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Universitätszeitung
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- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
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- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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Band 1987
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Freundschaft und Zusammen arbeit mit der Sowjetunion - Tradition und Herzenssache des Volkes der DDR „Nach der Oktoberrevolution ent wickelte sich in einer Reihe von Ländern eine Bewegung der Freund schaft mit dem jungen Sowjet staat“, schreibt Erich Mückenber ger, Mitglied des Politbüros des- ZK der SED und Präsident der Gesell schaft für DSF, zum Jubiläum des Jahrhundertereignisses, der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution („Einheit“ 10/11-87). In Deutsch land begrüßten klassenbewußte Ar beiter begeistert die erste siegreiche proletarische Revolution der Welt geschichte. In Arbeiterversammlun gen und auf spontanen Zusammen künften in Betrieben bekundeten sie ihre Solidarität mit der Sowjet macht. Beifall löste die Nachricht per Funkspruch über die ersten De krete der Sowjetregierung aus. vor allem das Angebot eines demokra tischen Friedens „An alle“. Am „To tensonntag“ 1917, zweieinhalb Wo chen nach der Bildung der Sowjet regierung, demonstrierten Zehntau sende Arbeiter in Berlin und ande ren deutschen Großstädten für die Beendigung des imperialistischen Weltkrieges. Höhepunkt der Anti kriegsbewegung in der deutschen Arbeiterklasse, unterstützt von bür gerlichen Demokraten und Humani sten. wurde die Massenstreikbewe gung vom Januar 1918 für die „schleunige Herbeiführung des Frie dens“ auf der Grundlage der Vor schläge der jungen Sowjetmacnt. Die deutschen Linken, die Führer des revolutionären Spartakusbundes um Karl Liebknecht. Rosa Luxem burg, Franz Mehring. Clara Zetkm und auch Fritz Heckert, der die Chemnitzer revolutionäre Gruppe führte, erkannten in der Oktober revolution den „Beginn des größten Umschwungs in der Weltgeschichte, einer neuen, besseren Welt“. Für die große Künstlerin Käthe Koll witz — sie solidarisierte sich auch später sooft sie konnte mit der So wjetunion — verband sich mit der Oktoberrevolution eine „neue Hoff nung für die Menschheit“. Ein Jahr nach dem „Roten Oktober“ 1917 vollbrachte die deutsche Arbeiter klasse ihre Revolution — die deut sche Novemberrevolution — und ent bot aus diesem Anlaß den rus sischen Klassenbrüdern ihren solida rischen Gruß, darauf hoffend, die Macht fest in den Händen zu be halten. Heut wissen wir, daß von je nem November 1918 noch ein drei ßigjähriger opferreicher Weg bis zur Errichtung der ersten deutschen Arbei ter-und-Bauern-Macht zurück gelegt werden mußte. Marksteine auf diesem Wege zur sozialistischen deutschen Republik, die inzwischen schon fast 40 Jahre Bestand hat und weltweit anerkannt ist. waren zahlreiche Bekundungen und Be wegungen für die Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Sowjet union. So fielen deutsche Arbeiter unter. der Losung „Hände weg von Sowjetrußland“ 1920 den imperiali stischen Interventen verschiedener Länder in den Arm, die versuchten, Sowjetrußland in der Wiege zu er würgen. An Geld-, Sach- und Le bensmittelspenden beteiligten sich auch zahlreiche Arbeiter unseres Be zirkes. des damaligen Bezirkes Chemnitz/Erzgebirge/Vogtland — So lidarität mit Sowjetrußland wurde in den 20er Jahren groß geschrie ben, vor allem bei den klassenbe wußten Arbeitern, die der KPD un ter der Führung Ernst Thälmanns und des gleichnamigen ZK an gehörten. Aber auch Angehörige an derer Klassen und Schichten unter stützten das junge Sowjetland, lei steten materielle und moralische Hilfe. So auch