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Weitzeritz-Jeikmg Tageszeitung mW Anzeiger Mr DWoMswMe» Schmieüederg S.Ä L-iMakNI'-ik' Vierteljährlich -ZMK.obnrJLi- DWWSVIiriS. Klagen. — Einzelne Nuumirr« rf , ""ps. —Fernsprecher: Amt Dippoldiswald« M.L »! MMelndeverbands-Girokonto Nr. 3. — DvMM- Konto: Dresden 12S48. Aelteste Zeit«»« -es Leztrk« Dieses Dia» enthüll die amtlichen BekanntmachmW« -er Amtshauplmannschast, -es Amlsgerichis und -es Sta-lraks zu Dtppol-iswal-e 8mei«M: »»G—O-O——EG»«« Nr 274 DMMmkvmLrchsr Nedakteur: Paul Jrbne. — Druck und Verlag' Earl Äedne tu Ktppoi-tswal-e. Sonnabend den 26. November 1922 88. Jahrgang Mittwoch den 2S. November vormittags 11 Ahr öffentliche Bezirksausschutzsitzung im amkshauptmannschaftlichen Sitzungssaals. HmM«k ftkttüikdr Liviioiökmite Sonnabend den 25. November abends 8 Uhr U düng O?Mjches un- Zächfiichetz Dippoldiswalde. Im Gewerbeverein spricht heute Freitag abend Schriftsteller Dr.Dlattensteiner—Wien über Peter Rosegger in der Schulkurnhalle. Der Besuch dieses Vortrags wird sicher sehr lohnend sein. — Tagesordnung zur 15. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschafl Dippoldiswalde Mittwoch den 29.November 1922 vormittags 11 Ahr im amtshauptmannschaftlichen Sitzungs saals. Oefsentliche Sitzung: Kleinrentnerhilfe (Verordnung der Kreishauptmannschaft vom 8. 11. 22) und Beihilfe des Bezirks. — Schreiben der Kinderheilanstalt Dresden, Bildung eines Ge meindeverbandes zur Fortführung der Anstalt betr. — Bekannt machung über Neufestsetzung des Brotpreises. — Gesuch des Landesvereins Sächsischer Heimatschuh um Gewährung einer außerordentlichen Beihilfe aus Bezirksmitteln. — Ortsgesetz der Gemeinde Reichstädt über die Besoldung des Gemeindevorstandes. — Austritt der Gemeinde Schellerhau aus dem Gemeindevecband für das Mieleinigungsamt Altenberg. — 3. Nachtrag zum Orks- geseh, die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Hebammen im Zebammenbezirk Burkersdorf betr. — Darlehnsaufnahmen der Gemeinden Hermsdorf b. D. und Friedersdorf. — Ortsgesetz der Stadt Frauenstein über Kleinhausbauten. — Nachtrag zur Gcmeindesteuerordnung für Dittersbach. — 6. Nachtrag zur Ge meindesteuerordnung für Schlottwitz. — 7. Nachtrag zur Ge- meindesteuerordnung für Seisersdorf. — 1. Nachtrag zum Orts gesetz der Gemeinde Kreischa über die Erhebung einer Ortsabgabe von Sommergästen. — Geschäftsordnung für den Gemeinderat in Höckendorf. Nichtöffentliche Sitzung: Gesuch des Material warenhändlers Otto Horn—Schellerhau um Erlaubnis zum Klein handel mit Spirituosen in verkorkten und versiegelten Flaschen im Grundstück Nr. 42 A der Ortsliste sür Schellerhau (Neu konzession). — Gesuch des Kaufmanns Richard Iohannes Seidel- Altenberg um Erlaubnis zur Ausübung der Gastwirtschaft ein schließlich Branntweinschanks im Grundstück Ortsliste Nr. 208 Abt. A in Altenberg, .Stadt Dresden' (Uebertraqung. — Ein Freund unseres Blattes schreibt uns: Von 87 Leuten in Abteilung H unseres Friedhofs, die gegenwärtig belegt wird, sind 32 (--37?L) über 70 Jahre alt geworden, und zwar in den gegenwärtigen schlechten Zeilen, seit Juli 1921. Davon erreichten 16 ein