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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770835423-198800003
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1988
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Mit klingendem Spiel marschierte unser Blasorchester im Demonstrations zug zum 1. Mai in Liberec. TU-Blasorchester gastierte in Liberec Mit dankenswerter Unterstützung der- FDJ-Kreisleitung und des Di rektorates Internationale Beziehun gen wurde das Blasorchester der TU im Frühjahr dieses Jahres be- huftragt, den Kulturaustausch mit der Technischen Hochschule für Ma schinenbau und Textiltechnik Li berec lebendiger zu gestalten. Für 45 der besten Musikanten stand deshalb am 29. April ein Om nibus des Kraftverkehrs bereit zum Verstauen der vielen persönlichen und musischen Utensilien. Am Vor abend des 1. Mai steuerten wir unser Ziel jedoch nicht direkt an, son dern fuhren zunächst über Frauen stein, Zinnwald und Theresienstadt. Hier gedachten wir mit einer Kranz niederlegung der 15 000 jüdischen Kinder, die in den Gaskammern von Theresienstadt in den Jahren 1941 bis 1945 von den Faschisten er mordet wurden. In Liberec angekommen, entschie den wir uns vorerst für einen in formativen Stadtbummel und einen abendlich-musischen Einstand vor den Internaten der Hochschule. Das etwa 10 km von Liberec entfernte Bedrichov bot uns ein sehr nett ein gerichtetes Studentenhotel, welches man uns ganz zur Unter kunft und Geselligkeit überließ. Für Men Sonnabend standen ein Besuch tfes Glasmuseums in Jablonec, ein Konzert auf der Freitreppe der In ternate und eine Fahrt zum Jested auf dem Programm. Da es unser fe tter Wille war, konzertante Töne auch vom Berg in die Täler erschal len zu lassen, nahmen wir die Trans porterschwernisse beim Aufstieg mit den Instrumenten gern in Kauf. Die begeisterten Gesichter der Pas santen entschädigten uns dafür ebenso wie Kava v. Salku, Pivo, Dzus u. a. auf dem Gipfel. Das Abendessen in einer Tanzgaststätte und eine fröhliche Runde in unse rem Quartier bei „gebrochenem Deutsch“, viel Spaß und den von uns vorbereiteten lukullischen Ge nüssen stellten den gelungenen Ab schluß eines anstrengenden, aber schönen Tages dar. Der Sonntag stand ganz im Zeichen des 1. Mai. Im großen Demonstrationszug mar schierten wir mit klingendem Spiel quer durch Liberec und gaben auch auf dem Rückweg zwei Ständchen. Noch lange werden die vielen Ein drücke und Erlebnisse in den Ochestermitgliedern nachhallen und auch für die tschechischen Freunde eine echte Bereicherung darstellen. Solche und andere Ereignisse sind dem Blasorchester eigen. Im ver gangenen Jahr nahmen wir z. B. am Großkonzert auf dem Platz der Akademie mit 1500 Musikern teil, am Festumzug „750 Jahre Berlin“, am VIII. Turn- und Sportfest und an Aufgaben des Auswahlorchesters des Zentralen Musikkorps. Um die sen großen, aber lohnenswerten Zie len auch in Zukunft gerecht' zu wer den. suchen wir interessierte Kinder unserer Mitarbeiter, die gern ein Blasinstrument oder Schlagzeug er lernen möchten. Die Ausbildung er folgt individuell und kann später mit Übernahme in das Nachwuchs- oder FDJ-Blasorchester weiterge führt werden. Anlaufpunkt für Mel dungen oder Nachfragen ist Kollege Uhlig, Abteilung Kultur, Struktur nummer 9 22 21, Telefon 5 61 43 40 oder 43 49. Joachim Kautsch, Mitglied des Blasorchesters Werke junger Autoren unseres Bezirkes in der Diskussion Im Nachdenken über den Kon greß des Schriftstellerverbandes im vergangenen Jahr und bei gleichzeiti gen Überlegungen zur weiteren Ar beit der Hochschulgruppe des Kul turbundes kamen Leitungsmitglie der auf die Idee, zu einer unserer Veranstaltungen junge Autoren un seres Bezirkes