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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
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- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770835423-198800003
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1988
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Wissenschaftsbereich Pädagogik Wissenschaftsbereich Polytechnik Lehrkräfte und Studenten stellen sich höhere Anforderungen Lehrerausbildung mit hohen Die Tagung des Parteiaktivs „Lehrerbildung“ gab den Genossen der Parteigruppe Pädagogik zahl reiche Anregungen, die seit den Konferenzen von Erfurt und Bran denburg in der Diskussion befindli chen Fragen neu zu durchdenken bzw. deren Lösung mit Nachdruck voranzutreiben. Diese Wertung läßt sich nach unserer Parteigruppen versammlung zur Auswertung der Aktivtagung treffen. Bei allen Fortschritten in Lehre und Forschung sind uns die bei der Bewährung unserer Studenten im Schulpraktikum aufgetretenen Schwachstellen — vor allem bei der Bewältigung praktischer Erziehungs und Führungsaufgaben — Anlaß, weiter über eine effektivere Reali sierung des Pädagogik-Lehrpro gramms nachzudenken. In Auswer tung der Parteiaktivtagung formu lierten wir dazu folgende Schwer punkte für die weitere Arbeit: 1. die weitere Intensivierung un seres Bemühens zur Ausschöpfung der Möglichkeiten, die das Lehrpro gramm Pädagogik bietet, vor allem hinsichtlich der Nutzung der Theo rie-Praxis-Beziehungen und der Su che nach unkonventionellen Wegen, wie sie sich beispielsweise durch Einsatz der Video- und Computer technik anbieten, 2. die Verstärkung der Anstren gungen zur Integration pädagogi scher Teildisziplinen und der Ko ordinierung der Ausbildung der Leh rerstudenten insgesamt und 3. die Schaffung von mehr und besseren Möglichkeiten zur selbstän digen wissenschaftlichen Arbeit der Studenten. Zur Realisierung dieser Aufgaben müssen wir nicht von vorn begin nen. So wurde zum Beispiel der er ste Schritt zur Integration pädago gischer Teildisziplinen bereits voll zogen, indem für das Studienjahr 1987/88 die Lehrkonzeption für die Geschichte der Erziehung und die Grundlagen der Pädagogik ent sprechend dieser Schwerpunktset zung inhaltlich und didaktisch methodisch neu gestaltet wurden. Mit dieser Lehrkonzeption, um de ren Umsetzung wir uns zur Zeit be mühen, verfolgen wir das Ziel, — unseren Lehrerstudenten be reits im ersten Studienjahr grund legendes Wissen über wesentliche erziehungswissenschaftliche und bil dungspolitische Sachverhalte, Zu ¬ sammenhänge und Gesetzmäßigkei ten unter stärkerer Beachtung des historischen Aspekts zu vermitteln, — bei ihnen die Ausprägung eines berufsorientierten Geschichtsbe wußtseins sowie des Berufsethos eines sozialistischen Lehrers zu för dern, — ein Theorieverständnis für die Anforderungen an die Studenten wie auch an die Lehrkräfte zu stel len. Konkrete Übungen zu bestimm ten Sachverhalten der pädago gischen Theorieentwicklung, an spruchsvolle Seminarreferate und wissenschaftlich angelegte Jahres arbeiten sind geeignet, die Studen ten frühzeitig an die selbständige wissenschaftliche Arbeit heranzu Michaela Smolarsky (M.) und Annett Retschke (1.), SG 03 EOP 87, sowie Torsten Peisker, SG 04 EOP 87, beschäftigen sich mit dem „Comenius- Schrank“, einem Ergebnis der wissenschaftlichen selbständigen Arbeit der Studenten aus dem Vorjahr. pädagogische Wissenschaft anzubah nen und — einen Beitrag zu ihrer Befähi gung zu leisten, unsere sozialistische Bildungspolitik in der praktischen Tätigkeit erfolgreich umzusetzen. Die vorgenommenen Veränderun gen verfolgen die Absicht, höhere führen, besondere Eignungen zu er kennen sowie den Praxisbezug