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Universitätszeitung
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- 1988
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- 1988
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Band 1988
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70 Jahre Kampf für Sozialismus, Frieden und das Wohl des Volkes Zum 70. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands Teil 2: Nach Beendigung des zweiten Welt- Teil 1: Von 1918 bis 1945, von Doz. Dr. sc. phil. Karlheinz Schaller, Sektion ML Karl Liebknecht ruft die Massen zum NEU BEI DIETZ NEU BEI Broschur, 102 Abbildungen, Kampf die Einheit der Arbeiter ¬ klasse zu der DDR ver- Manfred Beck In den Jahren der Weimarer Re publik erwies sich die KPD als zu- Verordnungen und gegen ter direktem Bruch der Verfasssung erfolgte — der sozialdemokratischen Jakow Drabkin Die Aufrechten Rosa Luxemburg, Hilfe liehe chen setzt von Notverordnungen wesent- Instrumentarien der bürgerli- Demokratie außer Kraft ge- wurden, zum anderen über die ren Vermächtnis in wirklicht wurde. Karl Liebknecht, Franz Mehring Aus dem Russischen in Preußen. Damit verteidigte sie in der Weimarer Verfassung festge schriebene Grundsätze bürgerlicher Demokratie. Die Angebote von Kom munisten an Sozialdemokraten zwi- darauf abzielte, alle antifaschisti- sehen Kräfte — ungeachtet ihrer so zialen Stellung, ihrer politischen Po sitionen oder ihrer Weltanschauung — zum gemeinsamen Kampf zu ver einen. die — un- Weimarer Absetzung Regierung Anläßlich des 70. Jahrestages der Gründung der KPD wurde das vor handene Buchangebot des Verlages zu dieser Thematik u. a. durch fol gende Arbeiten ergänzt: Robert Rosentreter Blaujacken im Novembersturm Rote Matrosen 1918/1919 Dietz Verlag Berlin 1988, 267 Seiten, Das knapp anderthalbe 1 Jahrzehnt war gekennzeichnet vom unerbittli chen Kampf der Kommunisten ge gen die Vorstöße reaktionärster po litischer Kräfte, wie z. B. 1920 pe- gen den Kapp-Putsch. Eine neue Stufe erlangte das Ringen der KPD für die Interessen des Volkes, als sich am 1. September 1925 eine mar xistisch-leninistische Parteiführung mit Ernst Thälmann an der Spitze formierte. Die Partei führte den Kampf gegen die Wiederaufrüstung Deutschlands, so 1928 gegen den Bau eines Panzerkreuzers. Sie ent- streik ablehnte, bot, ob er wollte KPD verurteilte diese menschen- oder nicht, den aggressivsten Kräf- "eindlichen Kriegsakte von Anfang an. Den Überfall auf die Sowjet union im Juni 1941 entlarvte sie als das schwerste Verbrechen am er sten sozialistischen Staat, an der Menschheit und am deutschen Volk selbst. Zahllose Dokumente spre- Sturz Hitlers vor. Es sind viele Bei spiele bekannt, in denen Kommuni sten und Sozialdemokraten auf re gionaler Ebene gemeinsam gegen die Faschisten vorgingen. Doch die Führer der SPD steckten den Kopf in den Sand. Wer wie sie von 1930 bis 1932 die Notverordnungsregie- rung Brünings tolerierte, Wer' im Frühjahr 1932 dazu aufrief, Hin denburg zum Reichspräsidenten zu wählen, wer noch in letzter Minute, am 30. Januar 1933, den General ¬ ten des deutschen Finanzkapitals je nen Handlungsspielraum, den sie brauchten, um die faschistische Dik tatur zu etablieren und zu festigen Eben diese Handlungen führten die KPD zeitweise zu der von Anfang Anfang September 1939 g entfes selte der faschistische eutsche Imperialismus mit dem Überfall auf Polen den zweiten Weltkrieg und dehnte 1940/41 die Aggression gegen viele europäische Länder aus. Die der . deutschen Vorkämpferin sozialen Fort- und Frieden. schmieden, sind ohne Clara Zetkin, Unterstützung der Nazipartei. Bei des ging Hand in Hand, und wer den Faschismus verhindern wollte, mußte diese Politik aktiv bekämp fen. So wandte sich die KPD u. v. a. gegen die Ausschaltung der gewählten Parlamente, gegen das undemokratische