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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986,19-24
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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KDT-Aktiv beriet neue Aufgaben Die Leitung der Universitäts organisation der' KDT und die Vorsitzenden der Sektionsgrup pen fanden sich am 28. Novem ber 1986 zu einer Beratung zu sammen, die ganz im Zeichen einer ersten Auswertung der 3. Tagung des ZK der SED stand. Al Gast wurde der Vor sitzende der KDT-Bezirksorgani- sation, Prof. Dr. Aribert Schwa ger. begrüßt. Zu Beginn beglückwünschte der Vorsitzende unserer KDT- Organisation, Prof. Dr. Hans Gläser. Prof, em, Richter und Doz. Dr. Kaliske zu den ihnen verliehenen hohen Auszeichnun gen der sozialistischen Ingenieur organisation und überreichte an Dr. Fehr die Ehrennadel der KDT in Bronze. In seinem einleitenden Bericht umriß Prof. Gläser die Entwick lung der KDT-Organisation an unserer Universität und behan delte Fragen der Arbeit in KDT- Objekten, der Gemeinschaftsar beit mit Studenten und jungen Wissenschaftlern. Probleme der Weiterbildung, der Mitglieder gewinnung sowie der Öffentlich keitsarbeit. Zu Beginn der Diskussion er griff Prof. Schwager das Wort. Im Auftrag des Präsidiums der KDT überreichte er der KDT- Organisation der TU Karls Marx-Stadt die Ehrenplakette der Kammer der Technik in Bronze für ihre insbesondere in der ..KDT-Initiative XI. Partei tag“ erbrachten Leistungen. In seinen grundlegenden Aus führungen unterstrich der Vor sitzende der KDT-Bezirksorgani- sation, daß die sozialistische Inge- nieurorganisation zur fachlichen und politischen Heimat ihrer Mit glieder zu machen sei. Besondere Beach tun« verdient eine Atmo- sphäre. in der die Ingenieure zu höheren Leistungen motiviert werden. Es ginge um Aufga benstellungen, die sich am Welt stand orientieren und die Pläne ü-berbieten. Die im Fünfjahrplan 1986 bis 1990 festgelegten Ziele, besonders zur Steigerung der Ar beitsproduktivität. erfordern alle Anstrengungen. Von besonderer Bedeutung seien neue Technolo gien. so zum Beispiel neue wis senschaftlich begründete Ver fahrenskombinationen. Die Ar beit an KDT-Objekten sei noch mehr mit der Realisierung von Leistungs Verträgen zu verbin den. In der von der KDT or ganisierten Weiterbildung müs sen noch stärker die führenden Forscher und Anwender einge setzt werden. Er verwies auf die Aufgaben des Bezirkskabinetts zur rechnergestützten Arbeit und bedienarmen Produktion. Über Erfahrungen bei der Ar beit an einem KDT-Objekt im CAD/CAM-Zentrum Leichtindu strie berichtete Dr. Otto, Sek tion TLT. Im Ergebnis einer rechtzeitigen Qualifizierung der Mitarbeiter auf dem Gebiet der Softwareentwicklung und einer abgestimmten Forschungskoope ration mit dem Auftraggeber, die auch von der Bereitstellung von Geräte- und Programmtechnik durch den Industriepartner ge tragen war. entstanden Rechner programme in kürzester Zeit bzw. mit erweitertem Leistungs umfang. Die dabei eingesetzten acht Studenten sollten noch für eine Mitgliedschaft in der KDT gewonnen werden. Daß eine Weiterbildung mit einem hohen Anteil an prak tischen Übungen an der moder nen Rechentechnik eine gute Tra dition an der Sektion Informa tionstechnik hat, wurde von Prof. Witschel unterstrichen. Dabei sei es immer unsere eigent liche Zweckbestimmung als Uni versität, vorlauforientiert Wis senschaft und Technik zu propa gieren. Hier eine ständige Er neuerung durchzusetzen ver lange auch als Konsequenz, be währte Erstanwenderkurse in die Industrie zu verlagern. Die neugegründete Sektionsgruppe der KDT sieht als eine wichtige Aufgabe an. 1987 KDT-Objekte zu bilden. Über die Arbeit mit KDT-Objekten und die Einbe ziehung von Studenten berichte ten Dr. Thieme, Sektion VT, und Dipl.