eine Gruppe von Künstlern und Intellektuellen, die sich 1923 zur ersten derartigen Orga nisation außerhalb der Arbeiterklas se zusammenschloß: der „Ge sellschaft der Freunde des neuen Rußland“. Diese Organisation, de ren Prinzipien Bestandteil der Tra- Zum Symposium in Samarkand Im Auftrage des Zentralvorstan des des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR weilte ich mit zwei weiteren Ver bandskollegen aus Cottbus und Mag deburg vom 3. bis 8. Oktober 1987 zum ..III. Internationalen Musik wissenschaftlichen Symposium“ in Samarkand, in der UdSSR, das un ter dem Thema „Lebendige Tradi tionen der Völker des Nahen und Mittleren Ostens innerhalb der ge genwärtigen Musikkultur“ stand und das unte: der Schirm herrschaft des Internationalen Mu sikrates vom Nationalen Komitee der UdSSR und dem Ministerium für Kultur der UdSSR veranstaltet wurde. Vorträge von Wissenschaft lern, Interpreten und Komponisten aus nahezu 30 Ländern wechselten mit Streitgesprächen der Experten. Ihnen folgten von allen beteiligten Ländern des Nahen und Mittleren Ostens gestaltete Folklore-, Tanz-, Instrumental- und Vokalpro gramme inmitten einzigartiger hi storischer Gebäude. Diese Pro gramme ließen erkennen, daß eine reiche, unverwechselbare Musikkul tur in ihrer lebendigen Emotionali tät zu Hause ist, und sie gestalteten sich als praktische Ergänzung zu den wissenschaftlichen Beratungen des Symposiums. Die Konzert- äbende wurden dann von profes sionellen Solisten, Gruppen und Or chestern bestritten. Auch diese Pro gramme, die vor, allem den kom positorischen Neuschöpfungen der Musikschaffenden Mittelasiens Vor behalten waren, wurden aufmerk sam entgegengenommen. Die Vielfalt der vorgeführten Möglich keiten war enorm. Während des Symposiums konnten wir uns aber auch mit einigen praktischen Fra gen des Musiklebens dieser Region vertraut machen. Wir informierten uns über das reiche Angebot an Mu sikliteratur. Notenmaterial und Schallplatten. Welche besonderen Erfahrungen vermittelte uns das Symposium? Den Reichtum der mit telasiatischen Traditionen konnten wir zunächst nur zur Kenntnis neh men. Das Hinwenden zu Traditionel lem und neuem musikalischem Schaffen ist mit dem Ziel zu betrei ben, den Strom der musikalischen Überlieferungen nicht abreißen zu lassen. Die Traditionen der Musik stammen aus dem bäuerlichen Le ben, heute finden wir jedoch weit hin eine andere gesellschaftliche Si ¬ tuation vor. Der Komponist von heute, der diese Traditionen kennt, kann durch sie zu neuen Einfällen gelangen. Für uns ergibt sich daraus die Notwendigkeit, den musika lischen Internationalismus univer sell zu gestalten. Wir dürfen uns nicht nur mit dem befassen, was uns gefällt, was uns in den Mund wächst. Wir wollen zum Weltver ständnis der Musikkulturen beitra gen. Das Verdienst des Kompo nistenverbandes der Sowjetunion be stand darin, so viele Vertreter aus aller Welt zu diesem Anliegen zu sammenzuführen und ein hervorra gender Gastgeber gewesen zu sein. Darüber hinaus konnten wir das wunderbare Land mit seinen Men schen kennenlernen, besonders die Stadt Samarkand, eine der ältesten Städte Mittelasiens. Samarkand, ge- rühmt wegen seiner Architektur, sei ner Üppigkeit und seiner Paläste, wahrt in seinen Mauern das An denken an die Feldzüge Alexanders von Makedonien, an das Eindringen arabischer Eroberer und auch an die Horden Tschingis-Khans. Unbe stritten hat Timur im 14. Jahr hundert; das Antlitz der Stadt am stärksten verändert. Zehntausende Gefangene verschleppte er als Bau- ditionspflege deutsch-sowjetischer Freundschaft in unserer Republik sind, wollte „sachliche Aufklärung über die wirtschaftlichen und kul turellen Verhältnisse in Sowjetruß land geben und die praktische Zu sammenarbeit beider Länder ver