Regieren mit Not- chen 1929 verlässiger Vortrupp Arbeiterklasse, als der Werktätigen für schritt, Demokratie und 1932, in diesem wickelte konkrete Pläne zur Über windung der Arbeitslosigkeit. Ent schieden trat die KPD für die Lö sung des Wohnungsproblems ein. Sie stand an der Spitze des Kampfes für Lohnerhöhungen und gegen die sozialen Folgen der kapitalistischen Rationalisierung. Sie trat für Gleich berechtigung der Frauen ein, wandte sich insbesondere gegen den berüchtigten Abtreibungsparagra phen 218 und forderte gleiche Bil dung für alle Kinder des Volkes. In der Endphase der Weimarer Re publik wuchs die faschistische Ge fahr in Deutschland zusehends. Eine der übelsten Geschichtslügen, die bis heute von bürgerlichen Histori kern und von Massenmedien ver breitet werden, besteht darin, die deutschen Kommunisten hätten in den Jahren 1929 bis 1933 die Wei marer Republik bekämpft und nicht mit Sozialdemokraten gemeinsam gegen die faschistische Gefahr vor gehen wollen. Dadurch sei die KPD am Faschismus schuld. Als Argu ment wird angeführt, die Kommu nisten hätten sozialdemokratische Führer als Sozialfaschisten bezeich net. Der Hauptzweck dieser Kon struktion ist offensichtlich: Vor al lem sollen die aggressivsten Kräfte des deutschen Monopolkapitals von den faschistischen Verbrechen ent lastet werden. Doch wie sahen die historischen Tatsachen aus? Die Flick. Krupp, Klöckner usw. steuer ten den Faschisierungsprozeß über zwei Mechanismen: Zum einen über die Präsidialdiktatur, durch die mit an falschen These, sozialdemokrati sche Führer seien Sozialfaschisten. Diese Auffassung wurde aber zu kei nem Zeitpunkt auf die Mitglieder massen der SPD angewandt. Die So zialfaschismusthese ' beeinträchtigte die von den Kommunisten stets an gestrebte Einheit der Arbeiter klasse, war aber nicht Ursache der Spaltung, sondern eine verfehlte und überspitzte Reaktion auf die selbstmörderische Politik rechter SPD-Führer dieser Zeit. Die KPD überwand diese Fehleinschätzung schrittweise und 1935 endgültig. Die Errichtung der faschistischen Diktatur änderte die Situation für das deutsche Volk und auch für das Wirken der KPD einschneidend. Der Faschismus war die .unverhüllte Diktatur der reaktionärsten und ag gressivsten Kreise des deutschen Monopolkapitals, die Kurs auf die Vorbereitung eines Krieges zur Er oberung der Weltherrschaft nahmen. Hemmungsloser Terror richtete sich gegen die Arbeiterbewegung, von Anfang an am brutalsten gegen die KPD, und gegen alle Antifaschisten sowie gegen die jüdischen Bürger. Die KPD trat unermüdlich für den Zusammenschluß aller Hitlergegner ein, eine Politik, die sich auf der Brüsseler und der Berner Kon ferenz 1935 bzw. 1939 konsequent weiterentwickelte. Die KPD sah in der dauerhaften Zusammenarbeit zwischen Kommunisten und So zialdemokraten den Hauptweg zur Herstellung der Einheit der Arbeiter klasse und die wichtigste Vorausset zung zum Sturz Hitlers. Sie entwik- keltedie Politik zur Schaffung einer antifaschistischen Volksfront, die 6,80 Mark, Bestell-Nr. 738 426 7. Oktober 1918 bis Mai 1919 — junge Revolutionäre im Marineblau an einem Knotenpunkt der Geschichte unseres Volkes im Kampf für ein friedliches und menschenwürdiges Dasein. Was bewog die in Kiel sta tionierten Matrosen der deutschen Hochseeflotte, sich am 3. November zum revolutionären Aufstand zu erheben? Wie lauteten ihre For derungen und reagierten ihre Feinde? Welche Beziehungen bestan den zwischen den Roten Matrosen und prominenten deutschen Linken wie Karl Liebknecht, Rosa Luxem burg, Wilhelm Pieck, Hermann Duncker, Emil Eichhorn und Ernst Doch der schwere Kampf war nicht umsonst. Es gelang den Faschi sten nicht, die KPD zu zerschlagen. Als deshalb 1945 der Sieg der So wjetunion und ihrer Verbündeten auch dem deutschen Volk die Befrei ung vom Hitlerfaschismus brachte, war die