01-Orchesterkonzert
• Erscheinungsdatum: 1928-12-05
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: Philharmonie Dresden
• Digitalisat: Philharmonie Dresden
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id880545186-19281205018
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id880545186-1928120501
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-880545186-1928120501
• Sammlungen: Musik
• Sammlungen: Performance Ephemera
• Sammlungen: LDP: Bestände der Philharmonie Dresden
• Sammlungen: Projekt: Bestände der Philharmonie Dresden
• Sammlungen: Saxonica
• Strukturtyp: Ausgabe

Die II. Sinfonie H-mol! von Borodin Alexander Borodin (1834 —87) gehört mit Rimsky-Korssakow, Mussorgsky und Cui zu den wichtigen Vertretern russischer Tonkunst neben Tschaikowsky. Er war erst Arzt und kam spät zur Musik. In Deutschland am bekanntesten ist Borodins charakteristisches Orchesterstimmungsbild: Eine Steppenskizze aus Mittelasien, das er Liszt widmete. Die heute gespielte Sinfonie wurde erst aus dem Nachlaß durch Rimsky-Korssakow und Glazounow herausgegeben und bearbeitet. Russische Art ist ihr mehr eigen, als anderen Werken Borodins. Plastisch, lebensvoll sind die Themen erfunden; zumeist an Volksmusik orientiert. So im ersten Satze (Allegro = rasch; Animato assai = sehr belebt; Poco meno mosso = weniger bewegt), in dem sich die Gegensätze der Themen im Laufe ihrer Verarbeitung immer mehr mildern. Auch der zweite S. 1 ^^ ein groteskes Scherzo, das im anfangenden und schließenden Hauptteil das schnellste Zeitmaß (Prestissimo) verlangt, bringt russisch volkstümliche Klänge, besonders im zarteren Mittelteil (Trio), wo die Hauptmelodie reizvoll von Instrument zu Instrument gleitet. Der dritte Satz bringt slavische Schwermut, Resignation, auch Ruhe, Feier lichkeit. Die oft verschleierten Instrumentalfarben wecken Gedanken auch an Orienta- lisches. Der Schlußakkord leitet ohne Unterbrechung in den Endsatz (Allegro). Russisch fröhliches Treiben entwickelt sich hier. Das Hauptthema im gemischten Rhythmus (drei Viertel und zwei Viertel) ist ein national echtes Tanzthema. Reizvoll sind seine Verarbeitungen in den Soloinstrumenten. Dr. Kreiser.