der Ausbildung spürbar zu erhöhen. Gleiches gilt für die Gestaltung von Seminaren in Form von Problem diskussionen auf der Grundlage praktischer und theoretischer Sach verhalte, Diese Diskussionen wer den von den Studenten teilweise selbst geleitet, um sie schrittweise an die eigene pädagogische Tätig keit heranzuführen. Erste Ergeb nisse unserer Arbeit zeigen, daß die Lehrveranstaltungen deutlich an Qualität gewonnen haben und daß die Mehrheit unserer Studenten die Herausforderung des höheren theo retischen Anspruchs annimmt. Die Auswertung der erreichten Ergeb nisse, an der auch die Genossen der Lehrgruppe Theorie der Erziehung und Didaktik in Form von Hospita tionen und Diskussionen beteiligt sind, nehmen wir sehr ernst und ar beiten ständig an der weiteren Ver vollkommnung der neuen Lehrkon zeption. Als nächste Aufgabe steht nun die Integration der Teildisziplinen Theo rie der Erziehung und Didaktik im 2. Studienjahr. Bei der Lösung die ser Aufgabe werden wir konsequent auf den Ergebnissen der veränder ten Ausbildung im 1. Studienjahr aufbauen, um eine einheitliche Li nienführung zu gewährleisten. Es geht aber auch um die sinnvolle Ver knüpfung der Vermittlung erzie- hungstheoretischer und didaktischer Sachverhalte, Begriffe, Regeln, Prin zipien und Gesetzmäßigkeiten unter steter Beachtung der Theorie- Praxis-Beziehungen, um die Abstim mung hinsichtlich der Querverbin dungen zur Ausbildung in den Lehr gebieten Marxismus-Leninismus und Psychologie und um das Schaf fen günstiger Voraussetzungen für die sich anschließende schulprakti sche Ausbildung, die im Rahmen der Methodik-Ausbildung aufzugrei fen sind. Wir wollen mit unserer Arbeit einen Beitrag dazu leisten, die wäh rend der Parteiaktivtagung gefor derte Erhöhung der Qualität der Ausbildungsergebnisse im Lehrer studium an unserer Technischen Universität zu erreichen, indem wir gute Voraussetzungen schaffen für ein abgestimmtes gemeinsames Vor gehen aller Lehrerbildner, denn die Befähigung unserer Absolventen zur Erfüllung ihrer Aufgaben in der Schulpraxis, insbesondere die Be wältigung praktischer Erziehungs- und Führungsaufgaben, ist nur über die bewußte Kooperation aller an der Ausbildung Beteiligten zu errei chen. Es ist der Auftrag der Partei aktivtagung „Lehrerbildung“, diese gemeinsame Verantwortung noch mehr als bisher wahrzunehmen. Dr. Anneliese Göbel, Dr. Klaus Heimer, Sektion E Seminargruppe 11 MOM 86 „FDJ-Aufgebot DDR 40" - Was machen wir daraus? Im „FDJ-Aufgebot DDR 40“ wur den hohe Ziele für alle FDJler fest gelegt. Wir Lehrerstudenten fühlen uns konkret angesprochen. Unter strichen wird das durch die Aus führungen, die Genosse Erich Ho necker in seiner Rede vor den 1. Kreissekretären in bezug auf die Volksbildung gemacht hat. Gerade dadurch wird unserer Mei nung nach die Verantwortung der Lehrerstudenten auch und gerade in der Ausbildung nicht geringer. Schon aus diesem Grunde setzte sich unsere Seminargruppe in der letzten Mitgliederversammlung mit dem neuen FDJ-Aufgebot auseinan der. In den persönlichen Aufträgen ist konkret das Ziel jedes Jugend freundes unserer Seminargruppe ab gesteckt. Die Auseinandersetzung mit dem FDJ-Aufgebot stellte uns zwei kom plexe Aufgaben: 1. Weiterhin das Studium als Hauptaufgabe eines jeden FDJ- Studenten anzusehen und somit um hohe Leistungen in allen Fächern zu kämpfen. Für uns heißt das. die Leistungen in unseren Hauptfä chern Mathematik und Physik wei ter zu stabilisieren, wenn möglich noch auszubauen, und die Päd agogikausbildung schon im Hinblick auf unseren Beruf zu nutzen. 