Volltext Seite (XML)
602 Preuße«. Berlin, LV. Juni. Soweit b^jetzt Nachrichten vorliege«, I uerstag an auch eine die -«r Majorität gehörigen Mitglieder de- Abgeordnetenhaus,« in ihrer Die Eintrittspreise fii lat mit großem Sudel empfangen worden. Ueberall beeilten sich die Publikum auf 10 Ng Feuilleton Italien AuS soll Vl bergS, guter was i hin, > Theat die ei zen n uns r daß I Nolle nenL net u ebensi der h den o der L einer nung noch Jnde entsp das! Natiom länder ich, unt Sie, w Unguns kam na dorado dürfe: den An len der Leben i mel die Ihrer. lebt hä zuringe länger beförde zu deck, worben stcnS e Blatt e daß Lii wesen i tage n ist einst " < verhaft, monatli barSleu * p dem Ol hatte e> Woche» einem komme, und de nicht a ansfnh zubleib das G gelassei Leben am N. den A (3575 Glick, d in Ans? seine N kaum n neu kan Rettung worden. S< ten buh fisch un ten lass, gleich, i fen, daß das Volk mit ihrer Haltung die Fortdauer des ConflictS beklagt >uld desselben nicht dem Abgeordnetxnhause zur Last legt. — Au-stellung von Gartenerzeugnissen verbunden werden. , . ,ind für die 3 ersten und letzten 2 Tage für da» größere Publikum auf 10 Ngr., für de« Donnerstag aber, wo erst da» Vieh auSge- tellt wird, und täglich die Prämiirung stattfindet, daher ein großer Zudrang licht wünschmSwerth ist, auf 2 Thaler und für den Freitag auf 1 Thaler festgestellt. Die Landwirthe haben eine Masse Excursionen in der Nachbar schaft und weiter, bis Freiberg, Döbeln, Oschatz u. s. w. selbst nach Leipzig I ES war im Jahre 1846. Ein fahler, nebelsatter, grämlicher Tag hatte den Parisern alle , eisigen Schauer eines naßkalten Oktobers gebracht. Die zehnte Abendstunde mar vorüber, für pariser Straßen, wenn Mond und Sterne leuchten, in der That eine frühe Stunde. Doch der dichter ge wordene Nebel hatte das bunte Durcheinander des Volksgewühles selbst in den für gewöhnlich lebhaftesten Stadttheilen an jenem Abend aus den Gassen ver scheucht. Oede und lautlos, als sei die Mitternacht längst über sie dahinge rauscht, lagen sie da, matt von den Gaslaternen erhellt, deren Strahl ein Dunstkreis umwob und dämpfte. Dann und wann nur rasselte eine verein zelte Equipage durch die aristokratischen Viertel, oder tappte ein mürrisch bli ckender Fußgänger, den Shawl über Ohren und Nase gezogen, unbehaglich schauernd dahin, vorsichtig so gut wie möglich die Lachen vermeidend, welche der Regen am Tage auf dem schmutzigen Steinpflaster gebildet hatte, und die den unsicher» Dämmerschein des flackernden Gaslichtes hier und dort auf dem schlüpfrigen Boden zurückwarfen. In dem alten Bezirk der Seinestadt, dessen düstere und verwitterte Ge bäude sich um das Pantheon schaaren, in der kleinen Straße Soufflot, die geradewegeS zu dieser RuhineShalle führt, öffnete sich die Thür eines alten, durch Zeit und Kohlendunst geschwärzten Hauses. Ein elegant gekleideter Herr trat auf die Gasse, ein Mann in dürftiger Kleidung hatte ihn bis an die Schwelle begleitet und blieb dort stehen, indem er die hagere, knochige Rechte auf den Drücker der Hausthüre legte. Eine kleine Laterne, welche dieser Mann in der Hand trug, warf ihr röthlicheS Licht auf die Angesichter Beider. Die Züge der Männer waren ernst und nach denklich. Der Jüngere, welcher auf der Gasse stand, mochte kaum 28 Jahre zählen, seine Haltung war anmuthig und selbstbewußt, sein Antlitz, das jetzt Wehmuth beschattete, hatte edle Umrisse, deren Gesammtausdruck zugleich auf ein wohlwollendes Gemüth und einen festen, entschlossenen Charakter deutete. Der Andere mit der Laterne hingegen mar ein Mann in vorgerückten Jahren, in dessen stumpfen Gesichtszügen Sorgen und Entbehrungen tiefe Furchen ein gegraben hatten. Dem Manne war auf den ersten Blick der Fabrikarbeiter anzusehen, der arme, deutsche demüthige Arbeiter, der sich schüchtern und be scheiden, halb verhungernd, fern von der geliebten Heimath mit beharrlichem Fleiß ein Stückchen Brod sucht, und der lieber nnter Fremden verkümmert, die ihn auSbeuteu und doch zugleich verachten, als daß er in sein Vaterland zu vielleicht minder beschwerlichem Tagewerk zurückkehrt. Auch der blonde, wohlgekleidete junge Mann war ein Deutscher, und sie wechselten nun in der traulichen HeimathSsprache einige Worte. Ich danke Ihnen, Herr