einzuladen, damit sie ihre Werke einem interessierten Pu blikum vorstellen können. Am 1. Juni 1988 wurde dieser Gedanke in die Tat umgesetzt. Im Klub der In telligenz „Pablo Neruda“ hatten sich junge Lyriker zu einem Ge spräch eingefunden, dessen Leitung die Leiterin des Freundeskreises Li teratur übernahm. Es waren Ga briele Berthel aus Karl-Marx-Stadt. Ute Dietrich aus Oelsnitz im Erzge birge, Peter Gruber aus Oelsnitz im Vogtland und Christian Hofmann aus Augustusburg, die sich dem Pu blikum mit Gedichten und epischen Kurzformen vorstellten. So unter schiedlich ihr Alter, ihre Lebenser fahrungen sind und ihre berufliche Entwicklung auch verlaufen ist, so konnten doch die Zuhörer ein Be streben erkennen, das sie alle vier charakterisiert, sich den bewegenden Fragen unserer Zeit zu stellen und sie zu gestalten. Selbstverständlich gibt es noch Unterschiede in der Be herrschung literarischer Techniken und der Vortragskunst. Die jungen Autoren waren so bescheiden, selbst darauf zu verweisen. Trotzdem, was geboten wurde, war beachtlich. So gibt die 27 jährige Postangestellte Ute Dietrich ein sprachlich genau gezeichnetes Bild von ihrer engeren Heimat, dem ehemaligen Steinkoh lenrevier um Lugau/Oelsnitz. Sensi bel beschreibt sie eine Impression vom Arbeitstag einer jungen Frau in dem Gedicht „Schmetterling“. Ga briele Berthel, vor rund 20 Jahren Studentin an unserer Einrichtung, schreibt Gedichte, Aphorismen und Kurzgeschichten. Sie ist vielen von uns keine Unbekannte mehr und hat bereits mehrere Veröffentlichun gen vorzuweisen, zu den letzten zäh len ihre Gedichte, die in der an un serer Universität herausgegebenen Anthologie „Donnerstag in meiner Landschaft“ erschienen sind. Seit vier Jahren ist sie' freiberuflich tä tig. Ihre Gedankenlyrik beeindruckt nicht allein durch die lakonische, ex pressive Sprache, sondern auch durch die philosophische Tiefe der Umsetzung der poetischen Idee. Peter Gruber schreibt seit 20 Jah ren. Der gelernte Koch ist seit 1983 freischaffender Autor. Gedichte von ihm finden wir u. a. in drei ver schiedenen Heften der „neuen Deut schen Literatur“. Kritisch betrach tet er Verhaltensweisen seiner Zeit genossen und weiß sie ins Bild zu setzen. Aber auch sein Gedicht auf den Maler Otto Dix beeindruckte durch die sprachlich gekonnte Um setzung eines wesentlichen Cha rakterzuges dieser Künstlerpersön lichkeit. Auf skurrile, humorvolle oder sati rische Art artikuliert sich Christian Hofmann, von Beruf Softwareent wickler, in seiner Kurzprosa. Er be reitet eine Publikation vor, die den Arbeitstitel „Das Buch der Edlen“ trägt, und Prosatexte vereinigt, aus der er Beispiele vortrug. Von ihm hörten wir außerdem Gedichte, dar unter Sonette. Die anschließende Diskussion reduzierte sich nicht auf „Fachfragen“, wie handwerkliches Können, den Schaffensprozeß, Pu blikationsmöglichkeiten und derglei chen. sondern sie entspann sich in gleicher Weise um die aufgeworfe nen ethisch-moralischen Fragestel lungen. So kann gesagt werden, daß der Abend für jeden der Beteiligten gewinnbringend war. Die jungen Autoren erfuhren Wirkungen ihres Schaffens und erhielten Zuspruch und Anregungen, die Zuhörer lern ten Vertreter der jungen Generation unserer Literatur kennen und schöpften sicherlich Anregung und Kraft zur Bewältigung ihrer tägli chen kleinen und großen Probleme. Denkbar ist, daß wir mit diesem er sten „Literatur-Cafe“ eine Tradi tion stifteten, in deren weiterer Folge andere junge Autoren zu Wort kommen und sich dem Dialog mit den Lesern stellen. Das Inter esse von beiden Seiten ist vorhan den. Dafür spricht weiterhin die re lativ hohe Besucherzahl, unter der sich neben Mitarbeitern unserer Universität erfreulicherweise viele Studenten