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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986,19-24
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Internationale wissenschaftliche Konferenz Der Beitrag der Wissenschaften zur automatisierten bedienarmen Produktion Vom 18. bis 21. 11. 1986 fand die Internationale wissenschaftliche Konferenz „Der Beitrag der Wis senschaften zur automatisierten be dienarmen Produktion“ an unserer Technischen Universität statt. Die Konferenz wurde von Ma gnifizenz Prof. Dr. Krauß eröffnet. Er unterstrich die Verantwortung Unserer Einrichtung bei der Durch setzung der Schlüsseltechnologien, mit der wir unseren Beitrag für hohe ökonomische und soziale Ergebnisse zu leisten haben. Zu den Aufgaben der Wissenschaft bei der weiteren Entwicklung der bedienarmen Produktion Danach sprach als erster Redner das Mitglied des ZK der SED und Präsident der Akademie der Wis senschaften der DDR, Genosse Prof. Dr. Werner Scheler, zu den Aufga ben der Wissenschaft bei der weite ren Entwicklung der bedienarmen Produktion. Folgende Arbeitsrichtungen sind nach jetzigem Erkenntnisstand vor rangig zu bearbeiten: Bei den Fertigungsverfahren und den dazugehörigen Ausrüstungen wächst, die Zahl der zur Anwen dung kommenden Wirkprinzipien absolut gesehen. Gleichzeitig hält der Trend zur multivalenten Nut zung neuer Wirkprinzipien — wie dies die Laserbearbeitungsverfah ren, die Sputtertechnik oder die Mi krolithographie und andere Techni ken zeigen — weiter an. Die Informa tionstechnik übernimmt die Steue rung und, schrittweise zunehmend, die Kontrolle der einzelnen zu rea lisierenden Funktionen und ihre Ko ordinierung entsprechend einem von „außen“ komplex beauftragten Ar beitsauftrag. In Analogie zu den genannten Pro blemkreisen bezüglich der Ausrü stungen und Verfahren für die Pro duktion, die Transport- und Lager prozesse, die Eingangs-, Zwischen: und Endprüfungen, den Versand Und für Instandhaltungsaufgaben ist der gesamte Komplex der tech nisch-technologischen Vorbereitung der Produktion mit dem Ziel rech nergestützter, weitgehend durch gängiger Arbeit wissenschaftlich in tensiv weiter zu bearbeiten. Eng damit verbunden ist eine dritte Grundaufgabe: Historisch bedingt, sind Datenba sen für unterschiedliche Aufgaben- komplexe entstanden. Die informa tionstechnologische Integration der bisher isoliert automatisierten Teil gebiete führt zu neuen, grundlegen den Aufgabenstellungen für die Ge staltung eines Systems verteilter Da- tenbanken, so daß die benötigten Da ten an den verschiedenen Stellen im Betrieb für die operative Arbeit zur Verfügung stehen und der Zugriff zu entfernten Datenbanken problem frei möglich wird, daß ferner Da tenintegrität und Konsistenz sowie weitere zahlreiche Bedingungen ge sichert sind. Im Unterschied zu Lösungen, die in den bereits realisierten Automa tisierungsvorhaben der DDR ange wendet wurden und denen eine streng hierarchische Struktur im in formationstechnischen Projekt zugrunde liegt, sind in perspekti vischen Vorhaben Mehrebenenord nungen auf Basis lokaler Netze vor zusehen. Dies erfordert noch erheb liche Vorleistungen zur gerätetech nischen Basis für die Vernetzung, speziell im Breitbandniveau, weiter für die gerätebezogene Software die Netzsoftware und Hilfsmittel für den Anwender zur rechnerge stützten Projektierung seiner spe ziellen Netze. Da Erzeugnisse ver schiedener Hersteller an die Netz kombination angeschlossen werden sollen, muß es Standards geben, die aus der Netzmodellierung abzulei ten sind. Dabei ist durch Konfor mitätsuntersuchungen die Über einstimmung vorgegebener Bedin gungen mit der realen Ausführung nachzuweisen. Da automatisierte Inseln aus ökonomischen Erwägungen nicht voll tragfähig sind, muß die