Thomas, sagte der Jüngere, daß Sie, selber arm, sich meine- unglücklichen Kunstgenossen während seiner letzten Schmer zen Spunden so liebevoll angenommen! Das war meine Schuldigkeit, Herr Werner! Einem Landsmann mußte ich doch beistehen! entgegnete der Alte — hätte meine Hülfe ausreichend sein können; aber so fürchte ich, ist der arme Mann eigentlich wohl nur ver hungert! Und warum kamen "Sie erst zu mir, alS eS schon zu spät war? Sie hät ten doch mich oder manchen bemittelten Deutschen sonst noch früher hier auf finden können! Ich habe ihnen vorhin schon gesagt, murmelte der Alte mit düsterem vor. AuS Leipzig wird gemeldet: In der fünften Etage deS Hauses Nr. 18 »er Burgstraße hat der Maschinenbauer Besser ein kleines Logis inne. Der Mann ist den Tag über in einer Fabrik beschäftigt und seine Frau mit ihrem einzigen Kinde, einem dreijährigen Knaben, in der Regel zu Hause. Gestern Nachmittag hatte nun die Frau ihre Wohnung auf einige Zeit verlassen müs sen und deshalb ihren Knaben darin eingeschlossen. Nach Verlauf einer Stunde ungefähr sah eine Saalnachbarin Qualm aus der Besser'schen Wohnung drin gen, vernahm auch deutlich das Wimmern eines Kindes. Sie machte Lärm im Hause und mehrere Nachbarn drangen durch die eingeschlagenen Fenster in die verschlossene Wohnung. Ein gräßlicher Anblick wartete ihrer dort. Der dreijährige Knabe Besseres lag verbrannt und verkohlt todt vor dem Sopha auf den Dielen, welche gleichfalls angebrannt waren. Eine ans dem Sopha liegende offene Büchse mit Streichhölzchen und verschiedene zerstreut umherlie gende Hölzchen deuteten darauf hin, wie das Kind seinen martervollen Tod gefunden hat. Brandschaden war in der Wohnung nicht weiter entstanden. Erst geraume Zeit nach dem Tode des Kindes kehrte die unglückliche Mutter in ihre Wohnung zurück und erfuhr dort die Schreckenskunde, Welche dem Vater durch die Behörde bereits mitgetheilt worden war. Annaberg, 22. Juni. Während der Vorstellung des Circus gymna- sticuS von Louis Graf auf dem Schießhause hier hätte gestern Abend sehr leicht größeres Unglück entstehen können. Es brach nämlich das Dach der Glasveranda unter dem Druck der vielen daraufsitzenden, meist aus Kindern bestehenden Zuschauer zusammen. Ein gewaltiger Schreck bemächtigte sich der vielen unter der Veranda befindlichen Personen. Glücklicherweise hat es nur einige betroffen, die mit leichten Contusionen davonkamen; die Mehrzahl konnte im Gedränge und in Angst den Ausweg erreichen. hiren, und zwar so, daß das Ministerium den Präsidenten de» Hauses er nenne; die Oeffentlichkeit werde zwar nicht aufgehoben, über aufS äußerste beschränkt; ein Protokoll würde ausschließlich durch das Präsidium redigirt und e- dürfe über die Kannpersitzungen kein Bericht außer diesem amtlichen Protokoll gedruckt werden. (Wie wohl in Preußen jetzt viel möglich ist, so wollen wir vor der Hund den vorstehenden Angaben noch keinen Glauben schenken, denn wa- zu stark ist, ist denn doch zu stark.) — Die neueste Num mer deS Wochenblatt des Nationalverein- ist in Berlin mit Beschlag belegt worden: sie enthielt eine Zeichnung der gegenwärtigen Situation in Preußen. Also selbst der Nationalverein, der doch alle- Glück und alles Heil für Deutsch land nur in einer preußischen Spitze" finden konnte, also selbst der Natio nalverein zeichnet die gegenwärtige Lage Preußens mit solchen Farben, daß die preußische Regierung Beschlag darauf legt. Und daß diese Zeichnung nicht zu grell ausgefallen, dafür bürgt schon der Umstand, daß sie vom preußen freundlichen Nationalverein ausgegangen ist. — Der Ministerpräsident v. Bis marck ist bereit- am 25. Juni nach Karlsbad abgereist. Bremen, 23. Juni. Herzog Ernst von Coburg wird nicht zum Bun- deSschießen erscheinen, er hat in einem sehr höflichen Briefe dem Centralco- mitL angezeigt, daß Gesundheitsrücksichten ihn hinderten, am Feste zu erschei nen. Ueber 3000 Schützen haben sich bis jetzt officiell angemeldet. Die Ge bäude auf dem Festplatze sind fast gänzlich von innen und außen fertig. Die Ehrengabe der Stadt Bremen wird in 1000 Thlr. bestehen, welche als er ster Preis für die Scheibe Deutschland ausgesetzt werden wird. Wahrscheinlich wird man einen Pocal kaufen, den man mit Festthalern zu füllen gedenkt. Die übrigen 