-Ing. Fischer. Sektion MB Prof. Fritzsch, Sektion AT, un terstrich. daß bei der möglichst frühzeitigen Bindung der Stu denten an die Forschung Semi nargruppenberater als KDT- (Fortsetzung auf Seite 4) Täglich unser Bestes für die Stärkung des Sozialismus und die Sicherung des Friedens TU-Angehörige bekunden nach der 3. Tagung des ZK der SED erneut ihre Bereitschaft, um hohe Leistungen zu kämpfen Ihre einmütige Zustimmung zu den Ergebnissen der 3. Tagung bekunden Persönlichkeiten und Kollektive an unserer Universität. In ersten Stellungnahmen be kräftigen die TU-Angehörigen ihr unerschütterliches Vertrauen in die kluge Politik des Zentralkomitees zur Sicherung des Friedens, zur ökonomischen Strate- Prof. Dr. Siegfried Wirth, Sektion Tmvl Der Kern der ökonomischen Stra tegie unserer Partei ist die Weiter führung der bewährten Politik der Hauptaufgabe, in der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die ses Hauptkampffeld mit seinen enor men Leistungsansprüchen fordert von uns allen, insbesondere von uns Wissenschaftlern, Beiträge zur wei teren Erhöhung der ökonomischen Wirksamkeit von Wissenschaft und Technik. Für mich als Wissenschaft ler und Hochschullehrer der jüng sten Universität unseres Landes be deutet das, die weitsichtige Wirt schaftspolitik unserer Partei so zu untersetzen, daß sich einerseits die Aus- und Weiterbildung zur Ver mittlung des nötigen Ausbildungs verlaufes ständig auf den wissen schaftlichen Höchststand orientie ren und andererseits gleichzeitig volkswirtschaftlich breitenwirk same wissenschaftlich-technische Leistungen erbracht werden. Mit dem in multidisziplinärer Zu sammenarbeit. zwischen verschiede nen Sektionen der TU Karl-Marx- Stadt und unseren Partnerkombina ten realisierten Technikum „Auto matisierte bedienarme Produktion“ haben wir langfristige Voraussetzun gen zur weiteren Komplexen Zu sammenführung von mehreren Schlüsseltechnologien geschaffen. In Umsetzung der Beschlüsse der 3. Ta gung des ZK der SED werden wir in enger Kooperation von Wissen schaft und Industrie die wissen schaftlichen Kapazitäten auf die Schlüsseltechnologien konzentrie ren, die den volkswirtschaftlichen Vorlauf für die schrittweise Ein führung der rechnerintegrierten Pro duktion auf dem Wege zur automa tisierten Fabrik gewährleisten. Gleichzeitig werden die theore tischen und praktischen Grundlagen für die auf die Perspektive orien- gie, zu den Aufgaben in der Wissenschaft und anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und bekunden ihre Entschlossenheit, mit heraüsragenden Arbeits und Studienleistungen zur weiteren Verwirklichung der Beschlüsse des XI. Parteitages beizutragen. tierte Aus- und Weiterbildung auf den Gebieten CAD, CAM und CIM weiterentwickelt. Prof. Dr. Christian Posthoff, Sektion IF Nach den großen Anstrengungen, die alle Genossen und Kollegen des Wissenschaftsbereiches „ Theoreti sche Informatik“ unternommen ha ben, um die Beschlüsse des KI. Par teitages in die Tat umzusetzen, und die sich in hohen Leistungen in Lehre und Forschung ausdrücken, ist das Studium der Materialien der 3. Tagung Anlaß, eine Zwischenbi lanz über den erreichten Stand zu ziehen und neue, höhere Aufgaben für den vor uns liegenden Zeitraum zu formulieren. Mit besonderer Aufmerksamkeit wurden die Ausführungen disku tiert, die im Bericht des Politbüros die Rolle von Wissenschaft und Technik charakterisieren und die für uns Aufgabe und Verpflichtung zugleich sind. Hieraus ergibt sich un mittelbar, daß die Beziehungen zu Betrieben und Kombinaten, die die Überführung von Forschungsleistun gen zu den Schlüsseltechnologien einschließlich der notwendigen Aus bildungsleistungen zum Inhalt ha ben, von großem Nutzen sind und die Verpflichtung, sie