Alter über 70, 5 über 75, 8 über 80, 3 über 85 Jahre. Das beweist den Ausspruch der Aerzte, daß wir vor dem Kriege viel zu üppig gelebt haben, und daß Hunger und kärgliches Leben weniger gefährlich sind als ein Leben in Saus und Braus und Ueppigkeit. — Der Ruhegehaltsverband sächsischer Gemeinden veröffentlicht jetzt seinen Geschäftsbericht für das Jahr 1921. Aus der Fülle des Mitgeteilten verdient hervorgehoben zu werden, daß 55 Beitritte erfolgt sind, und zwar eine Stadt (Glauchau), 3 mitt lere und kleinere Städte, 15 Landgemeinden, 8 Schulgemeinden, 4 Schulgemeinden, 23 Verbände und ein außerordentliches Mit glied. Die Zahl der Verbandsmitglieder ist somit auf 839 ge stiegen. An Ruhegehältern wurden im Berichtsjahr insgesamt 17 448 048 M. zur Auszahlung gebracht. Die Rechnungsergebnisse weisen einen trotz der erhöhten Beanspruchung nicht ungünstigen Vermögensstand auf. Das Bettrittsgeld für 1922 wird voraus sichtlich nicht hoch sein, so daß mit weiteren Beitritten zu rechnen ist. — Die Folge der jüngsten P o r t o e r h ö h u n g ist ein weiterer starker Rückgang im' Postverkehr. Die Geschäftswelt hat in den letzten Tagen vor Inkrafttreten der neuen Tarife, Hie fast durch weg Verdoppelung des Portos erbrachten, in Massen aufgeliefert und kann sich zunächst zurückhalten. Der private Briesverkehr war schon bisher außerordentlich gering. Geradezu lähmend wirkt die Portoerhöhung auf die Paket- und Geldversendung. Bei Paketen ist der niedrigste Portosatz 60 M. für 5 Kilogramm in der Nahzone. Das beeinträchtigt die Versendung von Paketen und wird sich besonders unangenehm in der bevorstehenden Weih nachtszeit bemerkbar machen. — Dänische Deutschenfreunde, insonderheit die Gewerk werkschaften, wollen in Sachsen eine Anzahl Kakaosiuben ein richten zur Speisung^ armer Kinder. — In Dresden kostet jetzt ein Liter Milch 147 M. Im Odergebiet ist der Slallpreis auf 42, in Hannover aus 53 M. festgesetzt, gültig bis 1. Dezember. — Ein neuer Personenzug verläßt vom 27. November ab werktags Dresden früh 5.20 und erreicht Tharandt 5.53. Schmiedeberg. Im Bttdungsausschuß des Gewerkschaftskar tells wird Professor 0. Seyffert, Dresden, Leiter des LandeS- museums für sächsische Volkskunde, nächsten Sonnabend den 25. November in der Schulturnhalle einen Lichtbildervortrag: Die Kunst im Alltag' halten. Altenberg. Anstelle des an die Verbandsforkbildungsschule zu Wurzen berufenen Lehrer Escher ist an die hiesige Verkehrs realschule Land. math. Krüger, aus Württemberg kommend, am 20. November 1922 vom Direktor Pfarrer Haucke in sein neues Amt etngewiesen und verpflichtet worden. Oberbobrihsch. In unserer Gemeinde ist eine Sammlung zu Gunsten der hiesigen Armen, Betagten und Rentner veranstaltet worden. Es konnten an zirka 80 Personen reichlich Kartosseln, etwas Mehl, Obst und ein größerer Geldbetrag verteilt werden. Dresden. Die Skraßenbahnunie Lotta—Cossebaude, die unter staatlicher Verwaltung steht, wird demnächst ihren Betrieb ein- stellen, da der vom Staate von der Gemeinde geforderte Zuschuß von 3 Millionen Mark abgelehnt worden ist. — Ilm den zahl- ' reichen Arbeitern der Vororte billigere