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Universitätszeitung
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- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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Band 1988
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SED-DELEGIERTENKONFERENZ UNIVERSITÄTSZEITUNG 22/88 SEITE 6 In den Kämpfen unserer Zeit initiativreich an der Verwirklichung der Beschlüsse unserer Partei mitwirken Aus dem Diskussionsbeitrag des Genossen Prof. Dr. Karl-Heinz Goiczyk, stellvertretender Leiter der Abteilung Wissenschaften des ZK der SED Eurer Delegiertenkonferenz über bringe ich die herzlichsten Grüße der Abteilung Wissenschaften des Zentralkomitees der SED. Ich ver binde dies mit dem Dank an alle Kommunisten der Technischen Uni versität Karl-Marx-Stadt, die mit hohen Leistungen einen würdigen Beitrag zur Erfüllung der Be schlüsse des XI. Parteitages und da mit zur Stärkung des Sozialismus in unserem Lande geleistet haben. Eure guten Ergebnisse veranlassen zu der würdigenden Aussage: Die TU ist ihrer Verantwortung für das Ganze nachgekommen und nimmt auf wichtigen Gebieten der Um- sezung der Wissenschafts- und Bil dungspolitik unserer Partei eine Schrittmacherfunktion ein. Sie ist ein würdiges Kettenglied im En semble der hohen Bildungseinrich tungen unseres Landes. Davon konnte ich mich gestern an Ort und Stelle in den Sektionen Maschinen- Bauelemente und Informatik über zeugen. Die eindrucksvolle Bilanz im Rechenschaftsbericht bestätigt das vollauf. Eure heutige Delegiertenkon ferenz ist, wie überall in unserem Land, Bestandsaufnahme, Stand punktbestimmung und zugleich Aus gangspunkt für die weitere Stär kung der Kampfkraft in jedem Par teikollektiv. Und ich denke, es be rechtigt uns zu der Aussage, daß mit den Parteiwahlen intensiv über die kommenden Aufgaben gestrit ten, Probleme nicht ausgeklammert und Optimismus für unseren weite ren Weg geschöpft wurde. Es ging dabei immer um die Klärung poli tisch-ideologischer Fragen und Pro bleme als das Herz- und Kernstück unserer gesamten Parteiarbeit. Die hierauf gerichteten und im Be schlußentwurf zusammengefaßten Schwerpunkte markieren m. E. deut lich, worauf es dabei ankommt. Anspruchsvolle Aufgaben habt Ihr Euch zu Ehren des 40. Jahrestages der Gründung unserer Republik vor genommen, und das sollte in jedem Kollektiv auch unter strenger Par teikontrolle bleiben. Eure Kon ferenz macht deutlich: Vorausset zung für die anspruchsvollen Ziel setzungen ist ein parteiliches, von hohem politischem Verantwortungs bewußtsein, kämpferischer Bereit schaft und zugleich von sachlichem Herangehen an die Aufgaben ge prägtes Klima. Dabei geht es vor al lem um eine offensive politisch- ideologische Atmosphäre, die stets von der Gesamtpolitik der Partei ausgeht und die Strategie und Tak tik unserer Partei erfaßt. Nur so kann man sich in den Kämpfen un serer Zeit zurechtfinden und initia tivreich an der Verwirklichung der Beschlüsse unserer Partei mitwir ken. In unserem Bereich sowie an an deren wissenschaftlichen Institutio nen vollziehen sich Veränderungen, mit denen eine neue Qualität der Verbindung der Vorzüge des So zialismus mit den Errungenschaften der wissenschaftlich-technischen Re volution angestrebt wird. Worauf kommt es an? Was sollte die Partei dabei stets im Blick haben? Ich möchte in der gebotenen Kürze auf drei Schwerpunkte besonders noch einmal hinweisen: Erstens denke ich. daß mit der Forderung unserer Partei, den Bil dungsvorlauf, das Wissen für mor gen als eine strategische Frage er sten Ranges anzusehen, die Haupt aufgabe der Universität charakteri siert ist. Die dazu gefaßten Be schlüsse sind eine Aufforderung an jede Fachrichtung, an jedes Lehr gebiet sowie an jeden Hochschul lehrer. noch tiefgründiger über den revolutionären Einfluß vor allem der Schlüsseltechnologien auf die kommunistische