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Prasse in Löwe. Wettengel. (4752—53) Behufs der nach §. 116 des Gewerbegesetzes vom 1! mer in das (47S4) Im Gasthofe kielenden versteigert werden Togesgeschichte. Zur Lage. Nicht bloS deutsche, fast noch in einem weit stärkeren Grade französische und englische Blätter sprechen sich heftig tadelnd, je geradezu bitter gegen die Gasteiner Uebereinkunst und namentlich über die käufliche Abtretung Lauen- burg'S Seiten Oesterreich's an Preußen aus. Alle Welt verurtheilt diesen Länderverkauß und nennt ihu geradezu — Menschenschacher: E» ist allerdings auch ein sehr starke« Stück, daß in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das sich so gern das Zeitalter der Aufklärung, da« Zeitalter der „Mündigkeit der Völker" nennt, so etwas noch möglich ist, ein Land, wenn auch an Umfang klein, zu verkaufen, wie man ein Feld, einen Wald rc. verkauft, ohne seine Einwohner nur eines Wortes zu würdigen, ob sie auch mit diesem Handel einverstanden sind. Doch zu einem „Handel" gehören mindestens zwei. Und so ein Lünderhandel, wie der vorliegende, ist eben dann, selbst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts möglich, wenn auf der einen Seite ein Mann steht, der rücksichtslos und unbekümmert um das „Geschrei der Völker" fest und unbeirrt seine politischen Pläne verfolgt, wie ein Herr v. Bismarck, und auf der andern Seite eine. Macht, die mit sich selbst mehr als genug zu thun hat und durch ihre vieljährige unklare und schwankende innere und äußere Politik und die dadurch herbeigeführte Finanz- noth gleichsam an Händen und Füßen gebunden ist, wie das einst so mächtige Oesterreich. „Aber v. Bismarck spielt denn doch ein sehr gewagtes und keckes Spiel," ruft ein großer Theil in- und außerhalb Deutschlands. Wir sind ganz voll ständig einverstanden mit diesem Einwurfe und haben ihn auch selbst schon oft genug in unserem Blatte ausgesprochen; allein bei ganz ruhiger und ganz unpartheiischer Ueberlegung müssen mir denn doch gestehen, daß Herr v. BiS- Jedenfall« wird sich v. Bismarck bei seinem jetzigen Vorgehen in der schleswig-holsteinischen Frage gesagt haben: Die deutschen Mittelstaaten, die bei der Lösung der schleswig-holsteinischen Frage allerdings ein sehr kräf tiges Wort sprechen und ein höchst ansehnliches Gewicht in die Wagschale werfen» ja der ganzen Sache eine andere Wendung geben könnten, find unter sich uneinig und zerfahren und selbst die Staatsmänner, die berufen sind, die Geschicke der Mittelstaaten zu lenken, Pud nicht im Stande, diese Uneinigkeit und Zerfahrenheit zu beseitigen, weil fast jeder dieser Staatsmänner die , Lage von nner andern Seite ansieht, weil fast jeder andere Mittel zur Beseitigung der Uneinigkeit unter den Mittelstaaten vorschlägt. So hat also von Seiten der Mittelstaaten die Biömarck'sche Politik leider! nichts zu fürchten. Ein Zusammengehen unti ei« Hand- in- Hand-Handeln Oesterreichs und der Mit telstaaten wußte bis jetzt die BiSmarcksche Politik eben so geschickt wie klug, vollständig zu vereiteln, und Oesterreich war leider! kurzsichtig und schwach genug, um sich auch in dieser Beziehung von Bismarck vollständig in das Schlepptau nehmen zu lasten. Und die Gasteiner Uebereinkunst ist nicht einer der schwächsten Riegel, den ein Bismarck einer Vereinigung Oesterreich« mit den Mittelstaalen wieder vorgeschoben hat ; denn es ist nn öffentliches Ge heimniß, das uns alle Zeitungen predigen, wie diese Gasteiner Uebereiukunst mehre der einflußreichsten und thätigsten Mittelstaaten in hohem Grade ver stimmt hat. Und Oesterreich für sich allein, o, das weiß der preußische Premier au« undshübel zu wenden benstoch für diese Wahlabtheilung ernannt. * Der unterzeichnete Wahlcommiffar aber hat darauf bestimmt, daß die von den Wahlmäanern der gedachten Wahlabtheilung vorzunehmende Wahl eines Mitgliedes der Chemnitzer Gewerbekammer Sonnabend, den LS. September dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr, im großen Saale des Gewandhauses hierselbst Statt finde. In Gemäßheit von Z. 16 der Verordnung vom 15. October 1861, die Handels- und Gewerbekammer betr., wird dies auch noch hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. . Dazu wird bemerkt, daß ein Verzeichniß der Wahlfähigen des Bezirk« der Chemnitzer Gewerbekammer im hiesigen Rathhause in der Stadtschreiberei eingesehen werden kann und auch am Wahltage im Wahllokale auSliegey wird, und werden übrigen« die einzelnen Herren Wahlmänner auf die an sie er lassene» besonderen Vorladungen verwiesen. Zwickau, den 30. August 1865. «WM WahleommLssar: LusernonMMützreu die gespa! tene geile 8 Pfennige. einzeln und partienweise, ,, gegen sofortige vH und üdter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die > Wer die zu versteigernden Hölz« vorher besehen will, hat sich an Herrn Ob „ . , .. Mnigl. FnsWcrwÄ am 30. August 1865. , .... - . . von Vormittags S NHr an, im Hundshübler Forstreviere iu den Bezirke«: Steiuberg, Spitzleiche, Zimmerleiche, WivwtttSraum, Bogelsäure und Slötzerraum aufbereitetz und zwar: . 68 Stück weiche «lötzer, van S bi« 18 Zoll oberer Stärke, 503 Schock weiche 1 bis 3 zMge Stangen, ' ' . t alftr. weiche teil. Kuhschelle, 45 „ „ „ Breuuscheitte, 834 ,, ,, Stöcke, P Bürgermeister Streit. marck, für dessen Ansichten, Meinungen und Thaten wir, was ja unserVolks- freund sattsam beweist, schlechterdings nicht etwa schwärmen, durchaus keine kopflose oder unüberlegte Politik treibt, im Gegentheil, eS ist vollständiger Plpn und eiserne Eoysequenz darin, die von keinem Hinderniß, von keinem Geschrei der VökW noch viel weniger von den Stimmen der Presse sich ein schüchtern läßt.