Fahrgelegenheit z» geben, , soll eine Verbesserung deü Eisenbahnverkehrs zwischen Dresden . «nd Weinböhla angestredl werden. ' Lei dahin notwendig gewesene lose Regelung die gleichen Üebelstände im Gefolge, wie in Sachsen. — Der Bezirksausschuß Dresden-Altstadt erhöht die Ver gnügungssteuer auf 5 M. und gestattet dem Saalwlrk die Er hebung eines Zuschlags von ebenfalls 5 M. — Die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei hielt ihre erste Sitzung ab und wählte zum ersten Vorsitzenden den Abg. Dr. Kaiser, zu Stellvertretern Dr. Niethammer und Dr. Hübsch mann. In der vorangegangenen Landesausschuhsitzung wurde Uebereinstimmung in allen schwebenden politischen Fragen sestge- stellt. — Die Demokratische Partei wählte zum 1. Vorsitzenden Abg. Dr. Seyfert. — In einer Dresdner Fortbildungsschule mußten, so schreiben die .Leipz. N. N.' Klassen getrennt werden, weil dir .Herren Schüler' verschiedenen politischen Richtungen angehörten, stch nicht miteinander vertrugen und es verschiedentlich zu Tätlich keiten gegeneinander gekommen war. — Die Landgeistlichen, von denen viel infolge der finanziellen Notlage der Kirche monatelang ihren Gehalt nicht ordnungsmäßig erhalten haben, haben stch zur Wahrung ihrer Interessen zu einer .Vereinigung der Landgristlichea Sachfens' zusammengeschlossen und an die Synode Vorschläge zur Neu organisation des kirchlichen Finanzwesens gerichtet. Pirna. Zwischen Rat und Schützengilde, einer der ältesten des Landes, besteht schon seit längerer Zeit ein Rechtsstreit wegen Aus- bzw. Nachzahlung der auf alten Privilegien beruhenden so genannten Benefiziengelder in Höhe von 225 M. für das Jahr. Ein vom Landgericht Dresden verkündetes Urteil geht nun dahin, daß diese Gelder der Gilde zu zahlen sind. Der Ge samtrat hak jedoch beschloßen, gegen dieses Urteil Berufung ein zulegen, womit stch jetzt auch die Stadtverordneten einverstanden erklärten. Der Streit geht also weiter. Pirna. Am Dienstag vormittag war der Betriebsrat des Eisenwerkes Copitz bei der Amtshauptmannschaft vorstellig ge worden, um die Erlaubnis zu erhalten, daß die Belegschaft am Bußtag arbeite. Der Kommission wurde erklärt, daß auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen eine solche Genehmigung nicht er teilt werden könne und daß auch wegen der Kürze der Zeit die notwendigen Erörterungen nicht mehr angestellt werden könnten. Dieser Bescheid war der Anlaß, daß am Nachmittag die Beleg schaft des obengenannten Werkes geschlossen vor die Amtshaupt- mannschast zog und eine Kommission abermals vorstellig wurde. Obwohl die Amtshauptmannschaft die angeführten Gründe, drin gender Bau von Lokomotiven und erheblicher Lohnausfall der Be legschaft, nicht anerkennen konnte, gab sie schließlich doch Geneh migung zur Feiertagsarbeit. Der geschlossene Anmarsch der Be legschaft und die Vorkommniste in Dresden hatten einen Teil der hiesigen Geschäfte veranlaßt, die Rolläden der Schaufenster yer- unierzulassen und die Geschäfte vorzeitig zu schließen. Die Demon- , stration verlief jedoch vollkommen ruhig und nach Erledigung der Verhandlungen ging die Menge auseinander. Königstein. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr feierte am Sonnabend und Sonntag ihr 75jähriges Bestehen unter allseitiger Anteilnahme. Hütten bei Königstein. Arbeiter der hiesigen Papierfabrik stahlen nach und nach große Mengen Kupfer- und Eisenrohre, sowie Papier. Zur Rückbeförderung des Diebesgutes war ein Wagen notwendig. Die Diebe wurden verhaftet. Schandau. Der 2. Pfarrer einer Nachbargemeinde Ist infolge der mißlichen finanziellen Lage der Kirchgemeinde gezwungen, als Arbeiter in eine Fabrik zu gehen, um für sich und seine Familie den notdürftigen Anterhatt zu beschaffen. Meißen. Liner Arbeiterin der staatlichen Porzellanmanu- faktur, die am Freitag abend nach Arbettsschluß ihren und ihrer erkrankten Mitarbeiterin Lohn im Gesamtbeträge von 8600 M. bei sich hatte, wurden von einem heftigen Windstoß etwa 5000 M. Dresden. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei teilt mit: Fortgesetzte Klagen über mangelhafte Zuckerversorgung geben Veranlassung, nochmals auf Folgendes hinzuweisen: Dem Lande ist zwar eine Mundzuckermenge überwiesen, die für die Zeit bis Ende November die Abgabe von 3 Pfund pro Kopf der Be völkerung gestattet. Diese Menge ist auch von den Fabriken ab genommen worden und in den Handel gelangt. Bei straffer Regelung könnte deshalb jeder Verbraucher 3 Pfund Mund zucker erhalten. Sicherheit für ordnungsmäßige Versorgung und eine Gewähr dafür, daß jeder auch wirklich seinen Zucker be kommt, bietet jedoch einzig und allein die Zuckerkarke. Diese vor dem 1. Dezember wieder einzuführen, ist aber bei der Kürze der Zeit seit der Neuregelung der Mundzuckerversorgung durch das Reich aus technischen Gründen unmöglich gewesen. Für die Zeit bis zum 30. November mußte sich deshalb das Wirtschafts- Ministerium wohl oder übel mit einer ganz losen Regelung be gnügen. Damit war — nach Lage der Dinge unvermeidbar — von vornherein eine reibungslose Versorgung der Bevölkerung in Frage gestellt. Menn z.B. auf der einen Seite von gewissen losen Verbrauchern gehamstert wird, muh auf der anderen Seite der Zucker fehlen. Hieraus dem Handel, sei es dem Klein- oder Großhandel, den Vorwurf zu machen, daß er den Zucker zurück halte, wäre ungerechtfertigt. Mehr Zucker, als er selbst zu be ziehen in der Lage gewesen ist, kann der Handel nicht ausgeben. Für die Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten, die sich beim plötz lichen Uebergang von der freien zur csebundenen Wirtschaft not wendigerweise ergeben, darf von der Verbraucherschaft Verständ nis erwartet werden. Pflicht der Verbraucher ist es, Fälle von tat sächlich nachgewiesener Zurückhaltung von Zucker durch den Handel oder des Hamsterns durch einzelne Verbraucher bei den zuständigen Stellen (Stadtrat, Amtshauplmannschast, Preis prüfungsstelle) zur Anzeige zu bringen. Diese werden dann für Abhilfe orgen und sind angewiesen, rücksichtslos einzuschreiten. ider aber scheut sich die Bevölkerung trotz aller behördlichen Hinweise vor Anzeige einzelner Fälle, durch die sie allein an der Aufdeckung und Verfolgung von Ordnungswidrigkeilen Mitwirken könnte und ergeht sich umsomehr in allgemein gehaltenen Ver urteilungen der vermeintlichen Unzweckmäßigkeit behördlicher Maßnahmen und Vorwürfen gegen einzelne Berufsstände, die ebenso unsachgemäß, wie ohne praktischen Erfolg sind. Uebrigens haben auch andere Länder, z.B. Preußen, die Zuckerkarle erst vom 1. Dezember ab einführen können und auch dort hak die bis in 500-M.