Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770835423-198800003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770835423-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770835423-19880000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15/16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
-
Band
Band 1988
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
von selbständige wissenschaftliche ohne ten wissenschaftlichen selbständigen schaftlich-produktiv umzugehen Arbeit aus- Wissenschaf tlic n- ihres tung $ wissenschaftli- den wissenschaftlich-technischen Arbeit anderer und Einstellung zur eige- Böhme stellte die Lehrkräfte Der Student benötigt ein solides Wissen in den Grundlagen seiner Fachdisziplin; Lücken im Grundla genwissen, die meist aus den ersten Semestern resultieren, sind oft die Ursache eines nicht vollen Wirk ¬ lichen Arbeit, verglichen mit der In dustrie, den Charakter einer Schlüs seltechnologie trägt. So wie es in der Industrie nur gelingen wird, Anteil individueller Studenten verlangt Form der Studien ¬ ist der die unmittelbare Einbeziehung Studenten in Forschungsaufga- vom Niveau her höch- selbständiger wissen- Arbeit gibt es einerseits Jahren ausgezeichnete so zu befähigen sind, von einer weit gehend auf Vollständigkeit der Dar stellung der Lehrgegenstände gerich teten Lehrkonzeption stärker zum exemplarischen, problemorientierten Vermitteln der Lehrgebiete in ihren Beziehungen zueinander überzuge hen“. Neben dieser lehrkonzeptionel len Arbeit werden hohe Anforde rungen an die Bereitschaft der Hoch schullehrer und alle wissenschaftli chen Mitarbeiter zur individuellen Arbeit mit den Studenten gestellt. Wir können im Moment bei allen po sitiven Beispielen noch nicht davon ausgehen, daß diese Bereitschaft bei allen Hochschullehrern und Mitar beitern vorhanden ist. Die Ursachen dafür sind überwiegend subjektiv. Mit ähnlichen Verhaltensweisen ha ben wir auch bei den Studenten zu rechnen. Ich gehe davon aus, daß gen wissenschaftlichen machen Werden. gese- Ver- soll zirka brin- tung vor der eine kritische nen Leistung. Wir sehen eigenständigen Schullehrer in getragen werden. — Der höhere Arbeit mit den eine veränderte Organisation. und muß Stu- För- Als ben und damit An die Forschungs kollektive der Sektionen. Sie stellt höchste Anforderungen an ■ die Stu denten und auch an die Leiter der Forschungskollektive. Die Anforde rungen resultieren aus dem For schungsprofil unserer Universität so wie aus den in Leistungsverträgen fixierten wissenschaftlichen Zielstel lungen und Terminen. Aus der jetzigen Sicht betrachtet, sind nicht alle Studenten in der Lage, solche anspruchsvollen Auf- und diese anzuwenden unter Beach tung der interdisziplinären und kom plexen Arbeit. Die vorlesungsfreie Zeit ist noch besser als fester Bestandteil des Studiums zu konzipieren, mit ande ren Studienbestandteilen zu verbin den und für die selbständige wis senschaftliche Arbeit zu nutzen. Die gelegentlich von Sektionen für die sen Studienabschnitt in guter Ab sicht vorgenommenen Reglementie rungen fördern nicht die Selbstän digkeit und Eigenverantwortung der Studenten für eine wirksame Gestal- den Studenten als Partner der Hoch- der wissenschaftli- schung. In dieser sten Stufe schaftlicher schon seit insbesondere auch unsere wissenschaftlicher Arbeit Arbeit in das Lehrgebiet positionie ren. Dabei ist davon auszugehen, daß der Student es lernt, mit dem vermittelten Stoff, den anerzogenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie den spezifischen Arbeitsmethoden des jeweiligen Lehrgebietes wissen ¬ kennen. Das Ziel orientierten eher Arbeit einzubeziehen? Von den Forderungen her hen, ja. (Es gibt dazu schon pflichtungen: Jeder Student während seines Studiums 1 VbE Forschungsleistungen produktiven