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TU-INTERN UNIVERSITÄTSZEITUNG 13/88 SEITE 5 Die absolute Ausnahme. Das Erfenschlager Schuttgebirge ist das größte urd älteste seiner Art an der TU. Übri- Unsere saubere Universität. Lehrkräfte und Studenten arbeiten oder studieren in sauberen, gepflegten Gebäu- gens sagte ein Kollege, daß es von der Wismut bald beräumt wird. den und Räumen, zu deren Sauberhaltung jeder beitragen kann. Ein Beispiel von vielen für vorbildliche Ordnung und Sauberkeit. Abgelegt und liegengelassen. Die Vorübergehenden machen sich schon lange keine Gedanken mehr über Vergangenheit und Zukunft dieser Betonele mente. Das Gras des Vergessens. Halbe Mannshöhe erreicht das Gras vielerorts — hier am Rande des neuen Parkplatzes Reichenhainer Straße. Sauberkeit und Ordnung an unserer TU Gegensätze und ein Standpunkt Unsere Alma mater ist eine sau bere Universität — diese Feststel lung gehört unbedingt an den An fang dieses Beitrags, weil einige der Bilder auf dieser Seite zu dem falschen Schluß verleiten könnten, sie seien nicht die berühmte Aus nahme, sondern die Regel. Also ist es um Ordnung und Sau berkeit bestens bestellt, gibt es keine Probleme auf diesen wichti gen Gebieten.? Nein, das Bild ist differenziert, wie die Ergebnisse eines Streifzuges in Sachen Ordnung und Sauberkeit am 24. Juni 1988 zeigen. In den Uni versitätsteilen Straße der Nationen, Reichenhainer und Erfenschlager Straße präsentieren sich Foyers, Flure, Gänge und Treppenhäuser zu» meist in einem Zustand, der einer Technischen Universität würdig ist. Unübersehbar sind die Fortschritte, die bei der „malermäßigen In standsetzung“ ganzer -Gebäude ge macht worden sind. Aber schon ein Blick auf den Fußboden eines Hör saals kann den guten Eindruck zu nichte machen, weil Papierreste, Milchflaschen und anderer Abfall herumliegen ... Mehr Stoff zum Nachdenken bie ten die Außenanlagen einiger Uni- versitätsteile. Schwerpunkte sind die endlosen Prärien, die sich zwi schen den Gebäuden der Universi tätstelle Reichenhainer und Erfen schlager Straße ausbreiten. Die Ka pazität der Abt. Allgemeine Ver waltung reicht nicht aus, um diese Flächen in Ordnung zu halten. So wuchsen am Stichtag Gras und Di steln kraftvoll. Interessante, groß blättrige Gewächse wucherten an günstigen Stellen. In Erfenschlag ist das halbe Mannshöhe erreichende Gras vom Trassenbau im letzten Jahr noch arg mitgenom men. Neue Baustellen und Ablage rungen von Bauteilen geben den Außenanlagen in diesem Universi tätsteil momentan ein apokalypti sches Aussehen. Im Universitätsteil Reichenhainer Straße waren am 24. Juni einige der großen Grasflächen gemäht, an dere hatten in diesem Jahr noch kei nen Rasenmäher zu spüren bekom men. Die Grünanlagen unmittelbar an oder vor den Lehrgebäuden und Internaten sind bis auf Ausnahmen verunkrautet und versteppt. Jeder sieht, daß sich seit langem 'keine Hand rührte, um Unkraut auszurei ßen. Hin und wieder finden sich in den Außenanlagen abgestellte Gegen stände. die offenbar vergessen sind, weil die die sie einst abstellten, inzwischen ihre Rente genießen. Über kleinere Relikte wächst das Gras. So über ein Stahlseil, das vor einem der hin teren Eingänge des Weinhold-Baus zusammengerollt herumliegt und von einer Fahrstuhlreparatur übrig geblieben ist. Im hinteren Innenhof des Universitätsteils