Volltext Seite (XML)
ORGANDER SED-PARTEILEITUNGDENTECHNISCKENUNIVERSITÄTKARL-MARX-STADT Nummer 19 November 1986 10 Pfennig An der Spitze einer Delegation der Partei- und Staatsführung nahmen die Mitglieder des Politbüros des ZK der SED Egon Krenz (4. v. I.), Sekretär des ZK der SED und Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, und Siegfried Lorenz (3. v. I.), 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung, am Festakt anläßlich der Verleihung des Status „Technische Universität“ teil (Bild links). Bild rechts: Genosse Egon Krenz während seiner Festansprache. Genosse Egon Krenz in seiner Festansprache Karl-Marx-Stadt, ein Zentrum der Arbeiterklasse unseres Landes, ist Universitätsstadt geworden Auf dem vom XI. Parteitag der SED vorgezeichneten Weg hohe Lei stungen in Lehre und Forschung zur Stärkung des Sozialismus und damit zur Sicherung des Friedens zu vollbringen - dieser Ge danke prägte die Festveranstaltung anläßlich der Verleihung des Status einer Technischen Universität am 14. November 1986. Die Mitglieder des Politbüros des ZK der SED Egon irenz, Sekretär des ZK der Voigt, zahlreiche weitere Repräsen tanten von Ministerien und staatli chen Organen, die Mitglieder der Se kretariate der Bezirksleitung Karl- Marx-Stadt und der Stadtleitung Karl-Marx-Stadt der SED. Vertre ter des Rates des Bezirkes und des Rates der Stadt Karl-Marx-Stadt so wie der in der Nationalen Front ver einten Parteien und Massenorgani sationen des Bezirkes und der Stadt. Rektoren und Prorektoren der Uni- nosse Erich Honecker beglück wünscht Sie zum Auftakt des neuen Abschnittes in der 150jährigen Ge schichte Ihrer bedeutenden Stätte naturwissens chaftlieh-techniseher Forschung uria Bildung." 1 Nach der mit großem Beifall auf genommenen Rede des Genossen Egon Krenz nahm der Minister für Hoch- und Fachschulwesen. Ge nosse Prof. Dr. Hans-Joachim Böhme, das Wort zu einer Anspra- Genossen Krenz einen Brief mit neuen Verpflichtungen der Universi tätsangehörigen an Erich Honecker. Den Abschluß des Festaktes bil dete ein Konzert mit erlesenen Wer- &ken, gestalte^ von der Robert- Schumann-Philharmonie und ihrem Chefdirigenten Dieter-Gerhardt Worm, der Singakademie Karl- Marx-Stadt unter Leitung von Franzpeter Müller-Sybel und dem Pianisten Prof. Dieter Zechlin. Der Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Genosse Prof. Dr. h. c. Hans- .Joachim Böhme, überreicht Magnifizenz Prof. Dr.-Ing: habil. Manfred Krauß die Gründungsurkunde der Technischen Universität. Foto: FP/Ebert Aus den Händen des Oberbürgermeisters von Karl-Marx-Stadt und Ehren senators der TU, Genossen Kurt Müller, empfängt der Rektor die neue Amtskette. Foto: FP/Ebert SED und Stellvertreter des Vor sitzenden des Staatsrates der DDR. und Siegfried Lorenz, 1. Sekretär der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt der SED wurden mit lang anhalten dem Beifall begrüßt. An der feierlichen Veranstaltung, zu der der Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Dr. Hans- Joachim Böhme, eingeladen hatte, nahmen als weitere Ehrengäste teil: die Mitglieder'und Kandidaten des Zentralkomitees der SED Eberhard Aurich, 1. Sekretär des Zentralrates der FDJ, Dr. Rudi Georgi. Minister für Werkzeug- und Verarbeitungs maschinenbau. Prof. Dr. Johannes Hörnig. Leiter der Abteilung Wis senschaften des ZK der SED. Her mann Pöschel. Leiter der Abteilung Forschung und technische Entwick lung des ZK der SED. Prof. Dr. Werner Scheler. Präsident der Akademie der Wissenschaften der DDR. Dr. Herbert Weiz, Stell vertreter des Vorsitzenden des Mini sterrates und Minister für