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Ml 38. Volk, Wir wären rings wer- (3358) ersun. wird eunde znges Bassin Larls- Zn tasten an da- große Vaterland. Wir wären ring- geachtet und gefürchtet, Als eine Macht, die nur befehlen kann, Drum lasset alle Zwietracht, alles Hadern, Seid einig Fürst und Volk von heute an. Denn immer hvffen wir noch auf die Gaden, Die uns -er Väter blüt'ger Kampf errang. Da- Dunkel httrscht noch wie vor fünfzig Jahren Wo man dem fränk'schen Kaiser heut bezwang, nicht straflos bleiben. Bismarck erklärt, die Regierung ist der Ansicht, ein Privilegium für Verleumdung dürfe in Preußen nicht bestehen. Die bi-heri» gen Versuche, dasselbe zu beseitigen, seien nicht glücklich gewesen. Die Regte- rung trete dem Anträge Waldow'- bei und sei bereit, auf gesetzmäßigem We- JuserttouSgedntzren die gespal- tene Zeile 8 Pfennige. Hier lachet freundlich nach so manchen Stürmen, Der Freiheit Sonne milder, goldner Strahl. Hier wacht des Fürsten Baterang' mit'Güte, Auf BergeShöh'n als auch im stillen Thal. Hier kann die Zwietracht nimmer Wurzel schlagen, Die Fürst und Volk so leicht entfremden kann, Hier steht in guten wie in bösen Zeiten, Das Volk um seinem König Mann für Mann! Erscheint tqgiich mit Ausnahme deS MontaqS. O möchte bald in anwm'Mvfchm Staaten, Umschlingen Fürst und Volk ein gleiche» Band Dann könnte keinem Fremdling eS gelingen, Wo aber Fürst und Volk ein Band umschlinget, In Einigkeit und festem Gottvertraun, Da ist das Dunkel auch schon längst vergangen, i Da ist nun Glück und Frieden ring- zu schaun, , In Deutschland'» Länderkranz als schönste Zierde: Prangt mol der Raute Grün jetzt frisch und neu, ' in Palästen wie in Hütten, » feinem König Joha«« treu. In Trümmer ging vor heute fünfzig Jahren, Durch deutscher Söhne Heldrrnmich und Kraft, Der Thron des kühnen und begabten ILorsen, Der sich ein Weltenreich durch Blut geschafft. Heut losch sein Stern im letzten blut'gen Kampfe Am Firmament des Ruhm'S für immer au»; Das Reich der Zwingherrschaft ging heut zu Ende Bei Waterloo im heißen, blut'gen Strauß. Preis viertelsührlich IS Rgr. — Jnserateu-AMahme für die am Abend erscheinende Aummer bis Vormittag» 11 Uhr. Biel denlsche». Herzblut ist daMst Mosten Für'» Vaterland und für der Greihät GW Die Erde nahm Vst ttzpire Saat entgegen, Doch keine GmdteMhM der Enkel Blick, Ans das Folium 45 des hiesigen Handelsregisters ist heute, lt. Anzeige vom heutigen Tage, die schon früher errichtete, aber erst neuerlich angemel- dete Finna „C- A Seiniae", zu Löstnitz, und als deren Inhaber Herr Christian August Seintge, daselbst, eingetragen worden. Fürstlich Schönburg'sches Gerichtsamt Lößnitz, den 14. Juni 1865. ' Vollert. Tagesgeschichte. Der 18. Juni oder der fünfzigjährige Gedenktag der Schlacht bei Waterloo Am heutigen Tage ist ein halbes Jahrhundert verflossen, seit Napoleon I., der moderne Despot, der verwöhnte, starrsinnige Glückssohn eines Jahr tausends, der größte Feldherr zweier Jahrhunderte und—der Unechter Deutsch lands, in der ewig denkwürdigen Schlacht bei Waterloo, im heutigen König reiche Belgien, durch die vereinte Tapferkeit der Engländer und Preußen auf immer von der schwindelnden Höhe seines Kaiserthrones hcrabgestürzt wurde. Noch einmal war er, der nach der bei Leipzig gründlich verlornen Schlacht auf Elba Verbannte in einem fast mährchenhaften Siegeslauf in feige stolze und leichtfertige Kaiserstadt Paris zurückgekehrt, um als Kaiser, Bölkerknechter und Feldherr Europa nochmals erzittern zu machen; noch einmal versuchte er, der noch vor drei Jahren für unüberwindlich gehaltene Kriegsmeister, das ge wohnte blutige Kriegsspiel, zuversichtlich hoffend, daß sein Glücksstern ihm freudiger und Heller glänzen werde, denn je zuvor: doch sein kühnes und stol zes Hoffen und Wagen, es war vergeblich, denn in den Sternen war geschrie ben: Staubgeborner, bis hierher und nicht weiter! Deine Glücksuhr ist abge laufen ! Du hast nicht verstanden den mächtigen Ruf einer großen und gewal tigen Zeit, darum zermalmt sie dich; du hast nicht verstanden, Völker, die hoffend auf dich blickten, durch den Hauch der Freiheit empor zu heben und zu beglücken, nein! du hast sie drangsalirt und geknechtet, darum zertraten sie dich! Der am 18. Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo für immer ge brochene und zermalmte Napoleon I. hat in den erster« Jahren seiner Sieges laufbahn, als Völkerglück ihm noch etwas galt und das Wort Freiheit ihm noch kein leerer Schall war: Napoleon I. hat selbst in seinen jüngern Jah ren das ewig wahre und große Wort ausgesprochen: „Wer die Ideen der Zeit unterdrückt, arbeitet an seinem eigenen Verderben," und er selbst hat die Wahrheit dieses Ausspruchs durch den tiefen und gewaltigen Sturz von sei nem stolzen und mächtigen Thron der Welt bewiesen. Er spottete der Idee überall, wo sie nicht seines Sinnes war; nur sein Wille allein sollte und durfte Geltung haben; er achtele nicht den freien Flügelschlag der Geister, das freudige, starke Selbstbewußtsein der Völkel; er ächtete und unterdrückte jede selbständige, freie Bewegung in der Schule, in der Presse, in der Gesell schaft, auf der Rednerbühne; er zerstörte durch seinen Starrsinn, durch seinen LrMßirgWr MkHmM Tage- und Amtsblatt für die Gerichtsnmter und Stadträthe Grünhain, Johünngeorgenstadt, Schwarzenberg, WildenftlS, Aue, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel und Zwönitz. unbezähnibaren Stolz, durch seinen riesige« Eigenwillen, der für die Ideen der Zeit, welche die Völker belebten ünd durchwogten, nur Hohn und Verach tung hatte, eine der großen politischen'Erwerbungen Frankreichs nach der andern! Und der ganz natürliche Erfolg? — Die brandenden Fluthen de- ewig und unaufhaltsam fortschreidenden Geistes der Zeit, den zu hemmen und in gewisse beengte Kreise zu bannen er sich in seinem ungemeflenen Stolz eigen willig vermessen hatte, überholten und vernichteten ihn, denn: „Wer die Ideen der Zeit unterdrückt, arbeitet an seinem eigenen Verderben!" Was lehrt uns also der heutige Gedenktag? — Er lehrt und predigt uns laut die ewige Wahrheit, die die Weltgeschichte auf jedem Blatte mit ehernen Griffel verzeichnet hat: Ungestraft versündiget sich kein Sterblicher,: und sei er Kaiser oder —Minister, an den.Ideen der Zeit; ungestraft greift kein Sterblicher, und sei er der Mächtigsten einer, in da» unablässig vorwärt- rollende Rad der Zeit, um es zu hemmen oder gar rückwärts zn stellen. Die Ideen der Zeit begreifen, leise ihren Spuren folgen, die auf ihnen wandelnde« Völker nm leiser und weiser Hand in die rechten Spuren lenken: nur da- allein hat die Staatsmänner aller Zeiten zu wahrhaft großen Män nern gemacht. Aber stolz und eigenwillig dareinfahren, die Ideen der Zett mit gewaltiger und kecker Faust niederdrücken, den freien Flügelschlag der Geister und das freie Wort bannen, Völker nicht zu ihrem Rechte kommen lassen, das kecke Wort laut proklamiren vor aller Welt: Gewalt geht vor" Recht: heißt an seinem eigenen Verderben arbeiten. DaS lehrt und predigt unS der heutige fünfzigjährige Gedenktag der Schlacht bei Waterloo. „Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher!" Deutschland Preußen. Nach einer Mittheilung der Essener Zeitung soll der Mi nister Hr. o. Eulenburg geäußert haben, da» gegenwärtige Abgeordnetenhaus werde nicht wieder zusammentreten, im Ministerium sei man bereit» mit der Bearbeitung eine- neuen Wahlgesetzes beschäftigt und dann werde auch die Regierung selbst Candidaten aufstellen. — In der Sitzung d«S Herrenhause» am 14. Juni stand der Antrag Below über die Beschränkung der Redefrei heit des Abgeordnetenhauses auf der Tagesordnung. Ein Amendement Wal-