2. Die Herausbildung und Festi gung eines klaren ideologischen Standpunktes bei jedem Jugend freund unserer Seminargruppe. Hierbei kommt der FD J-Leitung und den beiden Genossen eine große Verantwortung zu. Wichtigste For men sollen dabei bewährte Veran staltungen wie z. B. Mitgliederver sammlungen, FDJ-Studienjahr u. a. sein. Verstärkt müssen wir als FDJ- Leitung das persönliche politische Gespräch mit den FDJlern suchen. Damit können wir auch schneller auf Probleme, die den direkten Stu dienablauf betreffen, eingehen. Wir wollen das Studium so nutzen, daß jeder mit seinen individuellen Fähig keiten, mit seinem Wissen und sei nen Ansprüchen das Leben in unse rer Gesellschaft aktiv mitgestalten kann und bewußt mitverantwortet. Wir verstehen darunter: Jeder FDJler engagiert sich voll für die ihm übertragenen Aufgaben auf ge sellschaftlichen, sportlichen u. a. Ge bieten. Unsere Gruppe stellte auch in diesem Jahr Korrektoren für die Bezirksmathematikolympiade für Schüler. Einige Jugendfreunde be teiligen sich aktiv an den Jugendob jekten Informatik- und Mathema tikschülerzirkel, während andere als Übungsleiter im DTSB tätig sind. Im Rahmen der Sektion beteiligt sich unsere Seminargruppe an einem Arbeitseinsatz, der zur Eigenfinanzierung des VIII. Pionier treffens beitragen soll. So machen wir das „FDJ- Aufgebot DDR 40“ zu unser aller Anliegen! Wir setzen uns das Ziel, unsere persönlichen Aufträge best möglich — im Sinne des „FDJ- Aufgebotes DDR 40“ — zu erfüllen. FDJ-Leitung der Seminargruppe 11 MOM 86 Theorie-Praxis-Beziehungen Lehrer sein heißt, politisch und fachlich begeisternd zu wirken! Mit dieser erstrangigen Aufgabenstel lung an die Lehrer verbindet sich die schulpolitische Forderung, so zialistische Lehrerpersönlichkeiten heranzubilden, die bereit und fähig sind, einen wissenschaftlichen, poli tischen und lebensverbundenen Un terricht zu erteilen, die ebenso be fähigt werden, ihre künftigen Schü ler im Sinne der Ideale des Sozialis mus zu erziehen, die Liebe zur Wis senschaft, das Interesse für Natur wissenschaft, Technik und Produk tion zu wecken und den polytech nischen Universität Karl-Marx- Verständnis und umfassende Kennt nisse für den wissenschaftlich- technischen Fortschritt zu vermit teln. Diese auf der Parteiaktivta gung „Lehrerbildung“ der Tech nischen Universität Karl-Marx- Stadt und zugleich im Referat des Genossen Erich Honecker vor den 1. Kreissekretären der SED gesetz ten Prämissen waren und sind Ge genstand umfassender Auswertun gen im Kollektiv des Wissenschafts bereiches Polytechnik der Sektion Erzieh u ngs wi ssenschaf ten. Wir wissen, daß sich die wissen schaftlichen Potenzen unserer Uni versität, die für die Lehrerbildung zur Verfügung stehen können, vor allem dann auszahlen, wenn sie lehrerspezifisch und im Sinne enger werdender Theorie-Praxis- Beziehungen umfassend genutzt werden. Hohes theoretisches Niveau und enge Praxisverbundenheit sind stets Maxime unseres Handelns. Unter dieser Sicht können wir im Zusammenhang mit zahlreichen kol lektiven und persönlichen Gesprä chen hervorheben, — daß sich das grundlegende Wis sen und Können unserer Lehrerstu denten für Polytechnik und die Lei stungsbereitschaft positiv entwik- keln konnten, — daß sich das berufliche Können sowie die Eigenschaften als soziali stische Lehrer weiter ausprägen konnten, — daß fachspezifische Fähigkei ten und Fertigkeiten bei der Reali sierung der neuen Lehrpläne, die be sonders hohes, anwendungsbereites Wissen über Prozesse der informa- tionsverarbeitenden Technik ver langen, stärker entwickelt werden konnten, — daß die Studenten im Zusam menhang mit einer gründlichen Aus bildung in Pädagogik, Pädagogi scher Psychologie und Methodik des polytechnischen Unterrichts für eine interessante Unterrichtsarbeit und auch gesellschaftliche Tätigkeit intensiver vorbereitet