weiter aus- bauen, ein Schritt auf dem richtigen Wege ist. Gerade die Informatik als wis senschaftlicher Träger einer ganzeh Reihe von Schlüsseltechnologien be nötigt die Einsatzbereitschaft jun ger Wissenschaftler und stellt dem wissenschaftlichen Nachwuchs höch ste Anforderungen. Deshalb ver pflichten sich die Genossen und Kol legen des Bereiches, größte Anstren gungen zu unternehmen, um gerade auf diesem Gebiet entscheidende Fortschritte zu erreichen. Die För derung gesellschaftlich und wis senschaftlich aktiver Studenten, an ¬ spruchsvolle Aufgaben in Lehre und Forschung, die Vermittlung des wissenschaftlichen Höchststandes, ein hohes Niveau in den Diplom- und Promotionsarbeiten bei gleich zeitiger Verkürzung der dafür not wendigen Zeiten — das sind die Ziele, denen sich der Bereich stellen wird und die die weitere Entwick lung im Geiste der 3. Tagung be stimmen werden. Uneingeschränkt stimmen alle Genossen und Kolle gen den Friedensvorschlägen des Ge neralsekretärs des ZK der KPdSU und der Parteien der sozialistischen Länder zu. Gerade im Kampf um den Frieden nimmt die DDR eine geachtete Posi tion in Europa ein; diese Meinung, die beispielsweise auch die Arbeit einer DDR-Delegation in Griechen land bestimmte, an der ich beteiligt war. zeigt, welch hohen Stellenwert auch die aktive Friedenspolitik der DDR besitzt. Unsere weitere aktive politische und wissenschaftliche Arbeit soll ein Beitrag hierzu sein. Holger Börner, Forschungsstudent Maßgeblich bestimmend für die Entwicklung der Volkswirtschaft im Fünfjahrplanzeitraum ist der freite Einsatz der Schlüsseltechno- iogien. Vorrangiges Ziel, so hob Ge nosse Erich Honecker hervor, im Planjahrfünft für die metallverar beitende Industrie ist der Aufbau von 60 komplexen Automatisierungs vorhaben. Das bedeutet, mit unse rem Technikum automatisierte be dienarme Produktion in interdiszi plinärer Arbeit wissenschaftlichen Vorlauf zu schaffen, der dem Ziel der breitenwirksamen Applikation dient. Meinen persönlichen Beitrag sehe ich in einem planmäßigen und qualitativ hochwertigen Abschluß der Qualifizierungsarbeit und der zielgerichteten Vorbereitung des SU- Zusatzstudiums. 12. Karl-Marx-Städter Tage der Wissenschaft und Technik Bück in die Plenarveranstaltung der 12. Tage der Wissenschaft und Technik, Vom 18. bis 21. November 1986 fand an unserer Technischen Uni versität die Internationale Wissen schaftliche Konferenz „Der Beitrag der Wissenschaften zur automatisier ten bedienarmen Produktion“ statt. In der Plenarveranstaltung im Gro ßen Saal der Stadthalle am 18. No vember sprachen zu ausgewählten Problemen der Präsident der Aka demie der Wissenschaften der DDR Prof. Dr. Werner Scheler, Dr. Rudi Georgi, Minister für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau, Felix Meier. Minister für Elektrotechnik/ Elektronik, Klaus Morgenstern, stell vertretender Minister für Leichtin dustrie, Prof. Dr. Juri Solomenzew Rektor des Institutes für Werkzeug maschinen und Werkzeuge STAN- KIN Moskau, Prof. Dr. Manfred Krauß. Rektor unserer Alma mater, sowie Prof. Dr. Helmut Detter von der Technischen Universität Wien. Unter großer Beteiligung von Fachleuten aus dem In- und Aus land wurden in den fünf Tagungs teilen wissenschaftliche Probleme und Fragestellungen erörtert, die auf dem Wege zur rechnerintegrier ten Fertigung von Erzeugnissen zu lösen und praxiswirksam zu beherr schen sind. • Zur Eröffnung dieser Konferenz wurden zahlreiche Ehrengäste, un ter ihnen die Sekretäre der Bezirks leitung der SED, die Genossen Er win Elster und Manfred Härtlein, der Vorsitzende des Rates des Be zirkes, Genosse Lothar Fichtner, weitere namhafte Vertreter der Par tei und staatlichen Institutionen, Ge neraldirektoren aller Kombinate, mit denen uns Koordinierungsver