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UNIVERSITATSZEITUNG 21/88 SEITE 6 GEISTIG-KULTURELLES LEBEN Singe, wem Gesang gegeben! Eine Betrachtung zu 20 Jahren Singeklub an der Technischen Universität von Hans Schröder Der Singeklub „Zeitzeichen“ in seiner heutigen Zusammensetzung. Eines der aktivsten Mitglieder ist Jörg Förster (r.). Eine fröhliche Geburtstagsparty fand kürzlich statt, die Ausdruck einer immerwährenden Kontinuität der Singebewegung an unserer Bil-, dungseinrichtung ist. Der Singeklub wurde 20 Jahre jung. Heute kennt keiner die Namen der Gründer. Er ste Zeugnisse finden sich im „Hoch schulspiegel“ 2/69, daß der neuge gründete Singeklub anläßlich eines 2. Chorkonzertes sein Debüt gab. Die 11. Arbeiterfestspiele in Karl- Marx-Stadt, das Treffen Junger So zialisten boten, weitere Gelegenhei- ten, sich vorzustellen. Zwischen da mals und heute liegen bei verschie densten Anlässen ungezählte Auf tritte. ■ Für viele „Ehemalige“ war dieser runde Geburtstag Gelegenheit, aus der ganzen Republik zur großen Feier zu kommen. Die „Heutigen“ hatten alles gut' Vorbereitet. Nun muß man, bei der üblichen Rotation des Studentseins, von mehreren Sin gegenerationen seit 1968 sprechen. Obwohl das natürlich • wortwörtlich nicht stimmt. Es gab ein herzliches und fröhli ches Wiedersehen. An dieser Stelle hat der Chronist keinen Grund zu verschweigen, daß einige, sozusagen singend, auch ihren Partner fürs Le ben fanden. Karla und Horst Mich ler, sie heute im Forschungszentrum für Werkzeugmaschinen Karl- Marx-Stadt. er in unserer Sektion Marxismus-Leninismus tätig, Karin und Detlef Polascheck, jetzt in Schwerin lebend, lernten sich hier kennen. Weißt du noch? Oder: Kannst du dich erinnern? Das war oft zu hören. Was machst du jetzt? Heidrun Steinbach (Tmvl), Bettina Schweigert (Lehrerin), Jürgen Block (Ministerium für Hoch- und Fach schulwesen) und alle anderen hat ten genug Gesprächsstoff. Die ge meinsame Teilnahme des Singe klubs an den X. Weltfestspielen 1973 in Berlin war unvergeßlicher Höhepunkt. Die heutigen Gruppen „Narrenvolk“ und „Disput“ sind aus dem Singeklub, der sich ab 1982 den Namen „Zeitzeichen“ gab. her vorgegangen. Kommen wir zu den „Heutigen 1 „Zeitzeichen“ zeigte allen Gästen mit einem kleinen Programm, wie sie sich jetzt in das kulturelle En semble der TU einfügen. Die Einbe ziehung kabarettistischer Elemente in den Vortrag läßt eine stärkere politische Aussage zu. Überall, wo ich „Zeitzeichen" erlebte, spürte ich Engagement und Freude am Darge botenen. Wer die jungen Sänger an läßlich der Einweihung des Gedenk steins am 3. November 1988 im Hof des Böttcher-Baues mit zwei jid dischen Liedern erlebte, wünscht sich noch viele Begegnungen mit „Zeitzeichen“. Aus der Geschichte des Singeklubs: Die Mitglieder feiern den 5. Geburts tag 1973 (oben). Die Teilnahme an den Weltfestspielen in Berlin 1973 als besonderer Höhepunkt (Mitte), bei Auftritten in den Jahren 1975 (unten r.) und am 3. November 1988 (unten 1.). «agebuc einer PKW - Rese in die franstzauhasischer Sowjekrepubtnen Teil 6 (Fortsetzung aus „UZ“ 19/88) Umfassender Service und außeror dentlich freundlicher Empfang im Hotel Intourist haben uns die kahle Wegstrecke der Tagesetappe schnell vergessen lassen. Der Nach mittag wird zum ausgedehnten Ha fenbummel genutzt. Zwei moderne Luxusschiffe am Kai werben auf ihre Art für eine Wolga-Don- Schiffsreise, die sicherlich ein we nig erholsamer ist als unsere Auto tour. Durch den Bau des Wolga-Don- Kanales ist die Bedeutung der ca. eine