auto matisierte Fabrik der Zukunft mit Zulieferanten. Kooperationspart nern, Abnehmern, Transportunter nehmen über das weiträumige, auto matisierte Datennetz verbunden sein. Dazu sind die gerätetech nischen und softwareseitigen Vor aussetzungen bis 1990 zu realisieren, wie dies die Beschlüsse des XI. Par teitages fordern. Anwenderseitig hat man sich auf die Nutzung von Dispatcherkonferenzen, Brief kastendienste, Filekopierdienste. Te letextdienste, industriellen Bild schirmtext u. a, Dienste vorzuberei ten. .Die inhaltliche Gestaltung der Projekte der rechnerintegrierten Fertigung erfordert eine theoreti sche Fundierung insbesondere mit den Methoden der angewandten Sy stemanalyse. Die Menge der Pro duktionsausrüstungen verkörpert ein dynamisches, diskretes, stochasti sches System mit zeitparallelen Pro zessen. Die Steuerstrategien sind un ter dem Aspekt zu entwickeln, daß mehrere hierarchisch priorisierte Optimierungsziele gleichzeitig zu er füllen sind. Dies wird dazu führen, daß Methoden der künstlichen In telligenz zur automatischen Veri fikation der Steuerungsstrategien zum Einsatz kommen müssen. Eine Vielfalt wissenschaftlicher Pro blemstellungen ist mit der Model lierung des Fertigungssystems in sei ner Gesamtheit, mit der Modellbe schreibung des komplexen Ferti gungsprozesses, verbunden. Vorerst dominieren hierbei noch pragma tisch-empirische Verfahren. Die Me thoden der unscharfen Systemmodel lierung dürften einen weiterführen den Weg darstellen. Eine bedeutsame Querschnittsauf gabe ist die Schaffung einer auf ho hem Niveau stehenden Software technologie. In der weiteren Ent wicklung dieses Gebietes geht es darum, von dem jetzigen Stand, der durch Existenz eines Regelwerkes und einzelner Werkzeuge gekenn zeichnet werden kann, zu einer weit gehend rechnergestützten Arbeit, be ginnend bei der Problemformulie rung in einem hohen Sprachniveau, zu gelangen. Auch hier wird die An wendung von Methoden der künst lichen Intelligenz notwendig wer den. Wesentliche Leistungen sind auch noch zur Sicherung von Modu larität, Portabilität, Zuverlässigkeit und Robustheit der Software zu erbringen. Zu speziellen Aufgaben und Problemen bei der Durchset zung der automatisierten bedienar men Produktion im Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau, in der Elektrotechnik und Elektronik so wie in der Leichtindustrie sprachen im Anschluß Minister profilbe stimmender Industriebereiche. Hauptstoßrichtung: Flexible Automatisierung So hob Gensse Dr. Rudi Georgi, Mitglied des ZK der SED und Mini ster für Werkzeug- und Verarbei tungsmaschinenbau, als wesentliche Aufgaben und zu lösende Probleme hervor: Unsere eigene strategische Arbeit ist folglich darauf ausgerichtet., die langfristig begründete Integration der Schlüsseltechnologien in unse rem eigenen Reproduktionsprozeß zu sichern, ihre breitenwirksame An wendung in den anderen Bereichen der Volkswirtschaft unserer Repu blik materiell-technisch zu gewähr leisten und den wachsenden Anfor derungen der Außenmärkte durch die Veränderung des Erzeugnis-, Produktions- und Exportprofils zu entsprechen. Daraus leitet sich für alle wissenschaftlich-technischen Einrichtungen, Betriebe und Kom binate unseres Industriebereichs der Führungsanspruch ab, in weit stär kerem Maße als bisher in wissen schaftlich-technisches Neuland vor zustoßen, um solche Effektivitäts quellen zu erschließen, die über bisher üblichen Größenordnungen hinausgehen. Als Hauptstoßrichtung haben wir dabei die flexible Automatisierung bestimmt,, zeigt sich doch in Aus wertung internationaler Entwick lungstendenzen und kompromißlo ser Weltstandsvergleiche, daß in den fortgeschrittenen Industriestaa ten auf dem Gebiet rechnerintegrier ter. flexibel automatisierter Ferti gung erste