Wissen schaft und Technik. Dr. Rudolf Win ter. Generaldirektor des VEB Werk zeugmaschinenkombinat ..Fritz Hek- kert“, Prof. Dr. Reinhard Probst. Rektor der Technischen Hochschule „Otto von Guericke“ Magdeburg, die Abteilungsleiter des ZK der SED Klaus Blessing und Manfred versitäten und Hochschulen der DDR, Rektoren, Prorektoren und Di rektoren . sowie ausländische Ehrendoktoren unserer Universität von 28 wissenschaftlichen Einrich tungen au? 12 Ländern, Generaldi rektoren .und Betriebsdirektoren. Partner aus dem Gesundheitswesen und aus der Volksbildung sowie aus den bewaffneten Organen, Emeriti und Veteranen der Arbeit. In einer Festansprache (Seiten 2 und 3) würdigte Genosse Egon Krenz die Entwicklung unserer Bil dungsstätte zur Technischen Uni versität. ..Der 14. November 1986 markiert in der Chronik dieser Lehr- und Forschungsstätte wie in der Geschichte der Stadt und des Be zirkes ein bleibendes Datum. Karl- Marx-Stadt. ein Zentrum der Arbei terklasse unseres Landes, wird Uni versitätsstadt. Das hat der XI. Par teitag der SED beschlossen, und das wird heute Wirklichkeit“, unter strich der Redner. ..Es ist mir eine große Freude“, be tonte Egon Krenz. ..aus diesem An laß allen Wissenschaftlern und Stu denten. den Arbeitern und Ange stellten den herzlichen Dank des Zentralkomitees der SED und seines Generalsekretäs. des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Genossen Erich Honecker, zu überbringen. Ge- che. in der er Stellung und Aufga ben der Universität in der entwik- kelten sozialistischen Gesellschaft umriß. Er überreichte Magnifizenz Prof. Dr. Manfred Krauß die Grün dungsurkunde, die Urkunde zur Er weiterung des Promotionsrechtes und die Bestätigung als Rektor der jüngsten Universität unseres Lan des. (Den Wortlaut der Rede ver öffentlichen wir in der nächsten Ausgabe.) Im Anschluß würdigte der Ober bürgermeister von Karl-Marx-Stadt und Ehrensenator der Universität, Genosse Kurt Müller, die Rolle der Alma mater als ein bedeutendes wissenschaftliches Zentrum unserer Stadt. Im Namen der Stadtverord netenversammlung und des Rates der Stadt überreichte er die neue Amtskette an den Rektor. Namens aller Angehörigen der Technischen Universität dankte der Rektor mit bewegenden Worten der Partei- und Staatsführung und ih rem höchsten Repräsentanten, dem Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Genossen Erich Honecker, für ihre kluge und weitsichtige Wis senschafts- und Bildungspolitik. Nach seiner Dankesrede übergab Magnifizenz Prof. Dr. Krauß dem Am Nachmittag des 14. Novem ber überbrachten die Genossen Egon Krenz und Siegfried Lorenz an der Spitze der Delegation der Partei- und Staatsführung die herz lichsten Glückwünsche an die Lei tung der Technischen Universität. Ihnen schlossen sich Vertreter des Bezirkes und der Stadt, Gäste von Universitäten. Hochschulen und wis senschaftlichen Einrichtungen des In- und Auslandes sowie Gene raldirektoren und weitere Vertreter von Kombinaten und Industriebe trieben an. Die Übergabe der 3. Ausbaustufe des Technikums automatisierte be dienarme Produktion und die Be sichtigung ausgewählter wissen schaftlicher Spitzenleistungen führ ten im Anschluß daran die Ge nossen Egon Krenz und Siegfried Lo renz in den Universitätsteil Erfen- schlager Straße. Der Festtag in der 150jährigen Ge schichte der Ingenieurausbildung in unserer Stadt klang mit einem Emp fang des Oberbürgermeisters für An gehörige der Technischen Universi tät und ihre in- und ausländischen Gäste im Karl-Marx-Städter FO RUM aus, bei dem die Genossen Egon Krenz und Siegfried Lorenz zugegen