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i ' r ' ' S^HMitchtL s ,L r ' / Di,«««». ' Preuße«. Der Termin zuy Ausführung der Gasteiner Convention, sagt die hiesige ,^Solk-zeitung", ist noch nicht angebrochen und schon sehen wir da preußische Gouvernement daselbst iw einer Weise austreten,» welche aaqz sicher da-Gegentheil von dem bewirken wird, «aS ts «ach upftypr bescheidenen An«' sicht bewirken sollte. Wir meinen, genauso, mit sich nach und nach ganz Holstein abgeweudet hat von Preußen und im Begriff steht, die Oesterreicher der Fall sein, sobald» Man auch dort die öffentliche Mnnuug al» „yochverra- iherische Mitregierung" ansicht, und darum eiligst Alle-, wa» Anhang im Bolle hat, aus jedem Amte, sa vielleicht auch Nu» jeder einflußreiche« priva- -Sen Htellm« «ntfernti- ES wird die- die diinifchen Ansprüche der RordschleS- wiget «wt steigerns und die Deutschen, im südlkchen Schleswig in hohem Grade aüretzen, sich so inuigwie möglich an die Holsteiner anzuschließen. Ssdila-wich' HotOätr». --GichttSmi^, ?. ^eptember.-DenjmigruRtgierung«bea«tte«, welch« be hufs Verwendung in der Verwaltung de- Herzogtums Schleswig Schritte gethan hatten, ist unter dem preußischen StaaMiegtu geftSru sitlgMdeSSchtttz den de- Herrn v. Zedlitz zugegangey: „Eiv. werden hierdurch benachrichtig, daß.Sie in der Alegienmg für. Schleswig Verwendung fintz«l werd«. Selbstvaständlich wird dabei voraus gesetzt, daß Sie bereit sind, sich Sr. Maj. dem König von Preußen und den von» Allerhüchstdemsrlbe« für Schleswig eingesetzt« Autoritäten zum Gehorsam zu verpflichten und sich ch keiner mit dieser einzagehenden Verpflichtung un vereinbaren Richtung irgendwie gebunden hallen." Schleswig, 9. Sept. In AuMbpum der Gasteiner Convention wer den die bisherigen gemeinschaftliche«! InsntUte (Ritterschaft, Universität, Irren anstalt, Taubstummen-Jnstitut, Glückstädter Strafanstalt rc.) auch fernerhin gemeinschaftlich verbleiben. Da- Zoll-, Post- und Telegraphenwesen wird getrennt; die Kreuzzoll-Jnspectoren bleiben gemeinsam. Die Finanzverwaltung wird getrennt. Die schleSwig-holstein'sche Hauptkasse erhält eine getrennte Buchführung, ,die ^näheren TDbnungS-Mhdalit-tey werden einer besondere« Verordnung Vorbehalten. Ploen, 7. Sept. Zwischen dem preußischen Militär und de» sogenann ten „Grandmonarchen" hierselbst sind^ stibej: wiederum betrübende Auftritte vorgekommen. Sie begannen am Sonutag Abend mit einer Reibung zwischen einem Soldaten und den bezeichneten Arbeitern. Körperverletzungen von Be deutung sind, soviel wir erfahren haben, gottlob nicht vorgekommrn. Der Soldat, durch den der Skandal — ob mit oder ohne Schuld, ist un- unbe kannt — herbeigeführt worden, wurde arretirt, jedoch bald wieder freigegeben. Derselbe bekam am andern Tage wiederum Händel mit cinein JahrmarktS- bespcher, einem Knecht vom Lande, dessen echt holsteinsche Fäuste ihn Verb bearbeitet haben sollen. Das Militär war Abend- in seine Quartiere con- fignirt und nur die Patzouille. sah man, - Runde machend, vpn. Zeit zu Zeit in de« Straßen? Die Erbitterung der „Grandmönarchen" 'grgy» da-' Mili tär, die seit der bekannten Affaire zur Hintersten Wache einen bedenklichen Charakter angenommen, ist keineswegs beseitigt oder abgekühst, im G^grütheil " durch diese neuen Affairen gewachsen. Frattkretch. Paris, 11. Sept. Der „Moniteur" berichtet von der Rückkehr des i Kaisers nach Biarritz. Er sagt dabei: Die Begegnung der hohen Häupter war äußerst freundschaftlich. Die ganze Bevölkerung von San Sebastian schien sich zu verbrüdern. ES war ein Ereigniß, das ganz dazu geeignet war, die Bande der beiden Oberhäupter und der beiden Länder zu befestigen. — Der „Patrie" wird an- London gemeldet, daß die englische Regierung eben falls in