werden konn ten, — daß wir alles tun, um die Stu denten verstärkt an die selbständige wissenschaftliche Arbeit heranzu führen. Diese Feststellungen lassen er kennen, daß wir Wege bei der Leh rerbildung eingeschlagen haben, die im Sinne der Ausführungen auf der Parteiaktivtagung „ Lehrerbildung “ sind. Sie verdeutlichen aber auch, daß wir nur vorankommen können, wenn wir weitere vorhandene Re serven der Bildung und Erziehung mit politischer Verantwortung er schließen, d. h. uns bewußt sind, auf gefordert zu sein, in verantwortungs voller Weise politisch qualifizierte, fachlich ausgewiesene Absolventen der Schul- und Betriebspraxis zur Verfügung zu stellen. Am Beispiel der schulpraktischen Ausbildung im 5. Studienjahr sollen diese Feststellungen erläutert be ziehungsweise bekräftigt werden, zu mal dieser vollkommen neue Aus bildungsabschnitt nicht nur eine neue Seite enger Beziehungen zur Schulpraxis dokumentiert, sondern in entscheidendem Maße zur Her ausbildung sozialistischer Lehrer persönlichkeiten beiträgt. Nachdem das 9. Semester als schulpraktisches Semester absolviert war, konnten die theoretischen Lehrveranstaltun gen angeschlossen werden, die den Zweck verfolgten, das Wissen und Können der Studenten auf ausge wählten aktuellen Gebieten der Fachwissenschaft, der Unterrichts methodik sowie der Pädagogik und Pädagogischen Psychologie zu ver tiefen. Es konnten bisherige Erfah rungen ausgewertet und theoretisch fundiert werden. Natürlicherweise konnten die Gelegenheiten genutzt werden, im Rahmen der Behand lung aktueller schulpolitischer Fra gen auch die Ergebnisse der Partei aktivtagung zu nutzen. Diese theoretischen Lehrveranstal tungen als ein „Bindeglied“ zwi schen dem 9. und 10. Semester ver deutlichen, daß die Studenten zu nehmend in der Lage sind, auf der Grundlage wissenschaftlicher und politisch-ideologischer Positionen einen anschaulichen, parteilichen und lebensverbundenen Unterricht zu erteilen. Die meisten Praktikan ten der Matrikel 83 bemühen sich, das Berufsethos des künftigen so zialistischen Lehrers auszuprägen. Wir nutzten die Gelegenheit, mit den Praktikanten umfassend ins Ge spräch zu kommen, das heißt „Er fahrungsaustausch“ im wahrsten Sinne des Wortes zu pflegen. Wir konnten vielfältigere methodische Wege als bisher einschlagen, um ein mal mehr das pägagogisch-methodi- sche Grundwissen und -können in Verbindung mit den schulpoli tischen Positionen zu festigen, Prak tikumsaufträge abzurechnen, über die weiteren Aufgaben bei der Mit gestaltung der produktiven Arbeit der Schüler und des fakultativen Unterrichts zu informieren. Hier bo ten sich Gelegenheiten, diese Posi tionen mit schulpraktischen Er fahrungen und Problemen zu ver knüpfen. Dazu dienten die Nutzung der Videotechnik, Exkursionen in Betriebe mit Arbeitsplätzen der in formationsverarbeitenden Technik und in die Station Junger Techniker Karl-Marx-Stadt sowie Konsulta tionen mit erfahrenen Schulfunktio nären und Praktikern. Allerdings sind wir uns darüber im klaren, daß jeder Student mit nicht zufrie denstellenden Leistungen ein nega tiv wirkender Student zuviel ist. Wir nutzten diese Tage der theo retischen Lehrveranstaltungen ein gehend, um die Studenten der Ma trikel 83 umfassend auf das 10. Se mester und einen erfolgreichen Ab schluß des Studiums vorzubereiten. Vor allem die schulpraktischen Prü fungen werden und sollen zeigen, wie wir als Kollektiv der Lehrer bildner die Studenten politisch-fach lich und pädagogisch-methodisch auf die Meisterung verantwortungs voller Aufgaben vorbereitet haben. Doz. Dr. sc. Gottfried Schütze, Sektion E Verantwortung der Gewerkschaft Wissenschaft bei Bewertung und Stimulierung technikwissenschaftlicher Leistungen