Studiums. Die Aufga benstellungen für die vorlesungs freie Zeit sind aus den Lehrinhalten sowie Bildungs- und Erziehungszie len abzuleiten. Wir sollten klar zum Ausdruck bringen, daß diese Auf gaben nicht Zusatzaufgaben oder et was Besonderes, sondern Ausbil dungsbestandteil sind! Zur Ausprägung selbständiger wis senschaftlicher Arbeit im Studium bereits vom ersten Semester an spielt die laborpraktische Ausbil dung eine wesentliche Rolle. Mit der laborpraktische Ausbildung wollen wir erreichen, daß die Studenten frühzeitig auf die Mitarbeit in der Forschung vorbereitet werden und sich aktiv Grundlagenkenntnisse an eignen. Es steht die Forderung, sich sofort und ohne Tempoverzug in al len Lehrkollektiven Klarheit über Ziel, Inhalt und Methoden der labor praktischen Ausbildung zu verschaf fen und diese konzeptionell zu er fassen. 2. Die Anforderungen an Hoch schullehrer, Mitarbeiter und Stu denten bei der weiteren Ausprägung messensfrage sein! Deshalb sind alle Hochschulleh rer, Mitarbeiter und Studenten aufgerufen, die Grundgedanken des Konzils schöpferisch und ohne Zeit verlust in ihrer Arbeit umzusetzen. der selbständigen chen Arbeit. Genosse Minister die Forderung, daß ten wie selbständiges Erkennen und Lösen von Problemen, Neugier auf wissenschaftlichen Erkenntnisfort- schritt, aber auch Einsatzwille, Dis ziplin, Kollektivgeist, Kooperations fähigkeit, Bereitschaft zur Über nahme von Verantwortung, Ach- darin, zu erreichen, daß die Absol venten ihr fachliches Wissen und Können in größere Zusammenhänge einzuordnen verstehen Und daß sie immer auch jene Bedingungen und Folgerungen ihrer Arbeit abschät zen können, die nicht Gegenstand ih res Faches sind. Sie müssen Erfah rungen sammeln, um herauszufin den, mit wem sie zu welchen wis senschaftlichen Problemen Zusam menarbeiten müssen, und zu dieser Zusammenarbeit fähig sein. 3. Die Differenzierung der selb ständigen wissenschaftlichen Arbeit nach Formen und Ausbildungsab schnitten. Ein Feld, auf dem wir zur Zeit noch recht wenig Erfahrungen be sitzen, ist die planmäßige Einbezie hung selbständiger wissenschaftli cher Arbeit in das Studium vom er sten Tag der Ausbildung an. Grund lage dafür ist die Erarbeitung von Aufgabenstellungen nach dem Prin zip steigender Anforderungen. Der wissenschaftliche Studenten wettstreit als die politische Massen bewegung der Studenten und jun gen Wissenschaftler trägt mit sei nen spezifischen Formen zur Ent wicklung persönlicher und kollekti ver Initiativen für die Erhöhung des Niveaus und der gesellschaftlichen Wirksamkeit der selbständigen wis senschaftlichen Arbeit bei und ist ein produktives Element des Stu diums. Eine weitere wichtige Form selb ständiger wissenschaftlicher Arbeit, die sich vor allem in den vergange nen zwei bis drei Jahren positiv ent wickelt hat, ist die wissenschaftli che Studentenkonferenz. Diese Kon ferenzen tragen, so lehren die damit gesammelten Erfahrungen, wesent lich zur Selbständigkeit, Leistungs bereitschaft, Fähigkeit zur kollekti ven selbständigen wissenschaftli chen Arbeit und zum wissenschaftli chen Meinungsstreit bei. Die anspruchsvollste Art der selb ständigen wissenschaftlichen Arbeit Der Prorektor für Erziehung und Ausbildung, Prof. Dr. Hartmann, verwies einleitend darauf, daß der XI. Parteitag der SED den Univer sitäten und Hochschulen die Auf gabe gestellt hat, die selbständige wissenschaftliche Arbeit der Stu denten als eine tragende Säule der Bildungskonzeption unserer Partei umfassend zu gestalten. Dabei ist das Studium so zu vervollkommnen, daß die praxisnahe Aneignung fun dierter, fortgeschrittener Grundla gen- und Spezialkenntnisse mit einer gründlichen politischen und weltanschaulichen Bildung einher geht. Es handelt sich hierbei um eine Grundaufgabe für alle Fach richtungen unserer Universität. Wenn