überzeugende Ergebnisse vorliegen. Dabei ist uns heute be reits klar, daß mit dieser Hauptstoß richtung unserer weiteren Arbeit ein grundlegender Wandel in der technischen Produktionsvorberei tung und in der materiellen Pro duktion einhergeht und mit Konse quenz durchgesetzt werden muß. Beginnend in der Grundlagen- und angewandten Forschung, müs sen wir uns unter Nutzung der Vor züge unserer sozialistischen Pro duktionsverhältnisse im volkswirt schaftlich zu organisierenden ar beitsteiligen Prozeß den Anforde rungen der integrierten rechnerun terstützten konstruktiven und tech nologischen Fertigun gsvorbereitung der prozeßnahen Fertigungssteue rung sowie der bedien-, überwa- chungs- und lagerarmen Fertigung stellen. Wir gehen dabei von einer lang fristig angelegten dynamischen Ra tionalisierungsstrategie aus, die in mehreren Etappen in den nächsten 10 bis 15 Jahren über rechnerge stützte Teillösungen im materiellen und informationellen Bereich zur automatisierten Produktionsstätte bis hin zum automatisierten Betrieb führt. Diese, von Partei und Regierung getragene Automatisierungsstrate gie, geht von folgenden charakteri stischen Etappen aus: 1. Die Herausbildung verfah rensintegrierter CNC-Bearbeitungs- zentren und -zellen, durchgängig ge steuerter Materialfluß und verstärk ter Einzug der Informatik in Ver bindung mit einer ausgeprägten Sy stemlogistik im Sinne einer fle xiblen automatisierten Fertigungs stätte, 2. Herausbildung integrierter Fer tigungen hoher Komplexion in der materiellen Produktion und im in formationeilen Bereich der Pro duktionsvorbereitung. 3. Durchsetzung des rechnerge führten Auftragsdurchlaufes und der rechnergeführten Produktions- Steuerung für die Herstellung ver schiedener Erzeugnisse bei kleinen Losgrößen in beliebiger Reihenfolge im Sinne einer „Quasifließferti gung“. 4. Sicherung einer bedarfsgerech ten kontinuierlichen Fertigung vom Auftragseingang über die Betriebs- und Auftragsplanung, die materielle integrierte Produktion bis hin zum Versand durch den Einsatz integrier ter CAD/CAM-Systeme. 5. Vernetzung der Informations verarbeitung über alle betrieblichen Funktionsbereiche bis zur Heraus arbeitung von CIM-Betriebsstruktu- ren. Zusammengefaßt verfolgen wir das strategische Ziel, bis zum Jahr 2000 automatisierte Betriebe aufzu bauen, die durch die hierarchische Verknüpfung der in allen Bereichen des betrieblichen Reproduktions prozesses eingesetzten rechnerge stützten Teillösungen wie für die Be triebs- und Produktionsplanung, die Konstruktion, die Projektierung und technologische Vorbereitung der Produktion, die Fertigung, die Qualitätssicherung, die Transport-, Umschlags- und Lagerprozesse, den Absatz sowie die Rechnungsführung und Statistik zu einer auf eine effek tive Herstellung der Erzeugnisse und Leistungen gerichteten Gesamt lösung gekennzeichnet sind. Unsere Strategie der schrittwei sen Entwicklung komplex automa tisierter und rechnerintegrierter Be triebe geht davon aus, daß in der Re gel in der Teilefertigung mit dem Ein satz eines oder mehrerer miteinan der nicht gekoppelter flexibler Fer tigungszellen, Fertigungssysteme oder Fertigungslinien und Ferti gungsstraßen als erste Etappe be gonnen wird. In den Folgeetappen werden die Automatisierungskonzepte der me chanischen Fertigung durch flexibel automatisierte Lösungen für die Farbgebung und die Wärmebehand lung ergänzt. Gleichzeitig werden Automatisierungskonzepte für die Montage in Form des Einsatzes star rer und programmierbarer Mon tageautomaten, flexibler automati scher Montagelinien, flexibler auto matischer Montagelinien, flexibler automatischer Montagestationen, flexibler Montagezellen und fle xibler automatisierter beziehungs weise teilautomatisierter Mon tageabschnitte schrittweise