Die Bedeutung einer such- und fachgerechten Leistungsbewertung für eine wirkungsvolle materielle und ideelle Stimulierung Fortsetzung aus „UZ" 5/88 Wenn vom Leistungsprinzip die Rede ist, sind stets zwei miteinan der verbundene Gesichtspunkte zu sehen. Einerseits betrifft das die volle Entfaltung und Ausschöpfung aller Kräfte, Potenzen und Fähig keiten des Leistungsvermögens im Interesse der Gesellschaft und an derseits die Verteilung nach Quanti tät und Qualität der geleisteten Ar beit. Die konsequente Durchsetzung des Leistungsprinzips nach dem Grundsatz: Jeder nach seinen Fähig keiten, jedem nach seiner Leistung, verlangt eine differenzierte Be wertung und Stimulierung der Lei stung und berührt neben der ma teriellen Interessiertheit der Wis senschaftler auch solche Bedürf nisse wie Gerechtigkeitsempfinden, das Interesse an beruflicher Ent wicklung, den Ehrgeiz, durch fach liche Leistungen einen „Namen zu besitzen“, eine gute Zusammenar beit mit der Industrie zu entwickeln sowie nach Selbständigkeit. Eine sol che umfassende Betrachtungsweise des Leistungsprinzipes ist notwen dig, um in der Leitungstätigkeit seine vielfältigen stimulierenden Po tenzen für die weitere Entwicklung des Leistungsvermögens, des Lei stungsverhaltens und der Leistungs bereitschaft der Wissenschaftler zu nutzen. Dazu gehören solche For men der Anerkennung wie zum Bei spiel Auslandsaufenthalte, Delegie rungen zu Fachtagungen, Messen, öffentliche Bekanntmachungen von individuellen und kollektiven Ar beitsergebnissen, Studienaufent halte u. a. m. Vereinzelt bestehen Meinungen wie diese: Für ein Lob kann ich mir nichts kaufen. Solche Redensarten sind vielfach im Arbeitsalltag eine Verlegenheits rede. Sicher ist doch, daß sich jeder, auch ein Wissenschaftler, über ein Lob des Leiters freut und ein Tadel mitunter starke menschliche Re gungen auslöst. Lässiges Auftreten in solchen Situationen vermag diese Tatsache nur zu überspielen. Für den Leiter eines Forscherkollektivs sind Lob und Tadel ein unentbehr liches Leitungsinstrument bei der Er zielung, Bewertung und Stimulie rung hoher wissenschaftlicher Lei stungen. Hierzu benötigt der Leiter eines Forscherkollektivs keine be sondere Regelung, Formen und Me thoden, sondern es bedarf pädago gischen Geschicks des Leiters, die Ehre und das Gewissen jedes Kol lektivmitgliedes anzusprechen. Betrachtet man den ersten Teil des Grundsatzes: Jeder nach seinen Fähigkeiten, so zeigt sich, daß hier an vielfältige Motive der Wissen schaftler angeknüpft werden kann, wie zum Beispiel das Streben nach einer leistungsfähigen, langfristigen beruflichen Perspektive, nach an spruchsvollen Arbeitsaufgaben, nach fachlicher Qualifizierung und Pro filierung, nach Anerkennung als Spezialist in seinem Fachgebiet, Lei terverantwortung und der Aus übung von gesellschaftlichen Funk tionen. Die Verteilung im zweiten Teil das Grundsatzes: jedem nach seiner Leistung, ist und darf kein formaler und passiver Vorgang sein. Die Verteilung nach der erbrachten Leistung erfüllt ihre Aufgabe nur so gut, wie sie die Aktivitäten der Wis senschaftler und deren Kollektive auf die gesellschaftlichen Interessen lenkt, sie mit ihnen in Übereinstim mung bringt. Erfahrungen, unter streichen, will man die Triebkräfte bei der weiteren Durchsetzung des Leistungsprinzips bestmöglich und umfassend zur Wirkung bringen, so ist das mit einem komplizierten und nicht einfachen Prozeß verbunden. Leistungsstimulierung ist keine technisch-organisatorische Frage, keine Sache beziehungsweise eine Angelegenheit von Lonnfachleuten und Prämienspezialisten (obwohl Sachkenntnis dringend notwendig ist), sondern in erster Linie ist es die Aufgabe, das Leistungsvermö