wir uns heute vorrangig mit der Gestaltung der selbständi gen wissenschaftlichen Arbeit in der Ingenieur- und Ökonomenaus bildung beschäftigen, liegt der Grund in der unmittelbaren Umset zung des Politbürobeschlusses vom 26. Juni 1983 zur „Konzeption zur Gestaltung der Ausbildung von Inge nieuren und Ökonomen der DDR“. Die getroffenen Aussagen und Wer tungen sind jedoch für alle Studen- samwerdens in der Forschung. Hierin zeigt sich besonders die enge Wechselbeziehung zwischen Wissens erwerb im' Selbststudium und Lei stungsfähigkeit in der selbständigen wissenschaftlichen Arbeit. Des wei- ren erfordert die Mitarbeit in der Forschung Leistungsbereitschaft und hohe moralische Qualitäten, denn schnelle, spektakuläre Erfolge sind in der Forschung nicht zu errei chen! Gleichzeitig gebe ich aber noch zu bedenken, daß die Forschungsver pflichtungen der Universität die Ein beziehung des größten Teiles der Studenten erfordern. Würden wir auch künftig nur die besten Studen ten einbeziehen, könnten von uns ge forderte Forschungsleistungen nicht erfüllt werden. Die Dialektik von Quantität und Qualität, bezogen auf die Mitarbeit von Studenten in der Forschung, wird uns weiter beschäf tigen. Erfahrungen erfolgreicher Forschungskollektive sollten schritt weise verallgemeinert werden. Seit Jahren vertreten wir die Posi tion, daß die Arbeit mit Begabungen und Talenten frühzeitig begonnen werden muß. In enger Partnerschaft dium eigenverantwortlich, gen.) Wir sollten aber auch nüch tern einschätzen, daß mit Leistungs durchschnitten ab „unteres Mittel feld“ nur sehr bescheidene Ergeb nisse erzielt werden können. Die di rekte Einbeziehung der Studenten in die Forschung kann trotzdem nicht nur eine Aufgabe der Besten förderung sein. Könnten wir sonst mit gutem Gewissen Große Belege und Diplomarbeiten abnehmen, die nicht forschungswirksam werden? Trotz individueller Leistungsunt schiede muß es das Ziel sein, alle Studenten — natürlich differenziert — in Forschungsaufgaben einzube ziehen. Im folgenden nahm Prof. Hart mann zu wesentlichen Problemen der selbständigen wissenschaftli chen Arbeit Stellung: 1. Die Gestaltung von Vorlesun gen, Seminaren, Übungen und Prak tika nach Gesichtspunkten selbstän diger wissenschaftlicher Arbeit. Bei der Erarbeitung und Anlage der Lehrkonzeptionen muß sich im Erziehungs- und Ausbildungsziel der Hochschullehrer zu Inhalt, Ziel und Methode der Integration der einer interdisziplinär Ausbildung besteht zur Zeit 40 bis 50 Prozent unserer Studenten sehr bewußt studieren und aus eigenem Antrieb sowie wis senschaftlichem Interesse unter schiedliche Formen selbständiger dentenwettstreit in allen seinen For men in den letzten Jahren gut vor angekommen sind. An dieser Stelle verwies der Redner auf die vielen positiven Resultate der selbständi gen wissenschaftlichen Arbeit der Studenten. Gleichzeitig vermerkte er eine Differenzierung zwischen Sektionen, Wissenschaftsbereichen und Lehrstühlen. Zwei gegensätzliche Standpunkte zur selbständigen wissenschaftli chen Arbeit der Studenten, die uns in der Sache nicht weiterhel fen, treten unterschwellig immer noch auf: 1. Selbständige wissenschaftliche Arbeit ist für uns nichts Neues, wir praktizieren vielfältige Formen seit Jahren mit Erfolg. Hochschullehrer und Mitarbeiter, die diesen Stand punkt vertreten, berücksichtigen zwei Fakten ungenügend: — Die Ergebnisse wurden in der Re gel mit den besten Studenten er zielt — Die planmäßige Einbeziehung al ler Studenten in differenzierte Formen der selbständigen wis senschaftlichen Arbeit wurde bisher noch nicht erreicht. 