befanden. Dr. Gisela Pelz, Leiter des Freundeskreises Literatur 22. Arbeiterfestspiele der DDR in Frankfurt/Oder Volkskunstkollektive der TU sind dabei Gespräch mit Genossen Prof. Dr. sc. phil. Manfred Kliemt, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften „UZ“: Genosse Prorektor, die Ar beiterfestspiele stehen unmittelbar vor der Tür! Welchen Beitrag leistet die TU Karl-Marx-Stadt? Prof. Kliemt: Kollektive unserer TU tragen zur Gestaltung des Festes der Mikroelektroniker bei. Die „Fa milie der Halbleiterwerker“ wird ih ¬ ren Gästen Ergebnisse auf wissen schaftlich-technischem, ökono mischem, sozialem und kulturellem Gebiet vorstellen und mit ihnen ge meinsam ein Fest der Lebensfreude gestalten. Im Mittelpunkt unserer Teilnahme steht das Computer- und Videozentrum der TU Karl-Marx- Stadt. Dieses Zentrum versteht sich als ein Beitrag zu den vielfältigen Aktivitäten im Rahmen des Gesamt programms, der die Besucher mit Möglichkeiten moderner elektroni scher Technik vertraut machen soll. Verdeutlicht wird vor allem das Grunderfordernis unserer Zeit, Wis senschaft und Produktion immer en ger zu verbinden, wobei die Bedeu tung des VEB Halbleiterwerk Frank furt/Oder hervorgehoben werden soll. „UZ": Welche weiteren Kollek tive der TU werden in Frankfurt/ Oder präsent sein? Prof. Kliemt: Noch ein Wort zum Computer- und Videozentrum. Das Kollektiv des Amateurfilm- und Vi deostudios der TU unter Leitung von Dr. Hans Graupe, Abteilungs leiter an der Sektion Erziehungs wissenschaften. wird eine im Volks kunstschaffen bisher einmalige Lei stung vorstellen. In den vergange ¬ nen Monaten entstanden in Zu sammenarbeit mit der Videogruppe des Halbleiterwerkes Videoporträts von verdienten Werktätigen dieses Betriebes, die im genannten Zen trum vorgestellt werden. Ferner werden sogenannte Talks mit Pro minenten stattfinden. Im eigentli chen Computerzentrum erhalten die Besucher die Möglichkeit, Computer selbst zu bedienen und ihre Hand habung zu erlernen. Computerspiele werden mit publikumswirksamer Farbgrafik vorgestellt. Dazu kom men noch die beliebte Partnerwahl per Computer, eine intelligente Per sonenwaage und der „Bio rhythmus“. Soweit dazu. Von unse rer TU werden aber noch • weitere Kollektive auftreten. Zu nennen sind die „Backgrounders“, die Gruppe „Songbook“, das Tanzstu dio, die Förderdiskothek der TU „short wave“, der Magische Zirkel mit Peter Lissek, der Fotoklub 70, der meue Kameratechnik vorführen wird. Das 1986 zum Uniball erfolg reich gezeigte „Kinoptikon“ - ein heiterer Streifzug durch die Film geschichte, verbunden mit einer Ausstellung historischer Filmappa rate — wird unter Leitung von Emil Winkler vorgestellt. Die 16-mm- Gruppe unserer Amateurfilmer wird mit dem Film „Heiße Eisen" an der „Gala des Amateurfilms“ teilnehmen. Übrigens wurde dieser Film kürzlich mit einer Goldme daille auf dem Festival des Arbeits schutzfilmes ausgezeichnet. Das Ke ramik-Studio hat Souvenirs angefer tigt, der Zirkel Malerei und Grafik stellt aus. Nicht zu vergessen sind Dr. sc. Naumann und Kollege Ber- nitz, die als Mitglieder von, Roberts Jazz-Gesellschaft in Frankfurt/Oder auftreten werden. „UZ“: Welches Publikum wollen wir vorrangig erreichen? Prof. Kliemt: Von der Gestaltung her orientiert sich unser Programm vor allem auf ein jugendliches Pu blikum. Neben dem informativen Charakter — Vorstellung und De monstration der Computer- und Videotechnik — sollen auch Möglich keiten, sich mit der Technik der Zu kunft auf unterhaltsame Art ver traut zu machen, geschaffen wer den. Ich bin mir sicher, daß unser Programm Anklang finden wird, und wünsche allen unseren Teil nehmern viel Erfolg und Freude bei den 22. Arbeiterfestspielen. „UZ“: Wir