Erziehung, auf Bil dungsinhalte und -methoden, Stu dienorganisation, aber auch auf so ziale Fragen der Studierenden hin zuweisen, nachzudenken und zu ver ändern. Hier brauchen wir die ak tive Mitarbeit jedes einzelnen und den konstruktiven Meinungsstreit auf allen Ebenen. Wir sind auch gefordert, wenn wir über Bildungsvorlauf reden, über Fragen einer hohen Bildungs ökonomie nachzudenken. Das spielt oftmals in unseren Betrachtungen nicht die entscheidende Rolle. Aber wir müssen zunehmend die Frage stellen: Was kostet eigentlich der eine oder der andere Bildungsweg? Mit welchen Aufwendungen ist er verbunden? Dabei möchte ich die für den Bildungsvorlauf notwendige materiell-technische Basis nicht in den Vordergrund stellen, sondern den Gedanken, daß hohe Bildungs ökonomie eigentlich damit beginnt, daß alle Abschnitte des Studiums mit höchster Effektivität durchge führt werden. Sie beginnt bei der Gestaltung einer jeden Lehrveran staltung mit der Frage: Was mache ich aus einer Stunde Mathematik, Mechanik oder Marxismus- Leninismus? Mit dieser Frage müs sen wir uns noch intensiver als bis her beschäftigen; sie sollte auch Ausgangspunkt für Diskussionen um die Studiendauer und ähnliche Probleme sein. Für ihre Beantwor tung brauchen wir noch mehr und weitergehende kühne Ideen, wie künftig unter Beachtung solcher Prinzipien wie der Einheit von Aus- und Weiterbildung, Lehre und For schung oder Theorie und Praxis, eine noch wirksamere Arbeitstei lung gesichert werden kann. Zweitens sind die Potenzen und Möglichkeiten der TU für die er kundende Grundlagenforschung, auch in Übereinstimmung mit dem Bildungsauftrag, von größter Be deutung für die Schaffung eines weit in die 90er Jahre reichenden Vorlaufs für die Gestaltung enger Beziehungen zur Produktion. Seit dem Politbürobeschluß von 1985 wurde hierzu auch an der Tech nischen Universität Karl-Marx- Stadt unter Führung der Parteior ganisation eine zielstrebige Arbeit geleistet. Aber jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, wo wir das Erreichte gründlich analysieren sollten, vor allem hinsichtlich der qualitativen Maßstäbe. Drittens verlangt die Größe der vor uns stehenden Aufgaben gebie terisch, daß wir uns der Arbeit mit den Kadern unter Beachtung wis senschaftlich-schöpferischer Tätig keit noch stärker, noch differenzier ter und konkreter zuwenden müs sen. Im Zentrum der Parteiarbeit sollte auch weiterhin bleiben, daß die Rolle des Menschen, vor allem die Nutzung seiner schöperischen Potenzen in Wissenschaft und Bil dung, eine noch wachsende Bedeu tung erhält. Die Arbeit mit dem Menschen bleibt für die Parteiar beit das A und O, denn Spitzenlei stungen erfordern Spitzenkönner — so formulierte es der Parteitag. Ich denke, daß das eine Frage ist, die nicht nur beim Studenten be ginnt oder beim Nachwuchswissen schaftler, sondern schon beim Pro fessor. Im Kern der Sache geht es jetzt in der Parteiarbeit vor allem um zwei ideologische Grundfragen: Es geht erstens um einen festen Klas senstandpunkt und zweitens um eine hohe Leistungsbereitschaft. Beide Fragen stehen in einem sehr engen, dialektischen Verhältnis, kön nen nur als Einheit gelöst werden. Dazu wünsche ich Euch viel Er folg. beste Gesundheit und Schaf fenskraft. Jugendverband an unserer Universität verwirklicht konsequent und schöpferisch „FDJ-Aufgebot DDR 40“ Aus dem Diskussionsbeitrag des Genossen Gunter Stoll, 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung In einer politisch so bewegten Zeit über Niveau und Anforderun gen an die politisch-ideologische Ar beit zu sprechen, bedeutet in erster Linie, einen klaren Ausgangspunkt des bisher Erreichten im „EDJ- Aufgebot DDR 40" zu setzen. Der Einheit von geäußerten Haltungen und gezeigten Leistungen soll dabei immer besondere Aufmerksamkeit zukommen. So gesehen stellen wir fest, daß der größte Teil unserer Mitglieder fleißig und angestrengt