Johann Sebastian Bach (1685—1750) Orgelpräludium und Fuge Es-Dur für Orchester bearbeitet von Heinz Bongartz, op. 25 Es hat die Musiker schon immer gereizt, die Gedanken, die Johann Sebastian Bach der Orgel oder dem Klavier anverlraut hat, auf das moderne Orchester zu über tragen, so, als bedürfe es seiner beredten Yielzüngigkeit, um sagen zu können, welcher Reichtum sich dort verbirgt. Arnold Schönbergs Orchesterauffassung der Es-Dur-Fuge und des dazugehörigen Präludiums aus dem „Wohltemperierten Klavier“ wurde vor 1933 viel gespielt und auch auf der Schallplatte zugänglich gemacht. Daneben steht, in der gleichen Tonart, die Übertragung eines Orgel werkes, die Heinz Bongartz, der Leiter der Dresdner Philharmonie, mit*orchester- kundiger Hand vorgenommen hat. Hat man schon im allgemeinen von der Zu sammenstellung Präludium und Fuge als von „zweisätzigen Orgelsinfonien“ ge sprochen und damit den orchestralen Charakter der Badischen Schöpfungen angedeutet, so rechtfertigen die festliche Großartigkeit gerade dieses Präludiums, das das Monumentalwerk des „Dritten Teiles der Klavierübung“ einleitet, sowie die nicht zu überbietende Kunstfertigkeit der Tripelfuge (Fuge mit drei Themen), die am Schluß der „Klavierübung“ (einer Sammlung von Choralvorspielen) steht, erst recht die Transkription. Die dreifadie Gliederung in Präludium und Fuge kommt dabei besonders klar zur Geltung.