wirk sam. ' Parallel dazu wird ein zu nehmender Einsatz von Rechnern auch in allen anderen betrieblichen Bereichen — insbesondere in der Fertigungsvorbereitung — erfolgen. Dabei rücken die einzelnen Berei che der Fertigung und Fertigungs vorbereitung enger zusammen. Stoff- und Informationsfluß weisen einen hohen Integrationsgrad und eine hohe Durchgängigkeit auf. Der komplexe automatisierte Betrieb wird schließlich durch ein Netz von Rechnern nach einheitlichen Effek tivitätszielen gesteuert. Mit den Beschlüssen des XI. Par teitages der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands wurde die 1. Etappe der Realisierung dieses stra tegischen Konzepts bestimmt. Dar aus erwächst für den Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau die Ver pflichtung, im engen Zusammen wirken mit den anderen Industrie ministerien und den Anwenderberei chen bis 1990 in der metallverar beitenden Industrie der DDR als Maßstab und Beispiel mindestens 60 und in anderen Zweigen der Volks wirtschaft mindestens 35 komplexe Automatisierungsvorhaben vorzu bereiten und zu realisieren. Mikroelektronik durchdringt gesamte Volkswirtschaft Genosse Felix Meier, Minister für Elektrotechnik und Elektronik wandte sich in seinem Plenarvortrag den Aufgaben seines Industrieberei ches bei der beschleunigten Entwick lung und Anwendung der Schlüs seltechnologien in der Volkswirt schaft der DDR zu. So hob er unter anderem hervor: An vorderster Stelle bei der Ent wicklung und Anwendung der Schlüsseltechnologien steht nach wie vor die Mikroelektronik, die die gesamte Volkswirtschaft durch dringt und zunehmend das Niveau der verschiedensten Erzeugnisse und Verfahren bestimmt. In erster Linie fasse ich das als eine Herausforderung an die bedeu tenden Zentren der mikroelektro nischen Produktion unseres Landes in meinem Verantwortungsbereich auf. Darüber hinaus stehen alle Kombinate der Elektrotechnik und Elektronik und der metallverar beitenden Industrie, aber auch der anderen Bereiche der Volkswirt schaft vor der Notwendigkeit, ei gene Kapazitäten auf diesem Gebiet zu schaffen, wie im Bericht an den XI. Parteitag der SED mit Nach druck gefordert wurde. Ebenso wird damit das Anspruchsniveau an die Ergebnisse der Grundlagenfor schung in solchen Einrichtungen, wie der Technischen Universität Karl-Marx-Stadt charakterisiert. Mit der weiteren Profilierung von Kapazitäten des Industriebereiches Elektrotechnik und Elektronik so wie seiner Kooperationspartner im Bereich der Grundlagenforschung bei der Akademie der Wissenschaf ten der DDR und im Bereich des Hoch- und Fachschulwesens ist die Aufgabe gestellt, in hohem Tempo und weitgehend parallel die näch sten Technologieniveaus der Höchst integration zu entwickeln. In enger Verbindung mit der Technologieent wicklung sind die erforderlichen technologischen Spezialausrüstun gen für die nächsten Technologieni veaus zu entwickeln und zu produ zieren und damit der Eigenanteil der DDR an technologischen Spe zialausrüstungen im Volumen und Sortiment weiter zu erhöhen. Dabei geht der Industriebereich Elektro technik und Elektronik immer da von aus, daß die gesamte Entwick lung der Mikroelektronik in enger Zusammenarbeit mit der UdSSR und anderen sozialistischen Län dern erfolgt. Einen wichtigen Standpunkt unse rer gemeinsamen Arbeit besonders mit den Einrichtungen der Grund lagenforschung sehe ich darin, in Übereinstimmung mit den Anforde rungen der nächsten Technologieni veaus der Höchstintegration die Ent wurfsverfahren für höchstinte grierte Schaltkreise weiter zu ent wickeln. Es geht insbesondere darum, das Angebot leistungsfähiger Personal- und Bürocomputer zu erweitern, lei stungsfähige Ingenieurarbeitsstatio nen für anspruchsvolle Konstruk tionsaufgaben im Maschinenbau und