danken für das Ge spräch. Die beliebten „Backgrounders“ gehören zu den Kollektiven, die unsere Technische Universität bei den 22. Arbeiterfestspielen in Frankfurt/Oder vertreten haben. Bereits auf der Stadt-MMM stellte sich die Arbeitsgemeinschaft Computer- und Videozentrum unter Leitung von Dr. Hans Graupe, Sektion E, dem Pu blikum vor. Zu Gast beim 10. Memorial „Jor danka Nikolova" Das Gedenken an eine junge bulgarische Widerstandskämpfe rin die Studentin Jordanka Ni kolova, die im Jahre 1944 nach grausamer Folter von einem fa schistischen Erschießungskom mando ermordet wurde, führt seit Jahren Leichtathleten als G'ä- ste des SK WIF Sofia zusammen. Auch Athleten der Technischen Universität Karl-Marx-Stadt wa ren beim 10. Memorial im re nommierten Feld der Gäste aus den sozialistischen Ländern und vieler bulgarischer Hochschulen zu finden und lösten ihre Aufga ben recht gut. Bei der 1400 m langen Gedächt nisstaffel ging es knapp zu, und die USG-Mannschaft mußte sich hinter Siegel’ HSG DHfK Leipzig sowie Warschau und Lodz mit dem undankbaren 4. Platz ab finden. Erfolgreich für unsere USG-Athleten waren dann die Starts im V.-Lewski-Nationalsta- dion. Mit Volker Große. Student der Sektion VT (31 VME 85), siegte über 5000 m nach langgezo genem Spurt der beste Taktiker und Kämpfer des Feldes. Anett Hähnel Studentin der Sektion TLT (16 TMT 85), erreichte über 100 m Hürden (14,8 s), und in der gemischten 4 x 100 m-Staffe (Leipzig/Karl-Marx-Stadt) hin ter den sprintstarken Studentin nen aus Leningrad jeweils eine Silbermedaille.' Herausragendste Leistung die ses 10. Memorials waren zweifel los die Jahresweltbestleistun gen der Bulgarin Stefka Ko- stadinowa mit 2,03 m im Hoch- Sprung und vom Sofioter Mar kow mit 17,11 m im Dreisprung der Herren. Einmütig war die Meinung und der Eindruck aller Beteiligten der USG-Vertretung: Zum gro ßen sportlichen Leckerbissen die ses 10. Memorial kamen viele freundschaftliche Gespräche und Begegnungen hinzu, die das große politische Anliegen dieses Treffens der Studentensportler durch den Sport völkerverbin- dens zu wirken, zum Ausdruck brachten. Dr. S. Paul, USG Aus der Geschichte unserer Stadt: Textil- und Leichtindustrie mit alter Tradition Das Stadtgebiet von Chemnitz trat mit dem Kloster auf dem Schloßberg in das Licht der Ge schichte. Lothar III. stiftete vermut lich 1136/37 das Benediktinerkloster Chemnitz. Der Name Chemnitz re sultierte offensichtlich von dem gleichnamigen Flußlauf, war sla wischen Ursprungs und bedeutete soviel wie „Steinbach“. Es war wahrscheinlich Friedrich Barbarossa, der um 1165, in Altenburg weilend, den Auftrag für die Errichtung der Stadt Chemnitz gab. Die neue könig liche Stadt wurde planmäßig in der Chemnitzaue angelegt. Händler Kaufleute und Handwerker entwik- kelten sich zu den tragenden Schich ten des mittelalterlichen Stadtbür gertums, so auch in Chemnitz, wo eine aus diesen Bürgern gebildete Körperschaft, der Rat mit dem Bür germeister an der Spitze, die Ver waltung der Stadt übernahm. Von höchster Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung ' der Stadt war 1357 die Errichtung einer Landesbleiche. Am Chemnitzfluß zwischen der heutigen Kaßbergauf fahrt und der hohen Brücke wurde eine Bleiche angelegt, die die ein zige im Umkreis von zehn Meilen blieb. Dieses Bleichmonopol be günstigte das Chemnitzer We berhandwerk und machte die Stadt frühzeitig zum Mittelpunkt der Lei neweberei. Im 14. Jahrhundert ent wickelte sich in der Stadt des Ver lagswesen. In den folgenden Jahr hunderten vollzogen sich in unse rem Raum gravierende sozialökono mische Prozesse, deren Hauptcha rakteristika frühkapitalistisch wa ren. Seit der Mitte des 15. Jahrhun derts gab es in