KPD als erste deutsche Par tei aktionsfähig. Gemeinsam mit So zialdemokraten und allen anderen Antifaschisten ging sie daran, die Wurzeln des Faschismus für immer zu beseitigen und eine wahrhaft de mokratische Gesellschaft zu errich ten. Die gesellschaftspolitischen Vor stellungen der KPD-Gründer be gannen reale Gestalt anzunehmen und fanden schließlich in der DDR ihre Verwirklichung. Däumig? Welche Rölle spielten sie in den Klassenkämpfen in, Berlin bis hin zur Gründung der KPD und bei der Verteidigung der Errungen schaften der Revolution gegen kon terrevolutionäre Anschläge im Früh jahr 1919? Darauf und auf viele wei tere Fragen findet der Leser in die ser populärwissenschaftlichen Pu blikation authentische Antwort. Es ist ein Buch, das wahrheitsgetreu — mit zahlreichen lokalgeschichtlichen und biographischen Details sowie vielen interessanten Illustrationen — informiert, heutigen Generatio nen die bewegenden Ereignisse und handelnden Personen anschaulich nahebringt, ihnen hilft, die ge schichtliche Leistung der Roten Ma trosen von 1918/19 zu ermessen, de- Zahl. Im Frühjahr 1932 z. B. ent wickelte die KPD die Antifaschisti sche Aktion. Die dazu erhalten gebliebenen Dokumente belegen un mißverständlich, daß die Partei mit allen Kräften Zusammenarbeiten Wollte, die zu .Aktionen gegen den Faschismus bereit waren. Noch am 30. Januar 1933 wandte sich das ZK der KPD an den Vorstand der SPD und an die. Gewerkschaften und schlug den Generalstreik zum Vor nunmehr 70 Jahren, am 30. Dezember 1918, beschlossen die Delegierten des Spartakusbundes im Festsaal des preußischen Abgeord netenhauses in Berlin die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands. Eine andere linke Gruppe, die Internationalen Kom munisten Deutschlands, erkläna ihre Verschmelzung mit der neuen Partei. Die Konstituierung der KPD war eine Entscheidung von histori scher Tragweite. Sie erwies sich, wie es in den Thesen des ZK der SED zum 70. Jahrestag der Grün dung der KPD heißt, als ein „Wen depunkt in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und für unser Volk“. Mit der Parteigründung zogen die besten und weitblickendsten Kräfte der deutschen Arbeiterbewegung um Karl Liebknecht und Rosa Lu xemburg die Konsequenz ihres Kampfes seit der Jahrhundert wende. Sie hatten am entschieden sten gegen den deutschen Imperialis mus und Militarismus gestritten und sich gegen das Vordringen des Opportunismus in der deutschen So zialdemokratie gewandt. In den Jah ren von 1914 bis 1918 erhoben sie al len Verfolgungen zum Trotz unter der Losung „Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“ das Banner ge gen den imperialistischen Welt krieg. In den Jahren 1917 und 1918 waren sie die ersten auf deutschem . Boden, die sich klar zur Oktober revolution bekannten und deren welthistorische Bedeutung erfaßten. So wurde das Gesicht der KPD von Anfang an dadurch geprägt, daß sie aus den Kämpfen um Frieden und gesellschaftlichen Fortschritt zu Be ginn unseres Jahrhunderts hervor ging. Die KPD entstand in harten Klas senschlachten der Novemberrevolu tion. Die Arbeiterklasse und die an deren Werktätigen hatten im ersten revolutionären Ansturm bedeutende Ergebnisse erreicht: Am 11. November wurde der Weltkrieg durch einen Waffenstill stand beendet. Der deutsche Kaiser und die Territorialfürsten mußten abdanken. Doch der Kampf um die Macht entbrannte erst. Die Kon terrevolution von vormals kaiserli chen Generalen über bürgerliche Politiker bis hin zu rechten so zialdemokratischen Führern sam melte sich unter der Losung „Na tionalversammlung“. Unter dem Druck der revolutionären Massen sollte das deutsche Kaiserreich in eine bürgerliche Republik verwan delt werden, um die Macht der deut schen Monopolbourgeoise über haupt retten zu können. In dieser Si tuation formulierte Rosa Luxem burg das Programm