in der Elektrotechnik und eine leistungsfähige Rechentechnik für die Leitebene von automatisierten Fertigungssystemen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig geht es darum, für die unterste Automatisierungsebene modulare Steuerungssysteme für Werkzeug- und Verarbeitungsma schinen, Industrieroboter und fle xible Fertigungssysteme sowie die nächste Generation der Prozeß automatisierung kontinuierlicher Prozesse beschleunigt in die Pro duktion überzuführen. Umfassende Intensivierung unter Einsatz der Schlüsseltechnologien Genosse Klaus Morgenstern. Stell vertreter des Ministers für Leicht industrie. verdeutlichte, ausgehend von der Strategie unserer Partei auf dem Gebiet der Konsumgüterpro duktion, die speziellen Aufgaben im Industriebereich Leichtindustrie. So sagte er in seinem Plenarvor trag: Grundlinie unserer Arbeit ist die umfassende Intensivierung, vor al lem unter Einsatz von Schlüsseltech nologien, die schnelle Erneuerung des Konsumgütersortimentes und die Erhöhung der Qualität auf der Basis der verfügbaren Material- und Rohstoffonds. Von grundsätzlicher Bedeutung ist die weitere quantitative und qua litative Stärkung der Grundstufen produktion, d. h. der Spinnereien, der textilen Flächenbildung sowie der Leder- und Kunstlederherstel lung als entscheidende Basis einer flexiblen, bedarfsgerechten Fi nalproduktion. Ein Schlüsselproblem der Er höhung des wissenschaftlich- technischen Vorlaufs für die wei tere Leistungsentwicklung der Tex til-, Bekleidungs-, Schuh- und Le derwarenindustrie bildet die kom plexe Rationalisierung und Automa tisierung der arbeitsintensiven Näh- und Konfektionsprozesse unter den spezifischen Erfordernissen einer hochmodischen Produktion in gro ßer Vielfalt, einem umfangreichen Größensortiment, mittleren und klei nen Serien sowie hoher Flexibilit. In Auswertung des internationalen Entwicklungsstandes ist festzustel len, daß gegenwärtig und im Zeit raum bis 1990 noch keine komplexen Lösungen für die flexible Automati sierung der Nähprozesse anwen dungsbereit zur Verfügung stehen. In der Fadenbildung und Faden veredlung der Textilindustrie sind durch umfassende Anwendung von Mikroprozessoren und automatisier ter Handhabetechnik die auch wei terhin bestimmenden Grundverfah ren der Turbinen- und Ringspin nerei sowie der Texturierung in gro ßen Bereichen durchgehend zu auto matisieren und neue hochproduk tive Spinnverfahren bei gleichzeiti ger Erweiterung des Garnsortiments einzuführen. In zunehmendem Maße sind die Vorspinnerei, Fein spinnerei und Spulerei durch auto matisierte Transportsysteme bzw Reduzierung von Prozeßstufen zu verketten. Die Prozeßautomatisierung und höhere Veredlung in der textilen Flächenbildung ist auf der Grund lage der weiteren Leistungserhö hung der Web-, Strick-, Wirk-, Näh- wirk- und Vliesverfahren durchzu führen. Durch umfassenden Einsatz rechnergestützter Systeme für die Automatisierung der Produktions vorbereitung, Musterung, Färberei. Qualitätssicherung, Leitung und Ab rechnung ist die Mehrmaschinen bedienung, Mustervielfalt und Fle xibilität in diesen Bereichen ent scheidend zu erhöhen. Im Ergebnis des hohen Leistungszuwachses mo derner schützenloser Webtechnik der flexiblen Einsatzmöglichkeiten und der günstigen Materialökono mie des Webverfährens ist die Mo dernisierung der Webereiproduktion zur Erhöhung des Aufkommens ge webter Flächengebilde in größerem Umfang durchzuführen. In der Konfektions-, Schuh- und Lederwarenindustrie sind in der Produktionsvorbereitung komplexe rechnergestützte Systeme für Ent wurf, Konstruktion, Gradation und Schnittbildoptimierung gekoppelt mit automatischen Zuschnittsyste men in großer Breite zur Anwen dung zu bringen. Zur optimalen Nut zung dieser neuen Schlüsseltechno logien ist