träge verbinden, sowie an der, TU weilende ausländische Wissenschaft ler begrüßt. Insgesamt machte die Konferenz erneut deutlich, daß eine erfolgreiche wissenschaftliche Ar beit die produktive Verwertung ih rer Erkenntnisse, eine frühzeitige In tegration der technologischen For schung in die Grundlagenforschung und eine rechtzeitige enge Koopera tion zwischen unserer TU und Kom binaten bedingt. Die Vorträge der Genossen Minister orientierter, dar auf, noch stärker als bisher Lei stungs-, Produktivitäts- und Effekti vitätssteigerungen durch Kombina tion von Schlüsseltechnologien zu er reichen, wobei die Hauptstoßrich tung die flexible Automatisierung sein wird. Auf solche Erfordernisse hat sich die erzeugnis- und wissenschafts strategische Arbeit noch intensiver einzustellen. Im Heft 1/1987 der Wis senschaftlichen Zeitschrift unserer TU werden die Plenarvorträge abge druckt und damit einer tieferen Aus wertung zugänglicher sein. Aus der Ansprache des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Dr. h. c. Hans-Joachim Böhme, anläßlich der Verleihung des Status „Technische Universität" am 14. November 1986 Vor gut einem halben Jahr hat es der XI. Parteitag der SED beschlossen: Die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt er hält den Status einer „Universi tas litterarum technicarum“, un ser Land damit eine zweite Tech nische Universität, und Karl- Marx-Stadt wird Universitäts stadt. Sie wissen, daß das nicht ein fach eine Reverenz an die Tradi tion ist. die die sächsische Indu striemetropole Chemnitz schon seit 150 Jahren in der Ausbil dung technikwissenschaftlicher Fachkader aufzuweisen hat und die die Karl-Marx-Städter Hoch schule auf immer höherem Niveau weiterführt, wenngleich ein Zusammenhang bezüglich des Termins besteht. Aber Alter allein macht keine Universität. Es sei daran erinnert, daß wir in der Geschichte der DDR bis her erst einmal, im Jahre 1961. solch einen Schritt wie heute vollzogen haben. Damals erhielt Dresden eine Technische Univer sität. D„r damit erreichte Be stand an Universitäten erwies sich für einen recht langen Zeit raum als ausreichend, um den ständig wachsenden Erfordernis sen in Bildung und Wissenschaft gerecht zu werden. So ergeben sich die Fragen nach den Beweggründen für die sen Schritt und nach seiner kon zeptionellen Grundlage. Die er stere wurde heute vom Genossen Egon Krenz schon umfassend beantwortet: Die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt hat einen solchen Entwicklungsstand und solche Leistungen erreicht, die es möglich, ja notwendig ma chen. ihr den Status Universität zu verleihen. Gestatten Sie mir noch einige Überlegungen zur Frage nach der Konzeption, zu den Kriterien für eine Universitätsgründung. Es gibt in der Welt in Vergangen heit und Gegenwart eine Viel zahl von Versuchen, die Ideen der Universität zu definieren, meist weichen diese Arbeiten den gesellschaftlichen Realitäten aus und idealisieren die Univer sität bzw. errichten oftmals einen weltfremden Elfenbein turm. Auch die bekannten Hum boldtschen Auffassungen. die mittlerweile Ziel und Anliegen jeglicher Hochschulbildung in unserem Land geworden sind, er klären nicht hinreichend eine Universitätsgründung in der DDR unter den Bedingungen der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft. Man darf nicht über sehen, daß die hohen Ansprüche an die Ausbildung an Hochschu len und Universitäten bei uns völlig identisch sind. Es gelten einheitliche Studienpläne und Lehrprogramme, die — legt man internationale Vergleiche zugrunde — am Universitäts- niveau orientiert sind. Das Prin zip der Einheit von Lehre und Forschung — einst wesentliches Ziel der deutschen bürgerlichen Universität — verwirklichen wir heute an jeder unserer höchsten