mitteln“. Dabei wirkten so promi nente Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Heinrich und Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, Ludwig Renn, Arnold Zweig, bekannte Schauspieler und progressive Hoch schullehrer mit. Große Verdienste um die Entwicklung der Freund schaft mit der Sowjetunion durch wahrheitsgetreue Berichterstattung über die UdSSR und das Zurück weisen imperialistischer Verleum dungen erwarben sich die über 60 000 organisierten Freunde der SU, die dem anläßlich des 10 Jah restages der Oktoberrevolution ge gründeten „Bund der Freunde der SU“ angehörten. Wenn wir über hi storische Traditionen der deutsch- sowjetischen Beziehungen sprechen, dann müssen vor allem die Mas senaktionen hervorgehoben werden, mit denen deutsche Werktätige die sozialistische Außenpolitik der UdSSR zur Erhaltung des Friedens in den 20er und 30er Jahren unter stützten. Die Losung des „Bundes der Freunde der SU“ „Verhindert den drohenden Krieg“ war dafür be redter Ausdruck. In der Zeit des er sten Fünfjahrplanes leisteten dar über hinaus Zehntausende deutsche Arbeiter und Ingenieure sowie Ar chitekten direkte praktische Hilfe beim sozialistischen Aufbau in der UdSSR, darunter der spätere Präsi dent der Bauakademie der DDR, Prof. Kurt Liebknecht, der Neffe von Karl Liebknecht. Auch zahlrei che Funktionäre der deutschen Ar beiterbewegung, vor allem der KPD und des KJVD. erwarben sich in der SU Kenntnisse über den Sozialis mus in der Praxis, unter ihnen Erich Honecker, der 1930 bis 1931 die Internationale Leninschule in Moskau besuchte und beim Aufbau des Metallurgischen Kombinates in Magnitogorsk mitwirkte. In der Zeit des Faschismus fanden viele auf rechte Deutsche in der Sowjetunion eine neue Heimat, die sie nach dem verbrecherischen Überfall Hit- lerdeutschlands auf die UdSSR un ter Einsatz ihres Lebens verteidigen halfen. Diese Antifaschisten stellten sich nach der Zerschlagöng des Fa schismus und damit der Befreiung des deutschen Volkes in die er ste Reihe beim Aufbau eines fried liebenden. demokratischen Staates der Arbeiter und Bauern auf deut schem Boden, der Deutschen De mokratischen Republik. So wurde die feste Basis für die Kampfgemein schaft geschaffen, in der wir heute den Sozialismus stärken und weiter entwickeln und den Idealen der Menschen von Frieden und sozialem Fortschritt immer mehr Realität ver leihen. Prof. Dr. sc. phil. Hans Münch, Sektion ML arbeiter für seine Paläste nach Sa markand. Zu den bedeutendsten ti- muridischen Baudenkmälern gehört das Registanensemble mit seinen drei Medressen, den islamischen Hochschulen für Juristen und Theo logen, aber auch Gur Emir mit sei ner imposanten Kuppel, die mit einem Durchmesser von 15 m ein malig in ihren Ausmaßen ist. Eben falls eine Sehenswürdigkeit Samar kands ist der Museumskomplex Schah-i-Sinda, eine islamische Grab stätte. Seit dem Sieg der Sowjet macht werden jährlich viele Millio nen Rubel für die Erhaltung der Architektürdenkmäler aufgew endet. Samarkand war in den Jahren von 1925 bis 1930 Hauptstadt Usbeki stans. In dieser Zeit begann sich das neue Samarkand mit seiner Indu strie rasch zu entwickeln. Samar kand wurde zweitgrößte Usbeki stans und ein bedeutendes indu strielles und kulturelles Zen trum des Landes. Gegenwärtig leben hier 400 000 Menschen. Das junge Samarkand rühmt sich mit Recht auch seiner Studenten. Die Absolventen der Samarkander Uni versität, der medizinischen, land wirtschaftlichen, pädagogischen Hochschule, der Bauhochschule, der Handelshochschule sowie anderer Hoch- und Fachschulen arbeiten in Usbekistan und den anderen mittel asiatischen Republiken in verant wortlichen Funktionen. Millionen Touristen kommen Jahr für Jahr aus aller Welt hierher. Sie bewun dern das alte Samarkand, aber