-Scheinen entführt. Der Verliererin war es mA mög lich, die Scheine alle wieder einzusammeln. Es ist beobachtet worden, daß Straßenpassanten, darunter auch Kinder, Scheine an Grimma^ In «der letzten Bezirksausschußsitzung betraf ein Punkt die Bereitstellung von Mitteln für die Klein- und Sozial rentner. Es wurde beschloßen, zu den vom Reich überwiesenen Mitteln Zuschüsse in Höhe von 50 Prozent aufzubrmgen und zwar zunächst durch die für solche Zwecke bereits ^wUttgten zwet Millionen Mark. Gegenüber dem Ansinnen der Reichsregieruiw, solche Zuschüße dauernd zu übernehmen, wurde jedoch mit Rach druck betont, daß Bezirksverbände und Gemeinden bei der Be schlagnahme aller wesentlichen Steuerquellen durch das Reich nicht mehr in dec Lage sein werden, laufend derartige Verpflichtungen zu übernehmen, daß vielmehr das Reich den Gemeinden und Ge meindeverbänden dasjenige Maß der Freiheit in derErsKie^ng von Steuerquellen einräumen muß, das allein wirkliche Selbstver waltung, getragen von Selbstveranlwortung, zu gewährleisten "^"Leipzig. Die Diebe, die in Dölih für 15 Millionen Mark Felle gestohlen hatten, sind ermittelt und festgenommen worden. Die gestohlenen Felle konnten wiedererlangt werden. Leipzig. Der hiesige Zentralverband der Milchhändler will von jedem vom Erzeuger eingeführten Liter Milch ab 1. 11- eine M. abgeben zur Milchverbilligungfür wirklich Minderbemittelte. Man rechnet mit monatlich '/- Million. Gahlenz bei Oederan. Wegen Milchverfälschung wurde die Gutsbesitzers-Ehefrau M. H. Uhlmann hier vom Amtsgerichte Oederan zu 1 Woche Gefängnis und 15 000 M. Geldstrafe ver- Chemnitz. Der 82 Jahre alte Rentner Grohmann, der im drikfen Stockwerke des Rathauses zu tun hatte, benutzte auf dem Rück wege den Fahrstuhl des Rathauses, vergaß jedoch im Parterre auszusteigen und geriet in das Kellergeschoß. In der Dunkelheit versuchte er, den Fahrstuhl zu verlassen und wurde dabei an Kopf und Brust so schwer gequetscht, daß er bald darauf starb. Chemnitz. Vom 27. November an betragen die Preise auf der Straßenbahn für einfache und Ilmsteigefahrt 4,0 M. (bisher 20 M.), Knipskarlen für 6 Fahrten 220 M. (bisher 110 Mark), Wochenkarten für 12 Fahrten 380 M. (bisher 180 M.I. Monatskarten für das ganze Netz 5600 M. (bisher 2800 M.I, Schüler-Monatskarten für Pflichtschüler 460 M. (bisher 230 M.), für ältere Schüler 920 M. (bisher 460 M.). Der Nachtzuschla- (ab 11 Uhr abends) soll künftig 10 M. (bisher 5 M.) betragen. Wie verlautet, soll am 11. oder 18. Dezember eine erneute Er höhung — einfacher und Umsteigepreis 50 M. — beantragt werden. Chemnitz. Pfeffer jun., Inhaber eines Exportgeschäfts in Strümpfen und Handschuhen, wurde wegen fortgesetzter Umsatz- und Einkommensteuerhinterziehung zu 1719 025 M. Strafe ver urteilt. Er unterwarf sich dem Urteil. — Der am Donnerstag morgens 5.07 Uhr in Chemnitz fällige Münchner Zug D 115 überfuhr kurz hinter Wüstenbrand seine Vorspannlokomotive. Die Münchner Schnellzüge fahren in der Regel bis Wüstenbrand mit Vorspann, wo diese Maschine abge koppelt wird. Die Vorspannlokomokive wurde sehr schwer be schädigt, der Postwagen des Zuges eingedrückt. Auch die Schnell zugslokomotive erlitt Beschädigungen. Durch den Zusammenprall wurden die Insassen stark durcheinandergeworfen. 