Chemnitz einen Auf schwung der kleinen gewerblichen Warenproduktion, welcher im texti len Bereich, aber auch in der Eisenbe- bzw. -Verarbeitung festzu stellen war. Seit 1466 arbeitete vor der Pforte ein Kupferhammer. Den intensivsten Bezug zur frühkapitali stischen Betriebsform erreichte Chemnitz im Berg- und Hüttenwe sen. In der Stadt wurde 1471 eine Saigerhütte errichtet, die erste im erzgebirgischen Bergbaugebiet. Aus druck der wirtschaftlichen Blüte wa ren. das Rathaus (1496 bis 1498) und der Bau des Tuchmachergewand hauses am Markt, das zum Mittel punkt des Handels, des gesellschaft lichen und kulturellen Lebens im spätmittelalterlichen Chemnitz wurde. Die frühbürgerliche Revolu tion erfaßte nur die mittleren und niederen Bevölkerungsschichten der Stadt. Durch die Umtriebe der Oppo sition mußte 1524 ein antifeudaler Erhebungsversuch scheitern. 1531 kam als Stadtarzt der Humanist Georgius Agricola nach Chemnitz und wurde 1546 Bürgermeister. 1539 begann die Kirchenreformation in der Stadt. Damit einher ging die Umwandlung des Benediktinerklo sters in ein kurfürstliches Schloß. Im 16. Jahrhundert geriet das Wirt schaftsleben der Stadt unter den Einfluß des Nürnberg-Leipziger Handelskapitals. Die im Verlagswe sen beschäftigten Leineweber ver arbeiteten jetzt auch Baumwolle und erzeugten Massenwaren für den Weltmarkt. Das Chemnitz des Früh kapitalismus wurde zum größten Produktionsplatz für Textilien im Kurfürstentum Sachsen. In das 17. Jahrhundert trat Chemnitz als blühendes Gemeinwesen, es wohn ten hier rund 5400 Menschen, von denen mehr als ein Drittel in der Textilproduktion tätig war. Der Dreißigjährige Krieg ließ auch Chemnitz nicht verschont, zahl reiche Brände und Plünderunen verwüsteten die Stadt. Von 960 Häu sern lagen 690 in Trümmern. Seit der Mitte des 18. Jahrhun derts entwickelte sich vor allem das Weberhandwerk weiter, neue Ab satzmärkte wurden erschlossen. Der Siebenjährige Krieg versetzte die Stadt erneut in Angst und Schrek- ken. Das Vorgehen des Preußenkö nigs Friedrich II. traf vor allem auch Chemnitz, den Mittelpunkt der sächsischen Textilmanufaktur. Schwere Jahre mit Brandschatzun gen, Geldforderungen und Hungers nöten setzten ein. Doch die Stadt gab nicht auf, bereits Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Textilpro duktion eine beachtliche Höhe er reicht. 1770 wurde in Chemnitz die Kattundruckerei eingeführt. Diese neue Art der Textilveredlung gab der Kattunweberei großen Auftrieb und gewann bald an Bedeutung. Kerstin Bunk IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlilllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Waagerecht: 1. Froschlurch, 3. Maler der DDR, 6. Hin weis, 7. dichterisch: Wald, 9. Sinnesorgan, 10. Univer sum, 12. Vorschrift für Bräuche bei geistl. Amtshand lungen, 15. Singvogel (Mz.), 18. Tenor, gest. 1957, 20. Fluß in der Kasachischen SSR, 21. Backzutat, 22. Maß einheit der Monotypesetzmaschine, 23. Arbeiterführer, 1936 ermordet, 24. Industriestadt an der Elbe. Senkrecht: 1. deutsche Spielkarte, 2. Hausflur, 3. Weih nachtsgebäck,' 4. Verpackungsgewicht, 5. Jugendbuch von Kästner, 8. franz. Schauspielerin, 11. norweg. Schriftsteller, 13. besitzanzeigendes Fürwort, 14. Haut flügler, 16. Nebenfluß der Wisla, 17. Sinnesorgan (Mz.), 18. Gestalt aus „Lohengrin“, 19. Konterfei, 21. Scheuer pulver. Auflösung vom vorigen Rätsel Waagerecht: 1. Bild, 3. Kater, 6. Oho, 7. Lein, 9. nie, 10. Ras, 12. Arioso, 15. Klette, 18. Lew, 20. Aal, 21. Sete, 22. Ero, 23. Brion, 24. Last. Senkrecht: 1. Balla, 2. Don, 3. Konsol, 4. Tier, 5. Ross, 8. Hi, 11. Ast, 13. Ree, 14. Skalen, 16. Tee, 17. Ebert’ 18. Laub, 19. Wadi. 21. Sol.
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