die Zuschnittvorbereitung in leistungsstarken Zentren zu kon zentrieren. Für die Rationalisierung der ar beitsintensiven Näh- und Fügepro zesse der Bekleidungs-, Wäsche-, Schuh- und Lederwarenindustrie sind unter Berücksichtigung einer hohen Flexibilität der modischen Po- duktion und zunehmend erforderli cher kleiner Seriengrößen im Rah men von Halbjahres-Kollektionen in Übereinstimmung mit der inter nationalen Entwicklung im Zeit raum bis 1990 Lösungen durchzuset zen. Enge Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen in der UdSSR Magnifizenz Prof. Dr. Dr. eh. Juri Michailowitsch Solomenzew, Rektor des Instituts STANKIN Moskau, 'sprach in der Plenarveranstaltung zum Beitrag der Hochschulwissen schaftler zum Problem der rech nergestützten Fertigung und zur Zu sammenarbeit des Institutes STAN KIN mit der Technischen Universi tät Karl-Marx-Stadt. So betonte er: Die sowjetischen Partnerhoch schulen würdigen die Zusammenar beit mit der Technischen Universi tät Karl-Marx-Stadt sehr hoch. Wir betrachten diese Zusammenarbeit als eine Form des fachlichen und ideologischen Niveaus der Fachleute unserer beiden Hochschulen, als einen Beitrag zur wissenschaftlich begründeten Lösung der prak tischen Aufgaben, die den Hochschu len vom XXVII. Parteitag der KPdSU und vom XI. Parteitag der SED ge stellt wurden. Von großer Wichtigkeit für die Maschinenbauhochschulen ist heute die weitere Vervollkommnung und Einführung von Fächern, die für die Fertigungsprozeßsteuerung von Be deutung sind. Es ist dadurch zu er klären, daß die Lösung eines X- beliebigen wissenschaftlich-techni schen Problems im Maschinenbau praktisch auf allen hierarchischen Stufen (Maschine—Produktionsab schnitt-Werkstoff-Betrieb) gleich ist. Moderne Maschinen verfügen über verzweigte Steuersysteme. Das Streben nach arbeitssparender Pro duktion führt zur Vereinigung von Maschinen zu Fertigungssystemen die nur mit Hilfe von modernsten Rechnern gesteuert werden können. Die Studenten der Maschinenbau hochschulen sind mit Kenntnissen auf dem Gebiet der Rechentechnik zu versorgen, da sie später als Nut zer dieser Rechentechnik auftreten. Der gegenwärtige Stand der Aus bildung von Konstrukteuren und Technologen fordert eine aktive Ver wendung der rechnergestützten Kon struktion und Arbeitsplanung. Die zur Zeit vorhandene Palette von Fächern und Fachrichtungen reicht aus, um die einzelnen auto nomen Bestandteile der rechnerge stützten Konstruktion mit Fachkräf ten zu unterstützen. Zugleich widerspiegelt jeder Be standteil nur eine der Komponenten der rechnergestützten Konstruktion, und keine der traditionellen Grup pen der Fachleute ist auf die Zu sammenfassung der einzelnen Kom ponenten zu einem automatisierten System orientiert. Unter diesen Be dingungen erscheint es zweck mäßig, eine neue „Fachmannskate- gori" einzuführen, nämlich die eines Systemtechniker-Ingenieurs, eines Entwicklungsingenieurs für die CAD-Technik. Die Einführung der CAD-Technik in den Industriebetrieben forderte eine bestimmte Änderung der Lehr pläne und -Programme für alle Fachrichtungen, darunter auch für traditionelle. Es wurde die Aufgabe gestellt, künftige Fachkräfte mit den Er kenntnissen auf dem Gebiet der CAD-Technik vertraut zu machen. Für die meisten Studenten bedeutet das die Aneignung der Fertigkeiten, mit der Hardware arbeiten zu kön nen. das heißt, als Benutzer arbeiten zu können. Für einen anderen Teil der Studenten, für die CAD-Tech- nik-Entwicklung, bedeutet das die Aneignung von grundlegenden Kenntnissen in der Entwicklung der automatisierten Systeme und in de ren Aufbau. Wenn, wir von der Ausbildung von Benutzern sprechen, so muß man beachten, daß die Einführung auto matisierter Systeme dem Fachmann ein neues mächtiges Werkzeug für Suche und