11 Personen wurden leicht verletzt. Der Zug traf mit vierstündiger Verspätung vormittags 9 Uhr auf dem Chemnitzer Hauptbahnhofe ein. Auch die ersten Morgenzüge auf der Strecke Chemnitz—Hohenstein- Ernstthal—Glauchau erfuhren Verspätungen. Waldheim. Die Milchlieferanten der Genoßenschastsmolkerei haben dem hiesigen Stadtrat zur Verbilligung der Milch für Minderbemittelte monatlich 65- bis 80 000 M. zur Verfügung gestellt. Glauchau. Graf Joachim v. Schönburg-Glauchau hat wieder eine sehr beträchtliche Spende gemacht. Er stiftete für daL Frauenhospital die Summe von 100 000 M. Fischbach. Ein Unglücksfall mit tödlichem Ausgang hat sich hier zugetragen. Der Gutsbesitzer Rodig/wollte einen mit zwei Pferden bespannten Wagen aus dec Scheune fahren. Durch irgend einen Umstand erlitt er hierbei eine schwere OuetschunU des Kopfes, so daß sein Tod eintrat. Zwönitz. Schon jahrelang hat der tätige Welhnachtsberg- unk Schnitzverein geplant, nach dem Vorbilde von Lößnitz, Grünhain. Hartenstein und anderen erzgebirgischen Orten einen großen ge meinsamen Weihnachtsberg mit Darstellung der Geburt unk des Lebens des Heilands zu arbeiten und aufzustellen. Nun tP das Werk, das hohe Kosten verursacht hat, vollendet und soll vo« 1. Weihnachtsseiertag ab im Schiehhause aufgestellt werden. Plauen i. V. Wegen Weinsteuerhinterziehung im Betrag« von 30042,50 M. war der Weinstubenbesitzer Max Edmund R. in Plauen vom Hauptzollamt mit einem Strafbescheid in Höh« von 150 OM M. bedacht worden. Es wurde ihm zur Last gelegt, in seinem Wirtfchastsbetriebe in der Zeit von Juni bis Dezember 1920 11 279 Flaschen Wein durchschnittlich um 10 bis 15 M. niedriger in das Steuerbuch eingetragen zu haben, als sie am Gäste verkauft wurden, und so auf die Flasche 2 bis 3 M. ver- einnahmte Steuer der Steuerbehörde vorenthalten zu haben. Dat Schöffengericht konnte den von der Zollbehörde angenommenen nicht anerkennen, es sah den hinterzogenen Steuerbetrug als nicht mehr feststellbar an und erkannte gemäß 8 26 des Mein- eine Strafe von 50-50 OM M. zuläßtz auf 40 MO M. Geldstrafe oder zwei Jahre Gefängnis. Mylau. Die n den letzten Monaten durchgeführte Außen- hiesigen Gotteshauses hat einen Aufwand von runk 1 Million Mark erfordert. — Zur Ersparnis von Brennmaterialien will man bei besonders starker Kälte die Sonntags-Gottesdienst« in der Friedhofskapelle abhalken und nur diese Heizen. Langenhessen. Drei Knaben im Alter von 11 bis 12 Jahren tiegen durch ein offenes Fenster und stahlen aus einem ver- chlossenen Kösser mehrere tausend Marli. Als sie sich entdeckt, ahen, warfen sie das Geld in eine Jauchengrube. Löbau. Die neuen hohen Milchpreise Hal die hiesige Zentral- Molkerei nicht eingeführt. Sie nimmt nur 98 M. für einen Litec Vollmilch.