Bildungsstätten in enger Verbin dung mit dem Prinzip der Ein heit von Theorie und Praxis. Wenn wir jetzt darangehen, zwei weitere Universitäten zu bil den — bekanntlich ist dieser Schritt auch für die Technische Hochschule Magdeburg vorgese hen —, so drängt sich natürlich die Frage nach den Hintergrün den, nach dem Besonderen noch stärker auf Wir wollen versu chen, eine Begründung aus den gesellschaftlichen und wissen schaftlichen Entwicklungen zu finden, ohne eine Theorie zu kon struieren oder Anspruch auf eine Definition zu erheben. Es sind in erster Linie zwei Dinge, die die Verleihung des Universitätsstatus notwendig ma chen und ermöglichen. Zum einen sind das die außerordent lich rasch wachsenden gesell schaftlichen Erfordernisse und Ansprüche gerade an die Ent wicklung der Natur-, tech nischen und ökonomischen Wis senschaften und damit verbun den an die Ausbildung von Na turwissenschaftlern. Ingenieu ren, Ökonomen und anderen Fachleuten, die wir für die er folgreiche Meisterung der wis- Prof. Dr. Hans-Joachim Böhme während seiner Ansprache. senschaftlich-technischen Revo lution und ihre Umsetzung in so zialen Fortschritt brauchen. Das geht nicht ohne komplexe Lö sungen und hochqualifizierte Ka der mit großer Disponibilität und weitem Blick für das wis senschaftliche und gesellschaft liche Umfeld. Das hat — wie Sie wis sen — tiefgehende Konsequen zen für den Ausbau und die For mierung der wissenschaftlichen, Potentiale wie auch für die in haltliche und methodische Neu gestaltung des Studiums und der Weiterbildung. In diesem Prozeß ändern unsere höchsten Bildungs stätten allmählich, aber spürbar ihr Gesicht, prägen sie be stimmte Profile stärker aus. er halten auch neue Züge. In diesem Prozeß — und das ist der zweite Umstand — ent wickeln sich Profil und Lei stungskraft einiger Hochschulen bis hin zu einer Stufe, die quali tativ neue Möglichkeiten für wis senschaftliches Arbeiten. für Lehre und Studium hervor bringt. Solch einen Stand hat sich die Technische Hochschule Karl- Marx-Stadt erarbeitet. Er recht fertigt und macht es im Interesse des Wissenschafts- und Bildungs fortschrittes sogar erforderlich, den weiteren Weg bewußt als Universität zu konzipieren. Nach unserem Verständnis schließt das vorrangig ein. das Ensemble der Wissenschaften in seiner Komplexität und Breite, in seiner gegenseitigen Verflech tung und Integration und in en ger Verbindung mit der gesell schaftlichen Praxis weiterzu entwickeln. Dabei setzen wir Universität nicht mit Vollständig keit oder Allseitigkeit gleich. Größten Wert legen wir jedoch auf starke mathematisch naturwissenschaftliche und in gleichem Maße ausgeprägte ge sellschaftswissenschaftliche Grundsäulen, auf denen sich die theoretischen Grundlagen der technischen Wissenschaften und in polytechnischer Vielfalt ange wandte Disziplinen und auch Grenzgebiete der Wissenschaften aufbauen und ansiedeln. Damit bin ich auch beim Be griff Technische Universität. Wir sehen ihn nicht als Einengung der Universität, sondern als Beto nung ihres Schwerpunktes. Im Prinzip halte wir an ihr die Aufnahme aller Wissenschaf ten — bei Berücksichtigung der technischen Wissenschaften als Dominante. als Verbindungs glied — für möglich, anderer seits hebt sie sich von der tradi tionellen Universität ab, die in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrhunderten in konserva tiver Abstinenz den technischen Wissenschaft 1 keine Aufnahme gewährte, in auffälligem Unter schied zu den ökonomischen und Landwirtschaftswissenschaften. Inzwischen ist diese selbstge wählte Isolierung auch dadurch überwunden, daß an einigen der altehrwürdigen Universitäten technische Sektionen gebildet wurden. (Fortsetzung auf Seite 2)
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