Betreff deS Gasteiner Vertrags ein Circular an ihre puSwürtigen Agenten erlassen habe, welche« ganz, 'iü demselben Sinne, wie da». ftaNzöfifche gehalten sei und worin Lord Ruffel diese Convention wörtlich als einen ta- delnSwerthen und unserer Zeit unwürdige« Act bezeichne. Die Polizei von Paris spürt seit zwei Tagen einem Individuum nach da- auf de» Fürsten Sapieha, der au- Lemberg entwiche» und anstatt de» Fürsten Czartoryski an die Spitze der sog. polnischen Nativnalregicrung ge treten ist, einen Mordversuch unternomyrep hat. Als Fürst, Sapieha dieser Tage Abends gegen ' 10 Ühr nach Hache gehen wollte, sprang in der Rue d'Anjou St. Honord jemand auf ihn zu, und führte einen heftigen Dolchstoß nach seiner Brust. Die Klingendes Mordinstruments glitt jedoch auf der Perlmutterdecke eines Portefeuille aus, ohne de« Fürsten zu verletzen. Der Angreifer, der den Fürste« nicht niederstürzen sah, versetzte diesem einem gewaltige« Fauststoß gegen die Brust, und entsprang ohne erkannt worden zu sein. In Straßburg nimmt die Entrüstung über da» unerhörte Verfahre« der preußischen Justiz gegen den Mörder de» Koch» ytt, Grafen Eulenburg, immer zu. Der Straßburger Moniteur beginnt »inen Artikel mit v<n Wor ten: „Don preußischer Brutalität zur preußischen Diplomatie ist.mir ein Schritt." Da» Präfecturblatt kann nicht hinter dem Courrier du BaS-Rhin zurückbleiben, der täglich briefliche Anfragen enthält, ob gegen den Mörder Le» Herrn Ott nicht Gerechtigkeit gepflogen wird und wie e» mit dem di- plomatischen Einschreiten FrgqstMS sicht. Professor. Schirmer in Straßburg hat eine Petition an den Senat vorbereitet, damit die französische Regierung energisch einschrette, um die Frankreich und der Familie deS Opfer» gebüh rende Genugthuung zu erlangen. Der Prüftet hat den Druck upd da» Auf lege« der Petition in allen Gemeiuden deS Elsasses gestattet. Die Aufregung ist so allgemein und tief, daß die Petition ihr gleichsam als Ableiter bienen g-n es-m unserer Mitbürger schuldig gemacht Hatz hab» vorübergehr«it<Wtz otzne sie zu bra»1warkm^d^vch<Ge«u^ zu erzwingt». Graf Euleniuirg, der junkrlicheMörder, hat iozwischeynach auSgtpandEru St«, benarbt >ie besten Zettel . Da< Schaffhause^ Intelligenz-Blatt giebt die Zahl der «am letzten'Eid- aenössischen Schützenfest geWkpen Schüffe auf 947032 an. Auf alle Kehr- scheiben.fielen per Stunde 7743 und per Minute 129 Schüffe; im Sttch ttpdk>M«c zusammen per Stmche 8026 und per Minute 137 Schüffe. Italien. Lyriy, F. Sept. Der „Italie" werden au» Korfu seltsameDinge ge- schrichen. Es hgndeltM ngch -ieftm Blatt« um nicht-'G-nuget-Si MM die Restauratton de- Königs Otto in Griechenland mit Hülfe Oesterreich». Letztere» würde dann für Mye guten Dienstt mit den Ionischen Inseln mt- schädigt Werden. Der Korrespondent will für die Richtigkit dieser Mittheilung einstehen, wobei er zugibt, daß man mit Unrecht den Vorgängen -iwGriechen- land keine rechte Aufmerksamkeit im übrigen Europa schenke. Dit Emvmetz bung der Jonischen Inseln in Oesterreich.scheine seit langer Zeit vorWMet zu sein. E» wäre in politischer und kommerzieller Beziehunnftir diesen Staat von ungemeiner Bedeutung den Schlüffcl 'zum adriatischen Meer )n Hande» M» h^en qnd eine ^tatiop ^sßen Range- auf der kürzesten Scelinit zwischen dem westlichen Eurüpa und dem östlichen Mittelmeer zu besitzen. I« Ponte-Corvo (früher zum Kirchenstaate gehörend) haben wegen Ein führung dpr MaKliarstmer Unruhen stat^ehabi./ Die kleine Garnison der Stadt wurde vyn den Bewohnern vertrieben und zwei Gendarmen getödtet. Al- die Truppen später mit Verstärkungen zurückkamen, wurde kein weiterer Wkerständ geleistet. Die Steuer'erregt übrigen» in fast ganz Italien gro ßen Unmüth/zumal sie schlecht vertheilj ist