Million Einwohner zählenden Stadt Rostow als Binnen- und Seehafen beträchtlich gestiegen. Während des zweiten Weltkrieges fast völlig zerstört, ist das heutige Rostow am Don sowohl eine wich tige Industriestadt als auch ein be deutendes Kulturzentrum des russi schen Südens. Von den Baudenkmä lern allerdings ist nur die Kathe drale erhalten geblieben. Wie überall in der Sowjetunion wird auch in Rostow viel gebaut, und trotzdem sind — vor allem in den Nebenstraßen des Hafengebie tes — die Wohnungsprobleme un übersehbar. Auch die Stadtwirt schaft von Rostow hat hier noch be trächtliche Aufgaben zu lösen. Auf dem Rückweg vom Hafen zum Ho tel kommen wir am „Abendmarkt“ vorbei, die Gelegenheit für viele in dividuelle Kleinproduzenten von Ro stow und Umgebung, Gemüse, Früchte und andere Nahrungsmittel zu verkaufen. Das Kilo Erdbeeren wird uns für sieben Rubel angebo ten — aber der Geiz siegt über den Appetit. Vier Tomaten für knapp zwei Rubel leisten wir uns. denn es ist ja heute Sonntag. Am Abend ge hen wir ins Hotelrestaurant. Wir er innern uns an Kästners Lebensweis heit „Toren besuchen im fremden Land die Museen. Weise gehen in und von dort auf der Straße Rostow — Baku in Richtung Süden. Der Himmel ist wolkenlos, die Luft recht kühl. Wegen des frühen Mor gens können wir die Warnung unse res „Reiseführers“, daß der Verkehr bis zur 15 km entfernten Stadt Ba taisk außerordentlich dicht sei. nicht bestätigen. Noch nicht! Auf der Heimfahrt allerdings stellt dann die Verkehrsdichte auf dieser Strecke selbst das „Adlergestell" weit in den Schatten. Generell sind in der Sowjetunion die Fernver kehrsstraßen erst gegen 7.30 Uhr vollfrequentiert — manchmal kann man sogar die Uhr danach stellen! Bis dahin ruhen die Lastzüge auf den Parkplätzen am Straßenrand und die Kraftfahrer in ihrer „Zweit wohnung“, dem Fahrerhaus. Man muß sich von DDR-Vorstellungen trennen, um zu verstehen, daß die Inland-Transporte der Sowjetunion wohl selten an einem Tag ihr Ziel erreichen, auch wenn die große Zahl der „Kamas“ oft mit mehr als 90 km/h die breiten Asphaltpisten entlangrast. Die reichlich 500 km lange Tagesetappe von Rostow nach Pjatigorsk ist ohne bemerkenswerte Ereignisse. Die Strecke verläuft zu nächst durch das östliche Kuban- Gebiet. Riesige Felder zeugen von fruchtbarem Ackerland, einer lei stungsstarken Landwirtschaft und von guten klimatischen Bedingun gen in dieser Gegend. An der Kreu- zung Pawlowskaja zeigt ein Weg weiser südwestwärts nach Krasno dar. Wenn wir in einigen Wochen aus dieser Richtung kommen, dann hat sich für uns der „Kaukasus ring“ geschlossen. Welche Erinne rungen wird es dann geben? Aber vorerst führt das Ziel geradeaus, und endlos scheinende Steppenge biete kennzeichnen den weiteren Wegabschnitt bis in das nördliche Kaukasus-Vorland. Die fast geradli nige Streckenführung und die guten Freundschaftstreffen mit sowjetischen Soldaten zum 70. Jahrestag des Komsomol Gemeinsam feierten Mitarbeiter wir unser Treffen im Klub der Sek- zu einem Gegenbesuch in ihre Ein- Bibliothek, das Freundschaftszirn- und Studenten der Sektion FPM mit tion FPM gemeinsam mit FDJlern heit eingeladen. Bereits am 27. Ok- mer und einen Kompaniebereich 15 Komsomolzen aus der Garnison aus, den Seminargruppen 31 und 32 tober besuchten wir die Genossen in Beim anschließenden Freundschafts- Leninstraße den 70. Jahrestag des FMQ 88 fortgeführt. In gemütlicher der Garnison. Ein Student aus der treffen mit Tanz konnten viele per- Komsomol. Runde veranstalteten wir ein Quiz Seminargruppe 13 