2. Die durchgängige Gestaltung der selbständigen wissenschaftli chen Arbeit als Studienprinzip und Form aktiven Handelns der Stu denten ist etwas vollkommen Neues, bisherige Formen haben ihre Be deutung verloren, wir müssen alles neu und besser machen. Die Vertre ter dieses Standpunktes berücksich tigen zuwenig, daß das Ingenieur- Studium schon immer zumindest Ele mente selbständiger wissenschaft licher Arbeit enthielt, die künftig in Inhalt und Umfang zu bereichern und zu erweitern sind. Wir sollten in unserer weiteren Arbeit das Hauptgewicht auf das sinnvolle Zusammenführen bisheri ger bewährter Formen selbständiger wissenschaftlicher Arbeit mit neuen — Insbesondere zur Durchsetzung , der Konzeption zur laborprak tischen Ausbildung sind langfristig angelegte Konzeptionen zu perso nellen, geräteseitigen und Raum problemen zu erarbeiten, die bei konsequenter Realisierung eine we sentliche Seite der Entwicklung und Vervollkommnung der selbständi- Anforderungen in bezug auf Breite, Planmäßigkeit, Differenziert heit nach Ausbildungsabschnitten, Leistungsfähigkeit, Leistungsbereit schaft und Integration in den ge samten Studienprozeß legen. Unter dem Apekt der Differen ziertheit nach Inhalt und Form sollte selbständige wissenschaftliche Arbeit in drei Komplexen betrach tet und gestaltet werden: 1. Gestaltung selbständiger, wis senschaftlicher Arbeit im Rahmen planmäßiger Lehrveranstaltungen, wie Vorlesung, Übung, Seminar, Praktikum und — nicht zu verges sen — Seibstudium. In dieser Phase, die im wesentli chen durch Wissensaneignung cha rakterisiert ist, werden entschei dende. Grundlagen für eine wirklich Arbeit gelegt. Eine hohe Verantwor tung liegt dabei natürlich beim Hochschullehrer, Lehrveranstaltun gen so zu gestalten, daß sie zur schöpferischen Aneignung des Wis sens anregen. Es bedarf zum Bei spiel weiterführender Diskussionen und Erfahrungsaustausche, die Vor lesung als traditionelle Form der akademischen Ausbildung so zu ge stalten, daß sie Wissensvermittlung und Denkanregungen in Einheit ge währleistet. Übungen und Seminare sollen von wissenschaftlichen Problemstellun gen ausgehen, die Studenten aber zwingen, Aufgabenstellungen und Arbeitsabläufe schon teilweise selbst zu entwerfen. Der Charakrer dieser Lehrveranstaltungen sollte von Fallstudien, Projekten, tech nischen Entwürfen unter anderem geprägt werden. Laborpraktika und Praktika stel len ein wesentliches Bindeglied zwi schen der von Hochschullehrern und Mitarbeitern getragenen Wis sensvermittlung und eigenständiger Fortschritt auf der Grundlage von Hochtechnologien zu meistern, er füllen die Universitäten und Hoch schulen die an sie gestellten Anfor derungen nach modern ausgebilde ten Absolventen nur auf der Grund lage entsprechend gestalteter Aus- bildungs- und Erziehungsfor men. Damit kann die selbständige Lehrerstudenten sowie die Hoch schullehrer und Mitarbeiter der lehrerbildenden Sektionen — von gleichrangiger Bedeutung. Nachdem die Modelle der Grund lagenausbildung des Elektro- und Maschineningenieurwesens erarbei tet wurden, stehen wir unmittelbar vor der Einführung der neuen Stu diendokumente. An alle Hochschul angehörigen stellt dieser Schritt neue, höhere Anforderungen. Kern stück der Neugestaltung der Aus bildung ist die weitere Ausprägung der selbständigen wissenschaftli chen Arbeit der Studenten. Mit der umfassenden Förderung der selb ständigen wissenschaftlichen Arbeit der Studenten als eine tragende Säule unserer Ausbildungskonzep tion ist für die kommenden Jahre eine wesentliche Arbeitsrichtung ge geben. Sowohl für die Studenten als auch für die Hochschullehrer erge ben sich daraus große Aufgaben. Eine wesentliche Aufgabe der Universitäten und Hochschulen be steht zur Zeit darin, das engere Zu sammenrücken von Wissenschaft und Produktion insbesondere durch Bereitstellung qualifizierter Kader, aber auch entsprechender For schungsergebnisse maßgeblich mit zu beeinflussen. Dazu müssen Stu dienformen — im Sinne der selbstän digen wissenschaftlichen Arbeit — entwickelt werden, die durch die Wechselbeziehung von notwendiger Wissensaneignung (in „klassischer“ Form des Studierens) und aktivem Handeln bei der Lösung wissen schaftlicher Aufgaben gekennzeich net sind. Das Ziel der Durchsetzung dieser Ausbildungsform läßt sich in drei Schwerpunkten zusammenfas sen: 1. Es ist den Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie der Zeit, der Bil dungsökonomie und insbesondere der effektiven Nutzung des indi viduellen gesellschaftlichen Arbeits vermögens der künftigen Ingenieure Rechnung zu tragen. 