und besondeS die armen Leute sehr hart trifft- ? Griechenland. Athen, 5. Sept. Griechenland geht abermals mit raschen Schritten einer Katastrophe entgwi». Das Volk spottet über die fortwährende« Reisen de» jungen König-/ diese fortwährenden Reifen haben aber ihren Grund da rin, daß Georgios l seine rasch zunehmende Unpopularität wohl kennt und ihm der Aufenthalt in der Hauptstadt ei« upefträalich nnheinrlicher geworden. Was da« Ministerium anbelangt, so sieht tS sich micht blos den fina«ziellen Nöthen rathloS gegenüber, sondern es erachtet sich auch völlig außer Stand, de», der Ueberhebung der höheren Officirre, sowie der zunehmenden Unzuver lässigkeit und Corruption der Beamten abzuhelfen. In der jüngsten Zeit wurden nacheinander drei Verschwörungen entdeckt, aber die Ohnmacht der Regierung ist so groß, daß sie es gar nicht einmal wagte, ernsthaft gegen die ihr wohlbekannten Rädelsführer vorzugehen. Türkei. Konstantinopel, 8. Sept. Dem Weitergreifen des Feuers sind nun von allen Seiten Schranken gesetzt. 2800 Häuser und öffentliche Gebäude sind niedergebrannt, und 22,500 Personen haben kein Obdach mehr. Sie müssen zum Theil auf freiem Feld übernachten. KöntAveiev EckyhsieM Leipzig, 12. Sept. Die Bäckergesellen au- der Stadt und Umgegend hielten vorgestern eine Versammlung im Hotel de Saxe, in her unter andern eine allgemeine Kündigung für den 17. Septbr. beschlossen wurde, falls die Meister nicht bi» dahin eine Lohnerhöhung um 25 Procent eintrcten lassen. Einzelne Meister haben zeither schon aus freien Stücken einen höhern Lohn bewilligt auch das unliebsame „Du" den Gesellen gegenüber abgeschafft und da- „Sie" eingeführt. Zwickau, 11. Sept. Gestern fand im „Gadegarten" eine Ausstellung von Handarbeiten, welche von Schülern der Klasse I» der Mittlern Abtheilung der Lnabenhürgerschule gefertigt, sowie von Pflanzen statt, welche von Kna ben derselben Klasse gezogen worden waren und zwar' beide- auf Anregung beziehentlich unter Anleitung des Hrn. Bürgerschullehrer E. Meier. Die Ar beiten sind, wie wir hörten, von den Knaben zu Hause in ihren Mußestunden gefertigt worden und bestanden u. a. in einer Wanduhr mit Schlagwerk, in Schlössern, einer Leiter, Elle», Linialen, Schieferkästchen, Briefcouvert», Ho- ferttragetl uAitzivielen andern, wohl über hundert verschiedenen Gegenstände, "die mkist mit großer Sorgfalt hergestrllt waren, dagegen hatten die Pflanzen durchgängig ein gesundes und kräftige« Aussehen. Die Ausstellung be ehrten auch mit ih^er Anwesenheit Hr. Kreisdirector Uhde und Hr. Bür germeister Streit. — Es ist gewiß em sehr glücklicher Gedanke de- Herrn Lehrer Meier, die Knaben zu veranlassen, in ihre «Freistunden sich nützlich zu beschäftigen, denn nicht nur, daß sie sich dadurch gewisse Fertigkeiten aneignen, die ihnen später eben so wohl Nutzen als Unterhaltung gewähren werde«, e- flößt, ihnen auch insbesondere die Pflege der Blumen Liebe für die Pflanzen welt ''ein und hält sie, wie vom muthwilligen Beschädigen der Bäume, Sträucher rc., fp überhaupt von losen Streichen ab,' auf die sie bei Langeweile so gern zu verfallen pflegen. Wir können daher nur wünschen, daß der Vorgang Herrn Meier'S vielfache Nachahmung finde. (Zw. W.> F e « i l t e t o d« Matrizier --ft Mwukan oöer öas dlutgericht «u- seine Herg,klung, ok -1 (Fortsetzung.) „Treu erkenne ich jetzt meine Ritterschaft — aber e- kränk mein Herz, daß gerM dexStaZch der Bürger, denn ich so wohl wollte, -essen Gewerb- fleiß ich schü-t und al- Wohlstande--Ouey.de- Bolte» anerkm«e, me>ne gu te« Absichten mit schnödem Undank verkennt. — Ich schweige von den Unru hen so mancher metner Städte — aber hört, welche Gräuelthat jetzt in Zwi ckau geschehen. Gewisse Nachrichten find mir nun geworden. Diese Stadt