FMF 86 hielt sönliche Bekanntschaften geknüpft mit aktuellen Fragen. Später spiel- einen einstündigen Diavortrag über und vertieft werden. Dieses Treffen Zunächst besuchten die Soldaten ten einige Soldaten auf der Gitarre Karl-Marx-Stadt in russischer Spra- wird den Komsomolzen und uns das Versuchsfeld der Sektion. Gro- russische Volksweisen und Soldaten- ehe. um den neu einberufenen Koni- noch lange in Erinnerung bleiben ßes Interesse zeigten unsere Gäste lieder. In der aufgelockerten Atmo- somolzen unsere Universitätsstadt und uns eine gute Grundlage für die bei der Besichtigung der Tech- sphäre haben sich schnell vorzustellen. weitere Gestaltung der Patenarbeit nologenarbeitsplätze und der Com- persönliche Gespräche entwickel* Danach informierten uns die sein puterräume. Nach der Vorstellung Auch die Tanzfläche füllte sich Soldaten über ihren Dienst. Wir Jörg Thieme, des Wissenschaftsbereiches habenrasch. Die Komsomolzen haben uns besichtigten in der Kaserne u. a. de SG 13 FMF 86 die Tavernen“, wollen jedoch auf unserer Reise das eine tun, ohne das andere zu vernachlässigen. In der Gaststätte begeistern uns vor al lem die Fröhlichkeit und Unge zwungenheit von alt und jung. W:r tanzen mit, aber 22 Uhr ist Zap fenstreich — wir denken an morgen. Montag, 23. Mai 1988 Bereits gegen 5.30 Uhr ist unsere vierrädrige Basis wieder in Bewe gung. Die Ausfahrt von Rostow ver läuft über eine mehr als 30 m hohe Betonbrücke an das linke Don-Ufer Straßenverhältnisse gestatten eine zügige Reisegeschwindigkeit. Etwa 25 km vor Pjatigorsk zeigt ein Wegweiser nach links: „Mi- neralnyje Wody — Flughafen.“ Wir haben die kaukasischen Mineralbä der erreicht, die auch bei zahlrei chen Kurpatienten unseres Landes einen guten Ruf genießen. Die kleine Stadt Mineralnyje Wody ist als wichtiger Verkehrsknotenpunkt sicherlich auch vielen ’ DDR- Touristen ein Begriff. (Fortsetzung folgt) Dr. Menzel, Sektion IT Die Soldaten besuchten das Versuchsfeld der Sektion FPM und zeigten sich sehr interessiert (1.). Schnell wur den Kontakte geknüpft beim Zusammensein im FPM-Klub (r.). Foto: Dr. Wolfram Waagerecht; 1. Schmutzteilchen, 4, Muse der Lie besdichtung, 7. Männername, 9. Schlingpflanze 10. Kreisstadt im Bezirk Erfurt, 11. unterseeische Erhe bungen, 12. südwestpolnische Wojewodschaft, 15. Füh rerin der bürgerl. dtsch. Frauenbewegung, 18. weibl. Vorname, 20. Held eines best. Genres in Film und Li teratur, 21. Universum, 22. gesetzm. Erscheinung der antagonistischen Klassengesellschaft, 25. Genußmittel der Völker Indonesiens, 28. franz. Männername, 29. ung. Mädchenname, 30. Laubbaum, 31. griech. Distrikt, 32. Jazzstil der dreißiger Jahre, 33. it. Dichter Senkrecht: 1. Überschlagsprung, 2. bras. Schriftstel ler, 3. Strauchfrucht, 4. DEFA-Regisseur (Affäre Blum), 5. Hausvorbau, 6. Edelstein (MZ), 8. Aufbewahrungs ort für Kampfmittel, 13. Kartenglücksspiel, 14. Laut stärke, IQ. it. Name für Etsch, 17. Ehemann, 18. weibl. Vorname (Kurzf.), 19. Edelfisch, 22. Faser einer trop. Palme, 23. See in Finnland, 24. Komponist von „Peet* Gynt“, 25. Teil des Oberkörpers, 26. englische Tages zeitung, 27. it. Arbeiterführer. Auflösung vom vorigen Rätsel Waagerecht: 1. Geige, 4. Rodel, 7, Ina, 8. Egeln, 9. Nugat, 10. SED, 12. Salz, 15. Reis, 17. Aloea, 18. Noir, 20. Stol, 23. Met, 25. Guano. 26. Amara, 27, Ner, 28. Stand, 29. Adele. Senkrecht: 1. Gleis, 2. Ideal, 3. Eins, 4. Rand, 5. Dogge. 6. Lotos. 11. Etage, 13. ABO, 14. Zar. 15. Ras, 16. Ido, 18. Negus, 19. Itala, 21. Tiare, 22. Liane, 23. Mond, 24. Tara.