des Spartakus bundes, das am 14. Dezember, 1918 veröffentlicht und schließlich zum Parteiprogramm der KPD wurde. Sie bekannte sich eindeutig zur Rä temacht als historisch neue Qualität der Demokratie: „Eine solche Aus rüstung der kompakten arbeitenden Volksmasse mit. der ganzen poli tischen Macht für die Aufgaben der Revolution, das ist die Diktatur des Proletariats und deshalb die wahre Demokratie. Nicht wo der Lohnsklave neben dem Kapitali sten, der Landproletarier neben dem Junker in verlogener Gleich heit sitzen, um über Lebensfragen parlamentarisch zu debattieren: dort, wo die millionenköpfige Prole tariermasse die ganze Staatsgewalt mit ihrer schwieligen Faust ergreift, um sie, wie der Gott Thor seinen Hammer, den herrschenden Klassen aufs Haupt zu schmettern: dort al lein ist die Demokratie, die kein Volksbetrug ist.“ Den Aufbau der so zialistischen Gesellschaft betrach tete Rosa Luxemburg im Parteipro gramm als „die gewaltigste Auf gabe, die je einer Klasse und einer Revolution in der Weltgeschichte zugefallen ist“. Nur der Sozialis mus könne „der geschundenen Menschheit Frieden. Freiheit, wahre Kultur bringen“. So besaß die deut sche Arbeiterklasse wieder eine re volutionäre Partei mit einer klaren marxistischen Grundorientierung. Noch in der Endphase der No vemberrevolution hatte die KPD schwere Opfer zu bringen. Am 15. Januar 1919 wurden Karl Lieb knecht und Rosa Luxemburg er- mordet. Leo Jogiches, der heraus ragend am organisatorischen Auf bau des Spartakusbundes und der KPD gewirkt hatte, fiel am 10. März der Reaktion in die Hände und wurde am gleichen Tag im Moa- , biter Untersuchungsgefängnis um gebracht. Der Führer der Müncher Räterepublik und standhafte Kom munist Eugen Levine wurde erschos sen. Die Liste der Opfer ist lang Der brutale Terror der Konterrevo lution kostete Tausende das Leben. Die Novemberrevolution erlitt eine Niederlage. Es gelang nicht, sie in eine sozialistische Revolution hin überzuführen. Doch ihr wichtigstes Ergebnis, die Gründung der KPD. hatte Bestand. Es gelang der Reak- ,tion zu keinem Zeitpunkt mehr, die Partei zu vernichten. Sie repräsen tierte die Zukunft auf deutschem Bo den und wurde für die folgenden Jahrzehnte zur vorwärtsweisenden Kraft in der deutschen Geschichte. chen davon, wie die Partei warnte, der Krieg werde an seinen Aus gangspunkt zurückkehren, deutsche Städte und Dörfer in Trümmer le gen und Millionen Deutsche das Le ben kosten, wenn seine ■ Urheber nicht von der Macht verdrängt wür den. Im Kampf gegen den faschisti schen Raubkrieg fanden sich in wachsendem Maße Kommunisten mit Sozialdemokraten, Gewerkschaf ten, Christen und Juden zusammen. Die antifaschistische Front zog sich durch alle Schichten des deutschen Volkes, war jedoch nicht stark ge nug, um aus eigener Kraft den Hit lerfaschismus zu beseitigen und den Krieg zu beenden. Als aktivste Kraft im antifaschistischen Wider stand mußte die KPD einen hohen Blutzoll entrichten. Zehntausende ihrer Mitglieder wurden ermordet, mehr als die Hälfte verhaftet und eingekerkert. krieges, von Prof. Dr. sc. phil. Hans Münch, Sektion ML Nach dem Sieg der Sowjetunion und ihrer Verbündeten in der Anti hitlerkoalition 1945 über das faschi stische Deutschland stand die Kom munistische Partei vor der neuen. „ unsagbar schwierigen Aufgabe, das deutsche Volk aus der vom fa schistischen deutschen Imperialis mus verschuldeten Katastrophe her auszuführen“, heißt es in den The sen des' ZK der SED zum 70. Jah restag der Gründung der Kommuni stischen Partei Deutschlands. Die KPD wurde damit vor eine grund sätzlich neue Herausforderung ge stellt: Sie mußte sich als „verant wortliche Aufbaupartei“ bewähren. Und sie bestand die Bewährungs probe, weil sie sich von der einzig richtigen und notwendigen Gesell schaftskonzeption leiten ließ, die aus nationaler Verantwortung