Straße der Na ¬ tionen stehen monumentale Kü chengeräte auf der Wiese wie die Statuen auf der Osterinsel... Und nicht zu übersehen ist das Schuttge birge in Erfenschlag, obwonl es im hintersten Winkel unserer Universität unter herabhängenden Zweigen verborgen ist. Sehr deutlich heben sich Bereiche positiv von diesem Zustand der Außenanlagen ab. Es sind Ab schnitte, für die es offenbar klar de finierte Verantwortlichkeiten gibt. So sind alle Sportplätze einschließ lich des an der Jahnbaude bestens in Ordnung. Ein Schmuckstück sind die Außenanlagen der kombinierten Kindereinrichtung. Die Müllton nen hinter den Inter naten stehen in Reih und Glied. An den Ausgängen von Ver suchsfeldern. vor den Warenan nahmen und an den Rampen der Mensen herrscht Ordnung. Der Schrottplatz des Kollegen Soch- wiera und die von Kollegen Heinz Drechsel gepflegten Grünanlagen zeigen, wie Arbeiter und Ange stellte in ihren Verantwortungsbe reichen in vorbildlicher Weise auf Ordnung und Sauberkeit halten. Genug der Tatsachen, zu denen si cher noch weitere aus allen Univer sitätsteilen hinzugefügt werden könnten. Es gilt vielmehr, die posi tiven Beispiele zu verallgemeinern, die negativen zu beseitigen. Vorstell bar sind rasche Veränderungen zum Guten durch die Beräumung der Großgeräte und des Erfenschlager Schuttgebirges. Wenn die Verant wortlichen energisch auf den Einsatz von Baggern, Kränen und LKW drän gen. dürften diese Schandflecke bald verschwunden sein. Schwieriger ist es, mit den Grün anlagen und Wiesen fertig zu wer den. Das Direktorat Wirtschaf ts- und Sozialeinrichtungen und andere zuständige Verantwortungstr’äger verfügen nicht über die Arbeits kräfte. die zur ordnungsgemäßen Pflege dieser Flächen notwendig sind. Verfügbare Arbeitskräfte und Technik werden überdies Jahr um Jahr zur Lösung dringender Aufga-, ben gebraucht. Ein Beispiel ist der Bau der Heiztrasse im vergangenen Jahr — Nein, der Träum von einer TU-eigenen Brigade von Land- schaftsgärtnern wird ein Traum blei ben. Was uns bleibt, ist die Kraft der 3000 Mitarbeiter und 7000 Stu denten unserer Universität. Was sie bei der Pflege der Außenanlagen lei sten können, zeigten jüngst die Ar beitseinsätze vor dem 1. Mai. Und daran nahmen bei weitem nicht alle 10 000 TU-Angehörigen teil! Aber das Erreichte läßt die Schlußfolge rung zu: Wenn sich alle Wissen schaftler und Studenten. Arbeiter und Angestellten verantwortlich füh len und sich der Außenanlagen in ihrer Gesamtheit annehmen, wird es bald positive und dauerhafte Ver änderungen im Bild unserer Uni versität geben! H. Weiße Ein Schmuckstück. Die Außenanlagen der kombinierten Kindereinrichtung werden von einem (!) Hausmeister mit Hilfe des Personals und der Eltern vorbildlich gepflegt. Stiller Winkel. Unter Dach und Fach ruhen diese Schätze auf einem Park platz im Hinterland des Rühlmanns-Baus. Grund zur Enttäuschung. Wir hatten gehofft, daß diese Baracke mitsamt Vorgarten zum ADW-Institut für Mechanik gehört, aber leider gehört sie zur TU... Idyll mit Kabeltrommeln. Der Zahn der Zeit nagt an ihnen, aber sie haben die reale Chance, hier das neue Jahrtausend zu erleben. Wir werden so lange neue Akten anlegen, bis der Müllhaufen verschwun den ist. Zeichnung: Joen Kochen im Grünen. Diese Küchen-Großgeräte warten im hinteren Innen hof des Universitätsteils Straße der Nationen auf ein Wunder.