2. Es muß ein Stil des Studierens gefunden werden, der der Tem posteigerung in Wissenschaft und Produktion Rechnung trägt. Dabei geht es um die Intensivierung des Studiums; eine extensive Erweite rung der Studienzeit — im Sinne des Vermittelns von mehr Wissen — scheidet als Weg aus. 3. Durch die Gestaltung selbstän diger wissenschaftlicher Arbeit ist Einfluß auf die Motivation der Stu denten als Katalysator für hohe Lei stungen zu nehmen. Mit dem heutigen Konzil haben wir uns das Ziel gestellt, den er- 'reichten Stand der selbständigen wissenschaftlichen Arbeit der Stu denten zu analysieren, die Erfah rungen der Sektionen und damit der Hochschullehrer auszuwerten und Schlußfolgerungen für die weitere Ausgestaltung der selbständigen wis senschaftlichen Arbeit im Zusam menhang mit der Neugestaltung der Ingenieur- und Ökonomenausbil dung abzuleiten. Die selbständige wissenschaftli che Arbeit darf nichts Zusätzliches zum normalen Studium sein, son dern muß das gesamte Studium durchdringen. Sie umfaßt alle For men des aktiven wissenschaftlichen Handelns der Studenten. Herauszubilden bzw. anzuerzie hen sind eine erforderliche Lei stungsbereitschaft und Eigenschaf- chen Gemeinschaft, der schon wäh rend seines Studiums am wissen schaftlichen Leben des Lehrstuhls des Wissenschaftsbereiches, der Sek tion bzw. der Universität teilnimmt und die Beziehungen zur Praxis mit gestaltet. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an seine Ideologie, seine Leistungsbereitschaft und seine Kenntnisse. Bei aller Ver antwortung der Hochschullehrer muß in dieser Hinsicht der Student an sich selbst arbeiten, sich ständig am Maßstab hoher Leistungen mes sen und bereit sein, das Studium als einen entscheidenden Lebensab schnitt erfolgreich zu gestalten. In diesem Prozeß tragen die FDJ- Gruppen eine hohe Verantwortung. Sie sind während des Studiums das Forum zur täglichen Auseinan dersetzung mit Haltungen von Stu denten zum Studium zu politischen Fragen, die den Studenten während seines Studiums beschäftigen. Für die kommende Zeit wird damit die weitere Ausprägung selbständiger wissenschaftlicher Arbeit, die Indi vidualisierung des Studiums sowie der hohe Leistungsanspruch an die Studenten zum Bewährungsfeld der FDJ-Gruppe. Die von unseren Sektionen im Vorfeld zu diesem Konzil erarbeite ten Analysen zur selbständigen wis senschaftlichen Arbeit zeigen, daß wir im wissenschaftlichen Stu- gaben erfolgreich zu lösen. Welche Voraussetzungen sind erforderlich? wissenschaftliche Arbeit keine Er- Einzelbeispiele. Andererseits be- Gängelei, zu gestalten. Zu entwickeln ist weiterhin die Eigenverantwortung der Studenten für die Auswahl der wahlobligato rischen Lehrgebiete und Teilnahme an anspruchsvollen fakultativen Lehrveranstaltungen sowie ihr Ver mögen, interdisziplinäre Beziehun gen und Zusammenhänge zu er- dürfen vor allem inhaltliche Pro bleme weiterer Klärung, die unsere Hochschullehrer gemeinsam mit den Studenten beraten sollten. Ei nige möchte ich nennen: — Wann sollte die Einbeziehung in die Forschung beginnen? Offensichtlich müssen beim Stu denten erst bestimmte Leistungs voraussetzungen, vor allem eine hohe Leistungsbereitschaft, vor handen sein. — Ist die Mitwirkung der Studen ten an der Forschung mehr