be reits vor dem zweiten Weltkrieg von ihr erarbeitet worden war: Auf der illegalen „Berner Parteikonferenz“ der KPD Anfang 1939 wurde die Er kenntnis formuliert, daß die höchste nationale Tat im Sturz des Faschis mus und der Errichtung einer neuen, antifaschistisch-demokratischen Re publik bestehen müsse. Gestützt auf diese Konzention einer neuen de mokratischen Republik, die keine Wiederholung der Weimarer Repu blik sein dürfe, erwies sich die KPD 1945 als die erste aktionsfähige deut sche Partei. Gemeinsam mit der SPD und weiteren antifaschistisch demokratischen Parteien, deren Tätigkeit von der Sowjetischen Mi litäradministration (SMAD) durch ihren Befehl Nr. 2 vom 10. Juni 1945 zugelassen wurde, sicherte die KPD den Neuaufbau nach den Inter essen der progressiven, revolutionä ren Mehrheit das deutsche Volkes In ihrem Sinne wurde wahrhaft deutsche Politik, nicht „Politik frem der Mächte über Deutschland“ ge macht, wie es fortschrittsfeindliche Kräfte formulierten. Das konsequent antifaschistisch demokratische Aktionsprogramm der KPD vom 11. Juni 1945 basierte auf den Erfahrungen des antifaschi stischen Widerstandskampfes und des Kampfes gegen den imperiali stischen Krieg. In Erkenntnis sei ner Ursachen forderten die deut- sehen Kommunisten übereinstim mend mit der Antihitlerkoalition, „den Faschismus mit der Wurzel auszurotten, ihm seine materielle Basis durch Enteignung des Trust kapitals zu entziehen und demokra tische Freiheiten . und. Rechte zu schaffen. In der neuen demokra tischen Republik wird .. . nicht die Großbourgeoisie, gedeckt durch eine Koalition mit einer Arbeiterpartei, ihre wirtschaftlichen und poli tischen Anschläge gegen das Volk richten können, sondern die Arbei terklasse vereint mit den Bauern,, dem Mittelstand und der Intelligenz .... wird das Schicksal des Landes bestimmen.“ (Resolution der Berner Konferenz der KPD 1939.) tifaschistisch-demokratische fried liebende deutsche Republik als ein heitlichen Staat des werktätigen Volkes zu errichten“. Dem setzten separatistische Politiker wie Ade nauer (CDU) oder Schumacher (SPD/Hannover), unterstützt durch die Westmächte in ihren Besatzungs zonen, die Politik des „lieber das halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb“ entgegen. Sie errichteten zielstrebig über die Stationen der „Bizone“ (1947), der „Trizone“ und mittels der separaten Währungsreform (Sommer 1948) in den Westzonen einschließlich West berlins die Bundesrepublik (BRD), zu deren erstem Kanzler Konrad Adenauer mit nur einer Stimme Mehrheit im September 1949 gewählt wurde. Demgegenüber entstand im Oktober 1949 die Deutsche Demokra tische Republik, getragen und legiti miert von einer breiten Volksbewe- .gung für Einheit und Frieden in ganz Deutschland. Mit diesem revolutionären Akt der Konstituierung des ersten Ar beiter-und-Bauern-Staates auf deutschem Boden begann ein neues Kapitel in der Geschichte des deut schen Volkes und auch Euiopas. Das „Neue Deutschland“, Organ des ZK der SED, erschien am 7. Ok tober 1949 mit der Schlagzeile „Tag der Geburt der Deutschen Demokra tischen Republik“. Die von der KPD erarbeitete und von der 1946 ge schaffenen Einheitspartei der deut schen Arbeiterklasse, der SED. propagierte Forderung nach einem vom Volk getragenen Staat, der, mit der Sowjetunion fest verbunden, den Werktätigen ihr Recht auf Frie den, Freiheit, Arbeit und Brot ga rantiert, war erfüllt. Mit Fug und Recht kann unsere Partei heute, die das Vermächtnis der KPD in allen Belangen ernsthaft erfüllt, feststel len: „Mit der Deutschen Demokra tischen Republik war. erstmals ein deutscher Friedensstaat entstanden, der kein an_ca Volk bedroht, der keine Grenzen in Frage stellt und dem es oberste Verpflichtung ist, al les zu tun, damit von deutschem Bo den niemals mehr ein Krieg aus geht . . . Die DDR verkörpert die so zialistische Staatsmacht, wie sie von der KPD seit ihrer Gründung angestrebt wurde.