sie sehen und erleben auch die mo derne Großstadt mit ihrer entwik- kelten. Industrie und den neuen Stadtteilen. Wir unternahmen auch eine Bildungsfahrt in die benach barte Tadshikische SSR, nach Pend- schikent. Dort konnten wir uns über kulturhistorische Ausgrabungen in formieren und uns von den kultu rellen Leistungen dieser Sowjetre publik überzeugen. Die 5000 Rück flugkilometer von Samarkand über Moskau nach Berlin vergönnten uns noch einen vierzehnstündigen Auf enthalt im wunderschönen Mos kau. Wir waren für Stunden Gast im Hotel „Rossija“- und konnten noch im Zentrum Moskaus Umschau halten. Für mich gehören diese sieben Tage in der Sowjet union zu den erlebnisreichsten und beeindruckendsten meines Lebens. Dr. Günter Herold, Sektion ML Austauschprakti kum in Leningrad half bei Vertiefung unseres Wissens Eine aus acht Studenten des Matrikels 84 der Fachrichtung Elektronische Bauelemente so wie den Betreuern Dr. Ehest und Dr. Seckel bestehende Gruppe nahm im Jahr 1987 am Aus tauschpraktikum am Leningra der Elektrotechnischen Institut (LETI) am Lehrstuhl Dialek- tnka und Halbleiter teil. Vom LETI wurde eine sehr gute fach liche Gestaltung des Praktikums gewährleistet. So vertieften und erweiterten wir schwerpunktmä ßig unser Wissen auf den Ge bieten — der Kristallzüchtung für Ver bundhalbleiter — der Halbleitermeßtechnik — spezielle Meßverfahren für optoelektronische Bauelemente — und der physikalischen An lagenverfahren zur Charakterisie rung von Halbleiterwerkstoffen. Insgesamt war für uns auch der Einblick in Lehrmethoden und Ausbildung sowjetischer Stu denten. So erfuhren wir, daß an gestrebt wird, jedem Studenten während des Studiums 400 bis 500 Stunden Rechenzeit zur Ver fügung zu stellen. Man zeigte uns den Aufbau des Technikums Mikroelektronik sowie Ver suchs- und Forschungsplätze der Studenten. Mit besonderem In teresse verfolgten wir die um fangreichen Ausführungen zu den modernen Meßverfahren und Analysegeräten. Man erläuterte uns u. a. die Wirkungsweise und die Anwendungsmöglichkeiten eines Elektronenstrahlmikrosko- pes. Im Rahmen von Exkursionen besuchten wir das Turbinen- und Generatorenwerk „Elektro- sila“, das Steuerzentrum der Le ningrader Metro und das Fern sehzentrum in Leningrad. Diese Exkursionen fanden bei allen sehr großen Anklang, da wir wei tere Erkenntnisse auf dem Gebiet der Elektrotechnik, Starkstrom technik, .Automatisierungstech nik und der Nachrichtentechnik sammeln konnten. Auch die geistig-kulturellen Veranstaltungen während des Austauschpraktikums vermittel ten uns wichtige Erkenntnisse und Eindrücke. Wir besichtigten die Ermitage, das Russische Mu seum, die Parkanlagen in Pusch- kin, Pawlowsk und Petrodworjez. Gemeinsam mit unseren sowjeti schen Betreuern besuchten wir das Lenin-Mausoleum in Moskau sowie die Gedenkstätte für die Opfer der Leningrader Blockade. Die Besuche verschiedenster Se henswürdigkeiten Leningrads zeigten uns, mit welcher Liebe und welchen gro ßen Anstrengungen diese Kultur stätten gepflegt und erhalten werden. Viele Fotografien in den wiederaufgebauten Kulturstätten verdeutlichen in einer beeindruk- kenden Weise das Ausmaß der Zerstörungen und die Verluste, welche durch den deutschen Fa schismus im zweiten Weltkrieg der Sowjetunion zugefügt wur den. Der Aufenthalt in Moskau und Leningrad wurde von unserer Partnereinrichtung sehr gut vor bereitet und organisiert. Wir möchten uns nochmals bei un seren sowjetischen Betreuern für die Gastfreundschaft und für die erlebnisreichen Tage bedan ken. Thomas Wolf, SG 23 PEB 84 Gemeinsam mit dem sowjetischen Partner erarbeitet Fachspezifisches Lehrmaterial für die Sprachausbildung Wenn mit der 43. RGW-Tagung im Oktober 1987 auf die Ausarbei tung einer kollektiven Konzeption der