ein Pro blem der individuellen Leistungs voraussetzung als eine Frage der Phase des Studiums? Offensichtlich ja! Besonders be fähigte Studenten sollten praktisch vom ersten Tag des Studiums an Forschungskollektive herangeführt werden. — Sind alle Studenten in diese Form selbständiger wissenschaftli- Hilfsassistententätigkeit bis zu an spruchsvoller Forschungsarbeit — praktizieren. Für die Realisierung der Aufgabenstellung des Polit bürobeschlusses ist dieser Prozent satz entschieden zu niedrig. An un sere Studenten muß die Forderung gestellt werden, sich in erster Linie umfassend Grundlagenwissen an wendungsbereit anzueignen. Ohne diesen ersten Schritt ist die selbstän dige wissenschaftliche Arbeit nicht möglich! Gleichrangig mit dieser Forde rung sind die Studenten zu motivie ren und zu erziehen, ihr eigenes Stu- ebenso wichtig halten wir aber auch das anschließende gemeinsame Ge spräch von Hochschullehrern und Vertretern der FDJ mit den Studen ten zu individuellen Studienplänen, zum Auslandsstudium oder zu zeit weiligen Delegierungen an andere wissenschaftliche Einrichtungen in der DDR und zu ihrer selbständigen wissenschaftlichen Arbeit. 4. Die Gestaltung der Studienbe dingungen und der Studienorgani sation. Es sind in weitestem Sinne die stu dienorganisatorischen Voraussetzun gen für eine planmäßige Gestaltung selbständiger wissenschaftlicher Ar beit zu schaffen. Eine Reihe von Aufgaben ist umgehend in Angriff zu nehmen; einige Fragen müssen kurzfristig geklärt werden, andere bedürfen weiterer konzeptioneller Arbeit. Auf einige Aufgabenstellun gen möchte ich eingehen: - Die Gestaltung selbständiger wissenschaftlicher Arbeit kann nicht nur die Aufgabe der Hoch schullehrer sein, sie muß vom ge samten wissenschaftlichen Personal wissenschaftlicher Arbeit der Stu denten dar. Die hier genannten Formen selb ständiger wissenschaftlicher Arbeit konzentrieren sich im wesentlichen auf die ersten Semester. Für den Studenten sind diese Formen von entscheidender Bedeutung, weil sie die Grundlage- für „höhere For men“ selbständiger wissenschaftli cher Arbeit — Beherrschen von Wis sensgrundlagen und Anwenden wis senschaftlicher Arbeitsmethoden — legen. 2. Selbständige wissenschaftliche Arbeit in Form der Übertragung ab gegrenzter wissenschaftlich-techni scher Aufgaben, die in gewissem Umfang Arbeitsaufgaben und Ar beitsweisen des Ingenieurs oder Ökonomen in seinem künftigen Be rufseinsatz modellieren. Nach, dem Prinzip der steigenden Anforderungen ist den Studenten die Möglichkeit zu geben, erwor benes Wissen der Grundlagen- und Fachausbildung am Objekt an zuwenden und selbständige Arbeits weisen «zu trainieren? Diese Form selbständiger wissenschaftlicher Ar beit hat ihre entscheidende Bedeu tung für die Motivierung der Stu denten für ihr Studium und ihre künftigen Berufe. Nicht »unerwähnt soll bleiben, daß es für diese Form selbständiger wissenschaftlicher Ar beit schon traditionelle positive Er fahrungen gibt. Darauf aufbauend sollte diese vor allem noch planmä ßiger gestaltet werden, nicht „ne ben“ dem Studium laufen und mög lichst alle Studenten erfassen. 3. Selbständige wissenschaftliche Arbeit der Studenten in Form un mittelbarer Einbeziehung in die For- — Die Möglichkeiten der Prü fungsordnung sind umfassender zur Stimulierung der selbständigen wis senschaftlichen Arbeit der Studen ten zu nutzen. Abschließend betonte der Redner, daß die Entwicklung und Durchset zung der selbständigen wissenschaft- von Student, Hochschullehrer dem FD J-Studentenkollektiv es darum gehen, die befähigten denten für die vielfältigen dermaßnahmen vorzuschlagen. Auszüge aus dem Referat zum 19. Konzil: Ergebnisse und weitere Aufguben bei der Durchsetzung der selbständigen wissenschaftlichen Arbeit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)