waren. iiiiiiiiiiiiitiiiiiiimiiimmiimuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiinniiniiiHHm I I Brief der Angehörigen der Technischen I Universität an den Generalsekretär i I des ZK der SED und Vorsitzenden = | des Staatsrates der DDR, Erich Honecker | Hochverehrter Genosse | Erich Honecker! | Die Verleihung des ehrenvollen ä Status „Technische Universität | Karl-Marx-Stadt“ erfüllt uns | Wissenschaftler, Studenten, Ar- f beiter und Angestellte mit Stolz | und großer Freude. Wir möchten | diese für uns so bedeutsame I Stunde zum Anlaß nehmen, um | Partei- und Staatsführung sowie | Ihnen persönlich für die konse- 1 quente Politik zur Sicherung des f Friedens, zur Stärkung des So- | zialismus und zum Wohle des | Volkes sowie für die weitsichtige | sozialistische Wissenschafts- und | Bildungspolitik zu danken, auf | . deren Fundament sich in nur we- | nigen Jahrzehnten in der Arbei- | ter- und Industriemetropole | Karl-Marx-Stadt eine akademi- f sehe Lehr- und Forschungsstätte | von universellem polytechnischem f Charakter entwickeln konnte. Nie | zuvor in der 150jährigen Ge- | schichte der Ingenieurausbildung | in unserer Stadt hatte die Wis- g senschaft solch große Möglichkei- | ten und Perspektiven, wie in der | Ära des Sozialismus. Die Wert- f Schätzung unseres Wirkens in | Ausbildung, Erziehung und For- | schung, die mit der Universitäts- f gründung einen solch beredten f Ausdruck findet, ist uns Ver- | pflichtung und Herausforderung, | unser beachtliches wissenschaft- | lieh es Potential für die Lösung | der vom XI. Parteitag gestellten | Aufgaben unserer ökonomischen | Strategie und des gesellschaftli- 1 dien Fortschritts in höherer Qua- | lität zur Wirkung zu bringen. 1 Unsere Technische Universität f vereint ein leistungsfähiges I Ensemble der Natur-, Technik- i und Gesellschaftswissenschaften, | jn dem sich vorwärtsdrängendes I wissenschaftliches Denken in | neuen Dimensionen des Erkennt- E nisfortschritts und seiner huma- f nistischen Nutzung entfalten | kann. Der Universitas litterarum | technicarum verpflichtet, werden | wir daher jenen Wissenschaftsge- | bieten besonderes Augenmerk | widmen, welche die Grenzen heu- I tigen Wissens überschreitend, zu | neuen Wirkprinzipien, Technolo- s gien und Einsichten über die Na- | tur und Gesellschaft vorzudringen | vermögen. | Auf dem Fundament einer bis | zum Jahre 2000 weisenden Ent- | Wicklungskonzeption und pro- | gnostischer Studien namhafter | Wissenschaftler unserer Universi- | tät verstärken wir die Grundla- | genforschung und den Bildungs- f vorlauf auf solch für die Mei- | sterung der Schlüsseltechnologien f gravierenden Gebieten wie flexible Automatisierung, rech- nerintegrierte Fertigung, Infor matik, Technologie der Mikro elektronik, Steuerungstechnik, Mikromechanik, neue Werkstof fe, Oberflächenveredelung, Tribo- technik und Bioelektronik. Langjährigen Traditionen der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt und ihrer Vorgänger folgend, nutzen wir die Koordi- | nierungs- und Leistungsverträge f mit unseren Partnerkombinaten, | um auf der Grundlage langfristi- | ger gemeinsamer Strategien die | Verflechtung von Wissenschaft s und Produktion im Interesse | einer höheren ökonomischen | Wirksamkeit der Forschung, der i raschen Erneuerung der ma- i teriell-technischen Basis, der | Wissenschaftsentwicklung selbst = sowie der Aus- und Weiterbil- | düng stetig zu vertiefen. | In enger Kooperation mit den | Praxispartnern beschleunigen wir = die interdisziplinäre Grundla- | genforschung zur rechnerinte- 1 grierten Fertigung in der flexibel = automatisierten