gen, die Leistungsbereitschaft und das Leistungsverhalten der Wis senschaftler mit dem Ziel zu för dern und zu lenken, für die Gesell schaft Spitzenleistungen zu erzielen. Durch ein Moskauer psychologi sches Institut ist zum Beispiel ex perimentell nachgewiesen worden, daß das Leistungsvermögen bei gu ter Stimmung, bei einem positiven emotionalen Erlebnis steigt, bei ne gativer Stimmung aber weit unter dem Durchschnitt liegen kann. Eine mit Fehlern und Ungenauigkeiten behaftete Leistungsbewertung kann auch einen Wissenschaftler „außer sich“ bringen und damit die Kon zentrationsfähigkeit auf die Arbeit einschränken. Schwer ist es dann, den schöpferischen Zustand wieder herzustellen. Viele Gespräche, viel Zeit und Energie werden aufgewen det, die am schöpferischen Prozeß verlorengehen. Positive emotionale Erlebnisse regen also das Leistungs vermögen, Initiativen und Aktivitä ten der Wissenschaftler an, stärken die Energie bei der Erfüllung der Auf gaben. Negative Erlebnisse dagegen setzen das Leistungsvermögen und die Tatkraft der Wissenschaftler herab. Die Gründlichkeit einer sach- und fachgerechten Leistungs bewertung schafft eine konkrete und realistische Grundlage für eine gerechte Leistungsstimulierung. Ebenso stehen materielle und ideelle Leistungsstimulierung in einem untrennbaren Zusammen hang, jedoch unter Beachtung un gleicher Ausgangspositionen. In Zu sammenarbeit mit den staatlichen Leitern richtet sich die gewerk schaftliche Mitwirkung bei der wei teren Qualifizierung der leistungs stimulierenden Prämienpolitik bei der Durchsetzung des Leistungsprin zips auf folgende Gesichtspunkte: a) Auf der Grundlage einer exak ten Leistungsbewertung wird die Einheit und Wechselwirkung von materieller und ideeller Stimulie rung gesichert, und die Erkenntnis wird weiter vertieft, daß jeder ma terielle Stimulus ideelle Wirkung hervorruft. Hochschulinterne For men, wie zum Beispiel die Vergabe von Hochschul- und Wissenschafts preisen, sind stärker für die Stimu lierung von weltstandsbestimmen den Leistungen auszuschöpfen. Im Betriebskollektivvertrag sollten Festlegungen getroffen werden, wie Mittel zum Beispiel für Auslands aufenthalte, Studienreisen, Kurzu schüsse, Zuschüsse für Urlaubsrei sen, Werterhaltung sowie für die Verbesserung der Arbeits-, Studien- und Lebensbedingungen für die Sti mulierung eingesetzt werden. b) Ein ideeller Stimulus hat stets eine materielle Grundlage. In grö ßerem Maß als Gehälter und Prä mien der Wissenschaftler und der Forscherkollektive stimuliert, wenn sie als Anerkennung für erbrachte Spitzenleistungen vorzugsweise Ar beits- und Lebensbedingungen er halten, die sie zu hohen Leistungen motivieren. c) Auch wenn zwischen materiel len und ideellen Stimuli Zusam menhänge bestehen, ergibt sich die Aufgabe, geeignete Formen zu fin den und zu erproben, um die Ein heit von materieller and Ideeller Stimulierung herzustellen und da durch positive Wirkungen zu erzie len. Es steht außer Frage, vollzieht sich die Leistungsbewertung in einer hohen Qualität, wird eine lei stungsstimulierende Anwendung von Gehalt und Prämie gesichert, die mit einer ideellen Würdigung der erbrachten Leistungen verbun den ist. In diesem Zusammenhang wird nochmals auf die Bedeutung der „Leistungskarte“ als Hilfsmittel für die Leistungsbewertung verwie sen. Es wäre sehr positiv, wenn viele staatliche Leiter von Forscher- und Arbeitskollektiven die „Lei stungskarte“ an wenden würden, um damit eine exakte Basis für die Lei stungsbewertung und Leistungssti mulierung zu schaffen. Dr. Christine Warmke, stellv. Vorsitzende des Bezirksvor standes der Gewerkschaft Wissenschaft Karl-Marx-Stadt
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