arbeitet und studiert und somit hohe Leistungen zum Wohle unserer Republik er bracht werden. Die Politik der SED, insbesondere ihre auf Ergebnisse orientierte Frie dens- und Entspannungspolitik und die daraus erwachsenen Möglichkei ten zum Ausbau unserer Sozialpoli tik. finden die Zustimmung der über wiegenden Mehrheit unserer Freunde. Das ist ganz einfach so und sollte auch angesichts der vielen Fragen und aufgeworfenen Probleme nicht ignoriert werden. Wie breit auch die Bereitschaft ist, durch persönliche Konsequenz die Politik der Soziali stischen Einheitspartei mit zu tra gen, sollen die nachfolgenden Bei spiele untermauern: — 1927 Mitglieder der FDJ stellen sich in Wahlfunktionen im soziali stischen Jugendverband der Ver antwortung, die politische und fach liche Arbeit zu leiten und sich im Kampf voranzustellen; weitere in anderen Massenorganisationen — 35 Prozent der Studenten stu dieren so, daß ihnen ein Leistungs stipendium • verliehen werden konnte — 2487 Freunde waren an den un- terschiedlichsten Fronten des FDJ- Studentensommers im Einsatz und erbrachten volkswirtschaftliche Lei stungen von über 6,9 Millionen Mark — 91,5 Prozent der Freunde der Matrikel 88 erklären sofort nach Stu dienbeginn ihre Bereitschaft zum Reserveoffiziersanwärter — 22 000,— Mark sind Ausdruck des gewachsenen Solidaritätsgedan kens, was besonders in den letzten Tagen nach dem Wirbelsturm in Ni karagua sichtbar wurde. Auch unsere vor drei Tagen ab geschlossenen Verbandswahlen zei gen, daß diese Einschätzung der Lei stungsbereitschaft richtig' ist Schauen wir genauer hin, insbeson dere wo die Ursachen für ausge zeichnete Leistungen sind, so treten zwei Dinge besonders deutlich her vor: — Erfolg gab es vor allem dort, wo unsere besten Mitglieder als Schrittmacher vor den .Kollektiven standen und sich nicht vor einem er höhten Arbeitsaufwand scheuten — Und wo zweitens, verstärkt mit der Einführung des „FDJ-Aufgebo- tes DDR 40“, mit allen Freunden über konkrete Aufgaben und Vor haben gesprochen wurde. Als sehr günstige Ausgangsposi tion für die Weiterführung des „FDJ-Aufgebotes DDR 40“ schätzen wir ein, daß auf nahezu allen GO- Delegiertenkonferenzen postive Bei spiele aufgezeigt wurden. Es wäre jedoch ein Versäumnis, nicht gleich zeitig die großen Reserven in der politischen und fachlichen Arbeit zu sehen. Dazu ein Blick auf unsere Verbandswahlen. Den kritischen und zum Teil schon nach vorn bringenden selbst kritischen Rechenschaftslegungen der Leitungen stehen nicht ausrei chend politisch motivierte Diskus sionen gegenüber. Nur 128 unserer 317 Kollektive kann eine rege und fruchtbringende Diskussion wäh rend der Wahl bescheinigt werden. Zahlreiche Kampfprogramme gilt es nach der Wahl zu konkretisieren, weil sich allgemein richtige Ziele nicht genügend in konkrete eigene Leistungsvorhaben auflösen. Nur ein Siebentel unserer Gruppen hand habt die wichtige Form der poli tischen Arbeit, das persönliche Ge spräch und daraus erwachsen- den persönlichen Auftrag ohne For malismus und durchgehend mit je dem Freund. Den vielen und im Ver gleich zum Vorjahr verstärkten Dis kussionen zum FDJ-Studienjahr ste hen meist Gruppen-Beschlüsse ge genüber, die noch nicht unserem Ziel entsprechen. Bekanntlich wol len wir erreichen, daß alle Kollek tive des 1. bis 3. Studienjahres über Kategorie, Teilnahme und Zirkel themen beschließen. ‘Aufmerksam verfolgen die Delegierten die Beratungen. Meisterung der wissenschaftlich-technischen Revolution - Kampfplatz eines jeden Wissenschaftlers und Studenten Aus dem Diskussionsbeitrag von Genossen Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Krauß, Rektor der Technischen Universität Karl-Marx-Stadt Wenn der Generalsekretär des ZK unserer Partei, Genosse Erich Ho necker, auf der Beratung mit den 1. Kreissekretären im Februar die ses Jahres deutlich machte, daß wir an Tempo zuzulegen haben, weil