internationalen sozialistischen Arbeitsteilung bis zum Jahre 2005 Kurs genommen wurde und bereits heute in der Zusammenarbeit mit der UdSSR über 100 Direktbezie hungen zwischen Kombinaten und Betrieben der DDR mit analogen so wjetischen Vereinigungen und Be trieben existieren, ist beispielhaft so wohl die Langfristigkeit, als auch die Breite der internationalen Zu sammenarbeit abgesteckt. In diesem Zeitraum werden sicher auch Ab solventen der 80er Jahrgänge unse rer Universität in derartige Aufga ben einbezogen. Weil wir selbst ein mal zum Zusatzstudium in der So wjetunion weilten und nuhmehr be reits zwei Jahrzehnte in der inter nationalen Zusammenarbeit einge setzt sind, ist es für uns als Hoch schullehrer für die betriebswirt schaftliche Fachausbildung ein ern stes Anliegen, daß unsere Studenten in einem möglichst hohen Maße die russische Sprache beherrschen, um das Kaderpotential für derartige Einsatzperspektiven in der Praxis und in der wissenschaftlichen Zu sammenarbeit der TU zu vergrö ßern. Daraus entstand die Ides, fach richtungsbezogenes Lehrmaterial für die Sprachausbildung zu schaf fen, welches bereits solches Vokabu lar enthält, das ein Fachmann im Umgang mit seinen ausländischen Kollegen benötigt. Im Jahre 1983 wurde dazu ein Projekt mit unseren Partnern am Leningrader Institut für Textil- und Leichtindustrie „S. M. Kirow“, den Genossen Prof. Dr.- Ing. F. F. Besdudni (seit 23. 10. 1987 seiner russischen Fassung druckfer tig bei der Ausbildung von Studen ten der Sektion Wirtschaftswissen schaften eingesetzt werden. Es ist eingeordnet in die Anwendungs phase der Arbeit mit Originallitera tur und wird teilweise bereits von Studenten im 1. Semester genutzt. Im Jahr 1986 wurde die Überarbei tung zur wirtschaftspolitischen Aktualisierung nach den Parteita gen der KPdSU und der SED ver einbart. In die Neufassung werden Aussagen über das „Komplexpro- gramm des wissenschaftlich- technischen Fortschritts der Mit gliedsländer des RGW bis zum Jahre 2000“ sowie zur Umgestaltung der betrieblichen ökonomischen Tätigkeit auf der Grundlage des in der UdSSR angenommenen Geset zes über den staatlichen Betrieb (Ver einigung) aufgenommen. So kommt es in Einheit mit der sprachlichen Ausbildung zu interessanten Infor mationen über die Industrie und Wirtschaft des Freundeslandes. An entsprechenden Stellen wird in der Fachausbildung, zum Beispiel in „Grundlagen der Sozialistischen Be triebswirtschaft“, auf das bereits im Sprachunterricht erworbene Grund lagenwissen zurückgegriffen. In die sem Jahr wurde gemeinsam mit der Partnereinrichtung ein weiteres Lehrmaterial für den Sprachunter richt mit dem Thema: „Wesen und Aufgaben der wirtschaftlichen Rech nungsführung im Sozialismus“ in russischer Sprache erarbeitet. Die ses Material soll den Studenten ab dem Jahre 1988 zur Verfügung ste hen und im Jahre 1989 eine weitere inhaltliche Fortsetzung erfahren. Ge nossin Dr. Sokolova teilte während Studenten der Sektion Wirtschaftswissenschaften bei der Russischausbil dung im Sprachlabor. Dr. oec. h. c. unserer Universität) und Dozentin I. A. Sokolova bespro chen. Zunächst ging es um den In halt des Lehrmaterials. Als geeignet erschien ein Text über den wirt schaftsorganisatorischen Aufbau der Industrie der UdSSR und der DDR' und die spezifische Leitungs struktur für die Leichtindustrie. Von sowjetischer Seite wurde unse rem Textteil großes Interesse entge gengebracht. Er befaßt sich mit der Bildung und Funktionsweise der Kombinate. Der von sowjetischer Seite erarbeitete Textteil enthielt Er fahrungen aus der Vervollkomm nung der Leitung durch die Schaf fung der Produktionsvereinigung. Im Jahr 1985 konnte nach dieser zweiseitigen Arbeit und einer re daktionellen Bearbeitung aus sprachwissenschaftlicher