Sergej Prokofjew (1891—1953) Klassische Symphonie op. 25 Sergej Prokofjew, einer der führenden sowjetischen Komponisten, schrieb seine „Klassische Symphonie 1 ' in den Jahren 1916—1917. Er stand damals unter fran zösischem Einfluß. In jenen Jahren war vielfach ein Streben nach Einfachheit und Durchsichtigkeit des Satzes spürbar. Diese Eigenschaften sind Merkmale der klassischen französischen Musik; man findet sie bei Rameau und Couperin. Diese alten französischen Meister sind neben den großen deutschen Klassikern Haydn und Mozart die Vorbilder für Prokofjews „Klassische Symphonie“. Der Komponist übernimmt jedoch nicht einfach die Spielelemente jener Zeit sondern schmilzt sie durch sein Temperament um. Ab und zu wird in dieser Musik deutlich, daß er doch ein Mensch unserer Tage ist — trotz allem Streben nach Klarheit und Schlichtheit ist die Musik nervös und spannungsgeladen. In der Form hält sich Prokofjew an das klassische Schema. Wägt man Form und Inhalt miteinander ab, so könnte man von einem Zwitter sprechen, hätte nicht Prokowjews Meisterschaft und Persönlichkeit diesen einzig dastehenden Versuch geadelt. Wolfgang Amadeus Mozart (1756—1791) Klavierkonzert Es-Dur, KV 271 Bereits mit 11 Jahren widmete sich Mozart der Komposition von Klavier konzerten. Allerdings handelt es sich dabei zunächst in der Hauptsache um Bearbeitungen fremder Klavierkompositionen. Im Verlaufe der Zeit entstanden über 20 Konzerte. Noch in seinem Todesjahr komponierte er das letzte in B-Dur. Mozart galt als der bedeutendste Klavierspieler seiner Zeit. Es ist naheliegend, daß er die wenig bedeutsame Konzertliteratur für sein Lieblingsinstrument und damit gleichzeitig für seine eigenen Konzerte ausbaute. Mozart folgte hier den Spuren Bachs und besonders denen seiner Söhne Philipp Emanuel und Johann Christian, Johann Sebastians jüngstem Sohn, der in London die „Bach - Ahel - Concerts“ gründete. Er erweiterte und veredelte die über kommene Form der Klavierkonzerte. Die Zwiesprache zwischen Soloinstrument und Orchester wird sorgfältig ausgebaut. Das Orchester greift bedeutend ein,