“ An der Schwelle des Jahres 1989, in dem wir den 40. Jahrestag der Gründung der DDR begehen, kann auch eine Bilanz der 70jährigen Ge schichte von KPD und SED gezogen werden. In unserer Republik wurde die sozialistische Revolution zum Siege geführt, die „Aktion der gro ßen Millionenmasse des Volkes“, wie es im Programm der KPD von 1918/19 hieß. Die Menschen im so zialistischen deutschen Staat haben Es ist ein in der Geschichte un gewöhnlicher Vorgang, daß ein ge sellschaftlicher Entwicklungsprozeß unter den Bedingungen größter im perialistischer Machtentfaltung mehr als ein Jahrzehnt vorherge sagt wird. Eine solche Gesellschafts prognose zu geben war der KPD auf der Grundlage der marxistisch- leninistischen Theorie und Weltan schauung möglich, die von großem Optimismus geprägt ist. So ent spricht es den Aistorischen Realitä ten, daß die deutsche Demokrati sche Republik — wenn auch nur in einem Teil des ehemaligen Deut schen Reiches — nach dem einzig möglichen Alternativkonzept zum menschenfeindlichen, antinationa len 'faschistischen Regime erkämpft und errichtet wurde. 1945 war die KPD angetreten, „das ganze deut sche Volk auf den Weg des Frie dens, der Demokratie und des So zialismus zu führen, um die neue an- DIETZ Dietz Verlag Berlin 1988, 511 Seiten, 58 Abbildungen, Leinen, 17,50 Mark, Bestell-Nr. 738 416 0. Der bekannte sowjetische Histo riker J C. Drabkin stellt in seiner neuesten Arbeit die Führer der deut schen Linken in ihrem Kampf für die Interessen der deutschen und in ternationalen Arbeiterbewegung vor. Er zeigt, an ausgewählten Schnittpunkten ein Panorama der II. Internationale von 1898 bis 1914 sowie des Kampfes der deutschen Linken gegen den imperialistischen ersten Weltkrieg und für die Errich tung der Macht der Arbeiterklasse. In populärwissenschaftlicher Ezähl- weise verknüpft der Autor Entwick lungslinien, '.Ereignisgeschichten, bio graphische Episoden und Doku mente so, daß Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring und Clara Zetkin als aufrechte Re volutionäre, als engagierte Vorkämp- fer für Frieden und Sozialismus, als standhafte proletarische Interna tionalisten und als Gründer der KPD vor uns lebendig werden. gelernt, „Fleiß ohne Unternehmer peitsche, höchste Leistungen ohne ka pitalistische Antreiberei, Disziplin ohne Joch und Ordnung ohne Herr schaft der Ausbeuter zu beweisen. Zugleich gilt es. unter heutigen Be dingungen und Anforderungen so zialistische Bürgertugenden noch mehr auszuprägen, • verstärkt Ar beitsdisziplin, Leistungsbereitschaft und Schöpfertum im Interesse aller zu entwickeln. Das ist ganz im Sinne auch des Grundsatzes aus dem Programm der KPD: „Ein men schenwürdiges Dasein jedem, der seine Pflicht gegenüber der Gesell schaft erfüllt.“ Menschenwürdiges Leben ist aber zuerst und immer Le ben in Frieden. In der Friedens frage stimmte die KPD seit ihrer Gründung mit den Bolschewiki, mit der Sowjetmacht überein. Deshalb waren auch viele bürgerliche und pazifistische Kräfte „diesen Russen so von Herzen gut“, wie Hermann Hesse 1917 schrieb. Diese Hochach tung für inzwischen zahlreiche Frie densinitiativen und Friedenstaten der Sowjetunion und der sozialisti schen Staatengemeinschaft ist geblieben, hat sich bis heute verviel facht. Diese Zustimmung ermutigt und. bekräftigt auch unsere Partei, die SED, als Fortsetzerin der Tradi tionen der KPD im Kampf um den Frieden. So wie die KPD, läßt sich auch die SED von der Einheit von Sozialismus und Frieden leiten, die bereits im Gründungsprogramm von 1918 zum Ausdruck kam: Erst mit der Verwirklichung der soziali stischen Gesellschaft und dank ih rer Lebenskraft „wird die Erde nicht mehr durch Menschen- und Völkermord geschändet“.
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