Analyse von Entscheidun- gen zwar gibt, aber von der Notwen digkeit nicht befreit, eine technisch begründete Entscheidung zu treffen. Das fordert von einem Ingenieur so wohl grundlagen- als auch fachge bietsbezogene Kenntnisse der ange wandten Disziplinen. Meß-, Informations- und Steuerungstechnik in der automatisierten bedienarmen Produktion Magnifizenz Prof. Dr. Krauß ging in seinem Plenarvortrag ausführlich auf Probleme der Meß-, Informa tions- und Steuerungstechnik in der automatisierten bedienarmen Pro duktion ein. So hob er u. a. hervor: Die Beherrschung der Sensortech nik bestimmt in hohem Maße den ökonomischen Effekt beim Einsatz flexibler automatisierter Fertigungs systeme bei gleichzeitigem bedien armen Betrieb. Erfahrungen in auto matisierten kontinuierlichen Prozes sen der chemischen Industrie zeigen, daß die Gleichmäßigkeit der Pro zesse, ihre Wirtschaftlichkeit und ihre Betriebszuverlässigkeit vor al lem von der Leistungsfähigkeit der Sensoren zur ständigen Erfassung und Überwachung der Prozeßkenn größen abhängen. Nachdrücklich unterstrich er, daß die weitere Entwicklung der Meß- und Sensortechnik, Informations- und Steuerungstechnik in der automati sierten bedienarmen Produktion be stimmt wird durch die rasante Ent wicklung der Hochtechnologien, wie zum Beispiel Mikroelektronik, Mi kromechanik, Ultrapräzisionsbear beitung, aber auch durch neuartige physikalische und chemische Wirk prinzipien zur Be- und Verarbei tung. Es geht immer mehr um das noch stärkere Zusammenführen die ser Hochtechnologien zu einer durch gängigen Automatisierungstechnik in der metallverarbeitenden Indu strie, der Elektrotechnik/Elektronik, der Leichtindustrie u. a. Die Ver knüpfung mit der Informations- und Kommunikationstechnik ist dabei grundlegende Voraussetzung. Ver ringerung des Bauvolumens, Redu zierung des Energieverbrauchs, Ver größerung der Arbeitsgeschwindig keit, Erhöhung von Zuverlässigkeit und Qualität bilden dabei in dem gesamten Reproduktionsprozeß eine untrennbare Einheit. Über Strategien und Arbeits ergebnisse zur flexiblen Automation im österreichischen Forschungszen trum Seibersdorf, vor allem für Klein- und Mittelbetriebe, berich tete Prof. Dr. Dr. eh. Helmut Detter von der Technischen Univer sität Wien. ■ So bezog er Standpunkte zum Thema „Neue Technologien“ aus der Sicht Österreichs, ging grundsätzlich auf Auswirkungen der flexiblen Automation im Betrieb ein und legte Einführungsstrategien und Beispiele des Forschungszentrums dar. Als wesentliche Schritte hob er hervor: Als erster Schritt der Einführung der flexiblen Automation empfiehlt sich die entsprechende Ausrüstung der Entwicklung und Konstruktion mit CAE und CAD, da in diesem Be reich nicht nur 70 bis 80 Prozent der späteren Produktionskosten bereits festgelegt werden, sondern auch die Machbarkeit der automatischen Fer tigung und Montage bestimmend beeinflußt wird. Als zweiter Schritt empfiehlt es sich, bestehende Inselsysteme (Grup pentechnologien) im Fertigungsbe reich für CAM zu verketten und da mit die Durchgängigkeit der Rech-, nerstützung und Rechnerführung von Konstruktion und Fertigung herzustellen. Ein dritter Schritt besteht schließ lich in der schrittweisen Einführung der Automatisierung der Montage prozesse sowie der Integration der Qualitätsmeßtechnik in Fertigung und Montage. Die Realisierung dieses Schrittes führt als letzter Schritt zur Einfüh rung von CIM, was aus der Perspek tive einer Wirtschaftlichkeitsbe trachtung unter Einbeziehung des Technologiefortschritts derzeit nicht innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre erwartet werden kann. Prof. Dr. rer. nat. habil. Friedeer Kuhnert, Prorektor für Natur wissenschaften und Technik
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