1000 Thlr., welche Bremen dem ComitL zur Verfügung gestellt hat, werden in die Casse de» Comites fließen. ist da» Neuste, daß zu guter Letzt da» Einigung--und BersöhnungSwerk zwi schen dem Papst und Victor Emanuel vollständig — gescheitert ist. Die For derung, an welcher das Einigungöwerk gescheitert ist, ist die, daß alle Bischöfe ohne Ausnahme sowohl dem Könige von Italien, als auch auf die LundeSge- setze den Eid zu schwören gehalten sein sollten. Ein solches Ansinnen hieß nach dem Ausgangspunkte, welche die römische Curie für die Verhandlungen genommen, etwas Unmögliche» verlangen. Turin, 20. Juni. Die Bande Cirardullo, durchweiche der vielgenannte Engländer MoenS und vier reiche Grundeigenthümer weggeschlcppt würden wa ren, ist vorgestern von Carabinierie, Truppen und Nationalgarden theils ge- tödtet, theils gefangen, theils zersprengt worden. Der Widerstand der Bande war lang und hartnäckig. Drei Briganten blieben todt auf dem Platze. Ciar- dullo, sein Adjutant Piamonte und vier andere Briganten wurden lebend ge fangen genommen. Von den Weggeschleppten fand man niemand, da sie Ci- ardullo schon vor mehreren Tagen an die Baude Mazni verhandelt hatte. Nordamerika. AuS Georgien erschallen laute Klagen über die befreiten Neger, deren viele, im Genüsse des neuerworbenen Rechts der Selbstbestimmung, sich jeder Arbeit entschlagen und ein Leben deS NichtSthuns führen zu können glauben. Die in der Nähe der Eisenbahnen gelegenen Pflanzungen sind großentheils in Gefahr der Verödung; die kräftigen, arbeitsfähigen Neger sind in Scharen davongezogen, die alten und gebrechlichen zurücklassend. Von den letzter», welche ihnen jetzt nur eine Last sind, suchen sich die Pflanzer zu befreien und schicken sie ohne Subsistenzmittel fort, sodaß die Städte, zumal Macon, von unproductiven und unterstützungsbedürftigen Schwarzen wimmeln, während es den Grundbesitzern nicht möglich sein wird, die der Ernte entgegenreifenden Feldfrüchte einzuscheuern und den Mais- und Baumwollfeldern die von der Jahreszeit erforderte Cultur angedeihen zu lassen. Schlimmer noch ist, daß die zweck- und obdachlos herumstreifenden Neger sich hier und da zuGewalt- thaten Hinreißen lassen. In der Grafschaft Talbot sind im Anfänge dieses Monats 10 Schwarze erschossen oder gehängt worden, welche sengend, plün dernd und andere Greuelthaten begehend das Land durchzogen hatten. Das Institut der Sklaverei, dieses Verbrechen gegen die Menschheit, fängt jetzt erst recht an, sich an den Staaten de-Südens zu rächen; denn welches Recht hat nun der Weiße, von der schwarzen Rasse, die er in Unwissenheit und Er niedrigung, ohne jede Ausbildung eines Gefühls von Recht und Sitte erhalten hat, eine weise Benutzung der Freiheit, eine umsichtige Selbsthülfe zu erwarten? Königreich Sachsen. Dresden, 26. Juni. Zu Ehren der in diesen Tagen hier tagenden Wanderversammlung deutscher Land- und Forstwirthe, so wie der Ausstellung der deutschen Ackerbaugesellschaft sind viele Häuser der Stadt mit Flaggen in den deutschen und sächsischen Farben geschmückt. Heute wurde die Versamm lung, welche in der rönigl. Reitbahn gehalten wird, vyu dem Geh. Rath Weiulich als Präsident eröffnet und von dem hiesigen Oberbürgermeister Pfo tenbauer noch besonders bewillkommnet. DaS Festzeichen für die Landwirthe ist auch hier ein schwarz-roth-goldneS Band, welches durch einen grün und wei- ßm Knopf zusammen gehalten wird. Für das größere Publikum bietet die landwirthschastliche Ausstellung, welche auf dem Alaunplatz stattfindet, das grüßte Jnterrefle. Der Platz nimmt einen Flächenraum von 41 sächs. Schef- ftln (^: ca. eine halbe Million Quadrattllen) ein, ist 850 Ellen lang und Ellen tief. Die ganze Einrichtung macht einen großartigen Eindruc U Geschmack geleitet worden. Mit der landwirthschaft- Uchen Ausstellung (Produkte, Vieh, Seräthe, Maschtenen rc.) wird vom Don- find die . Heimat mit großem Jubel empfangen Wähler- ihnen die Zuversicht zu verschaff, einverstanden ist und, so sehr e» auch dennoch die Sch»/. /, . „ , „ Der Reuen Frankfurter Zeitung werden au» Bertin Mittheilungen über Zu kunft-plane des Ministenums gemacht.. Verfassung und Wahlgesetz würden zwar nicht geändert, aber man wolle eine HauS- vnd Geschäftsordnung octro- hiren, und