die internationale Entwicklung der Produktivkräfte sich weiter be schleunigte, sich das Weltniveau in ständiger, rascher Bewegung be findet, dann wird die Größe dieses politischen Auftrages an die ge samten Wissenschaften deutlich. Besseres kann eigentlich, so meine ich, einem hier Tätigen wohl nicht widerfahren, als immer wieder aufs Neue herausgefordert zu werden, den Erkenntnisfortschritt zu beschleunigen und ihn als tech nischen Fortschritt in ökonomische Effekte und soziale Werte umwan deln zu können. Diese simple und doch so grundsätzliche Wahrheit un seren Wissenschaftlern und Studen ten immer wieder nahezubringen, ist alles andere als trivial. Sie schließt vor allem auch die weltan schaulich-ideologische Erziehung zu Kämpfern für das Neue in Wissen schaft und Technik ein. Der Forderung des XI. Parteita ges der SED zu entsprechen, durch unsere Hohen Schulen den not wendigen Bildungsvorlauf für die Weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft zu schaf fen, gelingt uns auf Dauer nur, wenn wir mit perspektivischem Blick, mit Kontinuität, durch inter disziplinäres Denken die äußerst dy namische Entwicklung aller Wis senschaften an unserer Technischen Universität in der Einheit von Lehre, Studium, Weiterbildung und Forschung analysieren und konzi pieren. Dabei muß man auch den Mut und die Fähigkeit besitzen, die Jahre nach 2000 anzuvisieren. In Um setzung der Beschlüsse des X. und XI. Parteitages, der bekannten Po- litbürosbeschlüsse von 1980, 1983 und 1985 (letzterer zur Forschung) ha ben wir bekanntlich an unserer Ein richtung unter Führung unserer Par teiorganisation dieser ständigen wissenschaftskonzeptionellen und -strategischen Arbeit einen hohen Stellenwert eingeräumt und vor al lem unseren führenden Wissen schaftlern die Aufgaben übertra gen: 1. Die langfristige Entwicklung einzelner Wissenschaftsgebiete, von Struktureinheiten (auch notwendi ger neuer, wie z. B. Informatik), und des gesamten Ensembles unse rer Wissenschaftsdisziplinen zu kon zipieren. Es wurde hierbei in den Grundorganisationen unserer Partei eine breite ideologische Arbeit ge leistet, viele Fragen galt es zu beant worten. Das produktive Zusammenwirken zwischen Wissenschaft und Pro duktion auf der Basis der Koordinie rungsverträge, die Expertentätigkeit führender Wissenschaftler unserer TU in Kombinaten bei der langfri stigen Gestaltung der Erzeugnisent wicklung und von Technologien, wie z. B. bei CIM-Vorhaben, in der Mikroelektronik. Steuerungstechnik u. a., die seit 1985 durch unsere Wis senschaftler erarbeiteten Studien. Expertisen und Wissenschaftskon zeptionen von Sektionen zeigten uns schon bald, daß wesentlich stärker als 1985 eingeschätzt, die jetzigen und vielleicht zukünftigen Hochtech nologien in das Zentrum der wis senschaftlichen Arbeit zu stellen sind, ohne in der Ausbildung die klassischen Grundtechnologien zu vergessen. 2. Die wissenschaftskonzeptio nelle Arbeit zur zukünftigen Gestal tung einer entsprechenden Aus- und Weiterbildung muß eine stän dige Aufgabe unserer Hochschul lehrer bleiben. Ich glaube, wir müs sen unseren Wissenschaftlern hierbei immer wieder die Notwen digkeit einer solchen Arbeit deut lich machen bzw. sie darin bestär ken, weil auch damit bestimmt wird, wie sich langfristig bestimmte Potentiale entwickeln und wie die Ausbildung zu profilieren ist. Die Arbeit der letzten Jahre zeigt uns, daß viele unserer Technikwissen schaftler auf dem Gebiet der Lehre konzeptionell noch zuzulegen ha ben, weil sie oft noch zu stark dis ziplinär, traditionell erzeugnisorien tiert denken. Wissenschaftskon zeptionelle Arbeit, so zeigt sich, er fordert zunächst eine sachkundige, kritische Einschätzung des interna tionalen Höchststandes, erfordert ein zutiefst politisches Herangehen an Zusammenhänge, um Ziel- und Aufgabenstellungen für unser Land abzuleiten. Ich meine, und das sind unsere