Produktion des f Jahres 2000. Gemeinsam mit solch | bedeutenden Partnerkombinaten 1 wie z. B. den Werkzeugmaschi- | nenkombinaten „Fritz Heckert“ | und „7. Oktober“, wie Textima, 1 Robotron, Mikroelektronik, Poly- | graph und denen der Leichtin- | dustrie, verwirklichen wir lang ¬ fristig angelegte Forschungen zu Automatisierungslösungen für komplexe technologische Prozes se. Mit dem gleichen Engagement konzentrieren wir den wissen schaftlichen Vorlauf noch stärker auf Probleme der Automati sierung, des umfassenden Einsat zes der Mikroelektronik und der CAD/CAM-Technik auf den Ge bieten des Textilmaschinenbaus sowie der Leicht- und Konsum güterindustrie, um auch in Zu kunft unserer großen Verantwor tung für die Entwicklung der Konsumgüterproduktion voll ge recht zu werden. Gestützt auf langjährige mathe matische und naturwissenschaft lich-technische Grundlagenfor schungen erhöhen wir in Zusam menarbeit mit dem Kombinat Carl Zeiss Jena unseren vorlauf orientierten Beitrag zur Entwick lung von Technologien für die Herstellung von höchstintegrier ten Schaltkreisen und Mega-bit- Speichern. Die anläßlich des 37. Jahresta ges unserer Republik mit dem Nationalpreis geehrten Wissen schaftler verpflichten sich zu vorlauf orientierten For schungen über die Struktur von Rechnerarchitekturen und die zu gehörige Basissoftware künftiger Mikrorechnergenerationen, um vor allem neue Lösungen für mo derne Systeme der Steuerung von Industrierobotern sowie Werk zeug- und Textilmaschinen zur Verfügung zu stellen. Das zu Ehren des Nationalfeiertages mit der Wanderfahne unserer Lehr- und Forschungsstätte ausgezeich nete Kollektiv der Sektion Infor matik legte die weiterführende Verpflichtung ab, Grundlagen forschungen zur Künstlichen In telligenz mit dem Ziel zu be schleunigen, sie in intelligenten CAD-Systemen zur Anwendung zu bringen. Mit unseren Erfahrungen und dem theoretischen Vorlauf auf den Gebieten Physik, Chemie und Werkstoffwissenschaften stellen wir uns mit Grundlagenforschun gen zu hochfesten Werkstoffver bunden und zur Werkstoffver edelung der Forderung nach einer hohen Material- und Energieöko nomie als unverzichtbarem Bei trag zur Meisterung der Schlüssel technologien. Die Gesellschaftswissenschaften haben an unserer Hohen Schule einen festen Platz, und ihr inter disziplinäres Zusammenwirken mit den Natur- und Technikwis senschaften besitzt Tradition. Als Technische Universität sind wir jedoch herausgefordert, die Komplexität moderner Wissen schafts- und Technikentwicklung noch stärker zu befördern und durch interdisziplinäre Forschun gen zu weltanschaulichen und moralischen Problemen der In genieurtätigkeit, ökonomischen Fragen technischer Neuerungs prozesse. sozialen Wirkungen der Schlüsseltechnologien und zur Förderung wissenschaftlich-tech nisch begabter Schüler i der Allgemein- und Berufsbildung einen theoretisch fundierten und praktisch wirksameren Beitrag zur Verbindung der wissenschaft lich-technischen Revolution mit den Vorzügen des Sozialismus zu leisten. Vornehmste Pflicht unserer akademischen Lehr- und For schungsstätte ist die Ausbildung und Erziehung als Investition für die Zukunft. Uns ist eine hohe gesellschaftliche Verantwortung für das Wissen und Können künftiger Gestalter und Beherr scher der wissenschaftlich-tech nischen Revolution übertragen. Durch eine moderne und zu kunftsweisende Grundlagen- und Fachausbildung, die mit einer tiefgründigen politischen und weltanschaulichen Bildung ein- (Fortsetzung auf Seite 4) iiiimiiiiiiiiiiHiiHiniuniiiiiiiiinHiiuiiiiiuiiiiiiiiuiiinraHmiiiiiiiHiiuiuiiHiiiiiiinniiiini winuuiiII5