Sicht durch die Sektion Fremdsprachen dieses gemeinsame Lehrmaterial in ihres Aufenthaltes im Mai 1987 in einer Beratung Dozentin Dr. Scharf mit, daß die Übernahme der deut schen Fassung des ersten gemein samen Lehrmaterials zur besseren Fremdsprachenausbildung der so wjetischen Studenten dem Rektor des LITLP vorgeschlagen wird. Diese Schlußfolgerung resultiert auch aus den Tatsachen, daß seit zwei Jahren zwischen den beiden Hochschuleinrichtungen erfolgreich jährliche Einsätze von zwei Diplo manden zum Teilstudium und Aus tauschpraktika für die Ingenieur ökonomen und Betriebswirtschaft ler zustande gekommen sind. Damit ist die praxisbezogene Sprachaus bildung schon eine „Praxishilfe“ ab dem 3. Studienjahr. Dr. sc. E. Hasler, Dr. sc. S. Oehme, Sektion Wiwi Gastdozentenaustausch mit Moskauer Hochschule für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge hat Tradition Zwischen den Lehrstühlen „Tech- Verträge zwischen der damaligen nologie des Maschinenbaus“ und Technischen Hochschule Karl- „Konstruktion von Werkzeugmaschi- Marx-Stadt und der Moskauer Part- nen“ der Moskauer Hochschule für nerhochschule wurde der Gastdo- Werkzeugmaschinen und Werk- zentenaustausch auf weitere Mitar zeuge (STANKIN) und dem Wissen- bei ter und andere Forschungsthe schaftsbereich „Fertigungsmittel- men erweitert und langfristig ge- entwicklung" der Sektion FPM fin- plant. Im Studienplan der Fachrich- det seit über 20 Jahren ein regelmä- tung Fertigungsmittelentwicklung ßiger Gastdozentenaustausch statt, wurden die Lehrveranstaltungen Die ersten Gastvorlesungen in Karl- „Seminar — Werkzeugmaschinen- Marx-Stadt hielten Prof. Balakschin konstruktion" und „Seminar — Auto- über „Al-Regelungen in Werkzeug- matisierung der Werkzeugmaschi- maschinen“ und Prof. Pusch über nen“ auf genommen, in denen die „Hydrostatische Führungen“. Prof. Gastvorlesungen der sowjetischen Piegert sprach in Moskau zum Kollegen Bestandteil des Lehrpla- Thema „Hochgeschwindigkeits- nes wurden. schleifen“. Die theoretischen Arbei- Die Vorlesungen der Mitarbeiter ten an diesen Themen ergründeten des Wissenschaftsbereichs Ferti- Neuland in der Forschung und führ- gungsmittelentwicklung wurden in ten in beiden Ländern in Zusam- Vorlesungen des 5. Studienjahres menarbeit mit Betrieben zu neuge- der Direktstudenten am STANKIN stalteten Werkzeugmaschinen mit eingefügt und sind vor allem in Wei- Spitzenleistungen, die mit dem Le- terbildungsveranstaltungen für so- ninpreis bzw. mit dem National- wjetischen Lehrkräfte aus allen preis ausgezeichnet wurden. Auf Unionsrepubliken eingeplant, da die der Grundlage der Freundschafts- Moskauer Hochschule STANKIN die Leithochschule für die Fächer „ Werkzeugmaschinenkonstruktion “ und „Technologie des Maschinen baues“ und unter anderem für die Weiterbildung der Lehrkräfte in die sen Fachgebieten verantwortlich ist. Neben den Gastvorlesungen darf je doch nicht der Erfahrungsaustausch der Lehrkräfte beider Hochschulen zu pädagogischen und fachlichen Problemen vergessen werden. So werden Vorlesungsunterlagen und Übungsaufgaben ausgetauscht und die Studienpläne der Fachrichtung verglichen. Lehrkräfte aus beiden Hochschulen schrieben das Buch „Flexible Fertigungssysteme“, das 1982 im Moskauer Verlag „Maschi nenbau“ erschien. Als neue Aufgabe kam in den letzten Jahren die ge wissenhafte Vorbereitung der Teil studien für Studenten und For schungsstudenten hinzu. Die freundschaftliche und kame radschaftliche Zusammenarbeit der Mitarbeiter beider Lehr- und For schungseinrichtungen ist unser per sönlicher Beitrag zur Festigung der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der DDR und der Sowjet union. Doz. Dr. sc. techn. Piegert, Sektion FPM
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