Erfahrungen, das kön nen nur unsere besten Wissenschaft ler, die den Weltstand kennen, die kreativen Nachwuchs hervorbrin gen und diesen (auch die besten Stu denten) selbst mit in diese wissen schaftskonzeptionelle Arbeit inte grieren (hier müssen wir zukünftig noch wesentlich mehr tun), die eng mit der Produktion zum gegenseiti gen Vorteil Zusammenarbeiten und selbst Spitzenleistungen in der For schung erzielen. Ich glaube, daß wir als Hohe Schule unseres Landes auch den Auftrag und die Pflicht besitzen, auf der Basis dieser wissenschafts konzeptionellen Arbeit Partei und Regierung auf mögliche zukünftige Hochtechnologien oder volkswirt schaftlich bedeutsame Forschungs linien (ich sagte schon: auch bereits die Jahre nach 2000 anvisieren) hin zuweisen. Wir haben es z. B. mit un seren Studien zur Bioelektronik und Mikromechanik getan. Die Konzentration auf die Be arbeitung ausgewählter Hochtech nologien an unserer Technischen Universität bedeutet in der For schung Verzicht auf die Bearbei tung anderer Ingenieurwissenschaf ten in der Breite, wobei eine die Lehre begleitende Forschung uner läßlich ist. Jedwede Zuwendung zu Hochtechnologien stellt aber höch ste Ansprüche an die mathema tischen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Grundlagen, ein hohes Niveau der Grundlagen ist eine unbedingt not wendige Voraussetzung für kurze Forschungs- und Entwicklungszei ten. Der vom VEB Kombinat Carl Zeiss auf den Geburtstagstisch geleg te Megabit-Speicher, woran auch wir bekanntlich aktiv mitwirkten, ist hierfür ein typisches Beispiel. 12 Jah re intensive Grundlagenforschungen in der Sektion Physik/Elektronische Bauelemente auf dem Gebiet neuer Leiterbahnmaterialien waren ebenso Voraussetzung, wie die Modellie rung und Rechnersimulation tech- nologischer Vorgänge. Unsere wich tigste Produktion sind letztlich wis senschaftliche Kader, die das Ver mögen. die Kreativität besitzen, neue Hochtechnologien zu schaffen und sie in unserem Lande in die Produktion überzuleiten. Deshalb wollen wir stets die Einheit Von Erziehung zu solchen Kämpfern. Ausbildung, Weiterbildung, For schung und Kaderentwicklung wah ren. Eine Konzentration auf ausge wählte Gebiete der Hochtechnolo gien hat auch Konsequenzen für die Ausstattung dieser Forschungskol lektive mit hochleistungsfähiger For schungstechnik sowie für die Zug führung weiterer materiell-techni scher Kapazitäten, auch zur Umset zung des Forschungsvorlaufes in die Erzeugnis- und Verfahrensentwick lung. So werden insgesamt in unserer Republik die Hochtechnologien die Struktur der Tätigkeiten und viele Arbeitsinhalte wesentlich verän dern. Wird sich unsere Technische Universität im Jahre 2000 so darstel len, wie es von unseren führenden Wissenschaftlern in ihren Konzep tionen herausgearbeitet wurde? Wird sich CIM mit noch größerem Tempo entwickeln? Welche weitere Entwicklung nimmt die Mikroelek tronik? Wird die Bioelektronik die Mikroelektronik in etwa 15 ... 20 Jahren entscheidend ablösen? Werden Expertensysteme, Künstli che Intelligenz und Parallelverar beitung eine noch wichtigere Rolle, als wir heute einschätzen, spielen? Welche neuen Werkstoffe finden breite Anwendung? Und: Hatten wir das richtige Gespür bei der Kon zipierung der Ausbildung zukünfti ger Ingenieure und Ökonomen? Fra gen über Fragen. Das Jahr 2000 wird vielleicht zeigen, wie treffsi cher wir waren. Aber eines wissen wir schon heute: Das schöne alte Sprichwort „Wer schläft, sündig! nicht“ hat in den Wissenschafte» keinen Platz mehr. Wir haben uns dieser großen Dynamik zu stellen, weil die Schlacht um die wissen schaftlich-technische Revolution der wichtigste Kampfplatz eines Wissenschaftlers und Studenten ist. Eine Ausstellung informierte die Teilnehmer der SED-Delegiertenkonferenz über die Entwicklung der Parteior ganisation der TU im Berichtszeitraum.
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